Erfahrungen mit Solar-QRP

  • hmm... also das e.GO-zeug von conrad ist ja lustig, aber der Preis scheint vor allem durch mitgelieferte akkus bestimmt zu werden... die solarzellen an sich sind recht dürftig! so ein bleigel-akku kostet fast nichts, den kann man alleine kaufen. die frage ist doch eher: wie kriege ich am billigsten die meiste energie aus der sonne. 1,2 - 2,2 Wp wie bei e.GO ist da wahrlich nicht der bringer :) wie hast du das eigentlich verglichen? nur das kleine mit dem preis von globetrotter? oder hast du preise für die größeren gefunden (wo es erst richtig sinn machen würde...)? wäre ich auch dran interessiert! :)


    8276348768 de martin


    EDIT: sorry: $tiagra = "DM5OY";

    Einmal editiert, zuletzt von tiagra ()

  • Hallo Ömer,


    zu Peters (DL2FI) ziemlich punkgenauer Erfahrungen sei noch eines hinzugefügt. Man muss sich bei Betrieb unter diesen Bedingungen darüber im Klaren sein, wo zusätzlich hoher Stromverbrauch einzuschränken ist. Die Unterschiede in den Betriebsarten wurden schon genannt mit eindeutiger Priorität für CW. Weiterhin wird sehr viel Energie beim Anpassen der Antenne verbraucht. Das kann in die 25% des gesamten Energievorrats gehen. Man muss also vorher die Einstellungen am APG bei ausreichend Energie für eine Tabelle gefunden haben oder ein automatisches APG verwenden wie z.B. der Typ Z11. Alle weiteren Verbraucher wie z.B. Beleuchtung etc. muss man stillegen.
    Hier hat sich sehr eine LED-Taschenlampe bewährt mit 2 Normal!-Rundzellen.
    Peter hat es schon erwähnt: Normalerweise niemals die Solarpanel direkt mit dem Gerät ohne Regler verbinden. Die Primärspannung kann deutlich über 20 V annehmen und dann ist es passiert. Für zu Hause teile ich die Erfahrung von Peter, relative dicke Batterie und kleine Solarfläche. Das reicht allemal.
    Die dünne Batterie sollte allerdings vor Einsatz auch mit diesem System geladen werden, da mit der Pulsbreitenregelung der Regler vom C auch die letzten mAh eingespeichert werden können. Im 'Dünnbatterie-Einsatz' stimme ich Peter voll zu, das Solarpanel sollte in etwa laufend den Rx-Strom liefern können bei bedecktem! Himmel. Solarversorgung heißt auch, ganz wesentlich darauf zu achten, welchen Stromverbrauch das Gerät vor allem bei Empfang hat. Auch hier hat Peter Grenzen vorgegeben, die voll mit der Praxis übereinstimmen. 100 mA ist ein guter Richtwert. Bei Funkwettbewerben sollte man die zusätzliche benötigte Sendeenergie eher in einer dickeren Batterie mitnehmen.
    Vielleicht hat jemand Erfahrung im RX/TX-Zyklus bei Normalfunkbetrieb und bei Wettbewerben. Entsprechend wäre dann die Kapazität der dünnen Batterie mit einem Faktor zu belegen.
    Vy 72 es gl, Lebrecht, DJ4CT

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo Solar-QRPer,
    wie schon von Euch erwähnt, ist hierfür CW mit QRP prädestiniert. Aber bitte keinen heruntergeregelten "kommerziellen" Transceiver. Bei meinem TS50 (herabgeregelt auf 5W out) schaltet nach 2-3min Senden der Lüfter ein, um Wärme abzuführen, er verbrät ja auch über 50W(!) in Wärme. Bei Empfang braucht er zwischen 10 und 12 Watt.
    Gerd, bei meiner Berechnung hab ich angenommen, daß ich zu 70% auf Empfang bin und die restlichen 30% einen Dauerträger habe. Dies als eingebaute Sicherheit. Wie Du erwähnt hast, kann man die tatsächliche Sendezeit natürlich noch genauer abschätzen. Man kommt dann grob auf 50%.
    Nach etwas Mathematik bin ich zu folgenden Abschätzungen gekommen:


    (1) Id = te*Ie + ts*Is
    berücksichtigt man während der Sendeperiode 50% ON
    (2) Id = (te*Ie + 0.5*ts(Ie+Is))
    wenn Ie << Is =>
    (3) Id = te*Ie + 0.5*ts*Is


    Id = Durchschnittstrom
    Ie = Strom bei Empfang
    Is = Strom bei Sendung (Taste gedrückt)
    te = Zeit auf Empfang 0....1
    ts = Zeit auf Sendung 0....1 wobei te+ts=1


    Für mein Beispiel (70% Empfang bei 0,1A, 30% Senden bei 1A) komme ich auf folgende Werte:


    nach (1): 0,307A
    nach (2): 0,172A
    nach (3): 0,157A

    Hoffentlich war es nicht zu mathematisch.


    Lebrecht noch zu der Frage nach Contestbetrieb: Aus meiner Erfahrung schätze ich bei meiner Betriebsweise 20% Empfang, dies bedeutet in meinem Beispiel einen Durchschnittstrom nach (1) 0,8A und nach (3) 0,4A.
    Ob da meine geplante Konstellation für einen 24h Contest ausreicht ?
    Der Beweis kommt durch das Experiment "SolarContest" im nächsten Jahr.


    Ansonsten warte ich auf mein Solarpanel.


    72/73
    Uli
    DF5SF

  • Hallo und erst einmal vielen Dank für die ausführlichen Darlegungen.


    Ich spiele auch schon seit längerem mit dem Gedanken, ein Solarpanel zu verwenden, aber der Preis und die Größe haben mich immer noch abgeschreckt. Ich würde zu einem 10W-Modul tendieren und habe mich mal beim großen C etwas umgeschaut. Erschwingliche Panele gibt es ja schon in der Größenordnung, aber wie sieht es mit dem Transport aus? 50x50 cm im Handgepäck sind doch nicht ohne und wie gut sind diese Module gegen Bruch (ich denke da ans Glas...) gesichert??? Lohnt es sich eventuell 2x 5W-Module zu kaufen??? Oder sollte man lieber mehr Geld investieren, um sich so ein flexibles Panel zu kaufen oder ist das auch nicht so "rollbar", wie es angepriesen wird?


    Ich freue mich nach Euren "elektrischen" Meinungen nun auf Eure mechanischen Beiträge... :]


    Viele Grüße + vy73
    Karl, DK4ARL

  • Zitat

    Original von DK4ARL
    Erschwingliche Panele gibt es ja schon in der Größenordnung, aber wie sieht es mit dem Transport aus? 50x50 cm im Handgepäck sind doch nicht ohne und wie gut sind diese Module gegen Bruch (ich denke da ans Glas...) gesichert??? Lohnt es sich eventuell 2x 5W-Module zu kaufen??? Oder sollte man lieber mehr Geld investieren, um sich so ein flexibles Panel zu kaufen oder ist das auch nicht so "rollbar", wie es angepriesen wird?


    Ich freue mich nach Euren "elektrischen" Meinungen nun auf Eure mechanischen Beiträge... :]


    Viele Grüße + vy73
    Karl, DK4ARL


    Karl,
    die Standard Module im Alurahmen kannst du für "echten" Portabel-Einsatz vergessen, die werden schon den ersten Einsatz nicht überleben. Rollbare Module habe ich noch nicht getestet, aber die leichten Solarex Module haben sich bei mir bewährt. Bei denen sind die Siliziumzellen auf einer dünnen Alublech auflaminiert. Das ganze ist mit Kunststoff überzogen. Wenn so eine Platte plan auf dem Boden aufliegt, kann man sie sogar mit Turnschuhen begehen nur Stöckelschuhe, High Heels sind verboten.
    Solarex ist wohl inzwischen von BP übernommen worden. Du findest im Internet ne Menge über diese begehbaren Module, z.B. hier
    http://cgi.ebay.de/BP-SOLAREX-…egoryZ83802QQcmdZViewItem
    (Ich habe keine aktien dort, die Adresse ist ein reiner Zufallstreffer bei google gewesen 8)

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter,


    danke für den Tipp, ich konnte mir schon so was denken, dass nicht alle Module für Outdoor-Aktivitäten geeignet sind.


    Zitat

    Original von DL2FI
    ...kann man sie sogar mit Turnschuhen begehen nur Stöckelschuhe, High Heels sind verboten.


    Da Frauen bei meinen Funkaktivitäten LEIDER recht selten dabei sind und ich keine High Heels trage, sollte es mit den von Dir vorgeschlagenen Panelen keine Probleme geben. :D


    Danke nochmal, ich schaue mich mal um.
    Viele Grüße
    Karl, DK4ARL

  • Hallo Solar-QRPer,
    meine Anlage ist aufgebaut und Akku wurde geladen.
    Jetzt hätte ich noch gern etwas für die Statistik und zur Bewertung der Anlage:
    z.B.: wieviel Ah wurden entnommen/geladen ? nach welcher Zeit ist der Akku wieder voll ? usw.
    Habe im Inet ein kommerzielles Gerät dafür gefunden, dies kostet aber mehrere 100 Euro.Möchte so ein Gerät selbst bauen. Hat jemand eine Idee, wie man so etwas realisieren kann oder gibt es schon eine Schaltung dazu. Habe beim googlen nichts gefunden.

  • Hallo Uli,


    neben dem fertigen Gerät von Wimo gibt es mehrere Schaltungsvorschläge in der ELV, um die Leistungsaufnahme von Elektrogeräten zu messen und zu registrieren. Diese sind zwar für Wechselspannung ausgelegt, dürften sich aber modifizieren lassen.


    Im Prinzip geht es immer darum Lade-/Entladestrom und Lade-/Entladespannung zu messen und miteinander zu multiplizieren nach der bekannten Formel P=I*U. Bei Einsatz eines Ladereglers kann man davon ausgehen, dass die Ladespannung praktisch konstant ist und kann sich auf die A pro Zeiteinheit beschränken (Ah). Ich werde mal in der Literatur checken, ob ich eine fertige Schaltung finde.




    :rolleyes: vy 72 es 73 de Gerd, DM2CDB

  • Hallo Gerd,
    siehe das Gute liegt so nah: Habe im QRP-Report 2/2003 S.24ff etwas passendes gefunden: Hier beschreibt DJ6UB einen digitalen Zähler zur Messung der Akkuladung.
    Prinzip: der Ladestrom wird in eine Frequenz gewandelt. Diese entsprechend geteilt, so daß ein Zählimpuls 1mAh entspricht. Das ganze dann auf ein mechanisches Zählwerk.
    Das ganze kommt ohne Software aus.

  • Hallo Uli,


    es freut mich, dass Du so schnell fündig geworden bist. Statt des mechanischen Zählwerkes hast Du beim großen C auch verschiedene elektronisches Zählwerke kaufen, wenn Du keine Beziehungen zu alter Fernmeldetechnik hast.


    :rolleyes: vy 72 es 73 de Gerd, DM2CDB

  • Zitat

    Original von DL2FI
    Übrigends betreibe ich bei Paneelen <= 10 Watt die Akkus seit Jahren OHNE Regler. Auch bei greller Sonne bricht die Spannung der kleinen Paneele immer so weit zusammen, dass der Laderegler überflüssig wird. Wichtig ist allerdings, dass man einen Schutz gegen Tiefentladung vorsieht. Das erledigt eine kleine Komparatorschaltung.


    Hallo Peter,


    danke nochmal für den Tipp, heute ist mein vorzeitiges Weihnachtspaket gekommen! ;) Ich habe mir das 10Wp-Modul bestellt, scheint ja wirklich robust zu sein.


    Du schreibst, Du schließt das Modul direkt an den Akku, aber wenn ich das Typenschild hinten auf dem Modul richtig lese, ist keine Schutzdiode integriert?! Sollte man noch eine Diode Schalten, dass nichts passiert, wenn die Modulspannung geringer als die Akkuspannung ist?


    Deine Komperatorschaltung würde mich auch mal interessieren. Welche Tr oder OPV nutzt Du, schließlich müssen sie ja auch ca 700 mA schalten können. Oder hast Du Komperator und Schaltstufe getrennt?


    VIele Grüße!
    Karl DK4ARL

  • Hallo Karl,
    sehr wichtig ist, daß die Ladeschlußspannung (ca. 2,3V/Zelle) nicht überschritten wird. DL1MK beschreibt im QRP-Report 4/2000 hierfür eine einfache Schaltung, bestehend aus LM723 und einem Relais. Als Relais könnte man auch einen preiswerten MOSFET einsetzen. Über so einer Schaltung grübel ich gerade.
    Falls Interesse kann ich den Artikel von DL1MK als pdf verschicken.
    Die Diode scheint mir notwendig, damit sich der Akku nicht über das Panel leert.

    Einmal editiert, zuletzt von DF5SF ()

  • von DL4JAL
    ich habe mal so etwas mit einen Pic programmiert. Es reicht wenn mit einem
    Mosfet das Solarpanel kurzgeschlossen wird. Der Kurzschlussstrom ist nicht
    viel hoeher als der Ladestrom. Da muss natuerlich eine Diode vor den Akku HI.
    Andreas DL4JAL

  • Hallo Uli,


    danke für das Angebot, aber mach Dir bitte keine Umstände, ich muss mal nachschauen, aber den QRP-Report 4/2000 müsste ich noch liegen haben.
    Du hast quasi meine Frage schon mitbeantwortet, es wird also ein Relais zum schalten benutzt. Ich habe mir nämlich Gedanken gemacht, ob ich quasi "Messstufe" und "Schaltstufe" nicht in einem ausführen kann.


    Die Diode ist ja eigentlich bei den meisten Panels mit drauf, wenn ich mich nicht irre. Mir ist nur aufgefallen, dass bei mir auf dem Typenschild steht "series diode: na", was mich stutzig gemacht hat. Ich habe gestern Abend mal noch gemessen: Solarpanel bei "geringer" Zimmerbeleuchtung (Student muß Stromsparen!!! :D ) Leerlaufspannung ca. 6V und Kurzschlussstrom ca. 2-3 mA. Wenn ich nun einen 12V-Akku anschließe, fließen immerhin noch 4,3 mA in die falsche Richtung. Es sollte also mehr eine Feststellung mit der Diode sein und nicht die Frage, ob man sie braucht =) , falls Peter davon ausgegangen ist, dass das Panel eine besitzt (schließlich hat es auch einen niedlichen Anschlusskasten).


    Der passende 20-m Spatz ist auch schon fertig, es fehlt nur noch meine Steuer- und DDS-Platine, die ich hoffentlich in den nächsten Tagen bekomme. Dann steht dem nächsten Sommer nichts mehr im Wege. Da mein K2 bei Empfang auch nur ca. 300 mA verbraucht, sollte es an sonnigen Tagen auch kein Problem sein, einen ganzen Tag auf mehreren Bändern zu funken. Oder ich nehme den Tramp, der hat nur ca. 160 mA. :D Ich kann ja dann mal meine Erfahrungen hier niederschreiben, müssen jetzt nur auf sonniges Wetter warten...


    Viele Grüße
    Karl, DK4ARL

  • Hallo,


    so, mein 20m-Spatz ist nun auch fertig und ich bin gerüstet für den ersten "unabhängigen Solareinsatz". Bilder meiner fertigen Ausrüstung sind in meiner Galerie zu finden:


    - 20m-Spatz mit eigener DDS-/Steuereinheit
    - 10Wp Solarmodul wie vom QRPeter empfohlen
    - 3,4 Ah Bleigel-Pufferakku
    - Dipolantenne
    - und das nützliche Drumherum wie KH und Taste...


    Erfahrungsberichte folgen nach dem ersten "harten" Einsatz. Geplant ist schon wieder ein IOTA-Einsatz.
    In dem Sinne - hpe awdh!


    Gruß Karl, vy 73 DK4ARL

  • Hallo Karl,
    Glückwunsch zu Deinem Spatz mit Digitalanzeige! Sieht echt super aus. Hatte so etwas auch schon fest in Planung, aber dann wurde der Multiband-TRX BCR angekündigt und ich habe das Projekt zu den Akten gelegt.
    Meine "Solaranlage" habe ich soweit aufgebaut bis auf meinen abgerauchten SPATZ, den muß ich noch reparieren. Vielleicht reicht mir das bis zum Wochenende und dann kann es losgehen ....

  • Hallo Uli,


    Zitat

    Original von DF5SF
    ... bis auf meinen abgerauchten SPATZ, den muß ich noch reparieren. ....


    ups, was ist denn da abgeraucht? Kannst Du mir einen guten Ratschlag aus Erfahrung geben, was ich mit dem Spatz nicht machen sollte? Vorbeugen ist besser... :)


    Gruß Karl, vy 73 DK4ARL

  • Hallo Karl,
    wenn Du dich exakt an die Bauanleitung von QRPeter hältst, dann passiert nix.
    Durch einen Denkfehler meinerseits hab ich beim Zusammenbau einfach die Feinsicherung weggelassen, und das hat sich jetzt gerächt. Es ging über 2 Jahre gut, aber irgendwann verwechselt man Plus und Minus ....


    Optischer Schaden:
    Der PA-Transistor hat ein Loch im Plastikgehäuse, ca. 10cm Leiterbahn sind verschmort.
    RX funktioniert noch. DDS funktioniert noch. NF funktioniert noch. Ob beim TX nur die Endstufe hochgegangen ist, muß ich noch untersuchen.