Symmetrieprobleme

  • Liebe Funkfreunde,

    ich würde gern den von K. H. Hille, DL1VU, propagierten nichtresonanten Allbanddipol von 13 m Länge mit Paralleldrahtleitung und Elecraft T1-Automatic-Tuner ausprobieren (QRP-Leistung, nur 10 m Antennenzuleitung).

    1 Brauche ich dazu UNBEDINGT einen Balun? (Der T1 hat einen unsymmetrischen Ausgang!)

    2 Wenn nein, macht es einen wesentlichen Unterschied, ob ich mit Koax speise oder mit Paralleldraht? (Im ersten Fall habe ich das Symmetrieproblem oben am Antennenspeisepunkt, im zweiten Fall unten beim Übergang Paralleldraht/unsymmetrischer Antennentuner!)

    73, Alfred, OE5AKM

  • Hallo Alfred,

    es wird auch ohne Balun gut funktionieren. Der Dipol schielt dann ein wenig und Du wirst Mantelwellen haben, die aber bei QRP-Leistung voraussichtlich keine Nebenwirkungen auslösen werden. Elektrisch sauberer ist es natürlich mit Balun.
    Ich empfehle Dir eine Mantelwellendrossel: 10 Windungen Koaxkabel. Die Wicklung möglichst Windung an Windung um kapazitiven Kurzschluss zu vermeiden und somit die Effizienz zu erhöhen. Ein Konstruktionsbeispiel kannst Du in meiner Galerie bei der Speisung meiner Antenne sehen.

    Wenn Du den T1-Tuner an den Fußpunkt der Antenne platzierst, so wäre das die beste Lösung...das ist aber offensichtlich nicht geplant. Ist die Speiseleitung relativ kurz (10m), so kannst Du Koaxkabel verwenden. Verlustärmer ist die Verwendung symmetrischer Leitung auf jeden Fall...

  • Hallo Alfred,

    Theoretisch kannst du den Tuner mit einem Balun direkt am Einspeisepunkt anbringen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Zuleitung jedoch mindestens halb so lang wie die Doublet sein soll (die Begründung kenn ich nicht mehr). Mal sehen, od mir jemand noch mit der Begründung helfen kann.

    Was nicht funktioniert, ist die Koax-Speisung und der Tuner am TRX. Die Dämpfung von Koax ist dabei (nicht resonante Antenne!) erheblich. Eine Mantelwellensperre hilft m.E. dabei nicht.

    Noch ein Tipp: Wenn du den T1 in Antennennähe anbringst (ferngesteuert) würde dich die Schaltleitung entkoppeln (zB. Relais). Der T1 soll recht mürrisch bei HF auf der Schaltleitung reagieren.

    Ich betreibe die Antenne übrigens auf dem Dachboden und gehe mit dem Wireman- 'Rolladenband' bis zu meinem K2. Dort benutze ich über einen Balun den K2-Tuner (ähnlich dem T1).

    72/73 de
    Karl-Heinz, DK5LP

    Einmal editiert, zuletzt von df7khk (30. Oktober 2006 um 14:52)

  • Hallo Funkfreunde,

    ich nehme an, dass ich mit der Mantelwellensperre direkt unter dem Speisepunkt die durch Unsymmetrien hervorgerufenen Ausgleichsströme auf dem Koaxmantel wegbekomme, das SWR auf dem Kabel aber dennoch hoch bleibt, da die Antenne ja auf keinem Afu-Band resonant ist. Da das Koax andererseits mit 10 m erfreulich kurz ist, sollte die Zusatzdämpfung durch das SWR > 1 in erträglichen Grenzen bleiben - zumindest reime ich mir das so zusammen!

    Alternativ zum Koax-Choke sollte auch ein Mittelisolator mit eingebautem Balun funktionieren - vielleicht geht es aber auch ganz ohne! - Im Fall einer Paralleldrahtleitung käme allenfalls ein im Shack auf den T1 aufgesteckter Balun in Frage. Diesen gibt es ja bei QRP-Projekt, ich wollte ihn aber eigentlich einsparen; außerdem ist mir Koax als Speiseleitung aus bestimmten Gründen ohnehin sympathischer...

    Jetzt hoffe ich nur noch, dass der T1 ausreichend Regelumfang hat! (Im kommenden Frühjahr werden wir´s wissen!)

    Tnx allen Ratgebern!

    73, Alfred, OE5AKM

    PS: Den T1 "remote" zu betreiben, wäre sicher gut, scheidet praktisch aber aus.

  • Zitat

    Original von alfred_mateja
    Da das Koax andererseits mit 10 m erfreulich kurz ist, sollte die Zusatzdämpfung durch das SWR > 1 in erträglichen Grenzen bleiben - zumindest reime ich mir das so zusammen!

    Hallo Alfred,

    wenn Du im Extremfall mit >3dB Zusatzverlusten ( bei RG58 ) durch das SWR gereimt hast und dies erträgliche Grenzen für Dich sind, möchte ich Dir zustimmen.

    Mit Eznec oder Mmana und TLD kannst Du es für Deine örtlichen Verhältnisse selbst genauer berechnen.

  • Hallo Alfred,

    Deine Annahme ist korrekt: durch die Mantewellensperre unterdrückst Du lediglich die Mantelwellen und erzwingst so eine Symmetrierung... das SWR bleibt davon unberührt. Je höher das SWR auf dem Koaxkabel und je länger das Kabel, je höher die Dämpfung. Da werden auch rasch bei nur 10m-Kabel 3dB und mehr erreicht... Ein Gefühl dafür kannst Du, wie bereits in einem andern Thread beschrieben, mit Hilfe von TLD bekommen...

  • Zitat

    Original von DL4AC
    ...
    Du wirst Mantelwellen haben, die aber bei QRP-Leistung voraussichtlich keine Nebenwirkungen auslösen werden. Elektrisch sauberer ist es natürlich mit Balun.
    ...


    Hallo Uwe,

    mit dieser Aussage wäre ich sehr vorsichtig! :)
    Wir haben auf QRL schon mit einem 4 Watt-RFID-Reader (13,56 MHz) nur durch Mantelwellen einen seriellen Port eines PC "zerschossen"! Ein Balun im Versuchsaufbau hat Wunder gewirkt!

    Gruß Karl, DK4ARL

  • Hallo Alfred,
    ich schlage Dir folgendes vor:
    Einspeisung über "Hühnerleiter", danach Anpassung mit Z-Match (ZM-2 oder ZM-4).
    Koaxkabel ist absolut ungeeignet und Balun vor Matchbox in Richtung Antenne ebenfalls.
    Ist die Impedanz der Antenne niederohmig (80m), dann muß der Balun große Ströme übertragen, im anderen Fall (15m) müssen hohe Spannungen übertragen werden. So einen Balun gibt es nicht. Bei der Z-Match hast Du noch den Vorteil, daß sie als "Bandfilter" wirkt, die angebotenen unsymmetrischen Tuner sind breitbandig.
    Daß Dir Koaxkabel sympatisch ist, kann ich nachvollziehen. Dies wird ja überall so propagiert!!!
    Nach QTH-Wechsel und der Erlaubnis einen Draht zu spannen, habe ich mich intensiv mit Multiband-Dipolen auseinandergesetzt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
    1.) Einspeisung über Hühnerleiter bringt die wenigsten Verluste
    2.) Antenne->HL->1:1Balun->unsymmetrische Matchox->TX ist nicht optimal, kann aber funktionieren
    3.) Antenne->HL->symmetrische Matchbox->(1:1 Balun)->TX ist die beste Lösung

    Ich werde in den nächsten Wochen eine Antenne nach 3. aufbauen und über die Ergebnisse berichten.

  • Gezwungen durch die bebauung bin ich zu folgender, recht gut gehener konfiguration gekommen:
    FD4, gespeisst mit gekaufter hühnerleiter, auf dem dach ein Balun 6:1, dahinter koax mit mantelwellensperre, das koax geht durch ein rohr zu mir in die wohnung.
    unten Vectronix VC300 und Teltow oder Z11 und ASE 1302.
    Koax ist ca 20m lang, andere chance hab ich nicht, rein subjektiv geht das auch nicht schlechter als der testaufbau mit der hühnerleiter durch offene fenster direkt ins shack.

    Gela

  • Hallo Antennebastler !

    Uli hat recht.

    2.) Antenne->HL->1:1Balun->unsymmetrische Matchox->TX ist nicht optimal, kann aber funktionieren

    Die Antenne Nr.2 funktioniert bei mir.
    Ich benutze einen K1 mit ATU und den 1:4 Balun von QRP-Projekt.
    Dann ca. 15m Hühnerleiter (300Ohm von Peter Bogner) und den
    13m- Hille Dipol.

    Diese Anordung kommt der Idee von Alfred recht nahe.

    Koaxkabel ist ungeeignet.

    Diese Antenne läuft von 10-40m brachbar. Für 80m ist sie nicht effektiv.

    72, Olaf (DL4HG)