BR-universal-Filt: Kostenloses DSP-Filter-Programm für die Soundkarte

  • Hallo zusammen,


    nach einer Ewigkeit des Suchens habe ich unter


    http://www.dsp4swls.de/dsp/br_uni_filt.html


    ein DSP-Filter für die Soundkarte entdeckt, das speziell für Amateurfunkanwendungen entwickelt wurde und in Echtzeit verschiedene Filterfunktionen (Bandpass, Bandsperre u.s.w.) übernimmt und unterschiedliche Methoden der Störsignal- und Rauschunterdrückung verwendet. Dieses Windows-Programm von Bernd Reiser ist zudem Freeware.


    Nun frage ich mich, ob etwas dagegen spricht, den Audioausgang seines selbstgebauten QRP-TRX mit der Soundkarte des PC zu verbinden. QRP hat nach meiner Auffassung ja nichts damit zu tun, welchen Aufwand man auf der Empfangsseite betreibt. Oder begehe ich hier einen Stilbruch?


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

  • Schmunzel


    Ich hatte ja auch schonmal höflich nach einer CAT-Schnitstelle für den DSP-VFO gefragt. War auch abschlägig beschieden worden.
    Allerdings denk ich, wenn ich qrp mach und einen Laptop dabei hab kann ich den auch für mehr nutzen als das Logbuch führen, dazu sind die neuen kleinen Zauberkisten einfach zu schade ;)


    Gela

  • Spitze, probiere ich gleich mal aus.


    Einen Stilbruch sehe ich darin nicht. Im Gegenteil - warum sollte man sich vorhandene Technologie nicht zunutze machen? Ein PC oder Notebook ist inzwischen ein fester Bestandteil vieler Stationen auch wenn er nicht direkt für den Funkbetrieb benutzt wird.
    Und: QRP bedeutet Betrieb mit kleiner Sendeleistung. Es steht nicht für 'portabel' ;)

  • Hallo


    Zitat

    dl6yev spitze, probiere ich gleich mal aus.Einen Stilbruch sehe ich darin nicht. Im Gegenteil - warum sollte man sich vorhandene Technologie nicht zunutze machen? Ein PC oder Notebook ist inzwischen ein fester Bestandteil vieler Stationen auch wenn er nicht direkt für den Funkbetrieb benutzt wird.Und: QRP bedeutet Betrieb mit kleiner Sendeleistung. Es steht nicht für 'portabel'


    Ein Notebook ist doch "portabel". Wo ist auch der Unterschied ob ich eine DSP ins Gerät einbaue oder halt das Signal im PC verarbeitet.


    Alexander

    Alexander
    DG8KAD
    DOK G14 Herzogenrath
    Ham since 1989
    DARC DOK G-14 Herzogenrath
    EFA FIRAC
    DL-QRP-AG Nummer #2538
    Feld Hell Club #4515
    AGCW #3819

    DIG #6342
    QCWA #36458
    Ten-Ten 77493

  • Hallo!


    Also ich denke auch, daß diese Art der Verbindung eines TRX (ob nun selbstgebaut oder nicht) mit einem PC kein Stilbruch ist. Dafür sind wir ja nun einmal ein "Experimentierfunkdienst". Es gibt ja z.B auch (schon beschriebene) Möglichkeiten, den PC in den Sendezweig einzuschleifen um diesen dann als Rufmaschine zu benutzen....
    Gut, es wird natürlich die absoluten Selbstbauer geben, die nur mit gänzlich selbstgebautem onair gehen.. aber die können dann ja den PC oder Laptop auch noch selber zusammenlöten... ;)


    Und das Software Defined Radio geht ja noch einen Schritt weiter.. da gehts ja ohne einen PC überhaupt nicht mehr!


    vy72, Michael DG1EHM

  • Volker, nochmal vielen Dank für den link; das Programm war für mich heute schon von grossem Nutzen. Läuft problemlos auf PC und Laptop. Falls Ihr keinen Ton hört, unter "Weitere Optionen" gehen und dort Soundcard auswählen.

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
    FT-8x7 & KX1 #0808 etc.
    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor einiger Zeit ebenfalls mit PC-DSP gespielt. Ich fand das aber aus verschiedenen Gründen nicht so gut:
    - große zeitl. Verzögerung führt z.B. dazu, dass man den Mithörton nicht mehr gebrauchen kann. Man muss also z.B. einen Keyer mit eigener Tonerzeugung nutzen.
    - die Leistungsfähigkeit ist schwächer als z.B. reine DSP.
    - es entstehen relativ viele Digitalisierungs-Artefakte.
    - man dreht am Empfänger und an der DSP und es wird letztendlich nur anders und nicht viel besser.
    - wenn man tatsächlich funken will, so schafft es meist das Ohr ohne DSP genau so gut die Zeichen zu entziffern.


    Aber zum Testen der DSP-Funktionalität hilft es natürlich sehr und macht Spaß.

  • Hallo zusammen,


    jetzt muss ich dieses Programm doch auch mal selbst ausprobieren. Mit der Rauschunterdrückung von SDRadio hatte ich gute Erfahrung gemacht. Und die Vorführung eines Medianfilters von DL6IAK, das man übrigens nur mit DSP realisieren kann und der Unterdrückung nichtperiodischer Störimpulse dient, hat mich verblüfft. Die Zeitverzögerung ist ein kleiner Vermutstropfen.


    Wenn es sich allerdings um CW handelt, scheint das trainierte menschliche Gehirn das bessere DSP zu besitzen.

    vy 73 de Volker SM5ZBS

  • Nun habe ich auch mal ein bißchen mit dem Programm gespielt. Die Durchlaufverzögerung ist schon enorm. Für cw eigentlich zuviel und dafür brauche ich inzwischen auch keine superschmalen Filter mehr. Aber beim SSB Empfang kann die Software meiner Ansicht nach bei manchen Stationen etwas ausrichten. Im Vergleich zu meinem 'Clearspeech' Lautsprecher - der für cw völlig ungeeignet ist - sind die dynamischen Filter der Freeware sehr rabiat. Für beide gilt: was man ohne Filter nicht lesen kann geht mit Filter auch nicht. Aber es ist mitunter angenehmer - besonders beim Clearspeech (gibt es den überhaupt noch?).


    PS: Habt ihr auch mal den NF-Generator den es auch auf der Seite gibt ausprobiert? Den werde ich noch häufiger mal einsetzen.

  • Hallo OMs, ich habe dieses Programm unter Linux mit WINE zum Laufen gebracht. Es scheint also "sauber" programmiert zu sein. Alles habe ich noch nicht getestet. Gratulation an den Programmierer!
    Andreas DL4JAL

  • Vielen Dank, ich freue mich wirklich sehr wenn eines meiner Programme so einen Zuspruch erhält. Ich will nur mal kurz die technischen Möglichkeiten eines SW DSP diskutieren:
    Durchlaufverzögerung:
    die Abarbeitung der Daten von der Soundkarte kommend erfolgt immer blockweise, die Blocklänge kann eine bestimmte Größe nicht unterschreiten da sonst durch Taskwechsel der Block evtl. nicht abgearbeitet wird. Ich verwende 1024 Samples bei 11024 Hz Samplefrequenz ergibt eine Blocklängendauer von ca 100 ms, für die Ausgabe muß man etwa noch einmal die gleiche Verzögerung zurechnen da wegen Vereinfachung die gleiche Bufferverwaltung für Eingang und Ausgang benutzt wird. Die Gesamtverzögerung beträgt also etwa 200 .. 300 ms. Ich hatte schon mal mit geringeren Blocklängen experimentiert aber immer mit der Zeit (besonders wenn viele andere Anwendungen liefen) Blockaussetzer feststellen müssen. Also sind SW DSPs derzeit nicht in der Lage kurze Signalvezögerungen (<10 ms) zu realisieren, man ist gezwungen einen Kompromiss zwischen Aussetzwahrscheinlichkeit und Verzögerung zu finden.
    Rauschfilterung:
    ist eines der beliebtesten Anwendungen, ist in meinem Programm noch nicht optimal umgesetzt und es erfolgt auch demnächst ein Update, ich kann nur aus eigenen Erfahrungen sagen die Verständlichkeit wird niemals erhöht aber ein Nutzen durch geringere Ermüdung ist schon vorhanden
    sonstige Techniken:
    sind genauso möglich wie in externen DSPs oder analogen Filtern, es gibt absolut keine Grenzen außer der Rechenleistung der CPU, es wird also zukünftig immer auch SW DSPs geben die up to date sind, ich denke jedoch der SW DSP als Einzelanwendung ist eher selten gefragt, vielmehr erfolgt es eingebettet zusammen mit SW Radios oder Dekodier SW



    zum Schluß wünsche ich euch weiterhin viel Spaß mit eurem Hobby


    Bernd Reiser