Antenne am Drachen

  • Hallo Allerseits!
    Hat jemand schon einmal Erfahrungen mit Antennen am Drachen gemacht? Ich dachte bei meinen Experimenten eine Fuchs Antenne zusammen mit einem Schlittendrachen zu verwenden, und zwar diesen hier:http://www.kite-n-art.com/Prod…led/jumbo_power_sled.html
    Ich habe schon mal rumgetestet, er kann bei relativ schwachen Wind einen 800 Gramm schweren Hammer heben, 0.5 mm Antennenlitze sollte dann wohl auch gehen :) (müßte man mal ausrechen, wie schwer das wird...)
    Sollte man dort einen Potentialausgleich durchführen oder reicht es, den TRX zu erden? Durch den Parallelschwingkreis in der Fuchsantenne ist ja eigentlich schon eine galvanische Verbindung zur Erde vorhanden. Über Erfahrungsberichte würde ich mich freuen!
    Gruß Michael

  • Zitat

    Original von dl2abp
    Durch den Parallelschwingkreis in der Fuchsantenne ist ja eigentlich schon eine galvanische Verbindung zur Erde vorhanden...Gruß Michael


    eine sehr gute Quelle zum Thema ist http://www.qsl.net/g4vgo/


    Hallo Michael,


    das Thema wurde hier schonmal diskutiert. Die statischen Aufladungen stellen tatsächlich das wohl größte Problem dar. Daß man bei aufziehendem Gewitter den Drachen sowieso einholt & so dem direkten Blitzschlag entgeht, unterstelle ich mal als selbstverständlich ;)
    Schau auf dem Link mal nach Flight Safety...
    Die Fuchsant hat natürlich nur dann die galvanische Verbindung, wenn die /p-Station auch ihre Erdung kriegt! Dann zieht man die ganze Ableitung aber doch noch über's Koax bis zur Station, wo im worst case... & das würde ich vermeiden wollen! Eigentlich braucht diese Ant ja kein Gegegewicht, aber in dem Fall würde ich doch am Speisepunkt einen kräftigen Staberder einbringen und den Fuchskreis da anschließen.
    Oft wird eine random-wire-ant mit geerdeter Fußpunktinduktivität verwendet, die dann je nach Band angezapft wird. Ein Radial(netz) ist dann auch notwendig.
    Eine Gruppe aus Nord-DL hat mal ein 2xQRPP-80m-sked (edit/) mit USA (/edit) mit Drachenant gemacht, es kamen hühnerleitergespeiste Doublets zum Einsatz mit Staberdern über Funkenstrecken, die RX-Eingänge sollten extra gegen Überspannung geschützt sein.
    Viel Erfolg!


    Tom -. ... .

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

    Einmal editiert, zuletzt von dm4ea ()

  • Ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, dasz eine Antenne ohne Gegengewicht richtig (d.h. fuer mich effektiv) arbeiten soll. Irgendwie musz doch - wie bei jedem Stromkreis - auch die HF 'flieszen' koennen. Entweder gegen Erde oder Radials, oder sonst einen 2ten "Antennenpol" (Dipol...) oder ?

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo Jürgen,


    Zitat

    Original von DL4KE
    Ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, dasz eine Antenne ohne Gegengewicht richtig (d.h. fuer mich effektiv) arbeiten soll. Irgendwie musz doch - wie bei jedem Stromkreis - auch die HF 'flieszen' koennen. Entweder gegen Erde oder Radials, oder sonst einen 2ten "Antennenpol" (Dipol...) oder ?


    Eine Fuchsantenne ist ein 1/2 Lambda langer Draht und der Fuchskreis ist ein auf Resonanz eingestellter Schwingkreis. Der Schwingkreis braucht eine Einkoppelung von der niederohmigen 50 Ohm-Seite. Wenn wir jetzt ein Sendesignal einspeisen, wird es im Fuchskreis auf eine hohe Spannung transformiert und da die Fuchsantenne ein gestreckter Parallelschwingkreis ist, wird er resonant und der Verbraucher ist der Strahlungswiderstand. An der Fuchsantenne ist der Spannungsbauch an den Enden und der strahlende Strombauch in der Mitte. Deswegen geht das ohne Gegengewicht und wenn man eins anschließt, spielt sie schlechter wegen den Erdverlusten.

    Vy 72/73 de Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von DC4LO ()

  • Hallo Michael,


    das mit dem Drachen und einer Antenne habe ich auch schonmal ausprobiert. Für 40 und 20m verwende ich oft einen 21m langen Draht. Diesen habe ich einfach zusätzlich zur Leine an den Drachen gehängt. Der Draht hing dabei schräg nach unten durch. Am Ende des Drahtes habe ich einen Bananenstecker, der in den Atennentuner eines KX-1 gesteckt wird. Der Tuner hat die Antenne auf beiden Bändern gut angepaßt.


    Bilder von dieser Anordnung kannst du hier etwa in der Mitte der Seite sehen.


    QSO waren möglich. Was mir negativ auffiel, waren sehr starke statische Störungen, die sich als Knistern im Lautsprecher bemerkmar machten und richtig störten.


    Nach dem Urlaub habe ich im Internet einiges über das Thema nachgelesen und war froh, daß mir nichts passiert war. Offensichlich kann ganz schnell Hochspannung an der Antenne anliegen. Vor eingier Zeit waren in einer den beiden deutschen Funkzeitschriften Artikel zu diesem Thema zu lesen. Der eine OM hat dabei sehr viel Wert auf ein Erdnetz und einen Ableitwiderstand gelegt.


    Wenn man "kite lifted antenna" googelt, finde man sehr viel Information zum Thema.


    73, Bernd

  • Danke fuer die Erlaeuterung zur Fuchsantenne.
    Habe im Moment noch Schwierigkeiten mir das vorzusztellen. - Danach koennte ich ja meine Mobilantenne oberhalb der Spule noch weiter verkleinern. Der Strombauch liegt ja unten, 30cm ueber der Strasse im Kugelkopf. Bzw. wenn ich den Gedanken weiterfuehre: Ich koennte viellecht nur mit der Kugel senden ?
    Das wiederum bringt mich auf eine alte Theorie: Wenn ichs erstmal schaffe meine HF in die Antenne reinzukriegen (sprich verlustarme Anpassung), kann die Antenne so klein sein wie sie will, wenn ich auch alles wieder rauskriege, koennte ich mit der Stecknadel (als idealem Kugelstrahler) ein genauso starkes Signal produzieren wie mit der GP, abzuegl. der 3dB Gewinn ueber dem Kugelstrahler (?)

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo zusammen,


    was die Ableitung der stat. Elektrizität anbelangt, so werden ja die verschiedensten Möglichkeiten (Funkenstrecke, Ableitwiderstand...) genannt.


    Wer aus dem Forum hat den konkrete Erfahrungen und kann diese berichten??


    Viele Grüße, Holger


  • Bei mir (und vielen anderen) gibt es keine ATU ohne dicken Widerstand vom heissen Draht gegen Masse. Irgendwas um die 100k, möglichst induktionsarm.
    Seit ich das so mache, habe ich kein Problem mehr mit prasselnder Statik.


    Funkenstrecken benutze ich gar nicht mehr weil ihre Funktion nervt: Die Antenne lädt sich auf, das dauert je nach Statik ein paar junder Millisekunden bis zu ein paar Sekunden und endlädt sich dann über die Funkenstrecke. Der Funken knallt teuflisch in den Empfänger rein, er ist so schnell, dass kaum eine Regelung ihn schafft. Resultat: knack, knack, knack und irgendwann fliegt einem der Draht aus der Mütze.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Jürgen,
    ich schreibe meinen Senf in blau dazwischen.



    Wie bei OM Arthur beschrieben, kann man mit sehr kurzen Antennen senden, aber dieses Thema hat nichts mit einer Fuchsantenne zu tun.

    Vy 72/73 de Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von DC4LO ()

  • Hallo zusammen,
    ich kann nur bestätigem daß man für eine Fuchsantenne kein Gegengewicht benötigt und es sogar schadet.


    Habe mich gerade gestern über den Leserbrief amüsiert, den ein OM in der aktuellen CQ-DL geschrieben hat---eine Fuchsantenne könne doch ohne Erdnetz garnicht gehen... Er hat bestimmt noch nie eine benutzt, hi.


    Man findet dieses Statement in manch altem Buch, aber deswegen ists noch lange nicht richtig :-))


    Viel Spaß mit der Drachenantenne

    73


    Matthias, DF2OF

    Einmal editiert, zuletzt von DF2OF ()

  • Weil ichs gerade im VT entdeckt habe:
    Heute (28.11.) Abend in WDR3-TV
    2100 MEZ Quarks & Co: BLITZE

    73
    Juergen
    nnnn

  • Zitat

    Original von DF2OF
    -eine Fuchsantenne könne doch ohne Erdnetz garnicht gehen... Er hat bestimmt noch nie eine benutzt, hi.


    Und im Flugzeug gibt es keine Steckdose weil die dort keine Erde haben 8)

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo,
    ich habe eine Drachen-Antenne fuer 40m ausprobiert: die Antenne besteht aus einem Lambda-Halbe-Strahler aus Klingeldraht( ca.20m) und einer kurzgeschlossenen Lambda-Viertel-Anpassleitung aus 300 Ohm Fernsehkabel ( ca. 9m ) . Die Einspeisung erfolgt ca. 60cm vom kurzgeschlossenen Ende mit 50 Ohm Koax.
    Die L/4 Leitung habe ich solo mit dem Dipper am kurzgeschlossenen Ende auf Resonanz gemesssen; an den Anpasspunkt habe ich mich mit Einstechen von Stecknadeln herangetastet.
    Das ist die sog. J-Antenne ; die Speisung ist wie beim Fuchskreis ( kurzgeschlossene L/4-Leitung = Parallelschwingkreis), nur ist der Strahleranfang schon 9m hoch.
    Das ganze habe ich an einem Delta Drachen mit ca. 1.80m Spannweite hochziehen lassen. Die erreichbaren QRP-Rapporte waren sehr gut, selbst wenn die relativ schwere Einspeisung ziemlich durchhing.
    Ich habe es auch mit dem "FLoh-S"-Drachen von 'kite-n-Art' probiert, der hat selbst bei maessigem Wind soviel 'Foffo' , so dass man sich keine Gedanken mehr darüber macht, warum die mitgelieferten Bodenanker so gross sind.
    Alles in allem ist es ein Versuch Wert; wegen der Hampelei mit den Fäden und Drähten sollte man die Drachenaktion nicht alleine machen.
    Nebeneffekt: Man sucht und findet landschaftlich schöne Stellen mit guter Aussicht.
    Gruss
    Heribert, DK2JK

  • ....Ich habe es auch mit dem "FLoh-S"-Drachen von 'kite-n-Art' probiert, der hat selbst bei maessigem Wind soviel 'Foffo' , so dass man sich keine Gedanken mehr darüber macht, warum die mitgelieferten Bodenanker so gross sind.....
    Den FlohS wollte ich auch erst haben, der Mann von Kite-n-art riet mir aber insofern davon ab, daß er etwas mehr Wind benötigt. So habe ich mir den Schlittendrachen zugelegt.
    Ich habe meine Hebeversuche mit einer zweiten Leine gemacht. Dazu habe ich mittels eines Karabiners eine Rolle amWaagepunkt befstigt und durch die Rolle die zweite Leine geführt. So konnte ich den Drachen festpflocken und mit der zweiten Leine diverse Gegenstände heraufziehen. Das schien mir auch für "Einmannbetrieb " recht gut zu klappen. Die zweite Leine war billige Maurerschnur mit ca. 55Kg Bruchlast. Das reicht scheinbar völlig aus.
    Gruß Michael, DL2ABP

  • Hallo Michael,


    hat der Schlittendrachen auch einen speziellen Namen ??
    der Mann von Kite-n-art hat mir den Floh-S empfohlen, allerdings wohne ich auch direkt an der Küste.
    Wind ist eigentlich fast immer da.


    Gruß Jörg

  • Hallo Holger,
    vielen Dank fuer Deine Ausfuehrungen. Das war mir in dieser Deutlichkeit noch garnicht bewuszt, nehme an anderen Mitleseren gehts aehnlich...
    Dann werd' ich als naechstes mal im Keller nach der Flasche suchen und sehen, was auf deren Hals eingepraegt ist. Im Fruehjahr schau ich dann mal bei Balloni nach, und guck, dasz ich eine neugefuellte erhalte...

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo Freunde,


    mit Drachen haben wir hier an der Küste schon viel Spass gehabt. Der Floh-S ist so ein Typ den man getrost als Siemens-Luftdübel bezeichnen kann. Nur wenn es ganz abflaut legt sich auch dieser Typ auf den Boden nieder. Wer es etwas kräftiger haben möchte (auf dem Drachenfest in Altenbruch, bei Cuxhaven - jedes Jahr wieder werden solche Ungetüme mit einem Trecker als Gegengewicht gesichert) der kann sich ja hier beim Hersteller vom Floh-S die größeren Varianten ansehen.


    73 de uwe df7bl


    http://www.kewo-international.com/einleinermatte.php


    Nachtrag: Der Floh-S ist der Floh 160

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

    Einmal editiert, zuletzt von DF7BL ()

  • Hallo Zusammen,
    ich kann einen Rokakku empfehlen. Betreibe ihn mit einem 160m Fuchskreis, als Antenne einen Weidezaundraht, der gleichzeitig Zuseil ist.
    Geht trotz aller Warnungen ufb.
    Falls Interesse: dl3bcr@darc.de


    vy73


    Udo

    vy 73 Udo / DL3BCR :)


  • Udo,


    Ich weiss nicht, welche Warnungen andere OM ausgesprochen haben. Hier meine:


    Als Zugseil eines Drachens Metall zu nehmen ist lebensgefährlich und unverantwortlich.


    In den USA hat sich vor Jahren ein Antennendrachen selbstständig gemacht. Die metallene Halteleine verfing sich nach einiger Zeit in einer Oberleitung, unglücklicherweise hing das Ende bis zum Boden. Die Kinder, die Drachen samt Schnur fanden haben natürlich die Schnur angefasst in der Hoffnung den Drachen bergen zu können. Das wars dann.


    Und damit niemand denkt, so etwas ist einmalig: Mir ist ein großer Delta ausgebüchst. Die Leine verfing sich in einer Hochspannungsleitung. Der Delta stand drei Tage am Himmel, bis ihn Fallwinde herunter gedrückt haben. Nicht auszudenken was hätte passieren können, wenn die Leine metallisch gewesen wäre.


    Eine Antenne gehört mittels einer Sollbruchstelle an die Drachenleine. Das andere Ende MUSS am Boden verankert sein. Sollte die Drachenschnur reissen, bleibt die Antenne vor Ort. Bei plötzlich aufkommendem Gewitter reicht ein Kurzer Ruck an der Antenne um die gefährliche Verbindung nach oben zu lösen, den Drachen kann man dann immer noch einholen oder zur Not fahren lassen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)