Mag. Loop-Antennen: Kopplung/Anpassung, Induktiv vs. Kapazitiv. Wer hat Erfahrung ?

  • Hallo QRP-Freunde,


    eine magnetische Loop-Antenne kann man bekannterweise über recht

    unterschiedliche Arten anpassen.


    Speziell interessiert mich die induktive Kopplungsschleife vs. der kapazitiven Kopplung

    des MFJ-935B.


    Wer hat Erfahrung mit diesen beiden Kopplungsarten ?

    Welche Erfahrungen mit dem MFJ-935B gibt es ? (Hot oder Schrott?)


    Ich möchte die Antenne als Koax-Loop im Zimmer/Balkon im 40/20m-Band betreiben.


    Beste Grüße aus dem Sauerland


    73

    Rolf, DK9DQ

    73 de Rolf, DK9DQ

  • Hallo,

    ich habe den MFJ-935B nicht, aber hier im Forum gibt es einen Thread dazu, unter MFJ-935B findet man auch viele Bilder und den Schaltplan im Netz.

    Zum Unterschied Kopplung über Schleife - kapazitiv bin ich bei meinen Tests mit Eigenbaumagnetloop zu folgendem Ergebnis gekommen:

    - rein vom Wirkungsgrad gibt es keine merklichen Unterschiede bei richtiger Ausführung

    - Koppelschleife und Delta-anpassung ergaben bei mir den größten Frequenz-Variationsbereich einer bestimmten Schleife

    - bei kapazitiver Ankopplung war der Variationsbereich etwas geringer (ca 25%, ob aufbaubedingt oder systembedingt habe ich nicht weiter untersucht)

    - Vorteil kapazitive Ankopplung: Alle Abstimm-(Frequenz) und Koppelelemente (Anpassung) befinden sich einfach zu bedienen in einer Box und nicht verteilt über die Loopschleife wie bei DeltaLoop oder Koppelspule.

    Für die erforderliche Schleife selbst würde ich auf Kupferrohr (um 10mm, Gewichtsfrage) orientieren, übliche Koax-Kabel mit PVC-Außenmantel sind elektrisch merklich schlechter. Bei 20...40m-Betrieb die Schleife so groß wie möglich machen, daß 20m gerade noch funktioniert. Direkt im Haus ist heute problematisch aufgrund der Störpegel (vor allem LED), Standort ausprobieren.

    73 Reiner

  • Ich habe mit einer Magloop experimentiert mit einer Koaxkabel-Schleife von 6.5 m Länge (wenn ich mich richtig erinnere) für das 40 und 80 m Band. Dabei habe ich die Einspeisung mit Ringkern gemacht. Die Magloopschleife führt einmal durch den Ringkern. Mit dem FT140-61 hat es für mich am besten funktioniert. Der Ringkern erwärmit sich kaum, was ein Hinweis ist, dass die Verluste klein sind. Diese Einspeisung ist recht breitbandig, kompakt und muss nicht abgestimmt werden beim Bandwechsel über 2-3 Bänder.


    Mit kapazitiver Einspeisung habe ich auch Versuche gemacht. Funktioniert auch gut. Aber da benötigt man dann halt einen zweiten spannungsfesten Drehkondensator.


    73, Peter - HB9PJT



  • Hallo Rolf,


    hatte vor Jahren eine "Zimmerloop" aus Koaxkabel mit induktiver Kopplung aufgebaut. Koaxkabel für den äußeren Ring hatte ca. 15mm Durchmesser. Typ??? Koppelspule aus Schweißdraht.
    Für beste Anpassung war die Koppelspule bei mir kein exakter Kreis, sah eher nach einer Kartoffel aus .....
    Bei mir war die Abstimmung des Kondensators ein Gefummel. Schon wenn man in die Nähe der Antenne kam, hat sie sich verstimmt. Ich vermute mal, dass dir gleiches mit dem MFJ-935B passiert.

    Deshalb ist es ratsam, den Kondensator mit einem Motor zu verstellen. Bei der Fa. Schubert gibt es geeignete Drehkos mit passendem Motor.

  • Hallo Rolf, das MFJ und dessen Inhalt kenne ich nicht.

    Meine Versionsgeschichte:

    1.) U = 2,5m, 12mm Cu-Rohr, klassische Koppelschleife, Drehko zu groß (zu viel delta f / ° Drehwinkel)

    1.1.) dito, ein Ringkern (verschiedene Materialien -77, -43, -61, verschiedene Koppelwindungszahlen (umschaltbar))

    1.2.) dito, 8 Ringkene im Materialmix (verschiedene Koppelwindungszahlen)

    2.) U = 5m 12mm Cu Rohr als 8-Eck, kleinerer Drehko, 8 Ringkerne auf der Loop

    2.1.) dito, 8 Ringkerne auf einem extra Speise - Rohrbogen ca. 300mm innen ab geometr. Mitte seitwärts

    2.2.) dito, + Kompensations-C für die Sekundärwicklung


    Im Moment kann ich keine Bilder liefern, da ich das Monster beiseiteräumen mußte. (hatte hier aber irgendwo schon mal was gezeigt)

    für 12er Rohr gibt es schöne Hydraulikrohrschellen mit Anschraubplatte und es paßt durch die neuen "PG"-Muffen.

    Das Cu-Rohr ist nicht weich, sondern mittelhart. (Biegegerät erforderlich)

    Mechanisch nicht ganz toll ist, daß der doch nicht ganz kleine Drehko oben in der Schleife hängt. (samt Gehäuse stabil befestigen..)

    Loop/Einspeisung funktionieren, 15m..40m. 80m gingen theoretisch auch.


    Willst Du ausschließlich kaufen oder kannst Du auch bauen?

    -

    Im Zimmer kannst Du quasi vergessen, auf dem Balkon bitte die Orientierung beachten.

  • Allerbesten Dank für die handfesten Tipps,

    die mir viel Zeit und sicher auch Geld sparen werden.


    Ich mach mich dann mal auf den Weg die Wirkungsweise

    der mag. Loop zu erkunden.


    Anregungen/Erfahrungen sind weiterhin sehr willkommen :)!!!


    Beste Grüße aus dem Sauerland

    73

    Rolf, DK9DQ

    73 de Rolf, DK9DQ

  • hallo,

    hier meine Magn.-Loop Antenne liegend direkt etwa 80cm unter dem Dachfirst montiert (normales unisoliertes Ziegeldach). Mittlere Kantenlänge beträgt 4x64cm

    aus 24mm Cu-Rohr. Einspeisung erfolgt durch Koppelschleife mit 1/5 des Loopumfangs.Der graue Kasten enthält eine hochohmige

    Mantelwellensperre für den Motorantrieb.Den Drehko (etwa 80pF) mit angeflanschtem 5V Modellbau-Servo habe ich vor etwa 30 Jahren !!

    von Annecke erworben.Die Loop läßt sich zwischen 14-28MHz abstimmen.Um ein in etwa gleiches SWR (etwa 1,5) über den gesamten Abstimmbereich

    zu erhalten mußte ich die Koppelschleife etwas aus der Loopfläche heraus biegen (etwa 45°).Mit dieser Konfiguration und 100Watt Sendeleistung habe ich

    alle Kontinente mit guten Rapporten gearbeitet.Im DX-Betrieb bei flachen Erhebungswinkeln ist sie meinem 2x13,5m Dipol (mit HL gespeist) fast immer um

    mindestens 1 S-Stufe überlegen.


    vy 73, Peter DK1HE

  • Noch kurz zu Drehko und Antrieb:

    der hier verwendete Drehko ist ein anschlagloser Typ von Winkler (top gelagert, läuft mechanisch widerstandslos). Antrieb: ein modifiziertes HiTec-Modellbauservo, das mit einem Zusatzwiderstand am Istwertpoti auf 180° "gepimpt" wurde. Bedienteil: Servotesterbausatz. 100W hab ich mich noch nicht getraut, man kann auch mit 5..20W problemlos QSOs abwickeln.

  • Hallo Jochen und Peter,


    @Jochen

    Danke für den Nachtrag und den Hinweis auf die Firma Winkler. Ich habe schon gute Erfahrungen mit Winkler gemacht

    aber bei Drehkos habe ich gar nicht an die Firma gedacht 8o !!!!!


    @ Peter

    Danke für die Motivation, die von Deiner Beschreibung und Deinem Foto ausgeht!!!!

    Bei DK1HE denke ich immer erst an QRP und ausgefuchste Schaltungen und nicht am 100Watt (Lach!!)

    Beste Dank für Deinen Bericht über 100Watt an einer mag. Loop :thumbup:


    Vy 73

    Rolf, DK9DQ

    73 de Rolf, DK9DQ

  • Hallo Rolf,


    und noch etwas zur Motivation:

    Das nächste Sonnenfleckenmaximum ist schon im Kommen.

    Um die Jahrtausendwende (Maximum mit Relativzahl um 140) habe ich mit 5W an einer 80cm MagLoop auf dem Balkon das DXCC und einmal alle Kontinente innerhalb 24h gearbeitet.