2m QRP IC-251E: schwache FM Modulation - Fehlereingrenzung?

  • Liebe OMs,


    Operation gelungen, Patient tot :(

    Ich bedanke mich bei allen, die mich tatkräftig unterstützt haben.


    Ich hatte sicherheitshalber die Position am Modulations Pot markiert und den Schleifer mehrmals bewegt. DAS hat genügt wieder eine vernünftige Modulation zu bekommen. Ich konnte auch einen der Mods identifitieren: der LOCK Schalter aktiviert SENDEN und RUFTON - soll so sein. Nach Transport ins Shack waren plötzlich die Tuning Speed und Speichertaste ohne Funktion, beim nächsten Einschalten fiel das Display aus ...


    Ich frag mich nun ob ich mir den Austausch der Elkos am Displayboard antun soll (Habe ein altes ICOM FAQ gefunden, welches bei Geräten dieses Alters und Displayproblemen den ELKO Tausch vorschlägt). Bisher hatte ich tunlichst jeden Eingriff am Gerät vermieden wegen der zahlreichen Geschichten zu Problemen bei der Durchkontaktierung und schlechter Lötstellen der IC211 und IC245 Serie. Kann ich den ESR am ELKO messen ohne ihn auszulöten (verdächtige die ELKOs rund um den DC Konverter für das VFD Display)?


    Der Hinweis von Peter zur Modulationsbreite hat mich dazu gebracht mich mit dem Thema bei meinen bescheidenen Messmöglichkeiten zu beschäftigen, folgendes habe ich dazu gefunden:

    PS: Schade, der IC251 gefällt mir sehr und er würde für meine Zwecke vollkommen reichen ...

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Hallo Wolfgang,


    hatte vor Jahren für einen OM schon mal so ein Gerät mit den von dir aufgezeigten Problemen. Es lohnt sich dort etwas am Display zu machen.

    Der Hauptfehler bei dem Gerät welches ich auf dem Tisch hatte waren die " Durchkontaktierungen " die eigentlich gar keine waren. Oben ein Leiterzug,

    unten ein Leiterzug , dazwischen dann nur der Anschlusspin vom IC. Wenn das IC auf einer Seite nicht mehr richtig gelötet ist , ist es vorbei mit der

    Funktion der Baugruppe. Habe damals alles schön gesäubert mit Reiniger und hartem Pinsel. Danach unter Zugabe von Flussmittel die ganze Platine

    neu gelötet. Man braucht genügend Licht damit man erkennt ob der IC-Anschluss gut verzinnt oder nur geklebt wurde. Danach Leiterplatte wieder

    reinigen. Ach ja, eine Entlötpumpe zum Absaugen des alten Lötzinnes erleichtert die Arbeit. Benutze bleihaltiges Lötzinn mit Flussmittel innen.

    Drück dir die Daumen...


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Ich hatte mal vor ´zig Jahren einen Icom 2 Mtr. FM-TRX, der mit der umlötbareren Diodenmatrix. 6 oder 12 Kanäle glaube ich. Dezenter Militäry-Look. War mein OV Telefon. Ich habe bei der Kiste alle Lötstellen unendlich oft nachgelötet; auch vorher die Bauteile entfernt, gereinigt und wieder eingelötet.

    Es blieb eine ewig riesengroße kalte Lötstelle, das ganze Gerät...und ich war nicht der Einzige mit dem Gerät im OV.

    73 de Wolfgang

    DL2YBF

    P S 10 Mtr. ist offen

  • Hallo,

    der IC-251 hat keine großen Probleme mit fehlerhaften Lötstellen. Das großzügige Nachlöten führt bei wenig erfahrenen Amateuren oft nicht zu dem gewünschten Ergebnis, da nicht selten ungewollte Lötbrücken erzeugt werden. Man sollte immer erst da die Schaltung prüfen, wo man tätig war.

    Gerät unten öffnen und an der Driver Unit die Steckverbindung J2 prüfen (Leitung geht an P9 EF Unit).

    Im Internet findet man mehrere Tips, wie man ohne teure Messgeräte den FM-Hub einstellen kann. Da keine dieser Möglichkeiten von mir schon mal ausprobiert wurde, kann ich sie auch nicht weiterempfehlen.

    Von wilden Elko-Orgien rate ich ab. Elkos im Inverter wechselt man, wenn man sicher ist, dass der Fehler auch in dieser Stufe liegt. Man misst doch wenigstens ersteinmal die Spannungen, die für die Funktion wichtig sind. Das Internet ist voller Reparaturtips von Amateuren über die man nur den Kopf schütteln kann.


    73

  • Wolfgang, Du kannst ein kleines Stueck Holz nehmen und hie und da sanft gegen Leiterplatten druecken. Ein flachgefeilter Zahnstocher reicht oft. Sehen ob dabei ausgefallene Tasten oder Teile des Displays kurzzeitig wiederkommen. Wenn ja, dann sind es kalte Loetstellen, Steckkontakte oder Poti-Schleifer. Wenn sich keine Kontakte oder Poti-Schleifer in der betreffenden Schaltung finden, ist ein Loetmarathon angesagt. Sollte das IC-251E bereits mit bleifreiem Lot gefertigt sein, wuerde mich das nicht gross wundern. Dann waere der Tipp von Manfred mit dem bleihaltigen Lot gut, habe ich manchmal so gemacht, um ein Geraet zu retten. Dabei versaut aber die Loetspitze recht schnell, also damit rechnen, danach eine neue kaufen zu muessen.


    Das Trimmpoti fuer die Modulation war eine gute Entdeckung. Beim Display koennten z.B. Potis fuer die LCD Vorspannungen vorhanden sein, bei denen der Schleiferkontakt verloren ging.


    Sowas habe ich bei Oszilloskopen getan, wo es hiess "Das ist voellig tot". Bei allen, aber auch wirklich allen Potis mit Sharpie Stift (bei Euch Edding?) die Position markiert, dann alle bei ausgeschaltetem Geraet mehrmals mit Schwung hin und her gedreht, anschliessend wieder auf die markierte Stellung gesetzt. Danach lief das Dingen meist. Bei hartnaeckigen Faellen ein kurzer Zischer aus der Caig DeOxit Spruehdose, frueher in Deutschland war es Tuner 600 von Kontaktchemie. Keine aggressiven Kontaktsprays aus dem KFZ-Bereich benutzen.


    Ich wuerde einige Zeit in die Rettungsversuche stecken, weil das IC-251E ein schoener Klassiker ist.


    73, Joerg

  • Der Patient wurde wieder (partiell) zum Leben erweckt; Lötkolben war schon warm, aber dann habe ich doch noch eine extra Runde durch alte englische Foren gedreht.


    Das Gerät hat an der Rückseite einen Schiebschalter mit dem der Speicher auch bei ausgeschalteten Gerät die Versorgungsspannung erhält (in den 80er Jahren wurden noch keine Pufferbatterien verbaut). Wenn durch Glitches auf der Versorgungsspannung der Speicher "spinnt" funktioniert die Anzeige nicht. Nach Ein-/Ausschalten - wird von einigen OMs als "Reboot" bezeichnet (findet man in einigen Foren) - funktioniert das Display wieder.


    Jetzt sind nur mehr die beiden Tasten TUNING SPEED und SPEICHERBELEGUNG eine Baustelle (zur Zeit ohne Funktion). Die (9V) Steuersignale habe ich getestet - sind ok. An die Display Platine mit P-MOS Prozessor und C-MOS Gatter kommt man aber nicht heran, da diese senkrecht hinter der Frontplatte verbaut ist. Aber zur Not kann ich auch ohne diese Funktionen leben ...

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Hast du die Steckverbindung überprüft? Der Stecker steckt vermutlich nicht richtig auf den Kontaktstiften. Wurde vermutlich beim Ausbau des Tonrufs gelockert.


    73

  • Wolfgang, die Frontplatte kann man abbauen und danach die Prozessor-Platine herausholen (LEI Board?). Icom hat es ja sicher so konstruiert, dass die Montage in deren Produktion nicht so lange dauert. Wenn Du das eines Tages angehst, solltest Du ein ESD-Armband tragen und das Chassis des IC-251 damit verbinden. Auch die Masse der ausgebauten Platine und die Erde des Loetkolbens. Die alten CMOS Chips waren wie die Prinzessin auf der Erbse, was ESD angeht. Das koennte auch der Grund sein, dass die Eingaenge fuer diese Tasten nicht mehr reagieren. In der Hoffung, dass die nicht direkt in Prozessor-Pins gehen, denn dann koennte man es nicht mehr reparieren.


    73, Joerg