Transceiver-Selbstbauprojekt

Hallo Philipp,

da hast du dir ja was vorgenommen, aber so einfach nach Kochrezept und mit 2*PI wird das nichts. Du brauchst schon ein solides Grundwissen der Schaltungstechnik, um zu verstehen was passiert und welche Näherungen sinnvoll sind. Das erfolgreiche Anwenden von ein paar Faustformeln kann nur der, der auch weiß wo man Fehler macht und wie sie sich auswirken. Ohne Messgeräte und ohne Erfahrung bist du ausserdem ziemlich verloren. Erfolgreich Pfuschen kann nur der, der auch weiß was er macht

Ein Transceiver würde ich dir als Anfängerprojekt nicht empfehlen zu entwickeln! Der ist zu komplex. Als RX empfehle ich dir erst mal ein ganz simples Rückkoppel-Audion mit einem einzelnen Transistor aufzubauen. Der ist im übrigen gar nicht so unempfindlich und durchaus brauchbar und sogar als TX verwendbar! Wenn das spielt, dann kannst du dich an komplexere Systeme wie z.B. den Direktüberlagerungsempfänger versuchen.

Für den TX schlage ich vor, dass du erst einmal einen Quarzoszillator aufbaust und seine Ausgangsleistung bestimmst. Als nächstes müsstest du dich drum kümmern, wie man den Oszillator an einen Pufferverstärker anschliesst und wie man am Ausgang dieses Verstärkers durch Leistungsanpassung auf 50 Ohm das Signal auskoppelt.

Allein bei diesen beiden diskreten Projekten lernst du sehr viel. Jedenfalls weitaus mehr, als wenn du ein paar ICs zusammen lötest. Zum Lernen ist es auch immer interessant sich fertige Selbstbauschaltungen anzusehen und sie zu analysieren. Wenn du verstehst warum jedes Bauteil so und nicht anders ist, dann kannst du mit einem eigenen Projekt anfangen. Vorher wäre das Zeit- und Geldverschwendung.

Nachzulesen ist viel im Internet, wenn du die entsprechenden Suchbegriffe eingibst. Aber: Aufbauen und es zum Spielen zu bringen sind zwei paar Schuhe! Auf 80m ist das zwar alles auch mit Luftverdrahtung möglich, kompliziertere Konzepte mit hohen Verstärkungen erfordern aber auch sehr viel Erfahrung, die man nur durch eine Menge Fehlversuche sich selbst beibringen kann. Das ist aber ein mühevoller Vorgang. Insbesondere, wenn die Frequenz höher wird.

Hallo Philipp,

ich finde die Idee klasse. Wenn dann Dein Transceiver laeuft, hast Du eine Menge gelernt! Es gibt ein Buch, das ist genau richtig fuer Dich:
Experimental Methods in RF Design, gibt es bei http://www.funkamateur.de im Online-Shop (Buecher, Englisch, HF Technik). Damit verbesserst Du auch Deine Englischkenntnisse

Halt, warte, die zeigen auch nur Schaltungen , die Du dann nachbauen kannst. Aber so machen es die meisten, glaube ich: suchen sich die benoetigten Bausteine (=Schaltungsbloecke) zusammen.

Du kannst eine Menge lernen, wenn Du funktionierende Schaltungen nachbaust. Es kommt ja darauf an, gute Radios zu bauen -- es gibt keine Preise fuer Orginalitaet.

Noch einfacher (und letztendlich auch preiswerter, es sei Denn Du hast eine grosse Kiste mit Komponenten geerbt) ist es allerdings, einen Bausatz zu bauen. Hast Du Dir mal den Spatz II angesehen (http://www.qrpproject.de)?

Wenn Du wissen willst, warum die einzelnen Bauteile die entsprechenden Werte haben, dann nimm Dir einen Taschenrechner und rechne die Impedanz
Z =R +/- j X
bei der entsprechenden Frequenz aus. Und halte die Augen auf fuer Schwinkreise (X bei Kondensator und Spule gleich).

Viel Erfolg!

73 Daniel M0ERA

Hallo!

Ich empfehle das Buch
HF-Module in 50-Ohm Technik
Eric T. Red, R. Birchel, DJ9DV,
17,5 x 25,5 cm, 132 Seiten, 140 Abbildungen

Erhaeltlich beim Funkamateur oder in der Buchhandlung!

Kosten ca 20Euro.

Die Dort Beschriebenen Module sind mit Berechnungsformeln und auch einigem Hintergrundwissen dargestellt. Der Nachbau gestaltet sich problemlos.

Zum verstaendniss und zum Probieren ist der PIXIE3 ebenfalls sehr gut geeignet! (Und billig)

Ansonsten ist das Buch das Du schon hast ( QRP-Baubuch) gerade zum Aufbau von XO bis VFO ein sehr gutes Buch.

viel Spass beim Basteln.

73 de MIKE DO2TUX