50 zu 75 zu 50 Ohm ... und kurze Vorstellung

  • Moin,

    Das ich nicht der erste oder einzige bin macht ja schon mal Mut. Die SAT Kabel sind halt verlegt und die einzige Möglichkeit an die Luft.


    Satkabel ist nicht wirklich gut geeignet diesen Zweck. Der Innenleiter besteht meist nur aus Stahl/Eisen und hat eine dünne Cu-Beschichtung.


    Wenn man denn unbedingt Satkabel verwenden will, dann nur das mit schwarzem Mantel; das weisse zerfällt aufgrund der UV-Strahlung zum Teil recht schnell.

    Du hast aber schon gelesen, dass die Leitungen liegen (Kabel ist was anderes) und es keine andere Möglichkeit gibt?


    Wie gut, dass den SAT Leitungen draußen auf dem Dach an der Schüssel, volle Südseite, noch niemand erzählt hat, dass sie wegen der Sonne gefälligst kaputt zu gehen haben. Schüssel und Leitungen waren hier schon, als ich das Haus kaufte, ist jetzt 15 Jahre her. Das dürfte da seit mindestens 1998 auf dem Dach hängen.


    73, Tom

  • Wie gut, dass den SAT Leitungen draußen auf dem Dach an der Schüssel, volle Südseite, noch niemand erzählt hat, dass sie wegen der Sonne gefälligst kaputt zu gehen haben

    Wofür ein Kabel tauglich ist, steht im Datenblatt des jeweiligen Kabels, denn nur die darin genannten Eigenschaften sichert der Hersteller verbindlich zu. Das bei DD4IT schon verlegte Kabel INKA-110 ist zum Beispiel von Interkabel als Innenkabel deklariert. Sein Außenmantel ist aus weißem PVC und nur bedingt UV-beständig. Das entsprechende Außenkabel des Herstellers hieße INKA-99PE, und hat einen Außenmantel aus UV-festem schwarzem Polyethylen.


    Klar kann man jedes Produkt entgegen der Hersteller-Spezifikation verwenden und sich stolz wie Bolle freuen, dass es dennoch nicht kaputt geht. Ratsam ist es nicht.


    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • das hab ich sehr wohl gelesen, aber keine Installation ist unveränderlich; wenn die Kabel in einem Schlauch eingezogen sind, kann man die Kabel durchaus entfernen und andere einziehen. Selbst wenn die Kabel einen massiv Cu-Innenleiter haben, bleibt wie Günter schon sagt die Tatsache, dass der Schirm mehr als nur dürftig ist. Sollten tatsächlich Afu direkt neben Sat-Signalen durchgereicht werden, wird sich die mangelnde Schirmung sehr schnell zeigen.

    Und dass weisse Satkabel verrotten, hab ich schon zu oft erlebt (weil man dann mich gerufen hat, sie zu ersetzen); wenn deine dies nicht tun, dann sag ich: Glück gehabt

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Pascal, manche dieser "Consumer Kabel" haben sehr gute Schirmung. Mein RG6 ist Quad-Shield und hat weit weniger gekostet als einfaches 50 Ohm Koaxkabel. Ich konnte es anfangs nicht glauben, aber da ist tatsaechlich eine Folienlage drin, darueber Geflecht, darueber eine weitere Folie und ganz aussen dann noch ein Geflecht. Selbst das RG8 Kabel, fuer das ich Ende der 70er richtig Geld hingeblaettert habe, ist nicht so gut geschirmt.


    Das ist aehnlich wie mit den UHF-Tunern in Fernsehern von frueher, deren Metallgehaeuse erheblich HF-dichter waren als es bei Modulen innerhalb vieler teurer Transceiver ueblich ist. Weshalb ich die gern ausgeschlachtet habe. Damit konnte man gute Diplexer bauen.


    73, Joerg

  • Moin Pascal,

    das hab ich sehr wohl gelesen, aber keine Installation ist unveränderlich; wenn die Kabel in einem Schlauch eingezogen sind

    der OP hat aber mitgeteilt, dass es keine andere Möglichkeit gibt und das nur auf dem Garagendach ein Schutzrohr ist. Wie es im Haus aussieht, ob Eigentum oder Miete, ob die Installation überhaupt verändert werden darf, das alles ist nur Spekulation. Bis dahin gilt halt die Aussage "es gibt keine andere Möglichkeit".


    73, Tom

  • Moin Günter,

    Wofür ein Kabel tauglich ist, steht im Datenblatt des jeweiligen Kabels

    ich habe keine Ahnung, was das für Leitungen sind, habe ich auch nie nach geschaut. Die waren hier halt schon und sind in Ordnung. Zumindest soweit, dass mein Frau einwandfrei Bundesliga (Sky) schauen kann und ich dann basteln darf :D

    73, Tom

  • Pascal, manche dieser "Consumer Kabel" haben sehr gute Schirmung. Mein RG6 ist Quad-Shield und hat weit weniger gekostet als einfaches 50 Ohm Koaxkabel. Ich konnte es anfangs nicht glauben, aber da ist tatsaechlich eine Folienlage drin, darueber Geflecht, darueber eine weitere Folie und ganz aussen dann noch ein Geflecht. Selbst das RG8 Kabel, fuer das ich Ende der 70er richtig Geld hingeblaettert habe, ist nicht so gut geschirmt.

    Folienschirm haben die Satkabel allesamt und das auch schon seit ein paar Jährchen; das reicht aber im Zweifel auch nicht unbedingt aus, gerade weil das Schirmgeflecht dafür umso dünner ausfällt. Ein weiterer Punkt, der ggf. stören kann, ist der Umstand, dass bei diesen Kabel gerade mal der Innenleiter lötbar ist, während der Schirm, sowohl Folie wie auch Geflecht, keinen Zinn annimmt. Es gibt aber durchaus auch Billigstware an RG58, auf die das ebenfalls zutrifft.


    WIe auch immer; der TO sollte einen Überblick haben und dann halt selber schauen, wenn es Probleme gibt - die Hinweise für die soft spots der ganzen Angelegenheit liegen ja jetzt auf dem Tisch

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo,

    herzlichen Dank für die vielen Informationen und Tipps.


    Wie sich gezeigt hat ist das Kabel definitiv nicht UV Beständig, war heute auf dem Garagendach

    und man sieht den Kabeln an den Stellen die nicht geschützt sind die UV Alterung an.


    Die 4 Leitungen (Kabel) liegen unterirdisch zwischen Haus und Garage in einem Leerrohr. Das Endet unter der Garage von dort geht dann ein weiteres zum Garagendach. Dh. ich müsste unter die Garage, klar das geht, mit einem Autokran... aber.


    Ich hab jetzt mal ohne Impedanzanpassung 50/75 einfach mit Adapter angeschlossen. Hören funktioniert, SWR ist unplausibel 1,5, massig QRM und kalter Wind... da hab ich das Testen abgebrochen. Kann nicht sagen ob QRM von der Leitung oder über die Antenne kommt, ist halt eng bebaute Stadt und die Anzahl der PV Anlagen wird nur noch durch die WLAN und Powerline übertroffen. Mein Rufzeichen wird man wohl hauptsächlich /p hören.

    Wenn das Wetter mal wärmer wird geht ich das noch mal an, ggf. nehme ich mir mal nen Netzwerk-Analyser und teste die Unterschiedlichen Strecken.


    Herzlichen Dank, auch im Namen meiner SAT Kabel, durch eure Ansprache hab ich da noch drauf geachtet und das fehlen an zwei Stellen bemerkt.


    gute Nacht, Christian

    73 Christian

  • Christian, ein SWR von etwa 1.5 ist bei 75/50 Ohm Sprung normal. Das habe ich hier auch in einem solchen Fall. Massig QRM ebenfalls, das ist heute leider normal. Bei CW mit schmalen Filtern <500Hz ist es meist ertraeglich, auch wenn ich gelegentlich auf 150Hz Bandbreite oder weniger zuziehen muss.


    Dann gibt es noch die QRM-Eliminators von MFJ und anderen, fuer die man sich noch eine laengere "Opferantenne" aufhaengen muss, die zum gewollten QRM-Empfang dient und womit man das QRM von der eigentlichen Antenne weitgehend neutralisiert. Wenn das QRM aber aus einem halben Dutzend verstreuten Quellen kommt, hilft dieses Verfahren wenig.


    Es ist auch wichtig, die QRM-Situation mit einem Balun am Antennenfusspunkt und, zum Test, einem weiteren Balun kurz vor dem Transceiver zu beurteilen. Sonst dringt QRM ueber den Koax-Schirm ein. Ich habe sogar an meiner Ground Plane einen Balun, was vor 40 Jahren an derselben Ground Plane nicht noetig war. Damals gab es aber noch kein PV, wenig Schaltnetzteile und Powerline war mangels Internet auch kein Thema.

    Falls Du das bereits UV-vorgeschaedigte Koaxkabel jetzt oder in Zukunft benutzen moechtest, sollte die Rettungsmassnahme bald eingeleitet werden. Man kann es abpitschen und den freiliegenden Tei ueber Stecker anschliessen, die 100% regenfest sind. Oder so machen, wie ich bei einem zig Jahre alten Kabel fuer unsere Bewaesserungssteuerung. Da habe ich stramm Isolierband drumgedreht, ueber sehr viele Meter. Danach kann man UV-feste schwarze Zuleitungsrohre fuer Troepfelbewaesserung nehmen. Die sind etwa 1cm im Durchmesser, recht steif, aber duennwandig genug, dass man sie aufschlitzen und drueberschnappen kann. Wenn Du nichts machst, wird die Aussenisolation irgendwann broeckeln, Regenwasser dringt ein, fliesst das Kabel herunter, zu Stellen, wo Du nicht mehr rankommst, und das Kabel ist fuer immer verloren. Dann koenntest Du es nichtmal mehr fuer eine 2m/70cm Antenne nehmen.


    73, Joerg

  • Kann nicht sagen ob QRM von der Leitung oder über die Antenne kommt, ist halt eng bebaute Stadt und die Anzahl der PV Anlagen wird nur noch durch die WLAN und Powerline übertroffen.

    Da kann man dir leider keine allzu großen Hoffnungen machen, Christian. Der urbane Störnebel von hunderten Schaltnetzteilen, Photovoltaikanlagen, PLC etc. wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Und da es sich großteils um Nahfeldstörungen aus allen Richtungen handelt, lässt sich mit simplem Phasing wie bei einem QRM-Eliminator meist nichts ausrichten. Deine Enscheidung, ins Grüne zu fahren und von dort Amateurfunk zu betreiben ist folgereichtig.


    Eine andere Alternative wär Betrieb über den QO-100 Satelliten.


    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    2 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • so schnell sollte man die Flinte aber dann doch nicht ins Korn werfen.

    zunächst macht es Sinn zu schauen, was an QRM aus dem eigenen Haus kommt. Wir wissen z.B. immer noch nicht, ob und was über die anderen Kabel, die Rohr eingelegt sind, läuft. Wenn durch mangelnde Gleichtaktunterdrückung das Kabel Teil des Antenne wird, kann dasselbe weiss ich was für Störungen aus der Umgebung aufnehmen.


    Da du einen an sich mit Akku betreibbaren Transceiver hast, würd ich zunächst einmal das ganze Haus stromfrei schalten und die Situation unter dieser Bedingung noch einmal neu betrachten.

    Ausserdem hast du uns noch nicht gesagt, auf welchen Bändern du welche Störungen hast. Auf 80m und 160m herrscht ohnehin ein hohes Grundrauschen, welches nicht nur man made noise ist; dort erreicht man schon viel, wenn man den Vorverstärker abschaltet und/oder den Abschwächer einschaltet.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • ... .würd ich zunächst einmal das ganze Haus stromfrei schalten und die Situation unter dieser Bedingung noch einmal neu betrachten.

    Das kommt besonders gut in Wohnblocks und Mehrfamilienhäusern. ;)


    Da hat Pascal natürlich recht. Wenn es möglich ist, die eigenen Störquellen konsequent abzuschalten kann man versuchen, auf diesem Wege Störer zu lokalisieren. Der Vorschlag mit Mantelwellensperren eingeschleppte Gleichtaktstörungen zu unterbrechen ist auf jeden Fall empfehlenswert. Ich drück die Daumen.


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • :) ich hab mir jetzt einfach mal zusammengereimt, dass er in einem EFH wohnt, aber vielleicht hab ich da zuviel reininterpretiert


    ich wollte vorallem sagen, dass man zuerst immer vor der eigenen Haustür wischen sollte; selbst in einem Wohnblock kann man zumindest die eigene Wohnung stromlos schalten und den Rest dann ggf. dem Messdienst überlassen, was verständlichweise leider nicht unbedingt von Erfolg gekrönt sein muss.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • dass die Leitungen liegen (Kabel ist was anderes)

    Moin Tom,


    ich schmunzle ob der Beiträge hier ein wenig. Ich kläre mal auf, was eine Ader, ein Kabel und eine Leitung bedeuten. :) Oder einfach zusammengefasst. Für eine weitere Verwirrung sorgt dieser Beitrag.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Oder einfach zusammengefasst.

    Das "einfach zusammengefasst" ist mir zu simpel zusammengefasst, denn es beschreibt eine rein dingliche Sicht, wie die eines Elektroinstallateurs aufm Bau, der was in der Hand hält. Es unterschlägt einige der allgemeineren Definitionen. Zum Beispiel ist eine Leitung in der Nachrichtentechnik ganz allgemein ein Signalübertragungsweg mit definierten Übertragungseigenschaften, dessen Verhalten mit bekannten Gesetzmäßigkeiten beschrieben werden kann. (z. B. Leitungsgleichung, Telegrafengleichung).


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Solange niemand Kordel oder Schnüre schreibt, kann ich damit noch leben...

    :) :D

    Vy 73 aus dem stürmischen Büsum, Urlaubsquartier

    Wolfgang

  • Hallo,


    die SAT Kabel hab ich jetzt erst mal in einen Saugschlauch von der Gartenpumpe eingezogen. So sollten die jetzt vor Sonne und Regen geschützt sein und trocknen. Wenn es dann mal wärmer ist setz ich mich hin, ich dachte ich pack die in Schrumpfschlauch ein da liegen noch etliche Meter im Keller.


    Im Rohr liegen 4 SAT an 2 sind TVs angeschlossen, hier tritt im Funk-Sendebetrieb keine Störung auf. Auch nicht im Einstellungsmenü des TV bleibt Signalstärke und Qualität unverändert - in die Richtung scheint die Schirmung zu funktionieren. Hab den Empfänger auch am Dach direkt angeschlossen und subjektiv betrachtet QRM nicht besser.


    Ich werde nicht aufgeben nur hab ich aktuell kein Testequipment und in 1-2 Monaten ist es wärmer

    und dann auch deutlich angenehmer am Garagendach :)


    Der Aufbau bleibt jetzt mal so und ich teste mal auf digimodes, CW wollte ich auch noch mal lernen.

    Sollte das auf der Garage funktionieren hätte ich für zu Hause mal ein Spielzeug.


    Außerdem findet sich ja ggf. noch ein Weg wie man den Draht höher in die Luft bringt.

    QRM beim hören ist das eine, bei 5W raus kommen noch das andere.


    Als Behelfsantenne dient ein 13,5m Installationsdraht und den kann man halt auch nicht auf Zug spannen.

    In ein paar Wochen bekomme ich von einem Freund Acherschnacker und leihweise einen NanoVNA.


    Gruß Christian

    73 Christian

  • Ach ja ich hab zwar alle relevanten Bänder mal druch gehört. Aber nur im 40m war was zu hören.


    Gruß

    73 Christian

  • Wie hoch ist der Rauschpegel dann?


    Kannste nix hören, weil Störpegel über S9 ist?

    Wobei Du weiter oben geschrieben hast, dass Du was hören kannst. QRM oder Funkbetrieb?

    das hab ich ja schon vorhin angemahnt. Essentielle Infos fallen hier ständig unter den Tisch. Wer auf 160m/80m den Vorverstärker an hat, braucht sich über S9+20 nicht zu wundern; oft braucht es zusätzlich noch den Abschwächer. Das Grundrauschen ist dort in der Kombination von QRM und QRN so hoch, dass der Eingang schlicht überfahren wird - also kann man verständlicherweise nichts Vernünftiges empfangen.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo Christian,

    hören sollte man eigentlich fast immer was auf den Bändern bis mindestens 20m. Aber irgendwann willst Du ja auch mal senden, wie ich es sehe.

    Und da bekomme ich den Draht 13,5m und den eingangs mehrfach erwähnten UNUN 1:49 nicht so richtig unter einen Hut. Die Anpassung stimmt ja nur einigermaßen, wenn der Draht etwa eine halbe Wellenlänge lang ist, das könnte hier auf 30m und 15m halbwegs hinkommen, wobei 15m nicht immer offen ist. Mit 100W kein Problem, bei 10% Wirkungsgrad gehen da immer noch 10W raus, aber mit 5W sollte die Anpassung schon einigermaßen stimmen, sonst wird die Kombination CW und Einsteiger zum Frustgenerator. Kann sein, daß ich was übersehen habe, aber ich sehe in der Gesamtkonzeption der Antenne nicht durch, bisher ging es immer nur ums Kabel. Eine Kurzbeschreibung zu Länge(ca) Kabelweg vom Sender - Gestaltung des Übergangs Kabel - Antennendraht (Längen, UNUN, BALUN, Gegengewicht) wäre hilfreich, zumindest, wenn das Ergebnis nicht den Vorstellungen entspricht.

    vy 73 Reiner