5MHz Colpitts VFO-Gestaltung

  • Liebe Experten,

    seit geraumer Weile baue ich Probe-/Meßaufbauten für einen rauscharmen 5MHz-VFO (Konzept 20m/80m). Reichlich Literatur wurde auch gesichtet. Nach einem Ausflug zum Lampkin-Typ (Amplituden um 33V ss) kehre ich der Abstimmung wegen doch zu Colpitts zurück.

    Und ich kehre noch weiter zurück, die doppelten C-Dioden zur Abstimmung fliegen raus, es wird ein Drehko werden.

    Jetzt (aus Platzgründen) die Frage an die erfahrenen OM : darf ich mir einen Foliendrehko erlauben? Oder muß es doch Luft sein?

    Ohne Leistungsumsatz sollte das tan_delta des Dieelektrikums nicht so die Geige spielen? Es sind ja auch "nur" 5 MHz.

    Danke für jeden sinnvollen zielführenden Kommentar.

  • Ohne Leistungsumsatz sollte das tan_delta des Dieelektrikums nicht so die Geige spielen?

    Das tan-delta des Dielektrikums bestimmt die Güte des Kondensators, und somit anteilig (mit der Spulengüte) auch die Güte des VFO und damit die Kurzzeitstabilität, das Phasenrauschen des VFO. Der Temperaturkoeffizient des Dielektrikums beeinflusst die Langzeit-Frequenzstabilität, in Punkto Temperaturdrift ist ein Luft-Drehko überlegen. Wenn du einen stabilen VFO und keine Wanderdüne bauen möchtest, müssen auch die Spulen hohe Güten aufweisen (kein Ferrit). Daneben ist ein stabiler mechanischer Aufbau wichtig, jede Vibration erzeugt eine Frequenzmodulation.

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    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Günter, danke Dir!

    Die Probeaufbauten waren kernlos auf Keramikkörper. Im Moment versuche ich einen Pulvereisen-Ringkern, die Wicklung ist vorhin lackiert und härtet. Mechanisch wird er ein paar mm über der Platine in einer "Kunststoffzwinge" fest verschraubt.

    Stabilität ist nicht superprimär, aber Rauschen, insbesondere Phasenrauschen ist wichtig. Deswegen hab ich die C-Dioden beerdigt.

    Zum Glück ist das L/C-Verhältnis recht hoch, somit komme ich mit wenig delta_C über die nötige 350kHz Frequenzänderung.

    -

    Die thermischen Verhältnisse incl. Kompensation werden mich wohl noch gut beschäftigen.

    Erst mal Mini-Luft-Drehkos recherchieren...

  • Eike, das Phasenrauschen braucht man nicht unbedingt aufwändig messen. Es begrenzt per se die Grundempfindlichkeit eines RX, wenn der VFO rauscht. Das merkt man ganz praktisch, ohne Messung. Ansonsten ist ein Vackar Oszillator ein guter Hinweis, er ist im Grunde eine verbesserte Version eines Colpitts Oszillators.

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    Günte

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Jochen,

    irgendwann - vielleicht in den 80er Jahren - gab es mal im CQ-DL einen mehrteiligen Artikel

    über einen hochstabilen 5MHz-VFO, ich glaube von OM Lickfeld.

    Gruß, Jürgen dl2jmb