Hallo Chris,
besten Dank für Deinen interessanten Beitrag. Hier nun ein paar Anmerkungen.
1) Der RF- Vorverstärker hat nicht nur die Aufgabe, das RF-Signal anzuheben, sondern soll auch die Abstrahlung der Grundwelle des Oszillatorsignal reduzieren. Ich könnte mir also an dieser Stelle einen Verstärker mit 0 dB, aber 20 dB Rückdämfung vorstellen. Das Oszillatorsignal kannst Du weder mit dem LPF noch mit dem BPF nennenswert dämpfen.
2) Die Audio AGC sollte nach dem IQ-Vorverstärker, aber vor dem ADU eingefügt werden. Der INA könnte mit einem schnellen CMOS-Schalter in 6 dB Stufen umgeschaltet werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Audiostellern aus der Studiotechnik (dB- lineare VCA). Hier gibt es mit einem DSP ein reiches Betätigungsfeld. Es gibt hier realisierte Konzepte, die ohne PC auskommen.
3) Wie unterdrückst Du die 100 MHz des Oszillators des DDS im Ausgangssignal, da das LPF dies nicht leistet? Mögliche Konzepte sind hier die Verwendung des symmetrischen Ausganges des DDS mit Trafo oder OPV(NWT 01).
4) Benutzt Du vom Schrittmotor die Impulselektronik oder womit steuerst Du den ATmega an?
5) Der INA in de Schaltung hat zwei + Eingänge, die - Eingänge liegen am R(Pin 3/12).
6) Der hochohmige Eingang des INA liegt parallel zum Tayloe-C(Sample-C) und bestimmt die Entladezeitkonstante. Das Rauschen wird unter anderem bestimmt durch die Größe des Gegenkopplungswiderstandes. Ist dieser groß(Verstärkung klein) steigt das Rauschen. Dies ist bei jedem OPV so, allerdings kann man beim INA die Größe des internen Gegenkopplungs-R nicht wählen, also könnte der Selberbau eines Instrumentenverstärkers aus einem rauscharmen Vierfach OPV Verbesserungen ergeben. Der vierte OPV kann dann als rauscharme Vorspannungsquelle dienen.
7) Das RF-Mischprodukt mit der doppelten Frquenz wird durch das Tayloe-C kurzgeschlossen, was dazu der Mischer sagt, muss erst meßtechnisch untersucht werden. Bisher habe ich hier noch keinen Diplexer im Einsatz gesehen.
Dass die Größe des C die Bandbreite und damit die RF-Parameter bestimmt, ist sicher kein Geheimnis, die Entwicklung (SoftRock) ignoriert dies aber völlig. Das Durchschlagen von AM-Sendern erfolgt durch Übersteurung der IC bzw. deren parasitäre PN-Übergänge.
9) Das Dämpfungsglied ist sicher entbehrlich, notfalls einfach 50 Ohm gegen Masse als Filter und QSD Abschluß. Auch hier könnte ein MMIC hilfreich sein.
10) Der optimale Durchlasswiderstand des FST3253 liegt bei Spannungen < 1,5V(siehe Datenblatt der Fa. IDS).
11) Als Oszillator sollte ein rauscharner 400 MHz TCXO eingesetzt werden. das Taktverhältnis von 50:50 ergibt sich durch den FF. Mit 2 DDS ergibt sich durch die LPF ein zusätzlicher Phasenfehler. Als ideal sehe ich die Schaltung mit 2 *LO an, die aber nur mit dem FST3253 sinnvoll ist. Das Problem Schaltzeiten muss noch messtechnisch untersucht werden, hier gibt noch viel zu tun.
Die Verschlechterung im Rauschen durch den Vervierfacher beim DDS ist etwa 10dB, welche aber durch den FF kompensiert wird.
12) An ein Polyphasennetzwerk sollte man keine zu großen Erwartungen stellen, mit 1% Bauelementen sind 40 dB Seitenbandunterdrückung stabil (Temperatur) zu realisieren, 60 dB sind ein Wunschtraum.
13) Alle verfügbaren FST-Schalter haben den gleichen Grundaufbau und sind für IP3-Werte von 30 dB gut.
14) Es gibt keine schnellere CMOS-Technologie als FST, dann kann man nur noch ECL-Technik einsetzen und damit ist man bei der Gilbertzelle von AD831 und Co.
15) Größere Kondensatoren für das Tayloe-Glied verschärfen das Toleranzproblem der C. Zusätzliche Blindwiderstände erzeugen weitere Phasenfehler.
16) AD9951, gemeint ist sicher der AD9152 mit Komparator.
17) Hier soll nur noch einmal auf die Studio-VCA hingewiesen werden.
Ich hoffe, dass meine Ausführungen zur Diskussion anregen und das Projekt HDR 2007 voranbringen.
vy 72/73 de Gerd, DM2CDB