PA Ausgangsleistung

  • Hallo,
    für den Eigenbau meines QRP-Tranceivers verwende ich die PA des Speaky. Trotz aller Mühen erreiche ich aber nicht die propagierte Ausgangsleitung von 10 W und mehr hinter dem TPF. Ich habe den Aufbau mehrfach überprüft, kann aber das Problem nicht eingrenzen. Die Pegel entsprechen den angegebenen Werten in den Unterlagen bis zur Basis der PA-Transistoren, diese sind original Mitsubishi (glänzende Kühlfahne).


    Bei 3,5 MHz sind folgende Spannungen zu messen:
    Basis T3 150 mVss
    C58/ R41 1,2 Vss
    Collektor T5 11 Vss
    Basis T6/7 2,8 Vss
    Collektor T6/7 20 Vss
    nach TR5 / C73 45 Vss
    Ausgang TPF 33 Mhz 55 Vss
    Ausgang TPF 80m an 50 Ohm 42 Vss = 4,4 W
    ohne das TPF 80m an 50 Ohm 47 Vss = 5,5 W


    Für 10 W müssten am Ausgang mindestens 64 Vss zu messen sein. Eigentlich kann es nur an der Leistungsverstärkung der PA-Transistoren oder an dem Trafo TR 5 liegen. Hat jemand einmal die Pegel am Collektor TR6/7 und nach TR5 / C73 gemessen? Macht es evtl. Sinn, die Sekundärwicklung von TR 5 von 5 auf 6 Windungen zu erhöhen? Wie kann ich das Problem möglichst einfach eingrenzen?


    73, Christian, DL9NL

  • Hallo Christian!


    Möglicherweise hast du ein Paar "schlechte " Transistoren erwischt.
    Leider kursieren auf dem Markt viele 2SC1969 die leider nicht das bringen was sie versprechen.


    vy 73 Martin DH3FR

  • Hallo Christian,


    Deine Endstufe ist m.E. in Ordnung, dort würde ich nicht weitersuchen. Deine Messwerte stimmen mit denen aus dem Speakyhandbuch S. 43 überein. Wenn ich mihc recht erinnere, beziehen sich die dort dargestellten Werte auf eine Ausgangsleistung von 5 Watt, und die hast Du ja auch. Ich werde mich noch einmal vergewissern, das das wirklich so war, meine Speakybauzeit ist lange her ;) Im Moment habe ich auch leider keinen funktionstüchtigen Speaky da für Vergleichsmessungen, nur ein nicht vollendetes Objekt....


    Schau mal, ob Du etwas mehr Ansteuerung zusammen bekommst, dann solltest Du auch die 10 Watt locker erreichen. Die letzten Geräte mit 80 Meter, die ich auf dem Tisch hatte, lagen alle >13...14 Watt.


    72 de Jürgen, DL1JGS


  • Richtig,
    die HF Werte im Speaky Handbuch beziehen sich alle auf 5W Ausgangsleistung damit man auch im Problemfall etwas messen kann.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo,
    vielen Dank für den wertvollen Hinweis, dass sich alle Pegelangaben in der Baumappe auf eine Ausgangsleistung von 5 Watt beziehen. Das erspart mir weiteres Kopfzerbrechen und gibt mir auch etwas Sicherheit, dass meine Selbstbau-PA doch einigermaßen funktioniert.


    Ich habe nun die Ansteuerleistung erhöht und folgende maximale Ausgangsleistungen hinter dem 33 MHz-TPF an 50 Ohm messen können (wobei der HF-Generator an seiner Grenze angelangt war):


    80 m – 11,1 W
    40 m – 10,1 W
    20 m – 10,1 W
    17 m – 9,6 W
    15 m – 6,7 W
    10 m – 5,3 W
    max. Leistung 13,7 W bei 10 MHz.


    Damit wäre ich recht zufrieden, wenn nicht das Ausgangssignal bei 80 m und 40 m bereits ab einer Ausgangsleistung von 4 W zunehmende Verzerrungen und damit einen ansteigenden Oberwellenanteil aufweisen würde. In den höheren Bändern einschließlich 20 m ist das Ausgangssignal bei den gemessenen Leistungen erstaunlicherweise nahezu sinusförmig.

    Was ich nicht verstehe: Sowohl an der Basis des Vortreibers als auch an den Basen der PA-Transistoren (bis 2,5 Vss 80m, 3,5 Vss 15 m) zeigt sich bis zu einer Ausgangsleistung von ca. 4 W auf jedem Band ein sinusförmiges Signal. Dieses weist darüber mit steigender Ansteuerung zunehmende Verzerrungen auf, wobei am Ausgang aber nur auf 80 m und 40 m o.g. Verzerrungen nachzuweisen sind.


    Daraus ergeben sich für mich folgende Fragen:
    1. Wodurch könnte obiges Phänomen erklärt werden?
    2. Sind die o.g. Verzerrungen bei höherer Ausgangsleistung normal bzw. tolerabel oder muss nach einem Fehler in der PA gesucht werden?

    73, Christian, DL9NL

  • Hallo Christian,


    Gegentaktendstufen unterdrücken ja die 1.Oberwelle recht gut, die 2. weniger. Die zweite Oberwelle wird ab 14MHz Grundfrequenz vom Filter bereits unterdrückt. Also kommt ab 14MHz vorwiegend Grundwelle (= Sinus) am Ausgang an, darunter aber auch die 2. Oberwelle (= Verzerrungen des Sinus). Nach dieser Theorie müßten aber auch noch auf 10MHz Verzerrungen bestehen, wenn das Ausgangsfilter korrekt oberhalb 33 MHz dämpft.


    vy 73 Reiner