Wenn man eine Speiseleitung an eine Antenne (Last) mit stark von Zo (Wellenwiderstand des Kabels) abweichender Impedanz anschließt, entsteht bedingt durch das hohe SWR auf der Leitung ein zusätzlicher Verlust der leicht ein Vielfaches der eigentlichen Kabeldämpfung annehmen kann. Im Rothammel und anderen Quellen findet man dazu öfter Kurvenscharen, über die man bei bekannter Kabeldämpfung und bekanntem SWR die zusätzliche Dämpfung ablesen kann.
Aber wie kann man diese zusätzliche Dämpfung berechnen?
Dazu habe ich im FA 12/2007 auf Seite 1297 von DL8EAW folgende Formel gefunden:
a(zus) = a(ges) - a
a(zus) = (10*lg ((1 - r² * 10 ^-(a/5)) / (10^-(a/10) * (1 - r²)))) - a
Wobei a der Kabeldämpfung bei Anpassung entspricht, und nur von Kabellänge und Betriebsfrequenz abhängig ist. Für die zusätzliche Dämpfung benötigen wir noch den Reflexionsfaktor.
Die Kabeldämpfung a entnehmen wir den Tabellen für Koaxkabel und setzen die Angabe auf die gewünschte Länge des Kabels mit der zu verwendenden Frequenz um. Wenn wir die Impedanz der Antenne, z.B. durch Messung oder Simulation kennen, ist uns auch das SWR bekannt oder wir können es hier aus der Impedanz berechnen. Über das SWR erhalten wir den Reflexionsfaktor r:
|r| = (s - 1) / (s + 1)
Mit a und r kann nun in o.g. Formel (vorzugsweise in einer Tabellenkalkulation, o.ä. ) der zusätzliche Verlust durch hohes SWR auf einer Speiseleitung berechnet werden.
Diese Rechnung dürfte i.d.R. dann interessant sein, wenn man Anpassungen über Koax-Trafos (Stichleitungen) realisieren will oder über etwas längeres, dünnes Koax unabgestimmte Antennen betreibt und die Anpassung im Shack vornimmt. In den Zusammenhängen natürlich auch, welchen Vorteil ein besseres Koaxkabel bringen würde.