Zähler, Tiefpassfilter & S-Meter

Moin Bruno,

das mit dem Zähler kann am Pegel und/oder der Flankensteilheit des Signals am PIC liegen.
Das passiert mit kommerziellen Geräten selten aber auch.

Viel Spaß noch.

Zitat

Original von Bruno
Moin QRPer,
biem Testen meines Speaky-Zählers habe ich eine untere Grenzfrequenz bei ca. 2,1MHz festgestellt, darunter fängt er an zu "spinnen", wird für den Einsatz als Frequenzanzeige nicht benötigt, frage nur intressenhalber.

Habe ich noch nie probiert, sollte aber theoretisch funktionieren

Zitat

Die SIL-Relais des TPF haben eine Gehäusemarkierung, die auf dem Bestückungsplan fehlt.
Meiner Meinung nach ist es egal, wie herrum sie eingelötet werden.

Richtig, die SIL sind symmetrisch

Zitat

Das S-Meter muss eingestellt werden, habe keine Abgleichanleitung erhalten, im Hauptbaubuch finde ich nichts darüber.

Kann mir das jemand zu kommen lassen?

Trimmer auf der Hauptplatine und auf der Bargraph Platine wechselseitig bei S0 und S9 auf 0 Balken und letzten grünen Balken einstellen, mehrmals wiederholen.

Hallo Speaky-Fans,

mein S-Meter müsste auch mal vernünftig eingestellt werden, aber wo nehme ich denn ein S0 und ein S9-Signal her?
So kleine Spannungswerte am Antenneneingang kann ich gar nicht richig messen. Wie geht das am besten?

73 de Stephan, dl8yec

(Ich werde demnächst mal wegen anderer Schwächen die alte Abgleichanleitung für den Speaky überarbeiten, da würde ich einen guten Vorschlag gern mit hineinnehmen).

Zitat

Original von Bruno
Moin Stephan,
das soll ohne Signal eingestellt werden.
Heiko DL2VER schreibt das in seinen Baubericht, auch die Stellung des Handregelpotis spielt dabei eine Rolle, ebenso ob der RX-Eingang offen oder mit 50 Ohm abgeschlossen sein soll.
Er hat es durch probieren herausgekriegt, aber wie -genau- weiss ich auch nicht,
Peter oder Heiko können das sicher genauer beantworten,

Bruno und alle anderen Speaky interessierten (gilt aber auch für andere Geräte mit AGC)

Natürlich spielt die Handregelung eine Rolle, wenn sie vorhanden ist wie beim Speaky.
Was macht die AGC?
In Abhängigkeit von der Stärke des empfangenen Signals erzeugt die AGC Stufe eine Gleichspannung. Diese Gleichspannung wird so auf den ZF Verstärker zurück geführt, dass dessen Verstärkungsfaktor entsprechend der Gleichspannung zurück geregelt wird. Je größer die Regelspannung um so weniger Verstärkung macht der ZF Verstärker. Das S-Meter zeigt im Prinzip die Regelspannung oder einen proportionalen Anteil davon an.

Eine irgendwann festgelegte Vereinbarung sagt, dass ein Eingangssignal von 50µV einerm S-Meter Wert von S9 entspricht, jede S-Stufe darunter 6dB weniger, also jeweils einer Halbierung der Spannung entspricht. Es ist nun nicht so einfach eine Regelschaltung zu konstruieren, die genau dieser Kurve folgt (S9=50uV, S8=25µV, S7)12,5V usw) was man auch den diversen Testberichten über kommerzielle Transceiver entnehmen kann, deren S-Meter doch meist ehere Schätzeisen sind. Um so mehr trifft das auf die meisten Selbstbau Geräte zu. Wir begnügen uns daher meist mit einer Kalibrierung bei S9 und S0, die Zwischenwerte werden eher geschätzt.

Wie kann man einen S9 Wert einstellen?
Halbwegs genau geht das nur mit einer geeigneten Signalquelle. Das kann ein stärkeres Signal mit guten Dämpfungsgliedern oder einer Eichleitung (schaltbarer Abschwächer) oder ein Meßsender mit kalibriertem Ausgang. Soe einen Meßsender findet man meist bei einem befreundeten OM in der Nachbarschaft. Eine preiswerte Lösung für Selbstversorger wurde von Elecraft heraus gebracht: Der XGen1 oder XGen 2. Diese beiden Minimodule liefern mit einer für uns völlig ausreichenden Genauigkeit schaltbar ein 50uV und ein 1uV Signal auf 40m (XGen1) oder 80/40/20m (XGen2) womit man 1. ein S-Meter kalibrieren kann und 2. die Grenzempfindlichkeit eines RX bestimmen kann (MDS = Minimal Detektierbares Signal, ein heute allgemein benutzer Wert für die Empfindlichkeit eines Empfängers)

Was macht die Handregelung?
Die Handregelung überlagert der automatisch erzeigten Regelspannung (AGC=Automatic Gain Control) eine Gleichspannung gleicher Polarität. Anders ausgedrückt: Mit der Handregelung kann ich dem ZF-Verstärker vorgaukeln, dass ein Signal definierter Stärke an der Antenne anliegt. Die Verstärkung des ZF Verstärkers wird um genau diesen Wert zurück gefahren. Lege ich mit der Handregelung eine Gleichspannung auf denRegeleingang, die einem S-) Signal entspricht, so verstärkt der Z-Verstärker nur noch so viel, wie er für ein echtes S-9 Signal aufbringen müsste. Das S-Meter zeigt dementsprechend jetzt auch S9 an, an der Antenne anliegende Signale die viel kleiner als S9 sind kann man kaum noch hören.

Wozu die Handregelung?
Die meisten modernen Transceiver sind viel zu empfindlich, haben viel zu viel Durchgangsverstärkung. Kluge Funkamateure wissen das und regeln die Gesamtverstärkung mit der Handregelung zurück. Das verbessert den Höreindruck ungemein, der RX klingt viel ruhiger. Man kann das ganz leicht ausprobieren:
Suche dir eine möglichst schwache Station in CW. Drehe nun ganz langsam die Handregelung zu. Du wirst feststellen, dass das Rauschen im Kopfhörer weniger wird, das Signal selbst aber nicht. Ab irgend einem Punkt wird dann auch das Signal leiser. Kurz vor diesem Punkt liegt die optimale Einstellung, bei der man das beste Verhältnis von Nutzsignal zu Störsignal hat (S/N = Signal to Noise)

Warum machen die Bausatzkonstrukteure die Gesamtverstärkung nicht von vornherein kleiner?
Wel ihr immer die "empfindlichsten Geräte der Welt" haben wollt, weil ihr immer nur die Empfindlichkeit und selten die Lesbarkeit vergleicht. Das habt ihr aber mit fast allen anderen gemein. In meinem alten Beruf war es auch fast unmöglich den Chemikern den Unterschied zwischen Empfindlichkeit und Nachweisgrenze klar zu machen.

Und deswegen hat der Speaky eine Handregelung :]

Zitat

Original von Bruno
Moin Peter,
danke für die ausführliche Beschreibung. Habe hier im Shack 3 TRX mit RX-Handregelung stehen und benutze sie auch häufig, weil es sich angenehmer anhört.

Ich gebe die meisten Rapporte nach Gehöhr und benutze das S.Meter nur zur Orientierung.
Um das Speaky-S-Meter einzustellen werde ich meinen Kenwood TRX benutzen:
Meinen einfachen HF-Generator anschliessen und langsam den Outp erhöhen bis das Kenwood S-Meter S 9 anzeigt dann auf Speaky umklemmen und auf gleicher Frequenz S 9 einstellen,
dann müsste ich in etwa 2 gleichwertige Schätzeisen haben, hi

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Super, Bruno, genau so habe ich es in deer Baumappe unseres einfachen Signalgenerators beschrieben, und so klappt das auch.

Moin Bruno, Peter und Forum,

seinerzeit gab es von Peter die Anleitung zum S-Meter abgleichen in der u.a. Form, hier nochmal zur Ergänzung

73 de Heiko, DL2VER

Zitat

Tschaa, Heiko, da an diesem Beispiel kann man sehen, wei schwierig Handbücher zu schreiben sind. Da hätte ich die Anleitung wohl doch nicht bei Elecraft (K2 Handbuch) klauen sollen.
Vorbemerkung:
Die Handregelung der ZF Verstärkung geht zwingend auf die S-Meter-Anzeige ein. Wenn du die Verstärkung von Hand so weit zurück nimmst, das ein Signal mindestens S9 haben muss um noch gehört zu werden, dann zeigt das S-Meter auch S-9 an, so soll das sein. Wenn ich ein S-Meter auf S0 bzw untere Ansprechschwelle kalibrieren will muss also die Handregelung auf voller Verstärkung stehen. Aber du hast recht, das weiss nicht jeder, das gehört in das Handbuch.

Wie findest du folgenenden Text für die Baumappe (gilt dann auch gleich für BCR)

Abgleich des S-Meters
1. Schleiße eine Antenne oder Behelfsantenn (ein Stück Draht reicht) an den Transceiver an.
2. Schalte den Transceiver ein
3. Stelle sicher, dass du im Empfangsmodus bist (Sendetaste NICHT gedrückt)
4. Stelle den Regler für die Handregelung auf lautestes Rauschen = größte Verstärkung der ZF
5. Stelle den Regler für den Preselektor auf lautestes Rauschen, damit sicher gestellt ist, dass der RX für diese Frequenz optimal arbeitet.
6. Entferne die Antenne.
7. Schliesse denn Antennenanschluß des Transceivers mit 50 Ohm ab (z.B. mit Dummyload oder Thermischer Leistungsmesser)
6. Stelle das Trimmpoti auf der S-Meter-Platine so ein, dass der unterste Balken der Anzeige gerade eben ausgeht. Damit hast du die untere Schwelle der Anzeige eingestellt. Jedes von einer Antenne kommende Funk-Signal lieg oberhalb der Schwelle, die durch die Dummy Load vorgegeben ist und führt zu einer Anzeige.
7. Entferne die Dummyload
8. Schließe einen Signalgenerator an, der auf der eingestellten Frequenz ein 50uVeff = S9 Signal abgeben kann. Ein preiswerter Signalgenerator ist des XG1 von Elecraft (Bausatz) der sehr genau 50uV auf etwa 7040khz abgibt. Hast du keinen Signalgenerator, so hilft vorerst núr eine Schätzung: Suche die eine Station, die nach S-9 klingt.
9. Ob Signalgenerator oder gesuchte Station: Kontrolliere mit der VFO Abstimmung, ob das Signal auf maximum abgestimmt ist (Stimmt die Frequenz nicht ganz genau, so empfängt ist das Signal schwächer)
10. Kontrolliere, ob die Handregelung auf größter Verstärkung steht.
11. Stelle das S-Meter-Poti auf der Hauptplatine so ein, dass der erste rote Balken oberhalb der grünen Balken gerade eben angeht.
12. Entferne den Signalgenerator und schließe die Antenne wieder an.

Fertig, dein S-Meter ist nun abgeglichen. Probiere nun die Wirkung der Handregelung aus. Wenn du das Poti für die Handregelung in Richtung geringerer ZF-Verstärkung drehst, dann zeigt das S-Meter in etwa an, wie stark eine empfangene Station mindestens sein muss um noch gehört zu werden. Drehst du die Handregelung so weit, dass gerade der erste rote Balken angeht, dann bedeutet das, dass eine ankommendes Signal mindestens S-9 haben muss um noch gehört zu werden.
Anmerkung für die Praxis:
Dein Transceiver ist, wie fast alle Kurzwellentransceiver viel zu empfindlich für den praktischen Betrieb. Bei voll aufgedrehter ZF Verstärkung macht sich das durch einen unangenehmen Rauschpegel bemerkbar, weil schon das Antennenrauschen verstärkt wird. Du kannst die richtige Verstärkung (für jedes Band anderes) einfach selbst herausfinden: Suche dir bei voll aufgedrehter Verstärkung die leiseste Station, die du gerade eben noch hören kannst. Drehe nun die ZF-Verstärkung mit der Handregelung ganz langsam zurück. Du wirst feststellen, das über einige Winkelgrade am Anfang nur das hintergrundgeräusch leiser wird während das empfangene Signal nahezu unverändert bleibt. Bei einer besteimmten Stellung des Handreglers wird dann plötzlich auch das empfangene Signal leiser. Diese Stelle haben wir gesucht, lasse den Handregler ganz kurz davor stehen und du wirst begeistert sein, wie ruhig dein Empfänger arbeitet (und wie du gerade selbst getestet hast, verliert er dabei immer noch kein Signal)

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Original von DL2VER
Moin Bruno, Peter und Forum,

seinerzeit gab es von Peter die Anleitung zum S-Meter abgleichen in der u.a. Form, hier nochmal zur Ergänzung

73 de Heiko, DL2VER

Mensch Heiko, mni tnx. Diesen Text habe ich schon überall gesucht, der gehört doch ins Handbuch!!!!!
Wieder einmal etwas im Tagesstress versaubeutelt, aber ich habe ja schon immer gesagt: im Forum findet sich für jeden etwas, auch für mich