USB-C Upgrade Board für ICOM IC-705

  • Hallo zusammen,


    es gibt zwischenzeitlich für den IC-705 ein "USB-C Upgrade Board", das neben einem USB-C Anschluss auch eine höhere Ampere-Belastung an der SEND-Control zum Anschluss von PA's zulässt.


    Icom IC-705 USB-C/SEND Control Board Upgrade – iHelpU.Tech

    Icom IC 705 USB-C Steuerplatine – Einfaches Upgrade! – CQ-NRW.de (saure.org)


    Was mich irritiert, ist die genannte Strombelastung von "nur" 30mA bei dem Originalen Board.


    Gemäß Servicemanual des IC-705 sind hier original zwei LN2306LT MOSFETs verbaut (Q31 + Q32).

    Diese können aber lt. Datenblatt zwischen Id 550 - 650mA (mindestens).


    Im Upgrade Board kommen hingegen SI2324 zum Einsatz.

    Gemäß deren Datenblatt werden diese mit Id= 2A spezifiziert.


    Daher meine Irritation, warum die Originalschaltung scheinbar nur 30mA (vs. 550/650mA) ansteuern können soll?


    Ich vermute, dass die Originalschaltung eher aufgrund der nicht vorhandenen Freilaufdiode durch Abschaltspannungsspitzen der (externen) PA-Relais zerstört wird als durch die Strombelastung derselben.

    Die Schaltung einer XIEGU XPA125B Endstufe kenne ich nicht, aber in der auch gerne mit dem IC-705 verwendeten MX-P50M fehlt jedenfalls die Freilaufdiode am Umschaltrelais.


    In der Facebook-Gruppe "Icom IC-705 Users" hat jedenfalls ein Anwender eine 1N5353B Zenerdiode (16V) in Sperrrichtung über die Buchsenanschlüsse der SEND-Buchsenkontakte gelötet.

    Und das scheint wohl zu genügen. Und würde der Schaltung der USB-C Upgrade Boards in diesem Detail dann auch entsprechen.


    Oder liege ich hier falsch?



    Beste 73,

    Jochen, DG2IAQ

  • Hallo Jochen,


    woher kommt die Angabe 30 mA ??


    ICOM gibt im Manual eine Belastbarkeit von 200 mA an.

    Außerdem wird im Manual darauf hingewiesen, dass beim Anschluss von induktiven Lasten eine Freilaufdiode empfohlen wird. Es wird auch darauf hingewiesen, dass diese Diode die Umschaltzeit verlängern kann. Dies dürfte der Grund sein warum diese Diode nicht werksseitig eingebaut ist.


    73,

    Uli DF7SC

  • Hier mal der Auszug aus dem englischen Manual:

    In meinem Fall funktionierte die Ansteuerung der Xiegu XPA125B mit der Originalplatine, allerdings steckt mittlerweile das USB-C Board in meinem 705 um die Steckervielfalt unterwegs zu reduzieren und nur noch USB-C zu benoetigen.



    Desweiteren gibt es die Moeglichkeit die Xiegu oder auch andere Endstufen komfortabel per Bluetooth anzusteuern:

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    vy73 de Chris, DK8HC
    FT-450D, IC-7300, IC-705, AE5890eu, ID-E880, FTM-400XDE, diverse Drahtantennen (ZS6BKW, "random-Wire"), BalUn/UnUn auf FT240-43 oder FT140-43, je 10m, 80m Monobanddipol, HF-P1, 5,6m Teleskop, CG-3000, AT-100ProII Umbau auf 2x BNC und zusaetzlichem 1:4 Ausgang, ATU-100 mit BNC, Xiegu XPA125B mit BNC,

    Einmal editiert, zuletzt von DK8HC ()

  • Hallo Uli und Chris,


    vielen Dank für Eure Antworten.


    Tja, die Angabe mit den max. 30mA stammt aus diversen Internetquellen und Foren.

    Nach Blick ins Datenblatt stellt sich das wohl nun als "1x behauptet - und zigmal kopiert" heraus.

    In diesem Fall darf man ruhig sagen "zum Glück". ;)


    Nachdem der Hersteller des Upgrade-Boards dankenswerterweise auch einen Auszug aus seinem Schaltplan veröffentlicht,

    bin ich erst diese Woche mal auf Spurensuche über die MOSFET-Datenblätter gegangen.

    Zuvor hatte ich mich auf die zahlreichen Statements und Warnungen in Foren von PA-Betreibern (mit dem IC-705) verlassen.


    Ich habe selbst eine - bisher ungenutzte - MX-P50M, die ich jedoch aufgrund der Warnungen gleich präventiv mit einer vorgeschalteten Transistor-Puffer-PTT-Stufe versehen habe.

    Und natürlich auch deren Relais mit Freilaufdioden.


    Danke auch für den Tipp mit dem Blick ins Handbuch des IC-705. Shame on me!! Wenn man bereits "Basics" außer acht lässt. :D

    Nachdem bei China-Billiggeräten solche technischen Angaben gerne - bis immer - fehlen, hat man schon völlig verlernt, dass die Platzhirsche wie ICOM und YAESU hier in ihren Manuals vorbildlich sind.

    Da hätte ich leider nicht mehr im Traum daran gedacht, hier noch einen Blick rein zu werfen.


    Jedenfalls werde ich mein USB-Originalboard an dessen SEND-Buchsenkontakten noch mit einer 16V-Zenerdiode nachrüsten, dann schläft man ruhiger.

    Da kommt man nach Abnahme der Rückwand ja sehr gut und ohne weiteres Zerlegen heran.


    vy 73,

    Jochen, DG2IAQ

  • Danke auch für den Tipp mit dem Blick ins Handbuch des IC-705. Shame on me!! Wenn man bereits "Basics" außer acht lässt. :D

    Keine Sorge, im DL und Englischen Handbuch auf der ICOM Europe Seite fehlt die Info, die findet man aber im Englischen Handbuch auf der ICOM Japan Seite :D

    vy73 de Chris, DK8HC
    FT-450D, IC-7300, IC-705, AE5890eu, ID-E880, FTM-400XDE, diverse Drahtantennen (ZS6BKW, "random-Wire"), BalUn/UnUn auf FT240-43 oder FT140-43, je 10m, 80m Monobanddipol, HF-P1, 5,6m Teleskop, CG-3000, AT-100ProII Umbau auf 2x BNC und zusaetzlichem 1:4 Ausgang, ATU-100 mit BNC, Xiegu XPA125B mit BNC,

  • Keine Sorge, im DL und Englischen Handbuch auf der ICOM Europe Seite fehlt die Info, die findet man aber im Englischen Handbuch auf der ICOM Japan Seite :D

    Das ist mir auch schon aufgefallen, die Handbücher auf der ICOM Europe Seite sind veraltet.

    Die Handbücher die man auf der Webseite von ICOM Japan bekommt werden regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Dort gibt es auch eine aktuelle Version des deutschen Handbuchs.


    73,

    Uli DF7SC

  • Es wird auch darauf hingewiesen, dass diese Diode die Umschaltzeit verlängern kann.

    Eine Freilaufdiode kann die Abfallzeit eines Relais tatsächlich signifikant verlängern. Deshalb bei zeitkritischen Anwendungen einen MOV oder eine bidirektionale Zenerdiode verwenden.


    73

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    besten Dank für den Hinweis. Das wusste ich bisher nicht. Mit bidirektionalen Z-Dioden oder Varistoren hatte ich bisher noch keine Berührungspunkte.


    Werde nun aber eine bidirektionale 16V Z-Diode ins Auge fassen. Wenn schon die kleine Modifikation, dann gleich richtig.


    Die von ICOM genannte Strombelastbarkeit von 200mA (vs. 550-650mA lt. MOSFET Datenblatt) it dann vermutlich noch der kleinen SMD HF- Drossel geschuldet. Diese ist im Upgrade Board vermutlich auch noch etwas stärker ausgeführt. Oder ICOM hat aus Sicherheitsgründen hier etwas tiefer gestapelt.


    Vy73,

    Jochen