Wie koennte man die CW-Bereiche beleben?

  • Max,

    Für mich sind solche Schilderungen wie von Jörg sehr motivierend.

    Das geht mir auch so. Damals hatte mich mein Funkfreund aus unserer gemeinsamen Amateurfunkjugendzeit Rolf, DF2OU (sk) gut gemeinsam locken können. Derlei Macher und Multiplikatoren braucht es.

    auch der Umgang ist sehr positiv. Sowas braucht es, um das Hobby attraktiv zu machen.

    So ist es.

    Es braucht Leute die das machen, die andere Mitnehmen und darüber reden.

    Du bist ja nun auch im wohl größten Morseverein in DL, der AGCW, dabei. 2011 war ich beim Treffen und der Vorstandswahl dabei. Schon da gabs viel Gegenrede für eine erweiterte Öffnung, Werbung, Thema soziale Medien etc. Also die von Dir genannten Mitnehmer, Multiplikatoren, Jugend motivieren. Nein, keine Chance dort bei einer Mehrheit Fuß zu fassen. Ich hatte - nein, habe nach wie vor den Eindruck, dass die Herrschaften eher gerne unter sich sind. Siehe Fohrenschliessung. Ja, es gibt Ausnahmen, aber nicht mehrheitsfähig. Es gaben den Jahren vor 2011 jüngere OM in der Führung, aber leider keine Zukunft.

    Zudem sehr wichtig das passende Medium.

    Genau. Eine lange Zeit später stand wieder die Mitgliederversammlung an. Ich konnte nicht dabei sein. Aber es wurde zu Vorschlägen für die Tagesordnung gebeten. Das qrs net lief schon und ich hatte ein paar realisierbare ! Ideen, so wie Du sie angedeutet hast, Max.


    Ich kannte die negative Grundstimmung, man tauschte sich ja aus. Meine Idee(n) zu "mehr Öffnung nach außen" kamen im Vorfeld nicht gut an. Gleichwohl wurde über mangelnden Nachwuchs geklagt. Um sicherzugehen, dass mein Antrag zur Tagesordnung auch in selbige aufgenommen wird, schickte ich sie neben der E-Mail auch als Brief. Einschreiben mit Rückschein und dem Vermerk Tagesordnungspunkt AGCW auf den Rückschein.


    Tja, ich staunte nicht schlecht als der damalige 1. Vorsitzende die Annahme des Einschreibens verweigert hat. Ich bekam es ungeöffnet wieder. Soviel zu einer Altherrendenke. Sein Nachfolger war noch schlimmer drauf, hier im Forum und bei Facebook nachzulesen. Auch Geschichte. Aber übel fürn Verein.


    Ich war damals in meiner Schreibe genau wie hier veranlagt. Sachlich, offiziell und in der Sache wohlwollend. Meine Ideen wurden nicht mal offiziell angehört. Es wird Potential ohne Ende verschenkt.


    Mit dem Hintergrundwissen und eigener Erfahrungen bestätigt nach wie vor einen gewissen Stillstand. Da passte der aktuelle Auszug einer E-Mail an einen Funktionär leider genau rein. RE: Wie koennte man die CW-Bereiche beleben?


    Wie von vielen anderen auch wird das Sein oder Nichtsein auf RBN als Gradmesser dafür genommen, ob man ein guter Funkamateur und hier speziell CWist ist oder nicht.


    Ich bin nach wie vor im Verein, denn sie unterstützen auf anderen Gebieten einiges, was andere nicht machen. Hat alles zwei Seiten.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

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    3 Mal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Etwas OT: Zumindest zu alt vs. jung würde ich vorschlagen, mal die CW-Brille ab zu nehmen. Zwei Wochenenden zurück hat unser jüngstes OV-Mitglied, im Oktober 2023 eher zufällig auf einer Radio-Ausstellung "angeworben", noch in der Lehre, aber seit längerem mit Opa zusammen alte Radios repariert, seine A-Liz gemacht, auf Anhieb weit unterhalb der Zeitgrenze auf der Prüfung. Zur Prüfung kamen 30+, 5 für die A, von denen 3 durch fielen. Am OV-Abend meinten einige, dann kriegen wir ja jetzt endlich wieder jüngere Leute, aber .... Kopfschütteln: ".... fast alle 50-60 plus..".


    Im Verein sieht es seit Jahren nicht besser aus. Seit 2004 haben wir sehr grob die Eintritte bis 30 halbiert und 50+ verdoppelt. 50+ ist normales Altern und bis 30 der Geburtenrückgang, wodurch wir gefühlt zur Altherrenriege werden. Eigentlich ist das normal, aber es schauen zu wenige in den Spiegel und sehen nur das Alter der anderen. Es hat auch (mit ziemlicher Sicherheit) nichts mit dem DARC zu tun, weil die Altersstruktur der Lizenzen BNetzA zum DARC Ende 2016 (BNetzA Veröffentlichung) mit dem DARC übereingestimmt hat, Struktur, Alters-Mittelwert ---- nicht die Zahlenhöhe.


    Es ist nicht zu erwarten, daß CW dabei besser weg kommt als der Rest des Amateurfunks. Die Jungen, die interessiert sind oder gemacht wurden, kommen mit 10-20 Jahren Latenzzeit zum Hobby, d.h. 35-40 früher, um 45-50 heute. Das trifft CW genau so. Mich überrascht immer wieder (als CW-Muffel), wieviel Jüngere auf Fielddays und Ausstellungen an der Taste hocken, auch die, die es nicht per Prüfung lernen mußten.


    Wir können die Welt nicht verjüngen und die Jüngeren nicht gleich vereinnahmen. Das einfachste Mittel ist rauf aufs Band und vormachen. Es ist trotz allem jammern noch genug CW auf den Bändern und 90% CW hatten wir noch nie .................. (Sorry, ich höre immer wieder mit, aber die Knochen wollen nicht so wie ich gern möchte, etwas eingerostet....)


    73 Peter (BTW, weil USA TO war, dort sehen die Statistiken auch nicht besser aus)

  • Peter,


    unser jüngstes OV-Mitglied

    ich war damals 17 Jahre jung, auch in der Lehre als ich mit AFU in Kontakt kam. Zu den besten Zeiten hatte unser OV > 60 Mitglieder. Jetzt weit weit weniger. Altersdurchschnitt wie allgemein üblich.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Ja, bei mir das gleiche, alles wie beim Newbee, der hat sich gleich als Jugendbeauftragter wählen lassen, für den OV, ansonsten wollen wir ihn aus der "Politik" raus halten. Ein zu ihm benachbarter OM hat ihn unter seine Fittiche genommen, ich war nur Anwerber :) . Der Nachbar macht sehr viel mit Ferienpässen und Schulen, wofür mir der Draht fehlt, hat ihn auch für den Jugendpaß angemeldet etc. Ich hatte im QRL ~ 3 Jahre Spezies mit 30-50 in Seminaren, andere Kategorie, obwohl manche begrenzte intermittierende Pubertätsrückfälle hatten :) .


    Ist ein schwieriges Thema. Ich versuche es mit dem Begriff "Generationenverein" an den Mann zu bringen. Jünger werden geht nicht, außer alles ab 60 fliegt raus (auch Telegraphisten *duck*). Wenn wir "Generationen-Funk" im Amateurfunk nicht schaffen, .... wo denn sonst ??


    73 Peter (ich ziehe mich aber wieder zurück, wollte nur den Altersanteil zum Thema klären)

  • Moin Joe,

    Wenn man denn ein 70cm Gerät hat, welches ordentlich CW kann... da gibt es nicht wirklich viel.

    Es gibt erstaunlich viele, jedoch ist das vielen Besitzern kaum oder gar nicht bewusst. IC-7000, IC-7100, TS-2000, IC-706Mk2G, IC-9700 und so weiter. Viele machen damit nur KW oder beim IC-9700 nur Satellitenbetrieb in Phonie, doch all diese Geraete koennen CW auch auf 2m und 70cm. Hier bietet sich eine weitere Gelegenheit, Leute zu CW zu verlocken. Ein Beispiel von hier: "Da haette ich gar kein Geraet fuer" ... "Du sagtest doch mal was von einem IC-706" ... "Ja, aber der kann da oben doch kein .. oh!" ... und schon ergab sich ein schoenes CW QSO.


    Klar koennte man jetzt sagen, geht doch auch auf 10m oder 6m. Nur laufen wir Gefahr, dass uns die Behoerden Frequenzbereiche zwecks Versteigerung abknabbern, wenn sie zu recht zeigen, dass diese total brach liegen. Use it or lose it.


    Dabei entdeckt man gelegentlich leckere Bonbons. Z.B. hat mein IC-7100 auf 70cm (und nur dort) eine lautlose PIN-Dioden T/R Umschaltung. Das wurde nirgends in der Werbung erwaehnt. Damit machen Voll-QSK QSOs richtig Spass.


    Eine Menge alte All-Mode 2m und 70cm Geraete aus den 70ern und 80ern stehen in Kellern, mit viel Staub drauf, aber noch funktionierend. Aus den Oscar-Zeiten und so. Die koennen alle CW, allerdings mit externem Keyer. Bei diesen alten All-Mode Geraeten funktioniert der Squelch fuer CW leider nicht. Auch sind die nicht besonders frequenzgenau, also sollten Leute mit modernen Geraeten das Filter weit offen lassen.


    Ein kleines Problem ist die Antenne. Viele haben keine horizontalen Antennen mehr fuer 2m und 70cm oder sie sind noch aufgebaut, aber vergammelt. Doch im Notfall tut es die Vertikal, die so gut wie jeder hat. Vor einigen Tagen hatte ich einen CW Kloen auf 2m, bei dem der andere OM eine Vertikal benutzte, ich eine 4-ele Yagi, derzeit nicht drehbar und mit der Rueckseite zu ihm. Ein weiterer OM baute sich nach unseren ersten 2m CW QSOs ebenfalls eine Yagi und ist dort jetzt aktiv.


    CW da oben ist angenehm ruhig, kein QRM, kaum QSB und vor allem haut einem nicht irgendwann zur vollen Stunde ein Contest alles entzwei. Ich kann die Kiste den ganzen Tag durchlaufen lassen, den Squelch recht knapp zudrehen und der geht trotzdem nur auf, wenn jemand CQ ruft. Fuer diesen Zweck ist es gut, wenn man in der Gegend Anruffrequenzen in CW propagiert, denn es gibt (bei uns) keine offiziellen fuer 2m und 70cm CW.

    73, Joerg

  • Es gibt erstaunlich viele, jedoch ist das vielen Besitzern kaum oder gar nicht bewusst.

    Besser es gab, keins der genannten ist mehr neu zu bekommen. FT-818 wurde ja leider auch eingestellt. Die aktuellen All-Mode Geräte sind eher hochpreisig (v.A. verglichen mit reinen CW-Rigs für KW). Leider gibt es sowas wie QCX, Mountain Topper und wie die ganzen kleinen CWonly Teile alle heißen) nicht für UKW.

    73 de Haiko DF9HC

  • Moin,


    wohl dem, der den Hohentwiel SSB/CW TRX von DK1HE hier in der DL QRP AG gebaut hat. ;)


    Suche - Forum für QRP und Selbstbau im Amateurfunk


    Horizontale Antenne für 2m ist doch relativ einfach. Dipol, Ringdipol als Schleife, Kreuzdipol, Big Wheel. Alles selbst zu bauen.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Moin,


    Transverter sind zwar nicht mehr sooo in Mode aber eine Lösung.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Besser es gab, keins der genannten ist mehr neu zu bekommen. FT-818 wurde ja leider auch eingestellt. Die aktuellen All-Mode Geräte sind eher hochpreisig (v.A. verglichen mit reinen CW-Rigs für KW).

    Sorry, aber das stimmt nicht. Den IC-7100 kannst Du neu kaufen:


    https://www.dxengineering.com/parts/ico-ic-7100


    Die Inflation hat zugeschlagen, doch $1200 fuer ein derart vielseitiges Geraet halte ich immer noch fuer einen Schnaeppchenpreis.


    Auch den IC-9700 kann man kaufen, vermutlich noch lange, denn das ist bei uns ein beliebter Sat-TRX:


    https://www.dxengineering.com/parts/ico-ic-9700


    Beide vorraetig zum sofortigen Versand. Es gibt noch mehr aus aktueller Produktion, z.B. IC-705 und FT-991A. Meist sind das KW-TRX wie der IC-7100, die 2m und 70cm zusaetzlich enthalten. Der Grund ist, dass diese mobil oder im Wohnwagen eingesetzt werden und die Funkamateure wollen damit auch mal eben auf ein Relais gehen koennen. Es ist wenig Platz, um ein zusaetzliches FM-Geraet unterzubringen. Dass sie CW/SSB dort oben koennen, ist eher ein Nebeneffekt. Denn das wird heute alles ueber DSP gemacht und dem ist es egal, welches Band der TRX benutzt, das kostet nichts mehr extra.


    Dann gibt es den IC-905 nur fuer die oberen Baender, dann aber bis mehrere GHz.


    Wenn ich daran denke, wie wir uns frueher krummlegen mussten, nur um ein CW/SSB-faehiges 2m-Geraet zu haben. Von einem CW-Quarzfilter mal ganz zu schweigen. Heute gibt es eine grosse Auswahl und viele davon sind kaufkraftbereinigt weit preiswerter als in den 80ern. Sie enthalten auch mehr Baender, bieten mehr Leistung und mit einem auf 50Hz zugedrehten DSP plus digitaler NR kann man winzigste Signale aus dem Rauschen picken. Die gute alte Zeit ist heute :)

    Horizontale Antenne für 2m ist doch relativ einfach. Dipol, Ringdipol als Schleife, Kreuzdipol, Big Wheel. Alles selbst zu bauen.

    Yep! Als ich eine 2m Yagi brauchte, sah ich in der Garage nach und es war genug Alu-Material vorhanden. Auch Delrin (POM?) fuer das Gamma Match. Das schoene ist, dass man sich das masschneidern kann. Ich wollte z.B. ein bewusst schlechtes V/R-Verhaeltnis plus bei Suedstellung eine Nebenkeule in Richtung Sacramento. Mit MMANA oder NEC kein Problem, doch sowas koennte man nicht kaufen oder nur fuer ganz viel Geld als Sonderanfertigung.


    Als ich dann einen gebrauchten 220MHz FM-TRX kaufte, hatte ich die 2-ele Vertikal dafuer schon fertig gebaut, RG8 gelegt und musste nur noch einstoepseln.


    73, Joerg

  • Moin Joerg,

    runde 1.200€ war 2023 die Durchschnittsrente in Deutschland pro Monat. Der IC-7100 kostet um die 1.400€, der IC-9700 um die 2.000€ und der IC-905 um die 4.000€. Das Durchschnittsalter der DARC Mitglieder liegt bei 60 Jahren. Wie Peter schon schrieb, Altherrenriege. Was meinst Du wohl, wie viele sich einen TRX für 2.000€ + Antennen für 2m/70cm neben den extrem gestiegenen Energiekosten und Lebenshaltungskosten noch leisten können, so als Rentenbezieher? Und für die Bänder mit dem ewigen Rauschen überhaupt leisten wollen?


    73, Tom

  • Moin Tom,

    . Was meinst Du wohl, wie viele sich einen TRX für 2.000€ + Antennen für 2m/70cm neben den extrem gestiegenen Energiekosten und Lebenshaltungskosten noch leisten können, so als Rentenbezieher? Und für die Bänder mit dem ewigen Rauschen überhaupt leisten wollen?

    Es kommt darauf an, wieviel einem das Hobby wert ist. Manche stecken weit mehr als das in ihre Modellbahnen :)


    Es muss auch kein Neugeraet sein. Alte 2m All-Mode Geraete findet man schonmal fuer $100-200. Oder so wie bei mir letztens, einen TS-2000 umsonst bekommen, den Kenwood als irreparabel aufgegeben hatte. Aermel hochgekrempelt und repariert. Damit hatte ich gerade ein schoenes QSO nach Kanada auf 10m. 2m und 70cm RX geht auch schon, TX fuer diese Baender muss noch repariert werden, doch der Fehler ist bereits eingekreist. Dann habe ich noch zwei IC-706, die ich zusammen fuer $100 bekam, weil beide Wasserschaden hatten und innen voellig verdreckt waren. Die koennen ebenfalls 2m und laufen nun wieder. Die einzige zusaetzliche Investition waren 250Hz CW-Filter, die gebraucht ueber EBay jeweils etwa $140 gekostet haben, kommt man drueber.


    Was das ewige Rauschen angeht, da kann man was gegen tun. Ich habe mir vorgenommen, hier in der Gegend 2m CW wieder in Schwung zu bringen und das zeigt auf 144.090 MHz die ersten Erfolge.


    JFTR, ich bin Rentner :)


    73, Joerg

  • Moin Joerg,

    Es kommt darauf an, wieviel einem das Hobby wert ist. Manche stecken weit mehr als das in ihre Modellbahnen :)

    1. bin ich kein Rentner und 2. weißt Du, wie ich meine Hobbies finanziere ;)

    Oder so wie bei mir letztens, einen TS-2000 umsonst bekommen, den Kenwood als irreparabel aufgegeben hatte. Aermel hochgekrempelt und repariert.

    das kann natürlich auch jeder!


    Was fehlt, sind die kleinen portablen Geräte, die alles können aber unter 1.000€ kosten, wie der FT-817/FT-818. Die sind auch gebraucht kaum günstig zu bekommen. Nachfrage halt. Aber in dem Bereich, um mal eben auf den Berg zu fahren und zu erträglichen Kosten, gibt es akt. nichts.


    73, Tom

  • Moin Tom,

    Was fehlt, sind die kleinen portablen Geräte, die alles können aber unter 1.000€ kosten, wie der FT-817/FT-818. Die sind auch gebraucht kaum günstig zu bekommen. Nachfrage halt.

    Da muss man nur ein Sonderangebot suchen, so wie ich das beim IC-7100 machte. Der hat mich vor drei Jahren $822 gekostet, inklusive Steuer und Versand. Bei Icom gibt es oefter einen $100 Rabattgutschein, den ich nutzte.

    Aber in dem Bereich, um mal eben auf den Berg zu fahren und zu erträglichen Kosten, gibt es akt. nichts.

    Hier ging es aber um CW Aktivierung und dafuer muss man nicht auf einen Berg fahren.


    Was Reparieren angeht, da sollte sich jeder mal was von reinziehen. Wir sind schliesslich Funkamateure. Nur kaufen und in die Steckdose stoepseln ist nicht so der Hit. Weiter gibt es Elmer die einem gern bei Reparaturen helfen. Das tun wir hier regelmaessig und es war auch zu meiner Zeit in Deutschland in den OVs R08 und spaeter R25 so.


    Nun muss ich wieder los, eine High Speed CW Runde steht in 8min an :)


    73, Joerg

  • Moin Joerg,

    Hier ging es aber um CW Aktivierung und dafuer muss man nicht auf einen Berg fahren.

    wenn man denn die Möglichkeiten für den Aufbau von Antennen hat und diese für 2m und 70cm, denn um die Bänder ging es, auch freie Sicht hat. Du weisst ja, ich habe die in Richtung Süden nicht, weil in 150m eine > 20m Erhebung ist und ich gerade mal 3m über NN bin. Dazu gibt es schöne Seiten, zur Anzeige der Fresnelzone.

    Was Reparieren angeht, da sollte sich jeder mal was von reinziehen. Wir sind schliesslich Funkamateure. Nur kaufen und in die Steckdose stoepseln ist nicht so der Hit.

    Selbstbauer sind aber in der absoluten Minderheit, auch diejenigen mit Elektronikkenntnissen, sonst wäre es hier im Forum sicher auch voller. Wenn Zehnjährige ohne überhaupt die mathematischen Grundkenntnisse zu besitzen die Prüfung schaffen, dann weißt Du, das es auch mit reinem auswendig lernen der Antworten geht. Die nötige Meßtechnik hat auch nicht jeder. Bei uns im OV dürfte der Anteil unter 3-5% liegen.


    73, Tom

  • Max,

    Tatsächlich sind die draußenfunker auch eine große Motivation. Da ist so viel Elan und Engagement unterwegs. Das ist wie wenn man ein neues Universum entdeckt hätte.

    nunja, portabel Funkbetrieb durchzuführen ist keine neuzeitliche Erfindung. Auch wenn es jetzt "Draußenfunker" gibt. Das gabs immer schon, auch zu Urgroßvaters Zeiten. :) Draußen schreibt man übrigens immer noch mit ß.


    Die Verfügbarkeit von kleinen Geräten mitsamt der aufkommenden QRP-Bewegung Ende der 80iger ermöglichten einfachere Grundlagen in Bezug auf Funktechnik. Damals wurden die Transceiver zum großen Teil selbst gebaut. Allein die DL QRP AG mit seinen Konstrukteuren hat viel erreicht. Man braucht sich nur mal in den Rubriken des Forums hier umzusehen. Viele Bausätze und Projekte. Dazu die vielen Anbieter innerhalb und außerhalb der EU. Nicht zu vergessen ein riesiger Fundus Literatur.


    Mit den Erscheinen von FT-817 et al war für viele OP kaufen leichter als selber zu bauen. Bausätze inklusive. Mit selbstgebauter Funktechnik als Portabelfunker (mir gefällt der Begriff besser) qrv zu sein, erfüllt mich zumindest mehr.


    Schade, das auf den tollen Fotos der aktuellen CQDL 5/24 mit den schönen Berichten über die Draußenfunker auf acht Seiten keine selbst gebauten Funkgeräte zu sehen sind. Zeichen der Zeit?


    Jedenfalls kann man den Mitautor Haiko beim Funkbetrieb sehen. :thumbup:

    73 Michael, DF2OK.

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    5 Mal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Moin Michael,

    Schade, das auf den tollen Fotos der aktuellen CQDL 5/24 mit den schönen Berichten über die Draussefunker auf acht Seiten keine selbst gebauten Funkgeräte zu sehen sind. Zeichen der Zeit?

    Danke für die Erinnerung, mal wieder CQDL zu lesen. Seit ich die im Format "toter Baum" abbestellt habe, vergesse ich immer, Online zu schauen. Seit Monaten nicht mehr gelesen.


    73, Tom

  • Moin Tom,

    Du weisst ja, ich habe die in Richtung Süden nicht, weil in 150m eine > 20m Erhebung ist und ich gerade mal 3m über NN bin. Dazu gibt es schöne Seiten, zur Anzeige der Fresnelzone.

    Alles graue Theorie :)


    Suedwestlich von mir gibt es die Bass Lake Grade, das sind weit mehr als 20m Erhebung. Dennoch habe ich auf 144, 220 und 440MHz kein Problem, die 150km ins Silicon Valley zu schaffen, welches genau dahinter liegt. Nach Osten habe ich, was bei Euch die Alpen sind, kilometerhohe Berge sowie querliegende Bergkaemme und mein QTH ist nur 450m hoch. Da komme ich auf 2m in FM nicht durch, in SSB und CW geht es jedoch. Das war auch in Europa so. 2m CW QSOs von D und NL nach Italien haetten anhand dieser "schoenen Seiten" gar nicht moeglich sein duerfen, fanden aber statt.


    Ausserdem muss das ja nicht unbedingt ueber viele hundert Kilometer sein. Einfach mal probieren. Du hast doch noch die langen Yagis auf dem Mast.

    Wenn Zehnjährige ohne überhaupt die mathematischen Grundkenntnisse zu besitzen die Prüfung schaffen, dann weißt Du, das es auch mit reinem auswendig lernen der Antworten geht. Die nötige Meßtechnik hat auch nicht jeder. Bei uns im OV dürfte der Anteil unter 3-5% liegen.

    Da sind diese 3-5% gefordert. Stichwort Elmer. Ich hatte das im Job auch. Staendig mit jungen Ingenieuren zu tun, denen die Uni offenbar nicht viel praxisrelevantes mitgegeben hat und die mangels genuegend Hobbyerfahrung immer wieder strauchelten. Nach wenigen Jahren waren sie sogar in der Diagnose analoger Probleme sattelfest. Genau das tun wir hier im lockeren Verbund (es gibt keine echten OVs bei uns) und so taten wir das in R08 und R25. Das ist heute noch der Fall, hier helfen sie sich z.B. beim Bau von LDMOS PAs als Gruppenprojekt:


    https://www.r25.de/images/LDMOS_Endstufen/Bilder_PA_Aufbau/Zweites_Treffen/Treffen_2.jpg


    Frueher hatte ich die noetige Messtechnik ebenfalls nicht, als Schueler/Student war das finanziell nicht drin. Da gilt es zu improvisieren und in diesem Bereich sind besonders Funkamateure sehr pfiffig. Ich habe z.B. vor einigen Monaten einem OM via CW auf 40m erklaert, wie er seinen Zweit-TRX als Messempfaenger einsetzen kann. Das Resultat war, dass er daraufhin den Fehler in seinem Haupt-TRX fand und beheben konnte. Auch ist die gute alte Zeit heute, wo man fuer ganze 50 Euro den Spektrumanalysator TinySA kaufen kann. Oder einen NanoVNA. In den 80ern konnten wir davon nichtmal traeumen.


    73, Joerg

  • Schade, das auf den tollen Fotos der aktuellen CQDL 5/24 mit den schönen Berichten über die Draussefunker auf acht Seiten keine selbst gebauten Funkgeräte zu sehen sind. Zeichen der Zeit?

    Das ist kein Bug sondern ein Feature :)

    Unser Ansatz bei den Draußenfunkern ist es ja, die Dinge so einfach wie möglich und die Einstiegs- bzw. Hemmschwelle so niedrig wie möglich zu halten.

    Ein Gerät selbst zu bauen dürfte für 99% der heutigen Funkamateuere schon eine deutliche Hemmschwelle sein und sicherlich nichts, mit dem man anfängt. Bei Antennen sieht das schon anders aus, deshalb gibt es ja auch die Bauanleitungen bzw. Bausätze für zwei einfach aufzubauende und portabel sehr praktisch einzusetzende Antennen von uns (sind m.W. auch im Artikel verlinkt bzw. erwähnt).

    Auf unserem Discord gibt es dann auch einen Bereich für Selbstbau und wir hatten u.a auch schon gemeinsame (per Videokonferenz) Bastelvormittage.

    73 de Haiko DF9HC