Ausgangsübertrager für PA

  • Hallo Leute!


    Ich habe (angeregt von einem ähnlichen Projekt hier) eine KW-PA mit billig-Mosfets aufgebaut. Es kommen 4 * IRF630 zum Einsatz.
    Soweit funktioniert alles gut. Habe das Ding so aufgebaut, dass 5W Steuerleistung ausreichen um 100W@24 Volt zu erreichen.


    Nun mein Problem:


    Welche Materialwahl für den Ausgangsübertrager?
    Ich habe einen Übertrager aus mehreren grossen Schweinenasen (77 Material) aufgebaut der sich aber auf tiefen Frequenzen erwärmt (magn. Sättigung)
    Ich hoffe es kann jemand helfen.


    73´ Jörg


    edit: Vertipper beseitigt

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  • Hallo Jörg,


    Ich gratuliere zunächst mal zur bereits funktionierenden PA.


    Ich verwende für 30 - 50W auf 10.1MHz einen FT50-43 als Ausgangsübertrager. Der wird in CW nicht merklich warm. Einen Dauerstrichtest hab ich aber noch nicht gemacht. Auf einem anderen Band als 30m hab ich es damit auch noch nicht probiert.


    Nach Amidon Datenbuch müßte auch das Material 77 geeignet sein. Vielleicht liegt's am Volumen. Wie groß sind den deine Schweinsnasen und wie hast du sie bewickelt?


    Für einen LW Sender habe ich schon mal mehrere Ringkerne gestapelt, zB 2x3 Stück, danach durch die zwei nebeneinader liegenden Stapel von je drei Kernen wie durch eine große Schweinenase gewickelt. Wenn du keine Platzbeschränkungen hast ist das vielleicht eine Lösung.


    73 Heinz, OE5EEP

  • Hallo Heinz!


    Die DLK sind ca 1,5cm lang und ca 6mm dick.
    Habe 4 davon hintereinander Loch an Loch gelegt und zu einem 1:9 Trafo mit primärer
    Mittelanzapfung für Push-Pull bewickelt.
    Auf 80m wird das Gebilde ca 40-50 Grad warm (bei Stabilitätstest = 30m Dauervolldampf -hat das Ding Problemlos weggesteckt)


    43er Material geht noch schneller in die Sättigung, die Übertrager sind aber schön breitbandig. (meine Erfahrung, nehme die für viele meiner QRP-Sachen)
    Mit 130-2er Ringkernen liess sich kein ausreichender Wirkungsgrad realisieren (10m).



    Auf den Fotos der QRP Projekt PA konnte ich einen Übertrager aus Zylinder Ferriten mit Primarwicklung aus Messingröhrchen sehen. Welche Zylinder Ferrrite werden denn dort verwendet?


    73´ Jörg


  • Das ist schon arg klein. Wir benutzen zwei Rohre FB-43-5621 von Amidon. Laut Aplikation verschiedener Hersteller werden die bis 300 Watt eingesetzt. Die Primärwindung besteht aus Messingrohr, die Sekundärwindung aus Teflonbeschichtetem Draht.
    Sättigung ist bei richtiger Auslägung keinesfalls zu befürchten, aber unterdimensionieren sollte man auch nicht. Für 100 Watt braucht es schon einen richtigen Durchmesser der Wicklung und die gibt dann die Größe der Ferrites vor.


    Ich hänge mal noch ein Foto an.

  • Lbr Jörg,


    für mich ist der Unterschied zunächst, daß das Material 77 ein Mangan-Zink-Ferrit ist. Die Mangan-Ferrite sind leitfähig, und Wirbelströme können sie warm machen.


    Das Material 43 dagegen ist ein Nickel-Zink-Ferrit. Diese Ferrite sind hochohmig und sollten daher für Leistungsübertrager im Kurzwellenbereich besser sein. Insofern verstehe ich dein enttäuschendes Ergebnis mit ihnen nicht. Allerdings müßtest Du zusehen, daß beim Einsatz die gleichen Induktivitäten zustande kommen wie vorher beim Material 77. Man braucht also mehr Windungen, oder in Rohrkernen mehr Leitungslänge bzw mehr Rohre oder Schweinenasen hintereinander. Vielleicht aber ist auch die Höhe des Arbeitswiderstandes der PA das Problem, bzw die Betriebspannung. Auch im QRL hatten wir für PA-Übertrager Materialien, die dem 43 in etwa glichen, für PAs mit Betriebsspannungen bis 50 V.


    Ein noch verlustärmeres Nickel-Zink-Ferrit wäre das Material 61. Das wird aber noch mehr Windungen benötigen. Dieses bzw ein vergleichbares Material 4C65 von Ferroxcube habe ich als Ringkern bisher nur bei Antennenübertragern eingesetzt, bei denen das Material 43 warm wurde.


    HW?


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

    2 Mal editiert, zuletzt von dj1zb ()

  • Hallo Jörg,


    Ich wüde dir empfehlen, eine Kerngeometrie mit mehr Volumen auszuprobieren. Deine "4 Schweinenasen in Serie" sind für 100W vielleicht zu klein.


    Der von Peter vorgeschlagene Ausgangsübertrager ist meiner Anordnung von "2 Stapel zu je 3 Kernen" geometrisch ziemlich ähnlich. Das wäre eine brauchbare Alternative, falls du Ferritrohre wie auf Peters Foto nicht in deiner Bastelkiste hast. Peters Lösung hat den zusätzlichen Vorteil, dass das primärseitg verwendete Messingrohr einen ideal niedrigen Widerstand haben wird.


    Weiters vermute ich, dass der Draht deiner Sekundärwicklung auch nicht sehr dick sein kann, wenn du 1:9 durch Doppellochkerne mit 6mm Durchmesser transformierst (Ich nehme dabei an, dass die DLK nicht mehr als 1mm Bohrungsdurchmesser haben werden).


    Peter: Vielleicht könntest du noch mitteilen welcher Drahtdurchmesser bei der QRP Project PA zum Einsatz kommt.


    73 Heinz, OE5EEP

  • Hallo !


    Die DLK haben für ihre dicke relativ grosse Bohrungen.
    Habe ca 0,8er teflonisolierter HF-Litze draufgewickelt. Dickere ging nicht drauf. Das sollte aber für 100W eigentlich reichen.
    Vielleicht ist gerade wegen der grossen Bohrungen das Materiel zu dünn.


    Habe den Übertrager auch nur zum Testen eingebaut (DLK waren noch in der Kiste)
    Ich habe extra Platz gelassen für eine andere voluminösere Lösung.
    Ich google mal nach den von Peter genutzten Rohren. (Ich muss eh noch Ringkerne für die Filterspulen bestellen)


    73´ Jörg