Vorstellung LCR Tweezer

  • Hallo,


    ich bin vor vielen Jahren bereits auf SMD-Bauteile umgestiegen. Damit verbunden auch ein Umstieg auf Heißluftlöten, was mich wirklich in jeder Hinsicht positiv überraschte. Im Schwerpunkt verwende ich heute fast nur noch Heißluft und SMD-Bauteile. In der Vergangenheit stand ich vor der Herausforderung, die gerne als "Hühnerfutter" bezeichneten Bauteile, den Werten zuzuordnen um diese dann an der richtigen Stelle der Platine zu positionieren. Gerade bei Kondensatoren ohne Aufdruck hat man sich schnell vertan und der falsche Wert wird dann platziert. Um das zu vermeiden habe ich vor jedem Platzieren der Bauteile die Werte mit einem LCR-Multimeter ermittelt. Auch wenn ich dazu entsprechende Tweezer-Messstrippen verwende, so bleibt die Sache recht sperrig. Insbesondere die Messtrippen, die gerne mal zur Seite gelegte SMD-Bauteile unauffindbar "wegkehren", noch das Handling des Tweezers mit den Messstrippen und der Blick weg vom Messobjekt zur Anzeige.


    Das muss doch komfortabler gehen. Dazu habe ich mir dann einen LCR Tweezer gekauft, also einen LCR-Meter als Pinzette. Nach dutzenden Anwendungen kann ich für mich festhalten genau die richtige Wahl getroffen zu haben. Messen und Platzieren ist quasi ein Vorgang. Die Griffgenauigkeit der Pinzette und der "richtige" präzise Druck auf das Bauteil sind äußerst angenehm. Der Markt dazu ist erstaunlich groß und es gibt einige Anbieter. Auch die Preisspanne ist beachtlich. Von 50 Euro bis hoch in den mittleren 3-stelligen Bereich ist alles dabei. Die etwas teuren LCR Tweezer brauchen sich nicht vor den Tischgeräten bzgl. Genauigkeit, Testfrequenzen und -spannungen und Messbereich zu verstecken.


    Für meine Bedürfnisse die ideale Lösung, andere Leser mögen anderen Lösungen bevorzugen. Ggf. ist es eine Anregung für diejenigen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder noch zögern sich einen LCR-Tweezer zuzulegen.

    Anbei mal ein Bild von der Messung einer Ringkernspule, auch wenn das so nicht gedacht ist, aber für ein Bild die beste Lösung war ;)

  • Hallo Dirk,

    ich verwende auch bervorzugt SMD Bauteile. Wie nennt sich dein LCR Tweezer. Das Teil sieht sehr interessant aus.


    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Hallo Andreas,


    die Bezeichnung lautet LCR Pro Plus von der Fa. LCR Research. Findet man leicht im Internet. Ich habe etwas tiefer in die Hobbykasse gegriffen, aber ich möchte dieses nützliche Mess- und Platzierwerkzeug nicht mehr missen. Ähnlich wie bei deinem Messstift kann man auch die Anzeige drehen.

    vy 73 de Dirk, DH4YM

  • Hallo Dirk,

    danke für deine Info. Das ist mir dann doch zu teuer. Ich werde mir zu meinem LC-Messer noch eine kleine SMD-Pinzette bauen. Mein selbst konstruiertes LC-Meter geht auch sehr genau. Das reicht mir für meine Messungen.

    Viele Bastelerfolge und noch mal Danke für die Infos.


    vy 73 Andreas, DL4JAL

  • Moin zusammen,


    eine solche Pinzette wurde bei QRPProject verkauft und wird zurzeit auch von einigen Chinashops angeboten.


    Ich messe auch jedes Bauteil vor dem Einbau. Komme mit der Messpinzette gut zurecht. Allerdings kann ich das Bauteil mit der Messpinzette nur schlecht auf der Leiterplatte positionieren. Da muss ich dann auf eine übliche Pinzette wechseln.


    Ich habe noch nicht heraus bekommen, ob die angebotenen LCR Tweezer in der Lage wären, kleine Kapazitäten und Induktivitäten zu messen.

    73, Bert DF7DJ

  • Hallo zusammen,


    SMD - LCR Meter mit für Afu brauchbaren Daten (C ab mindestens <=1pF, L ab mindestens <=1uH) gibt es z.B. hier (auch das hier angesprochene):


    Batronix LCR Meter


    Bei Ebay: "DT71" (inkl. Signal Generator) ab ca. 90.-, bei Aliexpress ab ca. 70.- (hab damit keine Erfahrung, Daten: ab ca. 1pF, 1uH).


    Ich hab ein DE5000, hierfür gibt es bei Ebay SMD-Messzangen, ab ca. 50.- (aus Japan) Stichwort zum Suchen: "DER EE Spitzensonde TL-22 für DE-5000 LCR Messgerät". Ebenso gibt es dort andere SMD-Messzangen mit Buchsen/Stecker, wie von Bert erwähnt.


    Ansonsten gibt es noch die einfache LC-Meter (für nicht SMD, könnte man aber eine einfache SMD-Messzange hin stöpseln) auf Basis von Frequenzänderungen, z.B. LC100, ab ca. 20.-, hab auch eins, das ist ganz gut und hat mir jahrelang geholfen, sehr nützlich wenn man Spulen/Kerne bewickelt und sicher sein will, dass L stimmt.


    73 de Günter

    dl5sdc

  • Hallo,


    @ Andreas: Wie Günter, DL5SDC zeigt, gibt es auch günstigere Varianten. Günstig muss nicht immer schlecht sein. Hier lohnt es sich ggf. nochmal zu recherchieren. Bei einem reinen LC-Meter würden mir die bei mir vorhanden Funktionen fehlen.


    @ Bert: Der Wechsel der Pinzetten deutet für mich auf die Löttechnik hin. Kann es ein, dass du SMD mit einem normalen Lötkolben verlötest? Ich verwende Heißluft und Lötpaste. Die Lötpaste sorgt u.a. dafür, dass die SMD-Bauteile recht gut haften und der Rest macht die Heißluft. Kurzum: Die Pinzette hat bei mir nur die Aufgabe, das SMD-Bauteil ungefähr zu platzieren und ist während des Lötvorgangs auch nicht mehr erforderlich.


    @ Günter: Die SMD-Messzangen mit Strippen zum Messgerät waren u.a. für mich ein wichtiges Kriterium, diese Lösung so nicht zu wählen, siehe mein Eingangspost.

    vy 73 de Dirk, DH4YM

  • Hallo die Runde,


    habe auch eine Pinzette mit Messteil dran. Die kann aber kein L messen. Ansonsten sehr ausreichend genau. Hatte sie mal

    vor vielen Jahren bei Pollin erworben. Es ist der " MS8910 SMART SMD TESTER " von MASTECH.

    Ansonsten noch einen Eigenbau L/C Meter mit PICK , 16x2 Display , mit LM311 drinnen ( hoffe das stimmt ) , die Software

    frei und irgend wo her... Misst auch sehr genau wenn man sich beim Aufbau Mühe gegeben hat.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Es ist der " MS8910 SMART SMD TESTER " von MASTECH.

    Das Mastech MS8910 ist ein "normales" Digitalmultimeter als SMD-Tweezer und arbeiitet mit einem einfacheren Messprinzip für Kapazitäten und Induktivitäten. Die hier bisher angesprochenen Tweezer LCR Meter arbeiten nach dem Brückenprinzip mit der genormten Messfrequenz von 100kHz und können auch kleine Kapazitäten und Induktivitäten mit hoher Auflösung in der Schaltung unter Spannung messen. Die sind naturgemäß um Einiges teuerer.


    Der vergleichbare Typ von Mastech wäre das MS8911


    Als low-cost Gerät gibt es seit einiger Zeit noch das DT71 LCR Pinzetten LCR Meter für ca 80€. Ist zwar nicht so genau wie die besseren und teuereren LCR Tweezer, hat dafür aber eine pfiffige Mechanik und kann auch Spannung messen. Zum schnellen Testen auf dem Werktisch, wenn es nicht auf Präzision ankommt, vollkommen ausreichend. Zudem kann man die Firmware updaten, sie wird in Abständen gepflegt.


    EEVblog #1335 - Miniware $70 DT71 LCR Tweezer REVIEW
    Review of the new $70 Miniware DT71 LCR Tweezers, is it any good?https://s.click.aliexpress.com/e/_dT6koqTTeardown video: https://www.youtube.com/watch?v=DTd...
    www.youtube.com


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

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