DC-Block Kondensator

  • Hallo,


    ich suche eine Dimensionierungsregel oder Empfehlung für einen DC-Block Kondensator.


    Folgende Aufgabenstellung: Ich möchte meine Antenne fernabstimmen und dazu ein DC Signal aufs schon vorhandende Koaxkabel speisen. Nun stellt sich mir die Frage, was man beim Kondensator in Bezug auf Spannungsfestigkeit / ESR usw. beachten muss, wenn man z.B. 100W übertragen möchte?!


    Theoretisch spielt die Spannungsfestigkeit ja nur eine untergeordnete Rolle, da am Kondensator keine erhebliche Phasenverschiebung auftreten sollte. Nur sein äquivalenter serieller Widerstand verursacht ja ein Leistungsabfall über den Kondensator. Dann könnte man diesen ja seriell in das 50-Ohm-Sytem setzen und nachrechnen, welche Leistung über ihn abfällt. Diese sollte der Kondensator dann verkraften können, oder übersehe ich was?!


    Praktische Tipps, wie "Nimm einfach Vielschicht-Keramik 100n/50V" sind auch auch willkommen... :)


    Gruß Karl, vy 73 DK4ARL

  • Moin Karl,


    ich habe gerade eine Fernspeiseweiche für einen 2m RX-Vorverstärker gebaut. Habe an dem gleichen Problem, wie Du auch, geknabbert.


    Ich habe nun einen Vielschicht-Keramik 1nF/100V eingebaut. Es werden die Antennenanschlüsse vom TRX und zur Antenne in eine Box über N-Norm Buchsen gegeben. Die beiden Buchsen sind in der Box mit einer 50 Ohm Streifenleitung verbunden. In der Mitte dieser Leitung habe ich aufgetrennt und den Kondensator eingesetzt. Auf der Antennenseite speise ich die Gleichspannung über eine Lambda 1/4 Drossel ein.


    In meinem Fall muss der Kondensator 50 Watt auf 2m vertragen. Test´s stehen noch aus. Ich kann in den nächsten Tagen berichten..


    73 Herbert, DF7DJ




    http://www.df7dj.de

    73, Bert DF7DJ


  • Karl, ich denke an dieser Stelle ist der Strom viel entscheidender als die Spannung. Der gesamte HV Strom muss ja über den Kondensator. Da du niederohmig arbeitest, ist der Strom auch sehr groß. Das heisst, der Kondensator muss viel Fläche haben. Viel Fläche haben aber nur die großen, spannungsfesten Kondensatoren. Einem kleinen Vielschicht Kondensator würde ich 100 Watt nicht zutrauen, da solltest du einen MICA oder so eine richtig große Scheibe nehmen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Herbert und Peter,


    danke für die Antworten. Es war ja auch meine Vermutung, dass die Spannungsfestigkeit eine untergeordnete Rolle spielt. Der Kondensator sollte also, wenn ich Dich, Peter, richtig verstehe, groß genug sein, um auch die Verlustleistung (Wärme), abtransportieren zu können. Ich werde mal ein paar Datenblätter durchschauen, vielleicht finde ich ja irgendwo mal eine entsprechende Angabe oder Anhaltswerte...


    Gruß Karl, vy 73 DK4ARL

  • Hallo Karl.


    Ich habe verschiedene DC-Weichen für KW gebaut. Ich betreibe damit meinen SGC SG-239 unterdach, sowie einen SG-237 für Portabel-/Urlaubseinsätze. Ebenso eine Magnetloop für 20m - 10m.


    Allen gemeinsam verwende ich dabei an der TRX- und Antennenseite jeweils nur einen WIMA Impulskondensator ("FKP-1-2000 47n"), z.B. von Reichelt. Ebenso je eine 22µH/3A HF-Drossel (z.B. "FED 26µ").



    Schaltungsprinzip wie hier:


    http://wireservices.com/n9zrt/SG-239/


    (Ich hoffe der Link stimmt !? Unsere Firmenfirewall am QRL blockt leider, aber ich meine diese Seite hat die benötigten Infos)



    vy 73,
    Jochen

  • Hallo Jochen,

    Zitat

    Original von DG2IAQ
    Allen gemeinsam verwende ich dabei an der TRX- und Antennenseite jeweils nur einen WIMA Impulskondensator ("FKP-1-2000 47n"), z.B. von Reichelt.


    vielen Dank für die Info!


    Ich hatte mir bei C**** mal 4 FKP-1 mit 2000V aber nur 22nF kommen lassen um diese zu testen. Da ich mit meiner magLoop eh nicht unter 40m komme, sollten 22nF zur Kopplung auch noch gehen. Lag ich also mit meiner Auswahl gar nicht so schlecht....


    Gruß Karl, DK4ARL

  • Hallo Karl.


    Yepp !! Super ! :D


    Die originale Bauanleitung aus den USA nimmt ja dort verfügbare 3x 10nF parallel, aber ich dachte mir, ein einziger FKP-1 sollte das mit 100W gut abkönnen und ich erspare mir lange Verbindungsleiterbahnen. Und wegen den Lowbands bin ich dann auch gleich auf die 47nF gegangen.


    Da meine MagLoop allerdings noch HF-Einstrahlprobleme in den FT-897D macht, habe ich dort auch die DC(!!)-Masse(!!)seite mit einer 22µH verdrosselt. Hab's aber seitdem noch nicht ausprobiert, da die MagLoop nur bei gutem/trockenem Wetter kurz auf den Balkon gestellt wird.


    Gestern bekam ich noch von Po**in 0,27mH = 270µH/3A Drosseln. Für künftige Projekte würde ich diese nehmen, ggf. diese von der MagLoop auch gegen die 270µH austauschen, wenn's im Mikrofon nicht bald Ruhe gibt, ...hi.


    vy 73,
    Jochen


  • Ist bis 750 Watt getestet (da leg ich die Hand ins Feuer für - autsch)


    Mo

  • Hallo Mo,


    ja ja ich weiss. Habe mich nur nicht getraut, dass hier zum besten zu geben. Bei den Vorverstärkern verarbeiten die ganz normale Scheibenkondensatoren , die dann einfach auf den 50 Ohm Stripline gelötet werden.


    Ich habe meinen Kram gestern getestet und bin zufrieden. Ich verwende einen mir unbekannten Kondensatortyp. Als Wert 1nF/ 100 Volt.


    Ich hänge mal ein Foto von meinem Stripline an. Wenn die Fernspeiseweiche mit Sequenzer von Interesse ist, so findet man das auf meiner HP.



    73 Herbert, DF7DJ




    http://www.df7dj.de