eine Frage zu Bleigel-Akkus

  • Hallo,


    ist es eigentlich egal, ob man einen Bleigel-Akku
    liegend oder stehend betreibt?

    vy 73/72 Rolf DF2OU
    - morse code is fun -

  • Hallo Rolf,


    prinzipiell ja.


    Das Innere ist ein 'Gel', und soßed nicht aus wie bei Flüssigkeits-gefüllten Akkus (z.B. normalen Motorrad-Akkus). Die Gel-Akkus sind typischerweise auch komplett geschlossen (hermetisch) und haben keine 'Pfropfen' zum Nachfüllen von Flüssigkeit.


    Aber: disclaimer: no warranty!


    Hast Du eine Typen-Bezeichnung/Hersteller-Info? Dann schau' Dir doch mal die Einbau-Spezifikation an!


    Klaus

    CW forever!

  • Man sollte auch nicht versuchen Gelbatterien zu öffnen. Kommt Sauerstoff an das Gel, dann "korrodiert" es und die Lebensdauer des Akkus geht kräftig in die Knie.


    Also: Zügelt bitte eventuell vorhandene Neugier!


    Gerd - DL 6 SAH - aus Stuttgart-Neugereut

  • Hallo Rolf,


    > ist es eigentlich egal, ob man einen Bleigel-Akku
    > liegend oder stehend betreibt?


    wie Dir Gela und Klaus schon geschrieben haben: Ja.


    Die Bleigel-Akkus besitzen jedoch je Zelle ein Überdruckventil. Man kann es jedoch nicht aufschrauben wie bei einem "offenen" Akku wie im Auto und dort auch nichts nachfüllen. Je nach Exemplar können diese auf der Oberseite als runde Löcher sichtbar sein oder unter einer nicht vollständig dichten Abdeckschicht liegen. Aber egal wo sie sich befinden, KANN bei unsachgemäßer (!) Ladung (also z.B. zu hoher Ladespannung) dort etwas von den Bestandteilen des Innenlebens entweichen. Ansonsten würde es den Akku sprengen. Sind es nur kleine Mengen, kann man einen weißen Niederschlag um die Ventile sehen.
    Wenn Du Deinen Akku jedoch innerhalb der Grenzen des Datenblatts lädst, kannst Du die Dinger auch über Kopf einbauen, laden und entladen. Im K2 liegt der Akku z.B. auf der Seite. Und dort habe ich seit Jahren keine Probleme damit.


    Grüß' bitte Franziska!


    72/73 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Gelfreunde,


    aus der QRL Praxis kann ich folgendes dazu berichten: Bei uns werden recht viele USV Anlagen unterschiedlichen Kalibers eingesetzt. Die Industrie verbaut die Gel-Akkus ja schon seit Jahren. Eigentlich sollen ja Bleiakkus turnusmäßig so nach etwa 6 Jahren ersetzt werden. Aber es kommt doch vor, dass irgendeine USV, da sie ja immer ihren Dienst tut, schlicht in Vergessenheit gerät. Und plötzlich meldet sie sich mit einem Ausfall. Bei kleineren Geräten, so etwa in PC-Towergröße, muss immer erst der Blechmantel abgeschraubt werden, um an die Innereien heran zu kommen.
    Was habe ich erlebt: Wegen der Kompaktheit hat der Hersteller einige der Akkus wagerecht eingebaut. Genau diese Akkus hatten regelrecht zerfressene Anschlussfahnen. Offenbar hat sich die Gelbrühe im laufe der Jahre an der Wandung zwischen dem Kontakt und dem Gehäuse hindurch diffundiert und war teilweise sogar ausgelaufen. Die stehend eingebauten Akkus hatten noch intakte Anschlüsse.
    Fazit: Auf Dauer sollte die Einbaulage doch lieber stehend sein, was nicht bedeuten, dass bei anderen Einbaulagen gleich etwas passieren wird. (Die besagten Geräte waren über 10 Jahre im „wartungsfreien“ Dauereinsatz!)


    Im Funkkoffer wird man so einen Akku für einen Portabeleinsatz in beliebiger Lage betreiben können, jedoch würde ich das Ding für die Lagerung lieber stehend aufbewahren! =)


    73 de Dietmar, DL2BZE

  • Zitat

    Original von DL2BZE
    Hallo Gelfreunde,


    aus der QRL Praxis kann ich folgendes dazu berichten: ... Aber es kommt doch vor, dass irgendeine USV, da sie ja immer ihren Dienst tut, schlicht in Vergessenheit gerät. Und plötzlich meldet sie sich mit einem Ausfall. Bei kleineren Geräten, so etwa in PC-Towergröße, muss immer erst der Blechmantel abgeschraubt werden, um an die Innereien heran zu kommen.
    ...


    73 de Dietmar, DL2BZE


    Hallo,


    ich hatte im QRL mal den Fall, dass ein Akku aufgebläht war und sich nur mit Gewalt aus der (APC-) USV entfernen liess. Im Bodenblech der USV war ein Deckel, durch den der Akku normalerweise ausgetauscht werden kann. Da er aufgebläht war klemmte er im U-förmigen Halteblech. Liess sich also erst entfernen als der USV-Deckel abgeschraubt war.


    Eigentlich gerät die USV meiner Meinung nach in Vergessenheit, weil sie eben fast nie aktiv wird. Sie ist halt zwischen Stromnetz und Computer und wartet dort darauf, aktiv werden zu müssen. Wenn es dann nach Jahren mal geschieht ist der Akku nicht mehr einsatzbereit, die USV schaltet schon ab bevor der angeschlossene PC wirklich vollständig runtergefahren wurde.
    Den Test ob die USV noch ihren Zweck erfüllt macht doch in der Praxis fast kein Anwender. Der schwere Kasten verschwindet unterm PC-Tisch und wird nicht mehr wahrgenommen bis er dann mal aktiv werden müsste und es eben nicht mehr tut. Dann ruft der Anwender im Systemhaus an das das Ding eingebaut hat und fragt nach warum es schon nach so kurzer Zeit abschaltet.
    Standardreaktion dürfte dann ein Austausch der kompletten USV sein, da der Austausch des Akkus teurer ist, als einfach die USV auszutauschen. (Anfahrt, Austausch des Akkus, Zeitaufwand ...) Ein handwerklich halbwegs begabter Anwender erledigt den Austasch des Akkus selbst, aber Arbeitszeit darf man dann halt nicht rechnen..., speziell wenns dann mechanisch doch aufwändiger wird.


    73 de Torsten, DG2TT

    Einmal editiert, zuletzt von DG2TT ()

  • Hallo,


    würde das auch so sehen, daß im Normalfall die Lage des Bleigelakkus im AFU-Betrieb egal ist.
    Aber dann gibt es noch den Fehlerfall (zu hohe Ladespannung; Überhitzung durch Schnelladung; eine Zelle defekt - der Rest wird dadurch überladen u.a.m.) Dann ist es schon ganz schön für das Gerät, wenn die Brühe nicht in die Elektronik läuft, sondern vielleicht sogar noch von einer Plastefolie aufgehalten wird.
    Es reichen ja wenige Tropfen, bzw. es tritt ein feines Aerosol aus dem Ventil -"weißer Rand"-, welches sehr agil ist, und die Umgebung fängt an zu blühen.


    Und je "amateurmäßiger" die Behandlung und vor allem Ladung des Akkus ist, desto eher werden sich Vorkehrungen für den Fehlerfall auszahlen.


    73 Reiner

  • Hallo zusammen,
    das "Gel" besteht aus Schwefelsäure und aus Flusssäure. Dieser Mix geliert und alles, wo das Teufelszeug hinkommt, nun denn...

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Bleigel-Freunde,
    In meinem Motorroller ist die Starterbatterie ein Gel-Akku, und liegend eingebaut.
    Bisher gab es keine Schwierigkeiten damit.


    73 de HB9CHB, Martin

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antworten. Sie haben mir weiter geholfen.
    Der Hintergrund zu meiner Frage war, ich verkleinere meinen
    QRP-Koffer und muss dazu den Bleigel-Akku liegend einbauen.
    Der Akku wird aber extern geladen, kann dann also normal
    hingestellt werden.

    vy 73/72 Rolf DF2OU
    - morse code is fun -