CW lernen

  • Zitat

    Original von DL8KFO
    Jetzt bin ich doch ein wenig überrascht. Ist es nicht so, dass die meisten aktuellen Geräten nur noch Iambic-B unterstützen?!?


    Hallo Torsten,


    ich kenne natürlich nur einige Transceiver und längst nicht alle. Die, mit denen ich es bis jetzt zu tun hatte, hatten, wenn überhaupt mit einem elektronischen Keyer ausgestattet, alle die Möglichkeit zwischen Iambic A und B zu wählen. Eine Ausnahme ist der TS-870, der eine Elektronik verwendet, wie sie bei Idiom Press (CMOS Super III) auch als Bausatz erhältlich ist, und wie sie in der ETM9COG-X3 verwendet wird.


    Der K2, FT-1000MP, TS-570, TS-850, TS-480, KX1, K1, ... sind m.W. alle mit Iambic A und B ausgestattet.


    Der Iambic A Modus beinhaltet auch noch einen Punkt-/Strichspeicher, weshalb es mir schwer fällt mit dieser Elektronik zu geben und ich immer eine externe (o.g. ETM) Elektronik benötige. Ich habe nämlich ganz ohne Punk-/Strichspeicher gelernt.


    Dieser z.B. Punktspeicher schiebt dann noch einen Punkt hinterher, wenn während der Berührung des Strichpaddles und Aussendung des Striches auch das Punktpaddle gedrückt wird. Die Elektronik "merkt" sich den Punkt, auch wenn das Paddle noch während der Aussendung des Striches wieder losgelassen wurde.


    Darum mein Vorschlag mit Iambic A zu lernen, bzw. bei einer ETM9COG-X3 den Punkt-/Strichspeicher einzuschalten, um die größtmögliche Kompatibilität zu erhalten. Würde ich neu lernen, würde ich es so machen.


    Wenn der FT817 oder der alte FT-1000 nur den Iambic B Modus haben, sind das sicher Ausnahmen. Ich persönlich finde den Iambic B Modus in gewisser Weise "pervers". Man muß ja ein anderes Zeichen in die Paddle "drücken" als hinterher raus kommt. So wird aus einem "K" im Modus Iambic B immer ein "C".

  • Hallo,
    der Beitrag zum Mode A und Mode B war für mich sehr aufschlußreich. :rolleyes: Ich bin ein Mode A - Funker, wenn man das mal so bezeichnen kann und bei Mode B brech ich mir die Finger ;( Ich kann nur bestätigen was in der pdf-Datei von Peter steht. Man lernt doch immer wierder was dazu :D


    danke, 72 es cwfe de Jörg

  • Zitat

    Original von DM5MM
    .... Man lernt doch immer wierder was dazu :D
    danke, 72 es cwfe de Jörg


    Nee, eben nich :D
    Nach zig Jahren mit transistorisierter Eigenbau-Elbug und dann mit ETM5c macht der Kamerad IAMBIC bei mir immer aus DM5AA ein DM5AR 8o, wir wissen warum, aber geändert krieg ich es nicht. Ich nehm die ETM weiter.....

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • Zitat

    Original von DO9WC
    ich würde sehr gerne CW lernen, ich habe schon viel darüber in Inet gelesen und wollte hier noch einmal fragen wie Ihr CW gelernt habt oder ob Ihr eventuell einige informationen dazu habt.


    Wie die meisten hier CW gelernt haben wuerde man es heute wahrscheinlich nicht mehr anpacken. Ich habe damals (weil ich weder einen CW OP kannte den ich fragen konnte, noch irgendwelche Uebungsunterlagen hatte; das Uebungsprogramm habe ich mir selbst in BASIC programmiert) so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann: Die Zeichen als Punkt-Strich-Folgen gemerkt (anstatt als Klangbild), mit extrem niedrigem Tempo (<< 5 WpM) angefangen und dann Punkte und Striche abgezaehlt, Merkworte (gefunden in einem alten Pfandfinder-Heft : ) verwendet, usw.


    Wenn ich heute noch einmal von Null anfinge, aber mit dem Wissen ueber das CW-Lernen welches ich heute habe, wuerde ich wahrscheinlich mit dem K7QO Code Course lernen (siehe http://k7qo.net/). Hier kommt Farnsworth zur Anwendung (gleich am Anfang hohes Zeichentempo), jedoch nicht die Koch-Methode, von der ich auch nicht allzuviel halte. Stattdessen wird hier einfach das Alphabet von A bis Z durchgearbeitet. Dieser Kurs gibt zudem umfangreiche Tipps und Tricks wie man an die Sache herangehen soll (bis hin zum optimalen Schreibgeraet etc) und vor allem gibt er einem ein Lerntempo vor. Viele Uebungsprogramme haben zwar viele schoene Funktionen, aber lassen einen letzendlich doch alleine bei der Frage, wie man konkret lernen soll. Die Unabhaengigkeit von einem Computer (MP3-Player genuegt) kann auch ein entscheidender Vorteil sein, damit kann man sich zum Lernen in eine ruhige Ecke verdruecken wo einen nichts mehr ablenkt.


    Zitat

    Ich habe mir als Ziel so ca. 25-30WPM genommen.


    Das ist eine gute erste Etappe und Du wirst merken, dass Du danach dein Tempo ohne viel Aufwand noch gewaltig steigern kannst.


    Viel Erfolg beim Lernen!

  • Hallo Fabian,


    Zitat

    Original von dj1yfk
    Hier kommt Farnsworth zur Anwendung (gleich am Anfang hohes Zeichentempo), jedoch nicht die Koch-Methode, von der ich auch nicht allzuviel halte.


    soweit ich das bisher verstanden habe, ist die Koch-Methode der Farnsworth-Methode doch sehr ähnlich, nur dass bei letzterer die Pausen anfangs wesentlich größer gewählt werden. Ich habe mir den relevanten Teil von "Die Kunst der Radiotelegrafie" von William G. Pierpont, N0HFF, durchgelesen, und entsprechend dann auch die Abstände gewählt. Bei dem Programm von G4FON ist das ja problemlos möglich. Derzeit lerne ich mit 25wpm für die Zeichen und 9wpm für die Pausen und es geht sehr gut voran. Mache ich da was gänzlich falsch?


    73 de Günther

    DJ4GMB

  • Zitat

    Original von Günther Bachfischer
    soweit ich das bisher verstanden habe, ist die Koch-Methode der Farnsworth-Methode doch sehr ähnlich, nur dass bei letzterer die Pausen anfangs wesentlich größer gewählt werden. [...] Derzeit lerne ich mit 25wpm für die Zeichen und 9wpm für die Pausen und es geht sehr gut voran. Mache ich da was gänzlich falsch?


    Nein, was Du machst klingt genau richtig. Ich bezog mich bei Koch lediglich auf die Zeichenreihenfolge, aber habe es etwas unguenstig formuliert. Ich bin der Meinung, dass die Reihenfolge in der man die Zeichen lernt (abc..., kmn..., elv0...) relativ egal ist.

  • Zitat

    Original von DM5AA


    Nee, eben nich :D
    Nach zig Jahren mit transistorisierter Eigenbau-Elbug und dann mit ETM5c macht der Kamerad IAMBIC bei mir immer aus DM5AA ein DM5AR 8o, wir wissen warum, aber geändert krieg ich es nicht. Ich nehm die ETM weiter.....


    Hallo Con,
    da hab ich mich wohl nicht richtig Ausgedrückt. Ich hab dazu gelernt das es Mode A und B gibt, (wußte ich nicht, hi). Die Finger breche ich mir auch immer noch im Mode B. Zum Funken benutze ich eine alte ETM3 vom Flohmarkt :D

  • Hallo Fabian,


    bei Deinen Videos in „youtube“ verwendest Du Einhebel Tasten bei 50 wpm! Da gibt es ja keine Squeeze Technik. Wenn ich es richtig verstanden habe, verwendet Ken auch keine Squeeze Technik und macht QRQ. Ich selber bin vor ca. 6 Monaten auf Squeeze-Technik (Mode B) umgestiegen und habe mich selber beim Geben sehr verunsichert! Wenn viele „Squeeze-Buchstaben“ in Wörtern auftraten, machte ich immer wieder Gebefehler. Ich habe jetzt die Squeeze Technik aufgegeben und fühle mich wieder gut beim Geben. Siehst Du in der Squeeze Technik einen Vorteil?


    73 de Frank

    Einmal editiert, zuletzt von DD2NU ()

  • Zitat

    Original von DM5MM
    da hab ich mich wohl nicht richtig Ausgedrückt.


    Aber klar doch Jörg. Wusste schon genau wie du das meinst. Nur habe ich das eben dann mal umgedreht, weil altgediente CWisten das oft nicht mehr packen :D
    Peter hats ja in seiner Iambic A/B-Erklärung schon angedeutet.


    Noch ein Hinweis für alle CW-Lerner: Fast völlig egal ist die Lernmethode, wenn ihr von der Natur mit Rythmusgefühl und Musikalität ausgestattet seid. Wer also bei Popmusik schön den Takt mitklopfen kann, vielleicht sogar ein synkopisches Solo einlegt, hat die besten Voraussetzungen für CW. Auch gute Tänzer lernen meist schnell CW.
    So haben wir vor zig Jahren unsere CW-Anwärter in Lerngruppen geteilt und beste Erfolge erzielt.

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • Hallo Frank,

    Zitat

    Original von DD2NU
    [...] Siehst Du in der Squeeze Technik einen Vorteil?


    Dazu habe ich ehrlichgesagt noch keine ganz ausgereifte Meinung. Ueber das Fuer und Wider des Squeezens streiten sich die "Experten" wohl schon seit es irgendwann mal in grauer Vorzeit eingefuehrt wurde. Ich habe nach etlichen Jahren mit Squeeze-Technik, (sowohl ohne als auch mit Punkt/Strichspeicher, aber frag mich nicht welcher IAMBIC-Modus was war...) mir eine Einhebeltaste zugelegt und konnte damit nach sehr kuerzer Eingewoehnungsphase etwa genau so schnell und vielleicht noch etwas sauberer geben als mit Squeeze-Technik. Die minimale Ersparnis von Fingerbewegungen beim Squeezen ist fuer mich kein besonders wichtiges Argument. Praktisch ist vielleicht auch noch, dass jemand, der ordentlich auf einer Einhebeltaste geben kann keine Probleme bekommen sollte, wenn er mal an einer Station mit Squeeze-Taste sitzt; in die andere Richtung klappt das nicht.
    Bei niedrigerem Tempo ist es wahrscheinlich letztendlich kaum von Belang, was man benutzt...


    Bei den HST-Wettbewerben sieht man uebrigens bei den Spitzenleuten aus Osteuropa fast nur Einhebeltasten, die am Tisch festgeklemmt und mit brachialer Gewalt beackert werden.

  • Zitat

    Original von DD2NU
    ..., verwendet Ken auch keine Squeeze Technik und macht QRQ.


    Hallo Frank,


    ich verwende eine Squeeze Taste und kann mich Fabians Ausführungen nur anschließen. Mit einer Einhebel-Taste komme ich nämlich nicht klar, anders herum wäre es möglich, wobei die Zweihebel-Taste dann natürlich nicht 'gesqueezt' würde.


    In Sachen Tempo komme ich beim Geben kaum über 50WpM hinaus, wenn die Qualität auch noch halbwegs akzeptabel bleiben soll. Das mag aber auch an meiner Feinmotorik und der Tatsache liegen, daß ich erst mit über 30 Jahren QRQ erlernt habe.


    Mit dem Iambic B Modus wäre ich aber wohl auch schwer klargekommen. Wie gesagt, man muß ja quasi etwas anderes hineingeben als dann herauskommt.

  • Hallo Fabian und Ken,


    danke für euere Antwort, ich bin jetzt ein wenig beruhigt und lasse die Squeeze Technik einfach sein.


    @Ken: Ich habe erst mit über 40 Jahren mit CW angefangen (Koch Methode) und merke, dass das Lernen immer schwerer/langsamer wird.


    @Con: Meine 25jährige Laufbahn als Schlagzeuger hat mir bis jetzt bei CW nicht viel geholfen. Beim Gehörlesen habe ich Probleme die erkannten Buchstaben zu Wörtern zusammen zu setzten. Übrigens könnte ich auch Wörter nur schwer zusammensetzten wenn mir jemand einzelne Buchstabenfolgen zurufen würde. Ich denke man muss einfach die ganzen Wörter erfassen. Standard QSOs mit Abkürzungen und einfache oft verwendete Wörter erkenne ich ganz gut, bei neuem "Stoff" komme ich dann aus dem Tritt. Ich lasse mich aber nicht entmutigen und übe weiter.


    73 de Frank

  • Zitat

    Original von DD2NU


    Meine 25jährige Laufbahn als Schlagzeuger hat mir bis jetzt bei CW nicht viel geholfen. ................ Ich lasse mich aber nicht entmutigen und übe weiter.
    73 de Frank


    Ja Frank, lass dich nicht entmutigen. Ich glaube, die Schwierigkeiten kommen vom Alter :D, ist ja auch an mir festzustellen, bin nicht mehr in der Lage mich auf die Iambic-Modes einzustellen. Geben tue ich mit Sqeeze-Taste (ETM5c) ohne Squeez-Technik :P.
    Eigentlich bin ich zu diesem Thema zurückhaltend und habe auch keine Ratschläge parat. Von CW-Lernmethoden verstehe ich rein garnix. Im Alter von 12 Jahren habe ich CW gelernt in einem Morseübungsraum mit einem Lehrer, der die Zeichen mit der Handtaste gab. Nach einem Vierteljahr konnte ich es, so etwa 40 ZPM. Das ist nun schon 48 Jahre her.Der Rest war eigentlich nur aktive Beschäftigung mit CW. Hören auf den Bändern und nochmals Hören. Als dann die lis da war viele viele QSOs. Jetzt ist das so wie mit einer fließend gelernten Fremdsprache, es ist einfach da und ich könnte sicher auch in cw träumen :D
    Als ich in den 70er-Jahren selbst CW-Ausbilder war, waren das aber alles Jugendliche, denen wir CW beibrachten und da war dieser starke Zusammenhang zwischen Musikalität, Rythmusgefühl und CW-Erfolgen eindeutig zu beobachten.
    Wie es im Alter ist, kann ich nicht sagen - weiß nicht, was ich für Probleme hätte, wenn ich jetzt CW lernen müsste ?(.
    Bleib dran Frank - und für alle: wer mich auf den Bändern hört, kann mich anrufen,
    so langsam und klapprig wie er will. Ich lache nicht darüber, sondern stelle mich darauf ein und antworte im richtigen Tempo. Die ausgeübte Praxis ist das beste Training!

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • Zitat

    Original von DD2NU
    Beim Gehörlesen habe ich Probleme die erkannten Buchstaben zu Wörtern zusammen zu setzten. Übrigens könnte ich auch Wörter nur schwer zusammensetzten wenn mir jemand einzelne Buchstabenfolgen zurufen würde. Ich denke man muss einfach die ganzen Wörter erfassen.


    Ich würde Dir den Rat geben für diesen Zweck ein analoges Diktiergerät zu nutzen. Ggf. mit zwei Geschwindigkeiten! Man zeichnet ein QRQ-QSO damit auf und tippt im Play-Modus ganz kurz auf die Rewind-Taste, um das letzte Wort zu wiederholen, wenn man es nicht verstanden hat. Auf diese Weise "bastelt" man sich auch ein Wort wie "Bovine Spongiforme Enzephalopatie" zusammen. Dieses Wort für Wort und Satz für Satz.


    Wenn das QSO zu QRQ ist, kann man die Geschwindigkeit halbieren (Achtung: Tonhöhe halbiert sich auch!).


    Auf diese Weise habe ich binnen 3 Monaten meine Fähigkeiten von Tempo 80 BpM und mitschreiben auf Tempo 150 BpM Gehörlesen verbessert. Zunächst noch klapprig mit Lücken, aber QSOs habe ich durchgestanden. Der Rest ging dann von alleine, wobei ich mich auf diese Weise bis ca. Tempo 300BpM Gehörlesen trainiert habe - zusätzlich zu den QSOs, die ich täglich gemacht habe. Mein Zeitaufwand lag täglich bei 30Min bis 2 Stunden ... ;)


    Mir geht es nicht so, daß ich ganze Wörter erfasse. Es ist auch nicht vergleichbar mit dem Zuruf von Buchstaben. Eigentlich ist es eher, wie wenn jemand langsam, jeden Buchstaben betonend, spricht. Man denkt nicht mehr darüber nach, man versteht es eben, wie im normalen Gespräch.


    Und was die Musikalität angeht: Ich kann nicht mal eine Minute den Takt halten, noch mir eine Melodie merken - geschweige denn, diese reproduzieren. Also wenn es einen Beweis dafür gibt, daß CW nichts mit Musikalität zu tun hat, dann bin ich dieser Beweis in Person.

  • Hallo Denis und alle anderen!


    Möchte auf meine Buchempfehlung "Die Kunst der Radiotelegrafie" hinweisen, welche ich heute 15.05.2011 unter Buchbesprechungen veröffentlichte. Gratis als PDF-Datei (280 Seiten). Da bleibt keine Frage offen!


    73 es CW forever
    de Dieter OE6WTD

    DL-QRP-AG-GM G-QRP-5126 HSC-1865