TX Hintergrundrauschen bei QSK

  • Bei meinen ersten QSK-Versuchen mit separatem Empfaenger (JRC NRD-515) hoerte ich, dass nach dem Tasten des TRX eine etwa 15kHz breite Rauschglocke verbleibt, bis das T/R Relais im TRX abfaellt. Das laesst sich auch mit der PTT-Taste verifizieren, denn solange man die gedrueckt haelt, so wie ich das mache, wenn Leute sehr viel Farnsworth brauchen, erscheint das Rauschen ebenfalls. Dieses Rauschen ist mehr als 100dB schwaecher als das eigentliche Sendesignal, aber es hebt das S-Meter einige S-Stufen. Wir haben "nur" einen halben Hektar Grundstueck und so kann die Empfangsantenne nicht sehr weit entfernt aufgebaut werden.


    Mit der gleichen QSK-Methode hatte ich dieses Senderrauschen frueher nicht. Der Unterscheid ist, dass es damals ein Roehren-TRX war (Heathkit HW-100) und heute ein Transistor-TRX (Icom IC-7100). Manche Dinge waren frueher wohl doch besser :)


    Austasten koennte ich es nur auf der Senderseite, was aber etwas Chirurgie erfordert und fuer die Endtransistoren auch nicht ungefaehrlich ist. Bei Voll-QSK ist das Rauschen natuerlich weg, doch dann duerfte angesichts langer Ragchews das T/R Relais nicht lange halten.


    Ist das Rauschen bei modernen TRX normal?


    73, Joerg

  • Guten Morgen Namensvetter,

    der Effekt (Rauschglocke) ist bekannt und verstanden.

    Beim IC-7100, wie bei wohl allen modernen Halbleiter-TRX, wird das CW-Signal irgendwo in den Vorstufen generiert, die PA ist linear, bleibt in den Tastpausen "auf" (Ruhestrom) und erzeugt Eigenrauschen bzw. verstärkt das der Vorstufen. Solange die PTT aktiv ist und damit das Antennenrelais die PA mit Antenne verbindet, ist diese Rauschen in benachbarten RX zu hören.

    Röhren-TX (ohne dass ich den HW-100 selbst kenne) fuhren die Röhren-PA meist im C-Betrieb (nichtlinear und damit in Tastpausen gesperrt) und/oder tasteten die Gittervorspannung der PA-Röhre. Somit wurde bei Taste "nicht gedrückt" aber PTT aktiv (falls zutreffend) auch kein Rauschen erzeugt oder von den Vorstufen verstärkt.

    Alles "normal".


    73

    Jörg

  • Ja, Joerg, das ist es wohl. Nicht ein Eigenrauschen der Endstufe, sondern von ganz tief unten. Das Rauschen muss aus der niedrigsten ZF kommen, da die Glocke nur 15kHz breit ist. Dort sitzt ein DSP und der ist mit seiner endlichen Wortbreite vermutlich das Problem. Vielleicht laesst sich das austasten. Dazu muesste ich allerdings die Dot und Dash Leitungen vom Keyer auswerten, weil diese direkt in einen Micro Processor hineingehen.


    Beim HW-100 werden die Vorstufen getastet, Mischer und Treiber. Die Endstufe (zweimal 6146 Roehren) bleibt dabei im Linearbetrieb.


    Vielen Dank, jetzt weiss ich wenigstens, dass dieses Rauschen bei modernen TRX (leider) normal ist. Also wird QSK bei mir anfangs nur mit starken Gegenstationen funktionieren.


    73, Joerg