Preselector

  • Hallo.


    Vielleicht ist diese Schaltung, die auf eine Idee von LA7MI zurückgeht, für den einen oder anderen Amateur interessant. Ich habe die Schaltung etwas angepaßt.


    Die Schaltung ist sehr selektiv und hat eine gute Weitabselektion. Wenn man für die 240pF Kondensatoren einen 500 pF Doppeldrehko (Rundfunkdrehko) verwendet, ist der Preselector durchstimmbar.


    Die Kurve weist wegen des 50 Ohm Abschlusses in PSPICE eine 6 dB Dämpfung auf. Das ist etwas irreführend, denn die Dämpfung ist bei ca. 1 dB.


    Als Kerne kommen T50-2 von Amidon zur Anwendung (Kernfarbe rot).

  • Hallo beisammen!
    AMIDON T50-2 sind ROT!(bzw nach ROHS Rotbraun) Gelb ist Materialmix 6 /26 oder auch 36 ! Da könnten sich aber andere Werte ergeben!
    Vllt. Blos ein Tippfehler!


    73 de MIKE DO2TUX

    Geht nicht gibts nicht!!! Alles über 10 Watt ist Stromverschwendung!!!
    DL-QRP-AG 2835 G-QRP 12308 DARC B12 JN59PM
    Spatz II 80m * Pixie's 160,80,15,10 m * BITX80,15,10m* SoftRock 80m * Softrock 30/40m im Bau

    Einmal editiert, zuletzt von DK2TUX ()

  • Zitat

    Original von DL6MBI
    Vielleicht ist diese Schaltung ... für den einen oder anderen Amateur interessant. ...
    Als Kerne kommen T50-2 von Amidon zur Anwendung (Kernfarbe gelb).


    Hi Rolf,


    vielen Dank!
    Wenn wir jetzt noch Einigkeit bzgl der Amidons hinbekommen, ist's genau das, was ich suche :)


    72,3! Tom -. ... .

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo Mike, hallo Tom.
    Der Kern ist natürlich rot... sorry. Hatte zufällig einen gelben Kern in anderer Sache in der Hand und dann... falscher Fehler. Ich habs verbessert. Vielen Dank für die wichtige Info.


    73 de Rolf

  • Lbe Interessierte,


    ich bin aber der Meinung, daß man diese Vorselektion nicht allzu weit durchstimmen kann! Denn die 240 pF bestimmen mit dem 2,7 nF die 50-Ohm-Anpassung an den Kreis, und die würde sich mit dem Durchstimmen verändern.


    Bei einer Vorselektion, die ich vor Jahren mal gebaut habe und immer noch für eine zuschaltbare Voselektion für meinen TS-830s benutze, liegen deshalb Spule und Drehko parallel zu einem festen Spannungsteiler für die Auskopplung. Eingekoppelt wird induktiv. Mit dem Ding stimme ich mit drei umschaltbaren Spulen durch von 1,8 -30 MHz.


    Ein elektronsiches Schaltbild habe ich noch nicht (gab es damals noch nicht); müßte ich mal machen.


    HW?


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

    2 Mal editiert, zuletzt von dj1zb ()

  • Hallo Ha-Jo.


    Es stimmt natürlich, daß der von mir vorgestellte Preselector nicht über weite Bereiche durchstimmbar ist. Aber das ist auch nicht nötig.


    Denn:


    1. Der von mir vorstellte Preselector funktioniert über einen breiten Frequenzbereich


    2. Die Anpassung ist für den Empfänger gar nicht von großer Bedeutung.


    Allerdings ist die Weitabselektion für einen 80m-RX im Hinblick auf die starken Mittelwellensender von Bedeutung. Und hier zeigen sich die Vorteile des von mir vorstellten Konzepts: die Weitabselektion ist enorm hoch, wobei die Einfügedämpfung unter 1 dB liegt. Zudem muß man den von mir vorgestellten Preselector nicht abstimmen, denn er hat eine ziemlich große Bandbreite. Für das 80m CW Band ist keine Abstimmung mehr nötig. Er funktioniert breitbandig.


    Ich habe das von Dir und das von mir vorgestellte Konzept einmal verglichen. Hier die Ergebnisse. Das Bild oben zeigt den von Dir vorgestellten Preselector, das untere Bild den von mir vorgestellten.


    Gerade im Hinblick auf QRP Betrieb ist mein Konzept recht ordentlich. Denn es erspart einen Abstimmknopf. Man kann durch Parallelschalten von ca. 20-30 pF zum 240 pF Kondensator den Preselector direkt an den Bandanfang auf 80m legen und hat somit das gesamte CW-Band ohne Abstimmung erreicht.


    Gerade die Mischer in QRP Geräten müssen die Mittelwellen ordentlich bekämpfen. Denn AM-Breakthrough aus dem Mittelwellenbereich oder aus dem 49m-Band sind problematisch für DC-Empfänger. Zudem braucht mein Konzept nur wenig Platz. Es ist der derzeit wohl beste Preselector für QRP Anwendungen.

  • Lbr Rolf,


    vielen Dank für die Vergleichsmessungen.


    Der Unterschied in der Selektivität liegt ja auch darin begründet, daß dein Preselektor mit zwei Schwingkreisen arbeitet und meiner nur mit einem. Aber auf eine Lösung, die einen Gleichlauf zweier Kreise verlangt, wollte ich mich nicht einlassen, wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre, und das war es nicht.


    Meiner stammt noch aus der Zeit, als Empfänger wie der R1000 auf den Markt kamen, mit erster hoher ZF von 45 MHz, aber im Eingang nur ein Tiefpaßfilter mit 30 MHz Grenzfrequenz! Diese Geräte waren an längeren Drahtantennen nicht zu gebrauchen (es sei denn man schaltete das Dämpfungsglied am RX-Eingang ein und verlor so an Empfindlichkeit), und so eine einkreisige Vorselektion hat ihnen schon ausreichend Luft verschafft und die volle Empfindlichkeit erhalten. So war es zu verstehen, daß diese Vorselektion von SPRAT auch vom Magazin "Monitor" der International Shortwave League (ISWL) übernommen wurde. Bei diesen Nutzern war die volle Durchstimmbarkeit über den HF-Bereich natürlich ideal.


    In diesem Sinne


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Zitat

    Original von DL6MBI
    Hallo.


    Die Kurve weist wegen des 50 Ohm Abschlusses in PSPICE eine 6 dB Dämpfung auf. Das ist etwas irreführend, denn die Dämpfung ist bei ca. 1 dB.


    Gemessen, oder nur simuliert?? Ich staune immer über die sagengaft geringen Einfügungsdämpfungen der Simulationen. Wenn ich dann so ein Bandfilter durchmesse (dieses habe ich noch nicht gemessen) dann komme ich immer auf deutlich höhere Werte.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Zitat

    Original von dl7vhf
    für Interessierte, die Schaltungen von Preselektoren sammeln möchten, hier noch
    einer, den ich mit Erfolg aufgebaut und gemessen habe.
    73 de Olaf, DL7VHF


    Olaf,
    dieses Filter wurde lange vom Bayrischen Contest Club als Preselektor Bausatz vertrieben, wenn mich nicht alles täuscht. Ich habe so ein Teil im Regal stehen, allerdings in der Ausführung vom Elektronikladen Münster.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Lbe OMs,


    an die Durchgangsdämpfung meiner Vorselektion von ca 6 dB kann ich mich auch noch erinnern, gemessen.


    Damals, als sie gebaut wurde, gab es noch keine Simulationen.


    Mit schlechteren Drehkos, z. B. den Hego-Drehkos, ging die Durchgangsdämpfung gleich hoch auf ca 10 dB, mit kleineren Ringkernen sicher auch.
    Nicht umsonst hat DL7AV, von dem das BCC-Filter im Entwurf ist, so große Ringkerne verwendet.


    73

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Zitat

    Original von HB9PJT
    Der Preselector vom BCC ...
    http://www.bavarian-contest-cl…rojects/presel/presel.pdf
    ... interessant, wenn DL6MBI diesen auch noch simulieren würde...


    das pdf enthält aber schon ziemlich aussagekräftige (Meß)kurven, interessant fände ich da jetzt eher, wie weit sie mit einer Simulation übereinstimmen...


    Tom -. ... .

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo. Freut mich, daß es über den Preselector nun doch noch eine Diskussion gibt. Scheint ja doch ein Thema zu sein.


    Peter: die Dämpfung hängt halt auch von den verwendeten Kondensatoren ab, denn die Eisenpulverkern-Spulen machen ja nur wenig Verluste. Keramische Kondensatoren preiswerter Bauart können die Dämpfung schon nach oben treiben, da sollte man nicht unbedingt sparen.


    Ansonsten sind Einfügedämpfungen von 1 - 1,5 dB durchaus realistisch. Dämpfungen von 6 dB würden bedeuten, daß 3/4 der Leistung im Preselector verbraten werden oder die Anpassung grottenschlecht ist.


    PSPICE rechnet über die Spannung. Die 50 Ohm Widerstände an der Quelle und an der Senke werden in den Spannungsteiler Quelle-Preselector-Senke mit einbezogen. Deshalb ist der gemessene Spannungsabfall am 50 Ohm Ausgang nur noch halb so groß (-6 dB). Das gilt für den Fall, daß der Preselector keine Dämpfung aufweist. Das tut er aber natürlich, deshalb ist die Dämpfung etwas höher als 6 dB. Man muß also diese 6 dB vom errechneten Wert wieder abziehen, um die Dämpfung des Preselectors herauszurechnen.


    Ich werde mal ein paar Meßkurven aufnehmen und einstellen, damit das etwas mehr verdeutlicht wird.


    Welche Dämpfung ist für einen Preselector noch akzeptabel?


    Das läßt sich schwer beantworten. Wer jedoch schon mal sein -20dB Dämpfungsglied am Transceiver gedrückt hatte, der hat ungefähr eine Vorstellung. Ich denke, bis zu 5 dB sind tragbar - obwohl ich mich damit als anerkannter dB-Geizkragen nicht zufrieden geben würde.


    73 de Rolf
    DL6MBI

    Einmal editiert, zuletzt von DL6MBI ()


  • Hallo Rolf,
    Glaub mir, wir verwenden bei Caps kleine 1000pF, (größere haben wir in HF Kreisen nicht drin) NUR das beste Material. Trotzdem messe ich Dämpfungen immer im Bereich -6dB bis -8 dB. Da wir in unseren Preselektoren kapazitiv koppeln hängt das natürlich auch von der Größe des Koppelkondensators ab, aber ich habe noch bei keinem Preselektor in der Praxis 1-2 dB Einfügungsdämpfung realisieren können. Wie behandelt den deine Simulation die realen Werte? Mit welcher Arbeitsgüte rechnet die Simulation, mit welchen Widerständen der Spule? Im Zeitalter von Netzwerktestern sollte man meiner Meinung nach Simulationen zwar unbedingt in der Entwicklung einsetzen, als Ergebnis zur Veröffentlichung aber nur wirkliche Messwerte benutzen vor allem, wenn man zwei Konzepte vergleicht.


    Die Dämpfung durch den Preselektor spielt bei weitem nicht die Rolle, die du ihr als "dB Geizkragen" zuschreibst. Fast alle modernen Empfänger sind viel zu empfindlich wenn man das Antennenrauschen mit in die Überlegung einbezieht. Manch einer hätte mit weniger Grumpelmumpf zu kämpfen wenn er einsehen würde, dass die übertriebene RX Empfindlichkeit nur einen unruhigen RX macht.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter.
    Ich verwende diese Preselectoren in meinen 80m und 40m QRP Trx. Ich hatte diese Filter seinerzeit auf einem R&S ZVRE vermessen. Dämpfung ca. 1 dB. Ich müßte das Filter jetzt wieder ausbauen und nachmessen. Das ist mir, ehrlich gesagt, zuviel Arbeit. Aber ich werde ein Filter aufbauen und messen.


    Ich veröffentliche hier grundsätzlich ausschließlich getestete und vermessene Schaltungen, Antennen oder Filter.


    Die üblichen Tschebyscheff Filter mit 50 Ohm Eingängen, die von den Filter-Designprogrammen synthetisiert werden, sind total unbrauchbar. Die haben bei den geringen Bandbreiten viel zu hohe Dämpfungen. Die Filter, die bspw. das beliebte Programm RFSim99 für Bandbreiten um 5% synthetisiert, haben mit realen Bauteilen einfach viel zu hohe Verluste. Trotzdem werden sie eingesetzt und dann wundern sich die Leute, daß die Dämpfungen so hoch sind! Da kommt man schnell mal auf 5 dB und mehr.


    Gekoppelte Kreise sind da viel besser und weisen niedrige Dämpfungen auf. Der Witz an der Sache ist, daß kleine Koppelkondensatoren am heißen Ende der Kreise diese stark bedämpfen. Wenn man allerdings runtertransformiert und dann über eine kleine Spule koppelt, dann ist das günstiger und führt zu niedriger Dämpfung.


    73 de Rolf

  • ga zusammen.


    Bin mit dem Preselector heute noch fertig geworden - wegen Zeitmangel etwas zusammengeschustert. Aber maxnix, Hauptsache man kann messen. Die Meßprotokolle werde ich noch nachliefern, Bild ist beigefügt.


    Ich habe festgestellt:


    - die Einfügedämpfung des Preselectors hängt von der Verschiedenheit der beiden Kreisspulen stark ab. Bereits 0,3 µH sind ca. 1 dB mehr Dämpfung! Außerdem ist dann der Durchlaßbereich nicht mehr flach. Also, man sollte die Spulen möglichst gleich wickeln.


    - Schlechte Kondensatoren bringen schlechte Ergebnisse. Styros sind ok.


    - Mit einem Rundfunkdrehko, 2x400 pF, kann man problemlos über das 80m durchstimmen.


    Der Preselector ist sehr scharf und hat eine hohe Weitabselektion. Die Bandbreite ist ca. 150 kHz. Ich habe bei dem abgebildeten Exemplar zwischen 1.8 und 2.2 dB Einfügedämpfung gemessen.


    73 de Rolf
    DL6MBI

  • Hallo, Freunde,


    in der Praxis im Labor sind die Unterschiede zwischen Simulation und Messergebnissen allermeist darauf zurückzuführen, dass (korrekte Simulation vorausgestetzt, also nicht z.B. Spannungsquellen mit falschem Innenwiderstand o.ä.) die Güten der Bauelemente völlig falsch angenommen werden. Mir stand im qrl ein Gerät zur Verfügung, was im Bereich bis 1 GHz alle Parameter bestimmen konnte, und ich habe so manche Enttäuschung an hochpreisigen Komponenten erlebt. Da wurden aus Kondensatoren plötzlich Induktivitäten, weil die Serienresonanz des Gebildes überschritten wurde, aus Ferritspulen mehr Widerstände und andere Possen.


    Wenn man dann aber die real gemessenen Güten in die Simulation einsetzte, stimmten die Ergebnisse recht ordentlich mit der Praxis überein.


    Aus dieser Zeit stammt u.a. meine Aversion gegen zuviel Ferrit in zu kleinen Spulen, zuwenig vernünftige Schleifer an Drehkos und Simulationsprogramme, die es nicht erlauben, frequenzabhängige Güten zu definieren.


    Hoffe, etwas Öl auf die Wogen gegossen zu haben.
    73
    Günter


    --Im Grenzfall stimmen Theorie und Praxis überein--

  • Aha.


    Mich regt, ehrlich gesagt, das wirklich blödsinnige Rumthreoretisieren von Leuten auf, die nichts Praktisches beizutragen haben. Da wird Stuß erzählt aber von PRAKTISCHEN SCHALTUNGEN kommt von diesen Leuten überhaupt nichts. Im Antennen-Bereich ist das auch ein Hauen und Stechen, da mag man sich überhaupt nicht mehr beteiligen. Was seid Ihr eigentlich für Amateure???


    Nur mal als Beispiel die kapazitive Kopplung.


    Natürlich ist die vollkommener Mist, wenn es um schmalbandige Anwendungen geht. Da besteht überhaupt kein Zweifel! Nur wer von der Praxis NULL,NULL Ahnung hat, der macht so einen Schmarrn! Denn die Güte der Kondensatoren ist üblicherweise so schlecht, daß die Kreise zu stark bedämpft werden. Aber die Rumtheoretisierer, die sich hier mal wieder supersehrschlau hinstellen, machen die Leute verrückt und zerreden vor lauter Besserwisserei einen echt sauguten Vorschlag für einen Preselector von LA7MI. Das Ding taugt endlich wirklich mal was! Aber anstatt sich mit der Technik dieses Dings auseinanderzusetzen, wird gequatscht, gefaselt und rumtheoretisiert, daß man meint, man hätte es mit einem Kindergarten zu tun!


    Ich erwarte, daß jetzt bessere Schaltungsvorschläge von den Kritikern kommen.


    Ich werde in diesem Forum keine Schaltungen mehr veröffentlichen. Denn das darf doch nicht wahr sein, daß man sich hier krumm legt, wirklich gute Sachen veröffentlicht und dann kommen hier die Superbesserwisser. Ich muß das nicht veröffentlichen. Ich kann das alles auch im stillen Kämmerlein für mich behalten.


    Also, bis dann, 73
    Rolf