Unterdrückung der 9. Oberwelle. Wie?

  • Hallo,


    ich weiss, dieses Thema ist etwas Off-Topic. Zu den Umgebungsbedingungen: Kabelfernsehen. Antenne (Moxon) auf Balkon.
    Wenn ich mit meinem TS480 auf 6m mit Antennenrichtung Fernseher sende, werden ZDF und ein paar andere Sender stark gestört. Bild entweder stark verpixelt oder kein Empfang. Der TS-480 hat laut Datenblatt auf 6m Oberwellendämpfung von mindestens 60dB. Meine Nachforschungen haben ergeben, dass die gestörten Sender alle im Kabelkanal auf S39 450MHz senden. Und genau diese Oberwelle ist bei meinem TS-480 besonders ausgeprägt, zumindest bei 80W. Wesentlich stärker als die 7. 8. 10. 11. (gemessen mit einem TinySA). Bei 30W kein Problem, aber 80W ist die Untergrenze für MeteorScatter.
    Wie kann ich diese Frequenz unterdrücken?

    Danke für alle Hinweise.

  • So ein Zauberteil nennt man Tiefpassfilter.

    Je nachdem wie es dimensioniert ist, dämpft es nicht nur die 9. sondern auch die 2. 3. 4. 5. .... n. Oberwelle.


    73,

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Günter,


    aber vielleicht gibt es noch eine "einfachere" Lösung, wie z.B. Stubs bei geraden Oberwellen.

  • Stubs (Lambda viertel Notch-Kreis) können für jedwede Frequenz bemessen werden, nicht nur für Oberwellen. Aber warum möchtest du nur die 9 Oberwelle dämpfen? Mit einem gescheiten Tiefpass dämpfst du sämtliche unerwünschten Aussendungen oberhalb: Nicht nur Harmonische, auch die hochliegenden IM Produkte.


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Uli und Günter..


    Man könnte mit einem der zahlreichen Onlinetools ein Tiefpass mit Grenzfrequenz für 6m berechnen und nachbauen.


    Man könnte auch die Gedanken, die DK4SX sich machte einfach übernehmen.. Da gibt es Filter, die bereits die 3. Harmonische um 70 dB dämpfen.

    73, Bert DF7DJ

  • Hallo,

    ein ordentliches Tiefpassfilter in komplett gekapselter Bauform in althergebrachter "D-Zug-Technik" sollte das lösen, wie hier schon einige vor mir bemerkten.

    Ich habe leider die Erfahrung gemacht, daß es genausogut auch TV-Eingangsteile sein können, die das Sendesignal aufnehmen und intern dann infolge Übersteuerung die Oberwellen erzeugen.

    In dem Fall dürfte nur ein Hochpaß von dem Fernseher wirken.

    Wenn es bei 30W noch geht, dürfte eigentlich nicht viel Aufwand erforderlich sein.

  • Hallo,


    bei den 6m Tiefpässen (Eigenbau oder professionell), die ich im Netz gefunden habe, hört die Durchlasskurve bei spätestens 300MHz auf. Was oberhalb durch Streukapazitäten und -Streuinduktivitäten passiert, weiß man nicht. Etwas ähnliches scheint auch beim TS480 der Fall zu sein. Deshalb meine Idee nur diese Frequenz zu dämpfen.

  • Hi,

    quick and dirty: T-Stück zwischen TX und Antennenkabel. An den freien Port offenen Lambda/4-Stub für die gestörte Frequenz. Dabei Verkürzungsfaktor für das für den Stub verwendete Kabel einrechnen, ebenso die Länge des freien T-Ports . Wenn vorhanden mit VNA checken, meistens reicht jedoch ein Lineal aus.

    73

    J.

  • Der Tiefpass muß natürlich mit der Technik für die Frequenzen aufgebaut werden, die er dämpfen soll. Ich würde für mich (mit Schreibtischwerkstatt) hier doppelseitiges FR4 fürs Gehäuse nehmen und die einzelnen Glieder mit Trennwänden abschirmen, Deckel drauf mit gutem Kontakt oder punktuell verlöten nach Abgleich. Die Kondensatoren FR4, SMD oder sehr kurze Drähte. Und mal schauen, wie die UHF-Leute ihre Filter bauen, vielleicht kann man was abgucken, was verwendbar ist.

    Ein 5-poliger Tiefpass sollte eigentlich reichen, denn im TRX ist ja auch ein Filter drin. Die Grenzfrequenz nicht zu knapp dimensionieren, damit das Nutzsignal infolge von Toleranzen nicht gedämpft wird, es geht ja um höhere Oberwellen, und von der Sache her (30W geht, 80W nicht mehr) reichen ja minimal schon rund 6dB Zusatzämpfung.

    Der Vorschlag von DL3NRV ist auch interessant und dürfte die erforderliche Dämpfung bringen.

  • bei den 6m Tiefpässen (Eigenbau oder professionell), die ich im Netz gefunden habe, hört die Durchlasskurve bei spätestens 300MHz auf

    Selbstverständlich lässt sich ein Tiefpass so bauen, dass er bei hohen Frequenzen nicht überspricht. Das hängt einzig von der Auslegung und von der Art des Aufbaus ab. Ein Stub wäre eine Lösung für nur eine Frequenz, noch nicht mal für ein Frequenzband, denn seine Notchtiefe ist bei hoher Güte recht schmal.


    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo,

    Hochpassfilter am TV-Eingang gab keine Verbesserung.

    Jetzt teste ich die Idee von DL3NRV. Bis jetzt keinen Erfolg. Möglicherweise ist der Notch zu schmal und ich finde nicht die richtige Länge für 450MHz. Mein VNA geht nur bis 160MHz.

    Ich habe aber einen Antenna Analyzer PS100 mit dem kann man das SWR von 137,5 MHz...2,7 GHz messen.
    Kann ich den "irgendwie" benutzen ?


    PS: Ein VNA bis 3 GHz ist schon lange mein Wunsch ....

  • Mal noch ein anderer Gedanke: Du könntest mal die Ruheströme der (bipolaren) Endstufentransistoren überprüfen. Es sollten für beide zusammen min. 0,6A sein. Messen könntest Du dazu die Spannung über dem 10mohm - Widerstand.

    Das schreibe ich, weil ich an 2 eigenen Kenwood-Geräten auch schon nachgebessert habe.

  • Hallo Bert,


    von dem Gerät gibt es einen Nachfolger. Ist noch etwas besser, aber leider vergriffen. Sobald er lieferbar, werde ich kaufen - bin auf der Warteliste


    @Jochen: danke für den Tipp. Das Service-Manual hab ich.

  • Möglicherweise ist der Notch zu schmal und ich finde nicht die richtige Länge für 450MHz. Mein VNA geht nur bis 160MHz.

    Ich habe aber einen Antenna Analyzer PS100 mit dem kann man das SWR von 137,5 MHz...2,7 GHz messen.
    Kann ich den "irgendwie" benutzen ?

    Klar kannst du den benutzen. Ein Kurzschluss erzeugt bekanntlich Totalreflexion, die Reflexionsdämpfung S11 strebt gegen 0 dB. Bei der Frequenz bei der der Stub als Kurzschluss wirkt muss also scharf ein hohes VSWR zu messen sein. Die gemessen Reflexionsdämpfung beträgt nur etwa den Betrag der doppelten Kabeldämpfung der Kabelstrecke bis zum Stub. Am besten gelingt das, wenn man S11 oder VSWR grafisch über den entsprechenden Frequenzbereich darstellt.


    Diesbezüglich bietet, wie in den Vorposts schon erwähnt, ein Nano VNA Version 2 mehr Möglichkeiten für weniger Geld.


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Offtopic:

    War die V2 nicht die, wo erst "letztens" (August?) geschrieben wurde, das leider kein 4'' Bildschirm dabei ist?

    Also gibt es jetzt die neue Version mit großem Bildschirm?

    Ist das dann sozusagen NanoVNA-F oder -<wasauchimmer>?

    vy 72/3 de Frank, DG4FCO

  • Ich habe gerade in der Einführung gelesen "Kabelfernsehen". Da könnte natürlich ein Störsignal auch in die Verteilerstruktur (z.B. aufgrund unzureichender Abschirmungen) des TV-Signals eindringen und in dortigen Verstärkern Störungen verursachen. Nur so als Gedanke ohne Kenntnis der Anlage, damit man sich nicht nur an dem TV festbeißt.

    Ich hoffe, daß der Fernseher nicht gleich hinter der Wand des Balkons mit der Antenne steht

  • Also gibt es jetzt die neue Version mit großem Bildschirm?

    Ist das dann sozusagen NanoVNA-F oder -<wasauchimmer>?

    Darauf einzugehen würde den Thread kapern, deshalb bitte hierfür besser einen Eigenen eröffnen. Das Thema gibt es her. Darum ganz kurz: Der NanoVNA V2 Plus4 hat mit dem ursprünglichen nanovna nur den Namen gemein. Er beruht auf einer gänzlich neuen Hardware mit Analog Devices Bausteinen und geht bis 4GHZ: https://nanorfe.com/nanovna-v2.html


    Sorry für OT, und bitte wieder zurück zum Ursprungsthema


    73

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Bestens.

    Ist die Störung auch weg?


    763

    Günter

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