Zwei Tasten an einem TX

  • Wenn eine oder mehrere ordentliche Mantelwennesperren im Einsatz sind, ist ein Erdungskonzept nicht relevant.


    73, Peter - HB9PJT

  • HI HI, Michael, ja, einen Schönheitswettbewerb wird der Innenaufbau sicher nicht gewinnen. Die fette Masseleitung ist übrigens verbaut, mit fester Schraubverbindung zum Gehäuse. Alle GND-Punkte gehen an diese Masse auf küzestem Wege. Sieht man auf dem Foto leider nicht, da sie unter der Platine liegt. Leider bin ich mit der Optimierung von HF-Schaltungen nicht so vertraut, daß ich mir über die Anordnung der Teile kompetent Gedanken machen könnte. Aber ich höre gerne zu ...


    @Pascal: Für jeden Tipp für eine bessere Einspeisung bin ich natürlich dankbar. Du fragst konkret nach meiner Einspeisung. Nun: TX > 5m RG-58 > MWS > (1:9) > ca 43m Draht / Gegengewichte 6m, 13m, 25m (alles ca.). Der (1:9)-Tafo ist auf FT 140-43 gewickelt, ditto Strombalun (1:1) 22 Windungen leichte Feldlitze; beide bewickelte Kerne mit VNA ausgemessen und für gut befunden. Ich mache hier maximal 80W. Diese Antenne spielt seit beinahe drei Jahren auf 80, 60, 30, 20 recht zufriedenstellend. Sogar 160 geht mit gutem SWV. Auf 40 ist das SWV hoch (über 1:3), aber ich werde in EU dennoch gut gehört. Vielleicht wäre noch mehr drin? Vorschläge?

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • Erdungskonzept der Station: Alle Geräte sind separat an einem Kupferrohr geerdet, welches fett an ein gutes altes Heizungssystem angeschlossen ist (Altbau!). In meinem anderen QTH habe ich am Pumprohr eines Tiefbrunnens geerdet: ufb. Sowas gibt's hier leider nicht ;)

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • Moin Andre,


    und das alte Heizungssystem ist auch geerdet?


    Ich würde Michael erst mal zu stimmen, mach mal die Verdrahtung neu. Alles was Tasten und NF (Mithörton) angeht mit abgeschirmter NF Leitung. Spannungsversorgung ruhig immer verdrillen.


    Hast Du das Problem mit dem Keyer eigentlich auch ohne parallele Handtaste? Wenn es HF ist, dann müsste das dann auch auftreten. So wie ich das aber deute, funktioniert dann alles einwandfrei?


    73, Tom

  • Hallo Andre, für mich ist Dein Antennensystem korrekt aufgebaut. Ich könnte mir vorstellen, dass eine weitere Mantelwellensperre zwischen TRX und Antennenkabel eine deutliche Verbesserung bringt. Das Problem ist, dass Deine Mantelwellensperre ev. an einem Punkt ist, wo sie nicht so stark wirken kann, da für die Mantelwellen ein hochohmiger Punkt herrscht. Das ist abhängig vom Band.


    Bei meiner Installation habe ich vor kurzem zwei zusätzliche Mantelwellensperren bei der Kabeleinführung und zwei zusätzliche Mantelwellensperren beim TRX eingebaut und grossen Erfolg gehabt, obwohl am Einspeisepunkt der Antennen schon Mantelwellensperren waren.


    73, Peter - HB9PJT

    @Pascal: Für jeden Tipp für eine bessere Einspeisung bin ich natürlich dankbar. Du fragst konkret nach meiner Einspeisung. Nun: TX > 5m RG-58 > MWS > (1:9) > ca 43m Draht / Gegengewichte 6m, 13m, 25m (alles ca.). Der (1:9)-Tafo ist auf FT 140-43 gewickelt, ditto Strombalun (1:1) 22 Windungen leichte Feldlitze; beide bewickelte Kerne mit VNA ausgemessen und für gut befunden. Ich mache hier maximal 80W. Diese Antenne spielt seit beinahe drei Jahren auf 80, 60, 30, 20 recht zufriedenstellend. Sogar 160 geht mit gutem SWV. Auf 40 ist das SWV hoch (über 1:3), aber ich werde in EU dennoch gut gehört. Vielleicht wäre noch mehr drin? Vorschläge?

    • Ja, das Problem habe ich auch ohne parallele Handtaste. Aber, wie gesagt, nur mit der Begali-HST-Taste (Goldkontakte) und nur auf 40M.
    • Mithörton am Keyer habe ich immer ausgeschaltet.
    • R=1K links und rechts ist jetzt im Keyer in Reihe zu den Pins.
    • FT-114-43 wird jetzt eingezogen in die Zuleitungen
    • Nein, TX und Paddle sind mit einfacher 3-Draht-Leitung angeschlossen.
    • Spannung wird in verdrillter Leitung zugeführt.
    • Jetzt teste ich mal ...

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • Hallo Michael, danke für Deine Info. Ich bin seit 1978 Funkamateur und habe noch nie eine HF Erde gemacht, lediglich Schutzerde. Wenn ich HF im Shack hatte, wusste ich dass etwas an der HF Verdrahtung nicht ok war und habe das korrigiert. Damit bin ich immer gut gefahren.

    Das Problem ist, dass man eigentlich HF-mässig nicht erden kann, da die Leitung vom Shack zur Erde bereits wieder ein Teil der Antenne sein kann und strahlen kann. Die strahlende Erdungsleitung kann dann HF Einstrahlungen in die Shack-Elektronik und bei anderen elektronischen Geräten verursachen.


    Es ist auch eine Philosophiefrage, off-topic in diesem Tread?


    73, Peter - HB9PJT

    eine gemeinsame saubere Stationserde (in Bezug auf HF) ist mit das Wichtigste, was ein Funkamateur bedenken und haben sollte. Wird leider oft vernachlässigt. Hier sind fette Masseleitunge von allen Geräten an einem passenden Erder angebraucht.


    Mantelwellensperren haben ihre Berechtigung und gehören zum Gesamtkonzept dazu. Alleine sind sie kein Allheilmittel.

  • Test bestanden! Was habe ich geändert?:

    • R=1K in Reihe jew. vom Paddeleingang L/R nach Pins 4 und 7.
    • Tasteneingangskabel 12x durch T-114-43 geschlauft.
    • Spannungseingangskabel 5x durch T-114-43 geschlauft und noch einmal nachgedrillt.
    • Test: 15 Minuten Dauertext auf 7,040.5 ;)

    Jetzt werde ich mal schrittweise zurückbauen. Die Widerstände bleiben natürlich drin. Vielleicht hat das ja schon genügt und ich kann die Ringkerne wieder herausnehmen. --- Ach so, ist die Heizungsanlage geerdet? Kein Ahnung. Aber da ist eine Menge Metall zusammengeschlossen, massive alte Heizkörper, über eine große Fläche verteilt. Mehr Erde kann ich hier leider nicht bieten. Nochmals vielen Dank für Eure wertvolle Hilfe. Sollte es wieder mucken, melde ich mich hier wieder.

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • Pascal, gute Mantelsperren habe ich hier noch, könnte also noch eine weitere einschlaufen. Aber was sind die Kosten? Verliere ich dadurch nicht auch Leistung in der Antenne?

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • wenn der CM balun noch innerhalb des 50 ohm Systems steckt, verstehe ich nicht, warum Einzellitzen zum Wickeln verwendest; das naheliegendest wäre der Einsatz eines Koax - ein RG178 oder wenn's etwas weniger Loss sein soll, ein RG316; wie sieht denn konkret die Sperrtiefe der MWS aus? Wenn du vorallem auf 80m ein Problem hast, reicht die Sperrwirkung dort möglicherweise einfach nicht aus.

    weitere Kommentare zum Einsatz des 1:9 Magic-sowieso erspar ich mir

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Jetzt werde ich mal schrittweise zurückbauen. Die Widerstände bleiben natürlich drin.

    Andre, die Widerstände in Reihe sorgen nur dafür, dass die Kondensatoren nicht hart entladen werden, das schützt die Kontakte der Taste, wie Joerg das auch beschrieben hat. Jeweils ein 10k Widerstand an die +5V sorgt dafür, dass die Eingangsports "fester" auf einen High Pegel gezogen werden, als es die internen PullUps des Controllers tun, die irgendwo zwischen 50k und 100k liegen. Ich verwende die internen PullUps von Controllern ganz selten, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die nicht sicher genug sind, bei Geräten in der Landwirtschaft. Wenn der Bauer sein E-Schweißgerät anwirft, wackelt da sonst jeder Port munter vor sich hin :D Die 10k hast Du nicht eingebaut?


    Wenn es so läuft, dann wird es eher an den Ringkernen liegen, die den positiven Effekt verursachen, als an den 1k Widerständen. Drinne lassen kannst Du die natürlich trotzdem.


    73, Tom

  • @Tom: Die 10K zwischen Taste L/R und +5V hatte ich schon versuchsweise eingesetzt. Damit ging der Keyer aber nicht mehr an! Also habe ich sie wieder herausgenommen. Mag auch ein interessantes Problem sein. Aber Lebenszeit ist halt endlich und die Sache scheint ja jetzt zu funktionieren. Falls es wieder muckt, können wir das ja noch einmal versuchen.


    @Pascal: Ja, Anmerkungen zu (1:9) liegen auf der Hand aber sind off-topic ;) Ebenso die Frage, wie man denn eine MWS richtig baut. Wie gesagt, meine MWS ist ausgemessen und gut. Ich bin mit der Abstrahlung meiner Antenne zufrieden und, wichtiger noch, meine QSO-Partner sind es auch. Das HF-Problem mit dem Keyer haben wir jetzt gemeinsam gelöst. Vielen Dank nochmal.

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • Mit der Mantelwellensperre gewinnst Du Leistung, da die Sperre verhindert, dass Du nutzlos Leistung abstrahlst, wo sie nicht in der gewünschten Richtung in die Luft geht, sondern im Shack und anderswo in die Umgebung strahlt.


    73, Peter - HB9PJT

    Pascal, gute Mantelsperren habe ich hier noch, könnte also noch eine weitere einschlaufen. Aber was sind die Kosten? Verliere ich dadurch nicht auch Leistung in der Antenne?

  • Jetzt habe ich eine zweite MWS direkt an den TX-Ausgang gehängt. Das SWV ist auf allen Bändern etwa gleich geblieben, nur auf 40 und 17 ein wenig schlechter geworden. Ich nehme das mal als ein gutes Zeichen ;) Bin gespannt, wie sich das nun im Funkverkehr macht.

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • Andre, eine Mantelwellensperre ist nichts anderes als eine glorifizierte Gleichtaktdrossel. Im einfachsten Fall RG58 Koax ein gutes Dutzend mal durch einen FT240-43 gedreht. Damit hast Du auch schon die Kosten, etwa 5 Euro. Plus etwas Wickelband, um den Kern gegen Stoss zu schuetzen. Also sagen wir man fuenf Euro und 10 Cents :)


    Wenn Du mehr als ein paar hundert Watt planst, nimm einen FT240-31, der kostet dann aber 10 Euro oder so.


    Mantelwellensperren bringen in Deiner Situation eventuell weniger als erhofft. Dito fuer die Stationserde. Denn die Gegengewichte Deiner Antenne werden nahe am Haus verlaufen und damit nahe an Stromleitungen und dergleichen. Das koppelt dann an der Mantelwellensperre vorbei. Ich habe das hier auch. Sehr gute Sperre gebaut, hat eine am HP3577 gemessene Gleichtaktimpedanz von 5k ueber den ganzen KW-Bereich, aber es kommt dennoch QRM aus unserem Haus rein. Der Grund ist, dass ich die Ground Plane wegen Flugplatznaehe nicht viel ueber Dachrinnenhoehe bauen durfte. Damit liegen einige der Radials nahe an unserem Dach, welches aus Metallschindeln besteht. Das koppelt natuerlich und das Metallschindeldach ist fast wie ein "QRM-Staubsauger". Der 40m Dipol haengt an demseleben Einspeisepunkt, laeuft aber in den Garten raus und der pickt sich damit auch weit weniger QRM auf. Z.B. kann ich den Lichtakku meines Fahrrads mit dem Chinakracher-Netzteil nur laden, wenn ich auf 40m bin, aber nicht auf 10, 15 oder 20m.


    Anderer Tipp, zumindest fuer weitere Projekte: Man sollte hereinkommende DC-Kabel direkt an der Buchse erden und auch unmittelbar dort mit einem Keramikkondensator im Bereich 10-100nF abblocken. Nicht erst am Ende einiger Zentimeter Draht. Dann ist auch eloxiertes Alu nicht so der Hit, aber wenn man die Schrauben gut anknallt, koennte es gehen (die Anodisierungsschicht leitet nicht und muss durchstossen werden).


    Wenn die 10k Pull-ups den Keyer zum "Nicht mehr anspringen" bringen, ist etwas faul in der Verdrahtung. Dem sollte man nachgehen, das ist nicht normal.


    Tom,. die 1k Widerstaende dienen in diesem Fall auch zur HF-Entseuchung, haben also je zwei Jobs. Sie stellen zusammen mit den 1nF Kondensatoren Tiefpaesse dar.


    73, Joerg

  • Interessant, Jörg, vielen Dank für Deine Anmerkungen.

    • Ja, das QRM ins Haus von den Gegengewichten kann ich bestätigen. Der Haussegen hing mal eine zeitlang mächtig schief als das DSL regelmäßig ausstieg, sobald ich die Taste gedrückt habe. Nach vielem Hin und Her hat ein besseres DSL-Kabel und ein drittes Gegengewicht dieses Problem dann definitiv gelöst.
    • Im anderen QTH habe ich zwei FT-240-31 gestapelt und mit Teflonlitze bewickelt. Diese MWS dient als Übergang von der HL zum (kurzen) Koax. Wird auch bei QRO 700W kaum warm.
    • Direkt an der Buchse erden: Das werde ich mal prüfen. Ich ging bisher davon aus, daß das eigentlich der Fall sein sollte, da ja durch die Bohrung das blanke Alu offenliegt und die Verschraubung dann für Kontakt sorgt. Aber prüfen ist besser als vermuten. Wo ich den C hinsetzen soll, habe ich leider nicht verstanden. Kannst Du das noch mal erklären?
    • Vermutlich habe ich die R=10K fehlerhaft eingelötet. Ich hab's nur mal kurz probiert. Die Verkabelung des Keyers sollte eigentlich iO sein.

    Habe gerade ein wenig auf 7,039 gedaddelt (mit der zweiten MWS in der Leitung). Kannste ja mal auf RBN besichtigen (03 JUL 18:44):

    http://www.reversebeacon.net/d…xsd1.php?f=0&c=dm1aa&t=dx

    Ich bin nicht unzufrieden.

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • Ja, Andre, das ging immerhin bis Schweden rauf. Das sind ja eine Menge Skimmer in Europa. Meist bin ich auch in der Naehe unterwegs, 7035kHz. Dann noch 14035kHz, oder etwas abseits, wenn besetzt oder so ein Solardach gerade drauf rum roedelt.


    Ich bekomme aus Europa nur selten einen RBN Spot. Warum auch immer, denn in CW auf 20m funktioniert das recht gut. DL irgendwie nicht so, aber ON, G, LY, OH, HA, F, I, EA und so weiter. Ein CW QSO in Deutsch, das waere mal was. Obwohl meine 15wpm dabei vermutlich auseinanderfallen wuerden :)


    Die Buchse mag Massekontakt haben, aber bei eloxierten Platten ist der oft zufaellig und unsicher. Auch kann man das nicht anknallen, weil das China-Messing dann bricht oder das labbrig geschnittene Gewinde rausreisst. Vom Gewinde zur Seite hin ist der Kontakt nicht zuverlaessig. Am besten direkt neben der Buchse eine kernig anknallte Schraube mit Zahnscheibe und Loetlasche setzen (hoffe, das ist das richtige Wort, bei uns ist es "Solder Lug"). Daran auf kurzem Weg die Masse sowie von der Versorgungsspannung ein Keramik-C an diese Lasche. Alles sehr kurz halten.


    73, Joerg

  • Tja, lbr Joerg, Kalifornien habe ich leider noch nie arbeiten können; ich mache allerdings ausschließlich CW, keine Digi-Modes. Wenn Du es bis nach HA schaffst -- alle Achtung!


    OK, die Sache mit der Erdung/C habe ich jetzt kapiert (hoffentlich), danke nochmal.


    Ja, ein CW-QSO wäre mal schön. Vllt geben es ja die Bedingungen bald einmal her. Bei 15 wpm beginnt allerdings mein CW auseinanderzufallen ;) Werde mir Mühe geben. Ich habe Dein Call unter Beobachtung gestellt :)

    73 de Andre DM1AA AGCW=3984 HSC=1990

  • Andre, QRS ist nie ein Problem, muesste ich bei deutscher Sprache eh. Gestern hatte ich ein 45min QSO mit W9BFP und er ist immer mit 12wpm unterwegs. Wenn ich mit 87 noch so gut geben kann wie er, waere ich gluecklich. HA8LNN kam gestern auf 20m um 0441 UTC mit 579 durch. Mich wundert das jeden Abend, denn da liegt ja die ganze Strecke im Dunkeln. Im Prinzip sollte 20m tagsueber besser sein, doch da ist meist nur USA, Kanada und Mexiko angesagt.


    Bei mir ist es gut 90% CW und 0% Digital Modes. Ich kann FT8 nichts abgewinnen. Die anderen digitalen Modes sind mir zu chaotisch. Es gibt viele Dutzend, weit zu viele, und ich kann nicht raushoeren, welchen ich einstellen muesste. CW ist auch uriger.


    73, Joerg