SMD-Backen statt Löten

  • Hi Tom,


    mich wundert nur, dass die Bauteile und die Platine das überleben. Ich habe jetzt mal den Bericht nur ganz grob überflogen und die Bilder angeguckt.


    Der Schmelzpunkt des Lötzinns liegt ja doch bei deutlich über 200 Grad. Wenn ich mir jetzt überlege die komplette Platine wird aufgeheizt und das komplette Bauteil. Und das über einen bestimmten Zeitraum.
    Beim Löten mit dem Lötkolben gehe ich ja nur an einen Punkt und das nur für ganz kurze Zeit.


    Hmm.... bin mir nicht so sicher, was ich davon halten soll....


    72 de thomas, dk2nb



    P.S.: Willst Du Dich um das Hohentwiel-Projekt drücken? hi....

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
    DL-QRP-AG #1131 AGCW #2109 G-QRP-Club #10385 GTC #256 EPC #2020 GM25

  • Hallo,


    am Ende des Berichts spricht er von 340 F, das sind umgerechnet ca 170 C. Allerdings ist das Verhalten seines Thermometers ein bisschen chaotisch. Aber ausprobiert hab ich's noch nicht. Wenn das so klappt, könnte ich mich doch mal an SMD wagen.


    Grüsse,
    András

    2 Mal editiert, zuletzt von hb9lfq ()

  • Zitat

    Original von hb9lfq
    am Ende des Berichts spricht er von 340 F, das sind umgerechnet ca 170 C. Aber ausprobiert hab ich's noch nicht ;)


    Welches Lot wird da verwendet? D.h. wenn 170 Grad reichen, dass es einen relativ hohen Silberanteil haben müsste.


    Aber trotzdem. Er heizt das doch auf. Oder? Halten das Bauteile wie Transistoren oder ICs aus?


    72 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
    DL-QRP-AG #1131 AGCW #2109 G-QRP-Club #10385 GTC #256 EPC #2020 GM25

  • Mir war bisher auch nur der Gebrauch einer Heißluftpistole zum SMD-Auslöten vertraut...
    Interessant fand ich die Methode allemal, evtl. für Leute, die Kleinserien herstellen, auch wenn man doch vielleicht nur Rs u.ä. so bestückt. Es könnte dann einfach Zeit sparen. Empfindliche Sachen lassen sich ja immer noch "konventionell" nachinstallieren.
    72,3!
    Tom -. ... .

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo beisammen!


    Unter : http://thomaspfeifer.net/
    ist im Bereich AVR Projekte der Umau eines Pizzaofens beschrieben! vllt ja was zum Nachbauen!


    73 de MIKE DO2TUX

    Geht nicht gibts nicht!!! Alles über 10 Watt ist Stromverschwendung!!!
    DL-QRP-AG 2835 G-QRP 12308 DARC B12 JN59PM
    Spatz II 80m * Pixie's 160,80,15,10 m * BITX80,15,10m* SoftRock 80m * Softrock 30/40m im Bau

  • Zitat

    Original von DK2NB
    Welches Lot wird da verwendet? D.h. wenn 170 Grad reichen, dass es einen relativ hohen Silberanteil haben müsste...72 de thomas, dk2nb


    Im Text steht was von Lötpaste, das sieht man auch auf einem der Bilder.
    Angeblich hält die sogar kopfüber "aufgeklebte" SMDs beim beidseitigen Backen/ Grillen, & falls nicht, haben diese Tischgrills ja so eine Tropfschale.. ;)


    Tom -. ... .

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo QRP-, und SMD-Freunde,


    SMD-Löten im sog. "Reflow-Verfahren" ist doch auch nichts anderes, als "Baugruppen-Backen". Man bestückt die Bauteile auf eine gesiebdruckte Leiterplatte ("siebdrucken" heisst, Lotpaste auf die Pads auftragen) und lässt sie durch z.B. eine Reflow-Lötmaschine fahren. Dort herschen verschiedene Temperaturzonen. Am Ende kommt eine gelötete Platine raus. Der Siebdruck wird normal durch einen Automaten erledigt, das Bestücken auch. Es spricht allerdings nichts dagegen, dass man die Lotpaste selber (z.B. mit einer Spritze) aufträgt und die SMD-Bauteile dann mit der Pinzette bestückt. Bei kleineren (nicht zu schweren) Bauteilen kann man die Platine sogar vor dem Löten umdrehen, ohne dass die Bauteile runterfallen. Der Schmelzpunkt lag früher bei den bleihaltigen Lotpasten bei ca. 180 Grad, jetzt bei den bleifreien Lotpasten brauch man ca. 30 Grad mehr. Es handelt sich dabei um die Temperatur an der Lötstelle (Umgebungstemperatur muss dementsprechend größer sein !). Auch Muster-Baugruppen werden noch so "per Hand" ab und zu bestückt. Ich beschäftige mich damit täglich beruflich. Ausser automatischer Bestückung, werden immer wieder noch kleine Musterserien bestückt.
    vy 72/73! de DL9CHR, CHRIStoph

  • irgend ein elektor vom letzten jahr hatte dieses Thema auch aufgegriffen und In diesem Artikel beschrieben, da kann man auch die software laden.
    das ist sozusagen die high-end version mit minimalem aufwand.


    Gela

  • Tag zusammen


    Vermutlich wird das mehr oder weniger funktionieren aber

    Ein Reflowlötofen arbeitet:
    1. Heute meist mit Stickstoff und nicht mit Heissluft (Prozessfenster wird breiter, Lötstellenqualität steigt)
    2. Der Ofen hat mehrere Wärmestufen, die genau abgestimmt sind und nur während einem kurzen Peak wird die Löttemperatur erreicht. (Schonung der Bauteile und genau kontrollierbarer Lötprozess)
    3. Die Lötpastenmenge wird mit einer Schablone genau dosiert aufgetragen.
    4. Die Lötpaste wird relativ schnell alt und unbrauchbar.

    Es würden mir bestimmt noch mehr Gründe einfallen, die dagegen sprechen.
    Wenn der Lötprozess nicht eingehalten werden kann, dann löte ich lieber von Hand und sehe, was an der
    Lötstelle passiert.

    Ich kann das nicht empfehlen.

    vy 73 de Mark, HB9DRN

  • Zitat

    Original von HB9DRN
    Tag zusammen


    Vermutlich wird das mehr oder weniger funktionieren aber


    2. Der Ofen hat mehrere Wärmestufen, die genau abgestimmt sind und nur während einem kurzen Peak wird die Löttemperatur erreicht. (Schonung der Bauteile und genau kontrollierbarer Lötprozess)


    genau das macht der ofen vom Elektor


    Gela

  • Hallo Mark, QRP-, SMD-, und SelbstbauFreunde,


    Pkt1: unsere Heißluftlötmsschine (im QRL) arbeitet nach wie vor OHNE Stickstoff und wir fertigen nicht gerade wenig SMD-Platinnen (Stückzahlen ab 1000/Tag...). Die Lötqualität ist 1a.
    Pkt2:natürlich sind die Temperatur-Stufen in Reflow-Maschine nicht ohne bedeutung! Die Möglichkeit in einem Ofen zu löten, betrachte ich da als eine Ausnahme und nicht für die Serienproduktion gedacht. Man sollte teure ICs nicht sofort in eine sehr heisse Umgebubg tun. Die Reflow-Maschine macht es langsamm.
    Pkt3:Natürlich wird durch die Schablone die Pastenmenge genau dosiert, aber wetten, dass man es nur schwer merkt, wenn ich Dir mit einer normalen Spritze die Paste dosiere und dann verlöte? Ich meine hier nicht Bauteile wie BGA, Fine Pitch usw, sondern "normale 0603, 0805, 1206, SOT 23 oder Mini Melfs.... Zugegeben: ich mache es seit vielen Jahren und zwar jeden Tag 8 Stunden lang...
    Pkt3: Die Lotpaste hat ihre Gültigkeit. Es sind immer ein paar MONATE. Man sollte sie im Kühlschrank aufbewahren. Auf Platinen hällt sie immer noch mindstens 24 Stunden lang... (am besten auch im Kühlschrank).


    Natürlich würde ich privat keinen "Zircus" veranstallten und kleine Boards mit der Hand und Lötkolben verlöten.

    Man hat danach immer Flußmittelspuren. Privat störrt es nicht, manche Kunden wollen es aber nicht haben und dann kommt noch ein Arbeitsgang dazu: Platinnen-Waschen (was nicht alle Bauteile vertragen), ganz zu schweigen, dass die Handlötung länger dauert (Zeit=Geld, auch nur im Geschäft, wie gesagt, privat würde ich auch Handlöten).
    Unsere Reflow-Lötmaschinen sind in der PeekZone (Schmelz-Zone) auf ca. 210 Grad eingestellt (Bleifreies Lot, sonst minus ca.30 Grad). Dabei gehen weder die Bauteile noch die Leiterplatten kaputt und es sind mehrere Hundert Boards täglich...


    vy 73! de DL9CHR, CHRIStoph

  • Der PCB-Pool bietet nun passend zur Platine eine Schablone für Lötpaste und einen solchen Ofen an. Alternativ kann man noch eine Temperatursteuerung haben. Lohnt sich aber nur wenn man eine Serie aufbauen will.
    Die Bauteile werden diese Methode überleben, es ist vermutlich die Platine welche zuerst drann glaubt und braun wird.
    Lötpaste eignet sich meiner Meinung nach auch gut für SMD Anfänger. Auch wenn man mit dem Lötkolben lötet. Es ist immer genug Flußmittel an der Lötstelle und die Lötspitze erwärmt Bauteil und Pad. Ein Nachteil ist sicher die begrenzte Lagerzeit. Man muß halt mindestens zwei mal im Jahr neues kaufen.


    73, Peter

  • Finde ich viel zu umständlich mit dem Backofen. :rolleyes: Das mache ich doch lieber Stück für Stück per Hand, das geht mir schnell genug. ;)

    73


    Matthias, DF2OF

    Einmal editiert, zuletzt von DF2OF ()

  • Für Muster / Nullserie hab ich früher ein kolloides Lot ( welches auch die Bauteilbeine ein wenig anklebt ) benutzt und dann mit dem "hot jet" drübergepustet. Im qrl hatte das Teil "Stickstoffantrieb," geht aber auch ggf. ohne.


    Ofenlöten und auch Schwall-Badlöten vertragen nicht alle Bauteile.


    Der hotjet hatte beim Auslöten eines toten Käfers einen Riesen-Vorteil:
    man hat die Platine Bauch nach unten gedreht und den Käfer mittig angeblasen, bis die Lötstellen glänzten, dann einmal zart von oben auf die Platine geklopft und anschliessend waren alle pads noch heil zum Auflöten des Neuen.


    Daheim hab ich ne normale Ersa-Station und ne 0,5kg Rolle Fadenzinn Sn60PbCu.


    73 de Jochen