Wechsel Luftspulen -> Ringkernspulen in Automatiktunern ??

  • Hallo zusammen.


    Angeregt durch einige kürzlich gelesene Artikel überlege ich mir, ob ich nicht meine SGC-Automatiktuner etwas "tunen" sollte !?


    Nun frage ich die Spulen-Spezialisten unter Euch nach Eurer Meinung.


    Da ich mit Unterdach-Behelfsantennen vorlieb nehmen muss, ist das Ziel, natürlich sowenig Verluste wie möglich im Tuner zu haben und soviel als möglich zur Antenne zu schicken. Ich verwende einen Unterdach-Windrispenband-Dipol, der via einer AIRCELL-5 Mantelwellensperre (2 gestapelte FT140-77, MWS nach W1JR, 2x 4 Wdg. des AIRCELL) auf einen SGC SG-239 geht.


    Einen symmetrischen Tuner zu verwenden schliesst sich schon alleine wegen des notwendigen zusätzlichen Steuerkabels aus. Mittels DC-Weichen speise ich die +12V ebenfalls über das hochlaufende AIRCELL-7 Koaxkabel, d.h. ich verwende insgesamt nur 1 einziges Kabel und der Tuner geht vollautomatisch, ohne Bedienelemente. Dass bei meiner mehr oder weniger symmetrischen Antenne ein richtig symmetrischer Tuner mit T-Glied ggf. weniger Verluste produziert, als mein unsymmetrischer Pi-Tuner, weiss ich schon. Aber bauartbedingt steht diese Option leider nicht zur Verfügung und auch die HAMWARE-Tuner scheiden leider aus, da nicht vollautomatisch.


    Die SGC-Tuner haben Luftspulen, die jeweils im 90°-Winkel zueinander angeordnet sind, um die gegenseitige Beeinflussung des Magnetfeldes so gering wie möglich zu halten. Ebenso sind beim SG-239 auch die Spulen durch das geschlossene Alugehäuse mechanisch gesehen relativ dicht "bedämpft".


    Ich werde somit im ersten Schritt das Alugehäuse entfernen, damit sollten sich schon spürbar weniger Verluste bei hohen Blindanteilen im Tuner ergeben. Mein SGC-237 ist ja auch komplett frei bzw. im Kunststoffgehäuse. Alle anderen SGC-Tuner haben höchstens eine Metallabschirmung um die CPU herum, aber nie auch um die Spulen ! Das gibt's komischerweise nur beim SG-239 !!?? Hab's noch nicht nachgemessen, aber das Alu-Gehäuse läuft gefühlsmässig sicherlich nicht mehr als 5mm über den Spulen, soweit ich mich noch erinnere !!!!



    Nach lesen div. Fachartikel meine ich desweiteren, dass anstelle von den Luftspulen eher Ringkernspulen wesentlich weniger Verluste produzieren. Ebenso stören die sich gegenseitig nicht, da das Magnetfeld nicht nach außen tritt. Bauartbedingt wären auch die Ringkernspulen weiterhin im 90°-Winkel angeordnet, schaden kann's ja jedenfalls auch nicht.


    Die Ringkernspulen, z.B. aufgebaut mit T130-2, könnten bei weniger Windungen somit auch dickere Drähte umfassen, was bei hohen Strömen die Verluste bzw. mögliche Erwärmung weiter herabsetzen würde.



    Daher würde mich mal Eure Meinung interessieren. Das Metallgehäuse werde ich am SG-239 aber auf jeden Fall entfernen, ggf. eine Kupferfolie über den CPU-Teil montieren und mit Masse verbinden, aber die Spulen müssen frei sein.


    Alle LDG-Tuner haben hingegen bereits schon Ringkernspulen. Dort sind für die angegebenen 125W HF ja sogar kleinere Kerne als meine geplanten T130 verwendet, somit sollte ich also auf der ganz sicheren Seite sein (lieber überdimensionieren, wenn's der Platz zulässt. Schaden kann's ja nicht).


    Es gab auch mal einen sehr guten Artikel über genau diese Spulenproblematik in Automatiktunern. Entweder in der CQ-DL oder in der FUNKAMATEUR !? Auf die Schnelle fand ich das in den Archiv-CDs leider (noch) nicht, sonst hätte ich das gerne als Quelle hier mit angegeben. In diesem Artikel wurden jedenfalls die LDG-Tuner durch ihre verwendete Ringkerntechnik gelobt, soviel weiß ich noch.


    Die Sache mit der Bedämpfung und somit Verlust-"Provozierung" durch nahe Metallgehäuse habe ich aber (leider) erst kürzlich gelesen. Das trieb mir dann schon den Angstschweiss auf die Stirn. Ich dachte immer an den grünen Bereich, weil man das ja von LDG-Tunern auch bisher nicht anders kannte. Doch die HABEN RINGKERNE anstelle !!


    Also der originale Alu-"Kessel" am SG-239 fliegt jedenfalls schnellstmöglich raus, ...das steht fest !! :D



    Beste 73,
    Jochen (DG2IAQ)

    3 Mal editiert, zuletzt von DG2IAQ ()

  • Hallo Jochen,


    es waere wirklich interessant zu sehen, welchen Einfluss Deine Modifikationen auf den Verlust haben --- kannst Du das messen? Vielleicht lassen sich ja die jeweiligen Ausgangsleistungen mit einem Balun, einem Wattmeter und ein 50 Ohm Dummy Load _hinter_ dem SG-239 messen? Wenn Du dann mit (sagen wir mal) 10 sendest und 8 W hinter dem unmodifizierten SG-239 ankommen, waehrend es 9 W ohne Alugehaeuse sind, laesst sich der Verlust ausrechnen.


    Moeglicherweise waere auch sinnvoll, ein paar verschiedene Kondensatoren in Serie zum Dummy Load zu schalten, um die AMU in verschiedenen Anpasszustaenden zu betreiben. Auf das Ergebnis waere ich gespannt.


    73 Daniel M0ERA

    Daniel, M0ERA, Oxted, Surrey, UK