Magnetic Loop zugleich als Fuchskreis ?

  • Leider sehe ich dann im Geiste immer den Elektriker vor mir, der mit einer Seite des Kabels in der Steckdose steckt, die zwei offenen Enden in den Händen betrachtet und versucht, sich das als einen geschlossenen Stromkreis vor zu stellen.


    Ja, um dem bodenständigen Elektriker die Funktion der Fuchsantenne ohne geschlossenen Stromkreis und Rückweg zur Quelle (nicht unbedingt Erde) glauben zu machen, muss man bei ihm aber erst den eisernen Grundsatz P = U x I vorläufig außer Kraft setzen. Ich weiß, dass viele Funkamateure dazu ohne Nachdenken bereit sind und dieses Grundaxiom durch einen Glaubenssatz "Die Fuchsantenne funktioniert ohne Rückweg" zu ersetzen. Denn das tut sie ja scheinbar. (Aber nur scheinbar)


    Wurde schon 2007 im Forum heftigst diskutiert, da flogen die Fetzen: "Wie funktioniert die Fuchsantenne"


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    Einmal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Ich denke, dass ich an dieser Stelle an die Betrachtungsweise eines Generators erinnern darf.

    Ist ein Schwingkreis in Resonanz mit einem entfernten Sender, fließt in ihm eine Sekundärschwingung.

    Und eine Koppelwindung zum Abnehmen hat zwei Pole!


    Nirgendwo habe ich von einem Stromfluss von einem Pol ins Nichts geredet!

    Das gibt es nicht.

    Aber ich rede von elektromagnetischer oder Feldkopplung.

  • .... Wurde schon 2007 im Forum heftigst diskutiert, da flogen die Fetzen: "Wie funktioniert die Fuchsantenne"

    OT: Danke, Günter, für den Link. Da war ich noch nicht im Forum. Ich habe es bisher so schön friedlich hier erlebt, ist ja ein Ding gewesen 2007 in dem Thread :) , hätte ich nicht gedacht.......


    Ich habe ab Mitte 50er meine Versuche und Sünden als Schüler begangen. In der Mietwohnung der Eltern habe ich nur endgespeist "arbeiten" können und alles möglich getestet ("remote" CW-Lehrgang mit DJ..... im Nachbarort), inkl. Fuchskreis (keine Chance zum Erden damals). HF-Messungen ..... da hatte ich nicht die Mittel dazu und die PA mit AL5 war mit Sicherheit QRP. Für Brandblasen hat es aber allemal gereicht, war auch eine versuchte Meßmethode :) (wollte nur wissen, ob 1,5qmm blankes Cu der Luftspule warm wird - warm war nix, aber HF ....). Ich habe mich bei den Antworten hier nur an die alten Schaltungen (und Begriffe dazu) gehalten.


    73 Peter


    Nachtrag DO2AH: Sorry, hat sich überlappt. Du warst jetzt auch nicht von mir gemeint, deshalb hatte ich auch schon "etwas OT" zu meinen Antworten geschrieben (#23). Viel Spaß mit Deiner Loop - probieren geht über studieren. 73 Peter

  • Hallo die Runde,

    der Peter hat einen Link zu dem Fuchs.pdf im seinem Beitrag #20 gezeigt.

    Aus diesen Unterlagen habe ich mal eine Fuchsantenne mittels MMANA simuliert. Ich habe mir die Frage gestellt , wie kann man die Einspeisung darstellen. Wir hatten schon davon gesprochen

    dass das Gebilde Fuchskreis eine kapazitive Kopplung zum Fernfeld hat. Die Spule hat für 80m einen Durchmesser von 6cm und besteht aus 20Windungen, also eine Länge von 3,76m .

    Die 80m Antenne ist etwa 40m lang und dazu nun noch aufgewickelte 3,76m = etwa 43,76m . Irgendwo an einer Stelle dieser 3,76m kann man die Einkopplung als Einkoppelpunkt auffassen

    oder zusammenführen / komprimieren. Habe mir die Mitte ausgesucht und um mit MMANA modellieren zu können den Punkt als ein 10cm langes Leitungsstück definiert.

    Also erst 1,8m Antennendraht, dann 10cm Antennendraht bei dem Mittig die Einspeisung erfolgt , dann noch mal 39,3m Antennendraht . Wir reden immer davon, dass eine Lambda halbe Antenne

    an den Enden sehr hochohmig sei. Mein Messpunkt liegt nicht ganz am Ende , nur so mittig im Fuchskreis. Die Datei für MMANA liegt jetzt in der Anlage. Die Ergebnisse aus der Simulation in den 2 weiteren

    PDF Dokumenten . Zum Ergebniss... im Einspeisepunkt wird dargestellt an was der Fuchskreis arbeitet . Jetzt braucht man nur noch eine Koppelwicklung die die erreichten 3000 Ohm auf unser 50 Ohm Kabel

    umsetzt. Wer dem Zauber nicht glaubt frage MMANA und verschiebe mal den Einspeisepunkt von jetzt 1,85m gegen den Beginn der Antenne so dass nur noch Einspeisestück von 10cm und 41,1m Antenne

    übrig bleiben , also eine " Endeinspeisung" mit dem Gegenpol gegen eine "Leere" oder wi man es nennen möge . Experimentiert mal selber und lasst euch überraschen.


    73 de

  • Ok, wir reden hier in den strittigen Punkten aneinander vorbei oder benutzen unterschiedliche Begriffe, meinen aber dasselbe. Ob es nun Feldkopplung oder kapazitive Kopplung heißt (oder wie immer der Stromkreis geschlossen wird, ja, ich weiß, das das 2 verschiedene Schuhe sind) oder ob eine Fuchsantenne mit Gegengewicht noch eine Fuchsantenne ist oder ein (extrem) assymetrisch gespeister Dipol, mag für theoretische Betrachtungen wichtig sein, in der Praxis weiß man, wenn die Fuchsantenne geht, ist es ok, wenn nicht oder schlecht, kommt noch ein Drähtchen dran. Und ob die Magnetloop mit ein/zwei Drähten dran Fuchskreis heißen darf, dürfte stark umstritten sein, aber sicher funktioniert es als Antenne. Ob gut oder schlecht, kann man vor dem Bau simulieren, vor allem, um Abhängigkeiten zu erkennen, und wer genug Material und Zeit hat, kann es auch einfach bauen und schauen, was rauskommt. Ich halte mich jetzt zu Füchsen zurück, es bringt nichts, wenn es immer nur hin und her geht, weder für die Theorie des Fuchses noch für die Antenne auf dem Balkon. DL4ZAO hat auf die Diskussion 2007 hingewiesen, und bei Bedarf kann man dort nachlesen.

    vy 73 Reiner

  • Ein Experiment im etwas lichteren Waldgebiet (!) hat es nun bewiesen: Eine MLA kann als Fuchskreis angezapft werden, um nicht nur MLA zu sein.


    Mit Fahrradfelgen-Loop und Langdraht, an dessen Ende eine Krokodilklemme die Verbindung zum Loop herstellt.


    An zwei Kiefern im Abstand von 18m wurden einmal in 3m und 5m Höhe je ein Isolator eingeschraubt und eine 4mm²-Litzenader aus einem zerlegten Starkstromkabel dazwischen gespannt. Das freie Ende wurde schräg und leicht durchhängend heruntergeführt zu einer MLA auf einem Tisch, deren Fuß mit einer Schraubzwinge gehalten wurde.


    Die Litzenader ist 23m lang und das flexible Ende mit Krokodilklemme wurde so oft an der Loop zwischen Drehkoende und dem 180°-Punkt umgeklemmt und das Ganze jedes Mal auf bestes SWV eingemessen und an einem passiven Feldstärkemessgerät der maximalste Ausschlag gesucht.

    bis nach dazu geführter Liste der optimalste Koppelpunkt für maximale Feldstärke ermittelt war.

    Diese Stelle auf dem Reifen der MLA wurde markiert und dort die Litze mit der Krokodilklemme angeschlossen.


    Telefonisch wurde nun ein OM in etwa 80km Entfernung (Luftlinie) verständigt.

    Er rief nun auf einer freien Frequenz und die MLA wurde auch so lange gedreht, bis der OM mit maximalem S-Wert empfangen wurde.

    Nun wurde die Station gerufen. Auf 3.610 MHz wurde bei 10W mit einem S-Wert von knapp unter 3 an einer FD4 empfangen.

    Nur mit der Loop allein kam übrigens gar nichts an.


    Letztendlich blieb es bei diesem Experiment.


    Diese Landrahtlitze wurde dann auf 20,35m gekürzt, auf einen 12m hohen Baum einseitig hochgezogen, eine 110µH Spule in Reihe geschaltet, dann 2,39m der gleichen Litze verlängert, ein 1 :64 Balun in Reihe geschaltet und somit als endgespeiste Antenen nach PD7MMA umgebaut. SWV 1 : 1,7

    Die Gegenstation wurde an einem anderen Tag dann kontaktiert und stellte beim Sendeversuch einen S-Wert von 4 fest.


    Das nur mal als Referenz.