Eigentlich hätte ich es gern etwas größer und länger gehabt. Die Planung stand bereits und alles Material lag bereit. Das Haus war eingerüstet (um neu angestrichen zu werden) und ich wollte das Tragrohr des Sat-Spiegels verlängern um einen endgespeisten Draht als Inv-V vom Carport über das Dach zur anderen Seite des Hauses zu ziehen. 22,x m war mein Plan. Das Einspeisen sollte über den SGC-239 erfolgen, der in einem wetterfestes Gehäuse am Alurohr 5m über Grund über dem Carport schwebt. Als Gegengewicht wird ein 20m langer Kupferdraht entlang der Grundstücksgrenze vergraben und am Alurohr fixiert.
Bei allem ist der WAF (woman acceptance factor) ganz wichtig und unbedingt zu beachten: möglichst wenig Draht darf von Terasse und Garten aus zu sehen sein.
Als ich dann auf dem Gerüst vor den Ziegeln stehe, muss ich feststellen, dass das Dach doch steiler ist als vermutet und ich rutsche gnadenlos. Ein Zugang zum Sat-Spiegel 6m vor mir (zu dem ich auch später über ein Veluxfenste kommen wollte) ist nicht möglich. Alle akrobatischen Lösungen (Dachdeckerleitern, Anseilen über einen Fixpunkt hinter dem First,...) wurden bald verworfen.
Es gab einen 16,5 m Draht als Inv-V ca. 10m vom Tuner schräg zum 10m hohen Firstbalken und der Rest entlang des Dachvorsprungs wieder nach unten. Nicht so toll... aber besser als gar keine Antenne.
Mein shack ist im Keller und das Antennenkabel wird dort unter der Decke herausgeführt und kommt ca. 40cm unter der Grasnarbe nach draußen. Von dort aus sind es ca. 15m bis zum Tuner. Mittels eines Beipasses (orig, SGC) wird er über das Koaxkabel stromversorgt. Am Fußpunkt des Tuners ist eine Mantelwellensperre mit RG 58 auf ft 240-43 und auch die Speisespannung ist HF verblockt.
Das Gerüst ist abgebaut, der Antennendraht kann angeschlossen werden und die Inbetriebnahme erfolgt. Wie erwartet lässt sich nahezu jede Frequenz wurderbar anpassen. Aber sehr schnell ergibt sich folgender Missstand: Nach kurzem Sendebetrieb kannich auf dem Kreuzzeiger mitverfolgen wie das SWR steigt und die Sendeleistung sinkt. Als ein kritscher Wert erreicht ist fängt der Tuner an neu abzustimmen. Das Phänomen tritt auf allen Bändern auf. Was ist hier los? Tuner kaputt?
50 Ohm Dummy anstelle von Tuner installiert - der Leitungsweg ist ok.
Der Tuner wurde demontiert und gegen meinen alten LDG RT 100 getauscht. Der kann zwar nicht alles abstimmen... aber was er mal hat bleibt stabil. Die Kontakte der Übergänge Tuner/ Alurohr / Erddraht sind ok.
Im shack wird der SG-239 mittels Glühlampendummy getestet und er passt alle Fequenzen sauber an ....und bleibt stabil. Also ist er doch ok?!?!
Vielleicht muss ich ihn doch sperren können? Ich dachte ich käme um ein 2. Kabel für den Smartlock herum... wohl doch nicht. - Also 2. Loch ins Fundament gebohrt... Garten wieder aufgegraben... Leitungsweg eingerichtet und mittels 4x2x0,6 einen Leitungsweg für einen Smartlock gebaut. Die Bypässe können jetzt wegbleiben. Ein Smartlockkästchen ist schnell gebastelt. Frequenz abstimmen lassen - Tuner sperren - gut. DENKSTE! Der Fehler bleibt.
Und jetzt?
Irgendwo habe ich mal von einem Balun für unbestimmte Impedanzen gelesen. Schnell ein Adernpaar über einen weiteren FT 240-43 gewickelt und zwischen Antennendraht / Erdkabel und Tuner geschleift. BINGO ! !
Die 16,5m werden mit traumhaften SWR Werten von 160m bis 10m angepasst... und bleiben stabil ! Ich hätte mir wohl sogar den Smartlock sparen können.
Woher dieses Phänomen des steigenden SWR allerdings kommt, ist mir rätselhaft. Hat da jemand eine Idee?
Viele Grüße - Armin