Keramische Filter SFT-452 B6 und SFT-460 B3

  • Hallo Funkfreunde!


    Stellte diese Frage vor einem halben Jahr schon einmal, bin aber bis jetzt nicht an die gesuchte Info gekommen. Freue mich auf Eure Ideen, Anregungen und Erfahrungen!


    Also:Ich habe hier ein paar Dreifach-Keramikfilter vom Typ SFT-452 B6 von Oppermann zu liegen, und experimentiere derzeit mit diesen in einem kleinen "ugly construction" Superhet-Empfänger, mal AM auf LW, mal 160m, mal 80m, mal 20m...


    Individuelle Exemplare dieser Filter scheinen ganz verschiedene, verschieden wellige und unterschiedlich breite Durchlasskurven zu haben.


    Vermutlich liegt es natürlich auch daran, dass ich nicht weiss, wie die Filter genau abgeschlossen gehören. Hab einfach mal 500 Ohm angesetzt, frei nach dem Motto


    Keramisches Filter = niederohmig.


    Bei 500 Ohm am Ausgang geht die Ausgangsspannung aber schon ganz schön in die Knie, ziemlich hohe Einfügedämpfung.....


    Kann mir jemand weiter helfen?


    Oprimal wäre natürlich ein Datenblatt und Links, auch zum Filter SFT460-B3.


    Fa. Oppermann zwei mal kontaktiert und sie haben leider keine Info.
    Aktuelle Murata-Kataloge studiert - die listen solche "Altware" nicht mehr.


    Ich danke Dir für die Hilfe!
    vy73 Dennis DL6NVC



    PS: Kann nicht sofort antworten, weil ich derzeit zu Hause keinen Internet Zugang habe und dies auch geniesse :)

  • Hallo Dennis,


    hier gibt es z.B. das Datenblatt zum SFT455. Die SFT452 und SFT460 ZF-Filter sind identisch nur halt auf 452kHz bzw. 460kHz Mittenfrequenz. Keramikfilter auf 4xxkHz sind immer hochohmig, hier 3kOhm! Mit dem Koppelkondensator zwischen den einzelnen Stufen läßt sich die Bandbreite (und damit indirekt auch die Einfügungsdämpfung) gut beeinflußen, natürlich lassen sich die einnzelnen Elemente auch direkt koppeln.

    vy 72/73, Reinhold.

  • Hallo Reinhold!


    Vielen Dank für die grosse Hilfe!
    Da bin ich ja gespannt, wie sich die Filter so "machen", wenn ich sie korrekt mit 3k abschliesse!


    Liebe Grüsse
    Dennis
    DL6NVC

  • Danke nochmals, Reinhold!


    Die Infos waren mir "Gold wert". Folgendes hat sich getan:


    Nach - vorerst mit Widerständen notdürftig erzwungenen - beidseitig korrekten Abschluss Muratas SFT-452B mit 3000 Ohm, entlöten der Brücken zwischen den Filtersektionen, und einfügen von 92pF-Kapazitäten zur Kopplung (Datenblatt:90pF), stieg die Filtermittenfrequenz von 446kHz auf 453kHz, also auf Datenblattwert +-Toleranz. Die "untere" Filterflanke ist jetzt sofort hörbar (!) erheblich steiler geworden! Dort schwingt jetzt auch der BFO (452kHz), und voila! - das unerwünschte Seitenband ist viel leiser als das erwünschte! Töne >3kHz macht das NF-Filter klar... :)


    Natürlich ist so ein Keramikfilter kein Ersatz für ein Quarzfilter, bin jedoch von Preis zu Leistung zu Baugrösse jetzt echt angetan. ( Derzeit 21,5 cent pro Filter, Zehnerpreis, bei Opperm.)


    Es macht mir jetzt noch mehr Spass, meinen Experimental-RX durch 80m,20m,17m zu kurbeln und QSO's zu lauschen.


    Mit einem Frequenzmesser hab ich mir vor 3 Wochen einen alten Wunsch erfüllt. Leider kann ich aber NOCH keine Filter-Durchlasskurven messen. Das wär jetzt natürlich toll :)


    Dankeschön!!
    Lieben Gruss!
    Dennis
    DL6NVC

  • Hallo, Dennis,


    schreibe mal Ha-Jo DJ1ZB kurz an, er hat mit, wenn ich mich nicht täusche, breiten SFZ Filtertypen und sehr kleine Koppelkondensatoren echte SSB und CW Bandbreite (bei etwas höherer Durchgangsdämpfung) für seinen 455kHz Experimental-RX (TCA440) ereicht. Vielleicht kann er Dir dazu ein paar konkrete Daten liefern?

    vy 72/73, Reinhold.

  • Lbr Dennis und Reinhold,


    also ich hatte in einem Meßaufbau für SSB einen Koppelkondensator von 22pf oder auch 15 pF, und die ohmsche Belastung der äußeren Filteranschlüsse war 15 Kiloohm!


    Für CW bin ich dann bei ebenfalls 15 Kohm Belastung auf Koppel-Cs von 10pF oder gar 5,6pF gegangen. Die Durchgangsdämpfung erhöhte sich dabei um ca 2 dB, und die Filterresonanz verschob sich auf 456,5 kHz, bei einem üblicherweise für AM und 455 kHz ausgelegten Filter. Wegen der 15kOhm und der Durchgangsdämpfung hatte ich zwischen Filterausgang und dem ZF-Eingang des TCA440 einen Sperrschicht-FET-Vorverstärker eingefügt, mit rein ohmschem Arbeitswiderstand im Ausgang.


    Der hochohmige Betrieb mit 15 kOhm Belastung füührte zu einer merklich besseren Flankensteilheit: Durchlaß -5dB 456,5 kHz, -55 dB 470 kHz! Für ein Filter betrachtet.


    Die schlechte Flankensteilheit ist ein bleibendes Problem dieser einfachen ZF-Filter, auch bei Kaskadierung von drei solcher Filter.


    OK?


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB