Tom,
in folgenden drei Publikationen (und wenn Du willst, findest Du im Internet noch viele zum Thema ...) kannst Du erfahren, warum und wie der Wellenwiderstand einer Übertragungsleitung explizit mit einem Ohmmeter gemessen werden kann und weshalb er im Englischen auch sehr treffend "surge impedance" genannt wird:
http://www.ece.uci.edu/docs/hspice/hspice_2001_2-269.html
http://www.allaboutcircuits.com/vol_2/chpt_14/4.html
http://www.ibiblio.org/obp/books/socratic/output/charz.pdf
Als Hochschulprofessor solltest Du in der Lage sein, die dort präsentierten Fakten und mathematischen Herleitungen zu verifizieren und schließlich zu akzeptieren - oder aber ohne viel um den heißen Brei herumzureden konkret die Fehler aufzuzeigen !
Es geht mir selbstverständlich nicht um den Wellenwiderstand an sich. Vielmehr wollte ich anhand dieses von DIR gewählten Beispiels den Mitlesern zeigen, daß die Elemente eines Modells oder Ersatzschaltbildes und die sich aus deren Zusammenwirken ergebenden Größen durchaus auch in der Realität tatsächlich meßbar, lokalisierbar, veränderbar oder nutzbar sein können. Und so ergibt sich beim Anlegen einer Gleichspannung U an den Eingang einer sowohl durch hintereinandergeschaltete LC-Glieder modellierten als auch einer realen Übertragungsleitung ein konstanter "Ladestrom" I in den Eingang und als Quotient der Wellenwiderstand Zo = U / I. Und dieser Zo ist als Wirkwiderstand genau so lange mit einem normalen Ohmmeter meßbar, bis die Reflexionen einer an Zo fehlangepaßten Last den Eingang erreichen. Dabei ist es dem Ohmmeter völlig egal, ob der Widerstand wie einer aus der Bastelkiste dissipativ, oder aber wie hier Zo nicht dissipativ sondern absorptiv ist.
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Karl, DJ5IL