Winzige Heissluft-Station

  • Vor zwei Wochen habe ich eine LRT-8858 Heissluft-Station gekauft. Es sollte etwas kleines sein und das wird hier erfuellt. Das Netzteil ist so klein wie ein Laptop-Ladegeraet und die Pistole selbst wie ein etwas angeschwollener Loetkolben. Die Pistole enthaelt das Heizelement und den Luefter fuer das Geblaese. Es passt nach der Arbeit und Abkuehlen alles schoen in eine flache Schublade oder unterwegs in eine kleine Tasche. Angesichts des niedrigen Preises von etwa ueber $30 bei Amazon hatte ich nicht viel erwartet, aber das Ding funktioniert einwandfrei. Neben etlichen Duesen lagen sogar Pinzetten bei. Die Station scheint es unter vielen Namen zu geben, sie sehen aber alle aehnlich aus wie diese:

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    Das ist natuerlich nichts fuer Dauerloeter und die Aufhaengung des Heissluftrohres macht keinen soliden Eindruck, doch wenn man nur ab und zu mal etwas repariert oder eine einzelne Leiterplatte bestueckt, ist es eine feine Sache. Unterwegs fuer Schrumpfschlaeuche ist das praktischer als mein Master-Mite Monster, wo man immer aufpassen muss, dass man nicht versehentlich irgendwas anflaemmt.

    Ich habe damit gerade das PLL-Board eines TS-2000 repariert, was leider dieses eklige bleifreie Lot enthielt, aber es ging. Zum Ausloeten und Wiederbestuecken der ebenfalls bleifrei geloeteten dickwandigen Abschirmkaestchen hat sich mal wieder der gute alte Ersa 150W Kolben aus den 70ern bewaehrt.

    73, Joerg

  • Scheint nach dem Video eine überarbeitete 858D zu sein. Der Heißluftkopf sieht genauso aus (bis auf den Stecker), Funktionen sind entsprechend, nur das Controllergehäuse ist völlig anders gestaltet. Und das Zubehör gab es zur 858D so nicht, ich hatte nur 3 Düsen dabei (einzeln kaufen wird immer recht teuer). Es scheint einige Modifikatioenen/Varianten bei Amazon und Aliexpress zu geben, nicht alle sind in DL erhältlich (vermutlich wegen VDE-Bestimmungen)

    73 Reiner

  • Ich habe sie bisher nur zum Auslöten für oberflächenmontierte Schaltkreise eher kleiner Art benutzt (sowie für lötfremde Erwärmungen, wie Heißkleber, Schrumpfschlauch usw.).Da geht sie recht gut. Als Minimum sollten 3 Düsen dabei sein. Natürlich muß man aufpassen, daß die umliegenden Teile bei enger Packung im Luftstrom nicht mit wegrutschen. Dafür setze ich gebogene Alu-Streifen zur thermischen Abschirmung ein. Bei Technik wie QDX wird das mitunter schon schwierig. Bei bedrahteten Bauelementen wird die LP arg gestresst, da verwende ich sie kaum. Größere Kupferflächen sind schwieriger, da sie auf heutigen LPs die Wärme recht gut abführen. Es ist ein Gerät für den Basteltisch, der Profi hat sicher besseres/teureres, aber ich möchte es nicht missen. Aufgelötet habe ich noch nichts mit Heißluft,da mußte bisher der Lötkolben ran.

    Die Temperatur wird geregelt, für Bastelzwecke auf alle Fälle ok. Angezeigt wird im Betrieb bei mir der Sollwert, beim Abkühlen der Ist-Wert.

    73 Reiner

  • Moin Bernd,

    Halten Die die Temperatur bei Luftstromveränderung konstant ?

    Und funktionieren auch bei D-Pack-Gehäusen auf großer Kupferfläche ?

    Das habe ich noch nicht probiert, aber ein BSP170 in SOT223 mit der Fahne auf grosser 2oz Kupferflaeche flutschte gestern locker von der Platine. Diese Dinger sollen fast 700W Heizleistung haben, also weit mehr als ein grosser Loetkolben.

    Was ich bei hartnaeckigen grossen Teilen oft mache, wo man mehrere Loetstellen gleichzeitig mit viel Zunder erhitzen muss: 12AWG Draht abisolieren (muesste bei Euch etwa 2.5mm^2 sein) und so biegen, dass er alle Loetstellen erfasst plus eine entferntere Stelle zum Anschrauben. Dann mit dem grossen Ersa 150W Kolben unter Zugabe weitere Loetzinns erhitzen und alles lockert sich.

    Die meiste Zeit habe ich die Heissluft zum Abloeten von RoHS-Platinen auf 400C eingestellt, was von vielen als ein wenig hoch eingestuft wird.

    Wie konstant die Temperatur ist, habe ich nicht gemessen. Man sieht deutlich ein Einregelverhalten aehnlich PID. Man koennte das Ding auch kalibrieren, doch angesichts wechselnder Abstaende Duese-Objekt sehe ich fuer Arbeiten per Hand wenig Sinn darin.

    73, Joerg

    Einmal editiert, zuletzt von AJ6QL (5. Oktober 2023 um 03:44)

  • Die Temperatur wird irgendwo innen gemessen , da ist die auf der Platine immer niedriger und abhängig von vielen Faktoren.

    Das wollte ich aber nicht wissen. Ich will wissen , bleibt der Meßwert der Anzeige stabil, bis auf kurzzeitiges Nachregeln.

    Ich habe die ältere Große, wo alles im Griff integriert ist, die reglt die innere Temperatur nur sehr träge und wenn man nicht ständig die Anzeige beobachtet, kann es sehr schnell zu heiß werden.

    Das Ding funktioniert zwar, aber so richtig zufrieden bin ich nicht, da auch etwas globig. Das ist eher eine normale Heißluftpistole, halt mit grober Temperatureinstellung. Die hat glaube auch viel weniger Leistung.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Moin Bernd,

    Die Temperatur steigt nach Abnehmen des Griffs aus dem Halter recht rasant und ist in wenigen Sekunden bei 400C. Sie schiesst dann bis 425C ueber, vermutlich ein etwas scharf eingestellter PID-Regelkreis. Nach Abklingen dieser Spitze bleibt die Anzeige konstant bei 400C. Das Abkuehlen nach Ablegen im Halter dauert natuerlich laenger, bei kleinen Duesen bis zu rund 10sec, wobei der Luefter dabei kurz auf volle Touren geht. Es scheint, dass die das recht gut optimiert haben.

    73, Joerg

  • Hallo die Runde,

    also, ich habe verschiedene Heissluftgerätschaften, kann aber bei allen Geräten die Temperatur einstellen. Bei einem Gerät sehe ich nur die reale Temperatur und muss dann die Heizung

    zurück drehen . bei der anderen gebe ich die Temperatur vor und die stellt sich dann auch ein. Die Luft ist bei allen Geräten regelbar. Es sind Geräte für direkt 220V Ac. Also in der Hand

    schön griffig, aber man kann einhändig damit umgehen. Wenn man zum Beispiel Graphik-IC am Laptop mal nachlöten muss, dann muss man das nach einer Kennlinie machen, Anheizen,

    Halten , auf 350 grd Celsius kurz hoch drehen , dann entspannen . Mit einem einfachen Böller mache ich alles nur kaputt, einfach nur dicker Vorschlaghammer , Anpassung und Gefühl

    sind gefragt. Man sollte schon genau hinsehen was man da kauft. Es sollte für die Anwendung schon passen.

    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Moin Manfred,

    Wenn man zum Beispiel Graphik-IC am Laptop mal nachlöten muss, dann muss man das nach einer Kennlinie machen, Anheizen,

    Halten , auf 350 grd Celsius kurz hoch drehen , dann entspannen .

    Dafuer ist meist mehr Technik notwendig, z.B. ein weiteres Heizgeraet zum Vorwaermen der Platine von unten. Das sind oft ebenfalls Geblaese, aber breitflaechig und auf weit niedrigere Temperatur eingestellt. Dies senkt den Stress "oben".

    73, Joerg

  • Dafür setze ich gebogene Alu-Streifen zur thermischen Abschirmung ein. Bei Technik wie QDX wird das mitunter schon schwierig.

    73 Reiner

    Moin Rainer,

    schau mal nach "Kaptan"-Folie z. B. hier Kaptan

    Damit kann man sich eine "Maske" zurechtschneiden, dann "wehen" auch keine umliegenden Bauteile im "Wind" ;)

    73 Joe

  • Wenn man zum Beispiel Graphik-IC am Laptop mal nachlöten muss, dann muss man das nach einer Kennlinie machen, Anheizen,

    Halten , auf 350 grd Celsius kurz hoch drehen , dann entspannen .

    Genau so funktioniert das Löten SMT. Im QRL wird auch immer das Lötprofil für die entsprechenden Leiterplatten eingestellt.

    Vy 73, Roger

  • Hallo Zusammen,

    wie man Lötet weiß ich schon.

    Mir geht es um die Eigenschaften des Gerätes, denn ein minderwertige habe ich schon und wolle nur in Erfahrung bringen, ob Dieses bessern ist.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Heute musste ich viel Schrumpfschlauch setzen, alles unter 1cm Durchmesser. Auch das ging mit der groesste Duese am LRT-8858 sehr schoen und die Huette wurde dabei lange nicht so warm wie mit einer grossen Heissluftpistole.

    73, Joerg