2m QRP IC-251E: schwache FM Modulation - Fehlereingrenzung?

  • Liebe OMs.


    nachdem ich im Herbst mit CW begonnen habe war ein kleines 2m Allmode Gerät gefragt, da in der Stadt KW Antennen eher problematisch sind ;)

    Mich faszinieren alte, analoge Geräte und deshalb habe ich einen rund 40 Jahre alten, gut erhaltenen IC-251E erstanden. Leider hat dieser ein extrem schwaches FM Signal (trotz MIC Gain/RF Power jeweils 100%) - Träger ist ok. Habe zu Beginn Mikrofon mit 9V Phantomspeisung getestet - ist ok; 9 Volt liegen auch an Mikrobuchse an; SBB Modulation ok; CW liefert 10W.


    Ich finde kein Servicemanual - Blockdiagramm, Schaltplan und Platinenlayout sind vorhanden. Hat jemand eine Idee wie ich den Fehler eingrenzen kann?

    Herzlichen Dank für Eure Bemühungen.


    73 Wolfgang, OE1WKC

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Hallo Wolfgang,


    ohne jetzt in die Schaltung zu sehen .....FM hängt zusammen mit einem Logaritmier-Verstärker. an dessen Ausgang könnte ein Trimmpotie sein mit dem du den Modulationshub einstellst.

    Mal von der Modulationsdiode ( C-Diode ) den Signalfluss rückwärts verfolgen und das Trimmpotie finden. Wenn du nicht klar kommst werde ich mir mal den Schaltplan besorgen und

    dir an hand dessen den Signalfluss aufschreiben.

    Versuch erst mal dein Glück.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Lieber Manfred,


    herzlichen Dank für Deinen Hinweis. Ich habe das Blockdiagramm und den Schaltplan analysiert und den relevanten Abschnitt herauskopiert (siehe Anlage).



    Das Modulationssignal kommt vom Mikrofon (mit eingebautem einstufigem Verstärker) über das "Mic Gain" Pot. Dahinter wird der 1,7kHZ Tone Burst optional für den Umsetzer zugemischt. Ich plane nun diesen als Testsignal am Skope bis zum FM Modulator zu verfolgen.


    1. Unklar ist mir die Funktion des Schaltungsabschnitts "IDC" vor dem Tiefpass?

    2. Kann der violett markierte Trimmer R58 das von dir angesprochene Trimmpot sein, welches den Hub über die Varicap D11 steuert?

    3. Finde ich mit dem 1:10 Tastkopf das modulierte Signal an Pin4 von IC6?


    Danke für Deine Unterstützung

    Wolfgang, OE1WKC

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Hallo Peter,

    meine eMail findest Du bei QRZ.com.

    Herzlichen Dank für deine Mitteilung.

    73 de Wolfgang, OE1WKC

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Hallo Wolfgang,


    das von dir markierte Trimmpotie ist genau das richtige. Damit stellst du den FM-Hub ein. Zum Regler R67 bin ich noch am überlegen, was dessen genaue Bedeutung

    ist. Jedenfalls auch etwas zum Einstellen der Verstärkung oder Begrenzung der Verstärkung . Dort mal nicht drehen . Den Regler R58 nur so weit aufdrehen, dass es

    keine Beeinflussung der Nachbarkanäle ( + und - 12,5Khz ) gibt.

    @ Günter , danke für den Link, Unterlagen kann man nie genug haben.

    Nachtag/ Korrektur:

    Es handelt sich um den Regler R59 mit 1K , so wie du ihn markiert hast, der R67 ist " Level Adjustage " laut Manual.

    Wolfgang, ich habe seit 5Minuten das Manual. Dort gibt es auf Seite 28 ein Bild mit Darstellung der Einstellpunkte.

    Jetzt muss ich das Manual nur noch zu dir bekommen... mal sehen, wie ich einen Weg finde..

    Nachtrag/korrektur- Ende.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo OMs,


    hat vielleicht jemand eine Ahnung was der Schaltungsteil "IDC" macht.


    Habe Steuersignale ergänzt:

    1. CW T9V kommt vom Mode Wahlschalter bzw. Diodenmatrix.

    2. Mod out geht zum AUX Pin 5 (Accessory Socket - Output Transmitter Mic Amplifier Stage)



    Aktuell baue ich einen simplen Richtkoppler. Allerdings habe ich so meine Zweifel was mein 70MHz TDS 210 Scope bei 144MHz anzeigt?

    Außerdem frage ich mich wie ich den Pegel des 50 Ohm Signalgenerators bei 600 Ohm Eingangsimpedanz (gefordert 600mV) einstelle?


    @ Manfred - DANKE


    73 Wolfgang

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Hallo Wolfgang,


    nehmen wir an, die Eingangsimpedanz hat ungefähr 600 Ohm , dein Generator 50 Ohm... Schalte in Reihe in die NF-Signalleitung einen Festwiderstand von 560 Ohm , oder einen

    Trimm-R von etwa 1k Ohm. Jetzt erhöhst du langsam den Generatorpegel und misst gleichzeitig mit deinem Oszi mit Tastkopf 10:1 , wegen hochohmig , am NF-eingang die NF-Spannung.

    Du erhöhst so lange bis die 600mV zu messen sind. Jetzt kontrollierst du am 50 Ohm - Ausgang die Spannung , die sollte nun 1200mV sein. Mit dem 1k Trimm-R stellst du genau die 600mV

    ein bei 1200mV am 50R Port. Kann dein Pegelgenerator den Pegel von 1200mV nicht , so verbinde einfach direkt den 50R Port mit dem Mikrofoneingang. Da aber Gleichspannung am

    Mikrofonport anliegt bitte einen Folienkondensator in die Leitung einschleifen. Nach dem Kondensator dann am Mikrofonport wieder die 600mV einstellen. Mit dem Oszilloskop

    die Signalform kontrollieren, es sollte schon eine gute Sinusschwingung anliegen , kein Rechtecksignal , oder Sägezahn , oder Dreiecksignal. Wichtig ist, dass eine saubere Sinusspannung

    in den Port rein geht. Hochohmiger Tastkopf ( das sind 10Mohm ) damit das Signal nicht beeinflusst wird.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • IDC circuit (Instantaneous Deviation Control) eine ICOM- Spezialbezeichnung. Andere sagen dazu Modulationsbegrenzer.


    73

  • Danke Peter,


    ich nehme an, dass die Funktionsgruppe des Modulationsbegrenzer bei FM und SSB aktiviert ist.

    Bei CW schaltet Signal "CW T9V" mit Transistor Q16 das Modulationssignal gegen Masse und legt die Modulation still?


    PS: Modulationsbegrenzer war das Stichwort, hier ist die Funktion und der Signalpegel beschrieben:
    https://forums.qrz.com/index.p…-to-an-older-radio.62463/

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Hallo Wolfgang,

    mit einem Mikrofoneingangssignal Sinus 1kHz und 600mV eff bei "Mic Gain" max. steht an R59/R60 ein rechteckähnliches Signal von ca. 4Vss. Damit kann der erforderliche Frequenzhub sehr gut erreicht werden.


    73

  • Lieber Peter,

    ich habe nun erste Tests auf der PLL Platine gemacht.



    1. Kein Signal des Tone Burst (1.750 KHz) auf Pin "MOD" (Stecker J5)
    2. Mikrofonsignal ist auf PIN "MOD" sichtbar
    3. 1 KHz Testsignal (600mV) auf PIN "MOD" sichtbar
    4. Steuersignal TS auf Pin "TONE" (Stecker J1) steht immer auf +9V (TS Signal); sollte durch Taster S6 auf Masse geschaltet werden und damit über Q19 den Tone Burst Generator aktivieren - funktioniert nicht
    5. Baugruppe Tone Burst ausgebaut und extern getestet - funktioniert



    Die weitere Analyse zeigt, dass die Schalter SEND, TONE und LOCK über Dioden verschaltet sind. Hier dürfte ein Problem vorliegen, da einerseits das TS Signal nicht auf Masse schaltet und andererseits LOCK den Sender aktiviert!?

    Am Schleifer von R59 habe ich ein verzerrte Signal (kein Rechteck) von wenigen hundert mV beim Anlegen des 1 kHZ Testsignals.

    Ausgekoppeltes HF Signal auf Skope (als Schätzeisen, da nur bis 70Mhz spezifiziert ;) erkennbar, Frequenz und FFT werden dargestellt ...

  • Hallo Wolfgang,

    wenn dein Testsignal über Mikrofonbuchse eingespeist quasi unverstärkt an R59 bzw. Trimmer R58 ankommt (du sprichst ja von nur wenigen mV), dann kann es ja nur in der Verstärkerstufe davor Probleme geben. Ich hatte mal ein anderes Gerät von Icom hier zur Reparatur, wo keinerlei Modulation mehr durchkam. Es war ein defekter Kondensator im Bereich der ersten Verstärkerstufe; hatte altersbedingt einen Kurzschluss. Ich würde an den Mikrofoneingang ein Testsignal anlegen und dann hinter jedem der vier Transistoren mal die Verstärkung des Signals kontrollieren. Dabei dann natürlich sich auch mal die Spannungsversorgung der einzelnen Stufen anschauen.

    73 Wilhelm

  • Der Taster links unter dem Tuning-Knopf hat eine Doppelfunktion. 1. TS (Tuning Speed) Abstimmgeschwindigkeit, 2. Rufton, wenn die Funktion Abstimmsperre (Dial Look) aktiviert wurde.

    Um den Rufton auszulösen, wird der Schalter "Lock" auf ON geschaltet, dann der Sender aktiviert und danach lässt sich der Rufton mit dem "TS"-Taster auslösen. Der Taster aktiviert nicht den Sender, sondern nur den Rufton.

    Die Mod-Spannung 4Vss wurde an R60, wie beschrieben, gemessen. Also nicht am Schleifer, sondern vor R59 gemessen. Da das Mikrofonbuchsensignal 600mV eff so hoch gewählt ist, dass der Mod-Begrenzer schon voll aktiv ist und das Sinussignal beschneidet. Das in der Amplitude beschnittene Signal wird durch den folgenden Tiefpass von Oberwellen befreit und damit entsteht ein rechteckähnliches Signal was verrundet ist und einen Einschwinger besitzt.

    Wo liegt dein Problem?


    73

  • Lieber Peter,

    Danke für den Hinweis. Habe Messung nun korrigiert - R60.




    Signal offensichtlich innerhalb der Spezifikation (Verzerrung am Eingangssignal/Kanal1 möglicherweise HF Einstreuung), trotzdem kommt in FM kein moduliertes Signal - nur Träger. Was mir beim Vergleich mit YouTube Videos aufgefallen ist, dass das Analog Instrument in den Videos deutlich ausschlägt - bei mir erfolgt kaum eine Anzeige. (Habe Modulation in SSB getestet - klare Modulation und das Anzeigeinstrument folgt dem Mikrofonsignal)


    Leider wurden am Gerät von den Vorgängern einige Modifikationen wie z.B: ein zusätzliches POT für die SBB Ausgangsleistung vorgenommen.

    Was mich irritiert, dass das Betätigen des LOCK Schalters sofort den Sender aktiviert!?


    Wo such ich weiter?


    @ Wilhelm: Danke für Deinen Hinweis. Geringer Pegel aufgrund des falschen Messpunkts.

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    73 de wolfgang, OE1WKC

  • Wolfgang, wenn Du am Poti R59 ein NF-Signal hast, aber keine FM Modulation, miss mal die Gleichspannung an der Kathode der Varicap-Diode D11. Schwer zu sagen, weil keine Spannungsangabe und einer der Widerstaende nicht erkennbar ist, aber etwa 1V sollte da schon anliegen. Sonst kann sie nicht modulieren.


    73, Joerg

  • Wenn die Dial Look-Funktion aktiviert wird und der Sender in Betrieb geht wurde vom Vorbesitzer die PTT-Leitung mit auf den Schalter gelegt. Kann man so machen.

    Das Anzeigeinstrument zeigt die Ausgangsleistung an. Bei FM ändert die Modulation nicht Amplitude sondern die Frequenz. Im Gegensatz zu SSB ist ständig volle Ausgangsleistung vorhanden.

    Den Fehler der zu leisen FM hast du doch schon gefunden. Das Poti R159 ist vom Vorbesitzer verstellt worden oder hat ein Kontaktproblem.

    In der Werkstatt wird das weiter oben genannte 600mVss / 1kHz-Signal in die Mikrofonbuchse eingespeist und mit dem Poti ein Frequenzhub auf einem z.B. Mod-Analyzer der Hub von +/- 5kHz eingestellt. Vor einigen Jahren wurde das Frequenzraster von 25kHz auf 12,5kHz reduziert, was natürlich die Lautstärke des FM-Signals der heutigen Geräte etwas verringert. Der Vorbesitzer hat sich eventuell daran angepasst.

    Mehr zu dem Thema:

    https://dg1tal.eu/fm/nfm-mit-afu-geraeten/


    Da du sicherlich nicht über einen FM-Hubmesser verfügst, wirst du evtl. mit Hilfe einer Gegenstation die richtige Einstellung austesten müssen.


    Viel Erfolg

    73

  • Gegenstation ist eine gute Idee. Das geht auch unbemannt ueber Web-SDR und einige haben 2m/70cm inklusive FM:


    http://heppen.be:8091/


    Wenn man Aufzeichnungssoftware wie Audacity (kostenfei) benutzt, kann man sich seine Modulation im Vergleich zu anderen anhoeren.


    73, Joerg