Problem mit Tiefpassfilter

  • Hallo liebe OM,


    ich habe auch diverse Filter gebaut und simuliert. Deshalb mochte ich folgenden Hinweis geben.


    Bitte nicht die mit einem skalaren NWA (oder Wobbler) in Durchlassrichtung gemessene "Einfügedämpfung" mit den Verlusten des Filters gleichsetzen! Meist ist durch die toleranzbehafteten Bauteile nur die Anpassung an die 50 Ohm Quelle des Messsystems schlechter geworden. Dann funktioniert der Leistungstransfer vom Messsender ins Filter (und Filter -> Messempfänger) wegen der Fehlanpassung nicht mehr perfekt und es entsteht eine elektrische Stoßstelle.
    Die Leistung wird also nicht im Filter in Wärme umgesetzt (Thermometer zeigt es nicht), sondern in der Quelle. Und das auch nur, wenn diese Ohmisch ist, wie beim Messsender.


    Wenn man nach dem Filter einen Antennentuner benutzt, dann kann durch das Abstimmen das Gesamtgebilde "Filter+ATU+Antenne" an die Transistorendstufe angepasst und die volle Sendeleistung abgerufen werden. (Die SWR Messbrücke müsste sich zwischen PA und Filter befinden.) Und zwar ohne die zuvor im 50 Ohm System gemessenen "Einfügedämpfung", sondern nur mit der durch die ohmschen Verluste der Bauteile erzeugten Dämpfung.


    Wenn sich die SWR Messbrücke hinter dem Filter befindet, dann ist die Optimierung auf gute Eingangs- und Ausgangsanpassung sinnvoll. Ein Indikator und nicht mehr ist die im 50 Ohm System gemessene "Einfügedämpfung", wenn man die Eingangs- und Ausgangsanpassung nicht messen kann oder möchte.


    73, Ralf

  • ich habe mal ein TPF für 80m mit Luftspulen nach der Anleitung von DK4SX gebaut und mit dem FA-NWT gemessen. In der Tat kommt man hier auf eine Durchgangsdämpfung um
    0,2 dB herum....super. Auch der SWV-Verlauf sieh sehr gut aus. An meinem QRP99 habe ich eine Durchgangsdämpfung von ca. 1,3 dB messen können. Da fehlen dann schon ein paar Watt am Ausgang, was vielleicht keiner direkt merken würde, aber für das Ansteuern einer PA ist das mit unter wichtig. Außerdem sollten wir unsere QRP-Geräte soweit optimieren, dass die erzeugte Sendeleistung auch am Ausgang zur Verfügung steht.
    Also der FA-NWT ist ein super Messgerätchen, was in jeder Bastelbude stehen sollte :)


    Viel Spass am Basteln & Bauen ...73/72 de Erich, DL1AZB

    Einmal editiert, zuletzt von DL1AZB ()

  • Hallo miteinander,


    nachdem ich mich einige Abende mit Tiefpassfiltern beschäftigt habe, kann ich folgendes bestätigen:


    - bei Tiefpassfiltern 7.Ordnung (die mit den 3 Spulen) sind die Induktivitätswerte viel kritischer als die Kapazitäten


    - Simulation ist gut und zeigt die Richtung an. Ermittelte Werte müssen aber nicht mit der Realität übereinstimmen. Ist vom Aufbau (Güte der L, Toleranzen, ...) abhängig


    - Es gibt verschiedene Kombinationen von L und C, welche zu ähnlichen Ergebnissen führen


    - und zuletzt: Ohne NWT o.ä. wäre mir der Abgleich meines Filters nicht gelungen


    Angehängt 3 Bilder von meinem 30m Tiefpass. Damit man die Spulen durch zusammenziehen und -drücken besser abgleichen kann, habe ich sie "locker" gewickelt und die Anschlußdrähte lang gelassen. Abgeglichen wurde das Filter auf beste Anpassung auf 40m und 30m. Der Aufbau auf Lochraster ist natürlich nicht optimal.