Erfahrungen FT817

  • Da ich momentan mit einem FT-817 "schwanger" gehe, habe ich mal im Netz herumgesucht. Negativ aufgefallen sind mir die zahlreichen Berichte insbesondere in Onlineforen zur Endstufe, die wohl schnell kapuut gehen Kann (?)


    Um das ganze mal etwas relativieren zu können:


    Wie sind Eure Erfahrungen? Das man(n) ein HF-festes Netzteil benutzt und bei der Ausgangsleistung von 5 Watt bleibt, vorausgesetzt.


    Ist die "ND" Version besser ?


    73, Rainer

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Die erste Generation neigte bei Unterspannung zum Schwingen". In der zweiten Generation wurden deshalb die Übertrager in der Endstufe um 180 Grad verpolt eingebaut, welches die Schwingneigung dadurch eliminierte.


    Die Verständlichkeit über dne Lautsprecher ist eher auf den Hochtonbereich ausgeprägt. Im Vergleich zu einem FRG-100 oder ICOM M-710 ist das Mithören über dieses beiden Geräte angenehmer und besser, weil diese wegen des größeren Lautsprechers den Mitteltonbereich besser wiedergeben können. Auch bei QRM war die Verständlichkeit mit den beiden anderen Geräten eigentlich immer besser.


    Irgend etwas war noch mit der Ablage für 2m und 70 cm. Die funktionierte eigentlich nur für den Betrieb geeignet, wenn man dies Relaisfrequenzen fest in das memory eingespeichert hat.


    Dann ist es bei mir oft vorgekommen, dass ich eigentlich im VFO-Betrieb arbeiten wollte und durch die Mehrfachtastenbelegung aber im RIT-Mode war. Ist zwar im Display zu erkennen, aber da das Display doch sehr klein ist immer erst mit dem zweitenBlick zu erkennen.


    Ansonsten schöner Allrounder, der durch seine Kompaktheit und allen Betriebsarten besticht und eben mit den Einschränkungen eines Portablegerätes gut zurecht kommt.


    Zu Generation 1 gibt es extra Module, die das Gerät voe Unterspannung schützen (siehe z.B. Ebay). Für CW gibt es ein entsprechend schmalbandiges Filter. Da war meiner Erinnerung nach das von Yaesu schlecht, dass von Inrad wegen des besseren Shapefaktors deutlich besser (diese Info stammt aus einer Diskussion hier über die Liste. Näheres müßtest du ggf. aus dem Archiv raussuchen oder jemand bestätigt diese Aussage).


    Von E09 war ein OM, der seinen FT-817 gegen einen Icom IC-703 ? updaten wollte. Ggf. kann er ja mal über die Unterschiede zzwischen beiden Geräten berichten, damit man dann auch die Unterschiede zwischen Icom und Yaesu näher betrachtet. Die Icomer sind aber meiner Kenntnis nach reine KW-Transceiver mit 50 Mhz, also keine 2m und 70 cm eingebaut (oder gibt es die jetzt auch schon bis 500 MHz).


    Die Leistung ist beim FT-817 auf 5 Waltt begrenzt, aknn aber durch Setup ohne Eingriff in das Gerät auf 10 Watt erhöht werden. Auswirkungen über Einschränkung der Lebensdauer sind nicht bekannt !!!!
    Das Gerät eignet sich auch als normaler UKW-Empfänger für Rundfunk. Das ist eigentlich sehr schön, dass mir dieser Punkt auch noch eingefallen ist, weil ja irgendwann das 40 m-Band auf 7,2 MHz erweitert wird. Die Bereiche sind über Setup fest verdrahtet, d.h. man kann nur auf den Amteurfunkbändern senden !! Da müßte man sich mal näher erkundigen, ob für den europäidchen Bereich überhaupt eine Erweiterung im 40m-Band möglich ist.



    72+1 von Walter, DL6HAK

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Es soll auch Probleme bei Betriebsspannungen >10 V gegeben haben. Ist die ND-Version dagegen immun?


    73, Alfred, OE5AKM

  • Hallo,


    eine kompetente Auskunft zu allen aufgeworfenen Fragen gibt es bei http://www.817-onair.de .


    Zur Beantwortung spezieller Anfragen bin ich aber gerne bereit, möchte aber nicht alles nochmals schreiben.



    :rolleyes: vy 72 es 73 De Gerd, DM2CDB

  • Zitat

    Original von alfred_mateja
    Es soll auch Probleme bei Betriebsspannungen >10 V gegeben haben. Ist die ND-Version dagegen immun?


    73, Alfred, OE5AKM


    Es gibt wohl kaum ein Gerät, um das sich so große Gerüchte ranken. ich möchte gerne mal wissen, wer sie ursprünglich erfunden hat.


    Ich hatte bis man ihn mir aus dem Shack geklaut hat einen FT817 mit sehr niedriger Seriennummer. Der lief ewig lange an einem 15V Schaltnetzteil. Betriebsart meist CW, ab und an FM vielleicht 3-4 QSO in SSB. Auch bei sehr vielen QSO an einem Stück in CW hat es der PA nie geschadet.
    Als irgendwann das große Endstufensterben begann, kam kurz danach das Gerücht auf, der 817 würde dann sterben, wenn die Batteriespannung langsam zusammenbricht.
    ichh habe meinen 817 mehrfach am Akku gelassen, bis er sich selbst ausgeschaltet hat - nichts passiert. Daraufhin habe ihn an ein Labornetzteil gehängt und im Betrieb die Spannung zwischen 9V und 15 V variiert - das hat er alles überlebt.


    Ich glaube daher viel eher, dass die thermischen Probleme unterschätzt werden. Dauerreden in FM bei 5W z.B. führen dazu, dass der FT817 glühend heiss wird. Wenn dann womöglich die Wärmeabfuhr noch behindert ist, kann es sehr schnell zu einem Thermal Runnaway komman. Das gleiche gilt für die Erhöhung der Leistung über das interne Menü. Im Internet kann man den richtigen Hinweis finden, dass die PA Transistoren locker 20 W wegstecken, es steht aber leider nirgendwo dabei, dass das nur für 20 Grad C gilt.


    Wer seinen FT817 ins Regal einbaut oder im Handschuhfach des Autos betreibt oder, was ich auch schon gesehen habe, in den Schrank des Wohnmobils, der hat damit letzlich das Todesurteil über die PA gesprochen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • ... genau dasselbe habe ich gesagt, bis mein FT-817 urplötzlich doch mit defekter Endstufe den Geist aufgab. Bis heute ist es mir nicht gelungen, das Szenario nachzuvollziehen, das zum Tod der Endstufe geführt hat (und es war definitiv kein Wärmeeffekt!). Dennoch... es ist passiert und ich bin nicht der einzige Leidtragende. Dass angeblich ein Umdrehen des Ausgangstrafos eventuelle Schwingneigung unterdrücken würde, halte ich hingegen für ein Gerücht....


    73 Uli, DK4SX

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo,


    nachdem hier Details gefordert werden, werde ich aktiv. Der FT-817 hat folgende Probleme: Der Treiber ist mit 2 parallel geschalteten 17 V MOSFET bestückt, für den Arbeitspunkt gibt es jedoch nur einen Regler, während die Endstufe mit 2 MOSFET für 30 V ausgerüstet ist, die je einen Einstellregler für den Arbeitspunkt haben. Im Treiber sind daher gepaarte MOSFET erforderlich, wer hat die schon.


    Der Treiber schwingt bei Spannungen um 7,2 V, also nachdem das Gerät abgeschaltet hat, da die Spannung an Treiber und PA ständig anliegen. Dieser Zustand kann beim Einsatz von Alkalibatterien lange dauern, da bei diesen der kritische Spannungsbereich nur langsam durchlaufen wird.


    Dieses Schwingen habe ich selber gemessen, Stromanstieg bei defekter PA um etwa 100 mA. Anschließend hat es dann auch den Treiber zerlegt. Auf Grund der niedrigen zulässigen Betriebsspannung reagiert das Gerät sehr giftig auf Überspannungen, ein normales Verhalten bei MOSFETS, die für Sender bis max 9,6 V vorgesehen sind.


    Die Leistung steigt bei Spannungen über 10V kaum noch an, wohl aber die Verlustleistung. Hier gilt die Regel, 7 Grad höhere Sperrschichttemperatur verringert die Lebensdauer um 50 %.


    Die erste Charge des Gerätes wurde in Japan gefertigt, ab zweiter Charge läuft die Fertigung in China. Durch schlechte Lötstellen speziell der Massefahnen auf der Hauptplatine gab es dann noch zusätzliche Probleme, wie z.B. Schwingen bei UHF. Dazu gibt es ein Entstörungsdokument von Yaesu.


    Beim FT-817ND sind in Treiber und PA neue MOSFETS eingesetzt, die jetzt beide 30 V aushalten. An der PA treten bis zu 22 Vss HF auf, d.h. die FETS werden ausgereizt. Auf Grund der besseren HF-Eigenschaften ist das Schwingen weitgehend unterdrückt. Dies kann man sich auch an den Vierpolparametern ansehen.


    Die Idee vom Umpolen des Treibertrafos stammt aus den USA und dort vom 817-Yahoo-Server. Bei http://www.817-onair.de gibt es den Originaltext und eine deutsche Übersetzung. Hier stimme ich Uli zu, die Ursache wird damit nicht beseitigt.


    Eine Hauptursache neben den eigenverschuldeten Problemen durch
    Leistungserhöhung sehe ich in erster Linie im Abstimmverhalten. Wer sich mal angesehen hat, wie ein ATU abstimmt und dabei das SWR-Meter beobachtet, braucht sich eigentlich nicht wundern. Endstufen sind grundsätzlich mit verminderter Leistung (1W oder kleiner) abzustimmen, um die Belastung der PA zu verringern. Aber wer macht das schon (Originalton, die 5 W stören doch niemanden).


    Wer natürlich wie Peter einen ZM2 verwendet, kann auch im Leerlauf oder Kurzschluss kein schlechteres SWR wie 1:2 erzeugen, die PA freut sich und dankt mit einem langem Leben.



    :rolleyes: vy 72 es 73 de Gerd, DM2CDB

    2 Mal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Zitat

    Original von DM2CDB
    ...
    Die erste Charge des Gerätes wurde in Japan gefertigt, ab zweiter Charger läuft die Fertigung in China. Durch schlechte Lötstellen speziell der Massefahnen auf der Hauptplatine gab es dann noch zusätzliche Probleme, wie z.B. Schwingen bei UHF. Dazu gibt es ein Entstörungsdokument von Yaesu.
    ...
    :rolleyes: vy 72 es 73 de Gerd, DM2CDB


    Hallo Gerd,


    wo gibt es dieses Entstörungsdokument von Yaesu ?



    73 Ingo DH5ST

  • Hallo Ingo,


    das Dokument gibt es auf jeden Fall bei http://mods.dk unter Yaesu und dann FT-817. Notfalls kann ich es Dir auch schicken. Hier lässt sich so was ja nicht veröffentlichen, weil nur max 20 kB große Dateien angehängt werden dürfen. Das Dokument behandelt den zusätzlichen Einbau einer Massefeder auf dem Hauptboard.



    :rolleyes: vy 72 es 73 de Gerd, DM2CDB

    Einmal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Hallo Gerd,


    nach dem Ausfall meines Geräts habe ich es von Yaesu reparieren lassen. Ging erstaunlich schnell und preiswert. Allerdings bin ich daran interessiert festzustellen, welche Halbleiter nun eingebaut sind - die alten oder die neuen 30 V Varianten. Kennst du den Aufdruck dieser neuen Halbleiter? Mein Gerät war übrigens eines der allerersten (Testgerät).


    73 Uli, DK4SX

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Uli,


    freut mich, dass ich auch mal Infos an Dich liefern kann, meist lese ich mehr von Dir. In der Regel wechselt Yaesu die komplette Endstufenplatine, Preis ca. 60,-EUR. Hier nun die alten und neuen


    Treiber: alt 2SK2973 (17V), neu RD01MUS1 (30V) und
    Endstufen: alt 2SK2975 (30V), neu RD07MVS1 (30V).


    Alte und neue MOSFET werden übrigens von Mitsubishi hergestellt. Dies zur Richtigstellung, weil man dies öfter anders liest.


    Nun aber auch eine Frage von mir. Wie sieht es mit Störstrahlungsverhalten des Tayloe-Detektors beim Einsatz im DC-TRX aus. Ein Gilbertzellenmischer bringt 20 - 30 dB Oszillatorunterdrückung. Aus der Handyentwicklung muss es doch entsprechende Messwerte geben oder?



    :rolleyes: vy 72 es 73 de Gerd, DM2CDB

    3 Mal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Hallo zusammen,


    es ist hier doch sehr technisch zugegangen in den letzten Posts, ich versteh nur ?( <- wird schon werden :D


    Gibt es eigentlich eine Möglichkeit herauszufinden, ob ich jetzt so eine gefährdete Endstufe habe oder nicht? Kann man das an der SN oder sonstigen Merkmalen festmachen? Bis zu welcher Betriebsspannung ist es denn sicher, mit dem Gerät zu arbeiten?


    Ich liebäugel ja schon mit diesem Unterspannungs- und Verpolungsschutz von einem grossen Auktionshaus 8)



    Schönes Wochenende erstmal,


    Gruß


    Uwe, DL1KX

  • Hallo Uwe,


    der FT-817ND hat die neuen Treiber- und Endstufen-MOSFET. Wenn die angebotene Verpolungs- und Unterspannungsschutzschaltung der in der CQ DL veröffentlichten Schaltung entspricht, kannst Du Dein Geld sparen. Ich verweise auf den oben genannten Server, wo die Details zu dieser Schaltung nachzulesen sind.


    Folgendendes solltest Du beachten: Batterien stets nach Ende des Betriebes aus dem Gerät nehmen, da auch im ausgeschaltetem Zustand ein Strom von ca. 15 mA fließt, der die Batterie leersaugt und zu dem Schwingen der alten Version führte. Bei Betrieb mit externer Batterie oder Netzteil sollte die Spannung nicht höher als 11 V sein, damit bist Du auf der sicheren Seite. Eine Diode in Reihe mit der Batterie oder dem Netzgerät sorgt für den Verpolungsschutz, negativ ist der Spannungsabfall über die Diode, einfacher ist eine mechanische Verriegelung durch entsprechende verpolungssichere Steckverbinder.


    :rolleyes: vy 72 es 73 de Gerd, DM2CDB

    Einmal editiert, zuletzt von DM2CDB ()

  • Hallo Uwe,



    im Modellbau gibt es kleine Stecker und Buchsen - da kann man + und - nicht vertauschen. Setzte diese seit über 2 Jahren ein. Funktioniert UFB. Der Tipp kam von einem QRPer aus LX.


    Habe zwar auch eine Diode in die + Leitung eingeschleift. Dies führt aber zu einem variablen Spannungsabfall. Anliegende Spannung RX 13,8 V, TX 12,2 V.


    TRX fiel kurz nach dem Kauf aus. (Endstufe). Nach der Reparatur betreibe ich das Gerät seit über einem (zwei?) Jahren in der obigen Konfiguration problemlos. (ca 200 QRP CW QSOs/Jahr)


    73 Ingo DH5ST

  • Hallo Gerd,


    danke für Deine Antwort, ich habe das Modell vor dem ND, keine Ahnung, ob das auch "gefährdet" ist. Die Schaltung aus der CQDL kenne ich nicht, werde sie mal auf dem 817OnAir-Server nachlesen.


    Viele Grüße


    Uwe, DL1KX

  • @gerd:


    Hi,


    ist der Artikel irgendwo auf dem Portal? Ich habe irgendwie nichts zu einer Schutzschaltung aus der CQDL gefunden, hast Du einen direkten Link oder so?


    Danke und Gruß


    Uwe, DL1KX

  • Hallo Peter,


    hat das mit dem Labornetzgerät und dem FT817 geklappt?


    Bei meinem Labornetzteil (EA PS 2016, 5A) habe ich Störungen auf beinahe allen Bändern >= S9, obwohl der techn. Kd. eines großen Elektronikversenders mehrfach versichert, dieses Netzeil sei problemlos für Afu-TRX verwendbar.


    Eigene Entstörversuche haben bisher fehlgeschlagen.


    Viele Grüße, Holger