Empfänger MA12

  • Hallo,


    ich bin gerade dabei in einer gemütlichen Bastelei mir den MA12 zu bauen. Heute war der Empfänger fertig und ich bin überrascht wie gut der trotz des relativ einfachen Aufbaus funktioniert. Es ist fast kein Rauschen vorhanden und die Zeichen sind glasklar zu lesen. Für die Aufnahme im Anhang hab ich das Handy an den Kopfhörer gehalten. Die meisten Nebengeräusche stammen daher. Trotzdem kann man gut hören was ich meine. Respekt :thumbup:


    73 de Bernd

    DF7LX

  • Hallo Bernd und die Rund,


    habe hier den MA12 für 40m und 80m aufgebaut. So schöne laute Signale kann ich nur empfangen wenn die Stationen sehr , sehr gut einfallen. Mit meinem 2x9m Multiband-Dipol unter Dach und das

    in einem Tal da sind die Signale im Allgemeinen sehr bescheiden. Deswegen hatte ich den Transistor T3 , den NF-Verstärker , geändert. Bin von BC546 auf BC517 umgeschwenkt. Der BC517 ist ein Darlington

    Transistor und dadurch kommt etwas mehr an NF-Verstärkung heraus. Beim Aufbau des Sendeteils / also beim Senden , traten Chirp-Geräusche auf beim Tasten. Ich hatte hier an dieser Stelle wohl schon

    einmal dazu etwas geschrieben , schon etwas länger her , also nur die Kurzfassung . Das Trimmpoti P2 mit 2k5 hat einen Platz auf der Frontplatte bekommen, habe weil gerade vorhanden ein 4k7 Poti

    eingesetzt , jetzt kann man die Ausgangsleistung schön regeln und auch mit kleiner Leistung abstimmen. Die Vorwiderstände der Pin-Dioden die beim Senden den starken Empfang unterdrücken habe

    ich etwas verkleinert . Über die Dioden sollte ein etwas größerer Strom fließen , damit diese gut kurzschließen, ansonsten hört man unangenehme Knackgeräusche .

    Ansonsten viel Spaß mit dem kleinen Gerät , es funktioniert recht gut.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred,


    meine Antenne ist übrigends eine Mag-Loop mit 1m Durchmesser und die steht hinter mir auf dem Regal. Da lief gerade ein CW-Contest. Also hat der OM ein paar Kilowatt an den Start gebracht oder ich habe einen guten MA12 erwischt. ;) Den Sender werde ich mir demnächst vornehmen. Das mit dem Leistungsregler klingt interessant. Wenn ich den Schaltplan richtig lese ist dann aber HF auf dem Poti. Stört das nicht den Oszillator ? (Handempfindlichkeit)


    73 de Bernd

    DF7LX

  • Hallo Bernd,


    es ist meistens nicht die Antenne die Ursache , wenn etwas nicht richtig funktioniert so wie man erhofft hat. Es sind oft die " kleinen Sachen " in der Umgebung die den Erfolg etwas schmälern.

    Eine Antenne " muss " arbeiten können und es darf aus der Umgebung ihr niemand die Leistung entziehen die gebraucht wird um von der Gegenstation gehört zu werden. Ich liege in einer Taallage

    und bei mir auf dem Haus ist noch der Blitzschutz .

    Bernd, da kann also Deine Mag-Loop ungehemmt ihren Dienst verrichten . Bernd im Schaltplan richtig gesehen , mit P2 wird der Sendepegel eingestellt. Ich hatte aber nur ein Poti von 4k7 zur Verfügung.

    Als Leitung zum Poti benutze ich 3 Drähte von Flachbandkabel das man von alten Festplatten her kennt ( 40 polig ) , dabei etwas verdrillt aber nicht 3 einzelne Drähte , sondern noch als 3 adriges Flachbandkabel

    zu sehen. Da alles in ein Metallgehäuse gekommen ist gibt es auch keine Handempfindlichkeiten. Eine Rückwirkung auf den Oszillator besteht, sie ist mit 20 bis 50 Hz , von max zu min , verkraftbar.

    Die Drift eines frei laufenden Oszillators ist bedeutend größer . Also mal keine Bedenken haben , Rückwirkungen gibt es , wir nehmen die paar Herz gern in Kauf . Zu den Strömen durch die Pin-Dioden , muss ich

    sagen, dass im Projekt der Strom etwas sehr niedrig angesetzt war. Soweit ich mich erinnern kann habe ich BA243 eingesetzt , vielleicht benötigen meine gekauften etwas mehr an Strom um sehr gut durch zu schalten. Ich bin da wohl auf etwa 8mA je Diode gegangen , Du merkst es wenn Du mit voller Leistung tastest. Erst mal alles nach Schaltplan aufbauen , ändern erst nach genauer Analyse. Der eigene NF-Ton beim

    Senden ergibt sich aus der Frequenz des Sendequarzes und der Frequenz des RX-Quarzes. Damit Du aber Dein eigenes Mithörsignal nicht übersteuerst , benötigst Du die Pin-Dioden als Dämpfungssteller.

    Bernd alles aufbauen und Funktion begutachten.

    Zur NF-Verstärker Änderung muss ich noch nachtragen, dass der Basisstromwiderstand R8 bei Einsatz eines Darlington-Transistors geändert werden muss, im Orginal sind dort 15K vorgesehen. Ich hatte ein

    2M Trimmpoti eingesetzt , darann gedreht bis die NF optimal war . Poti Ergebniss gemessen und entsprechenden Festwiderstand eingebaut.

    Ich bin mit meinem MA12 zu Frieden . Das Wendelpoti zur Frequenzeinstellung hat ein machanisches Zählwerk bekommen , läuft auch einigermaßen fasst linar in der Skala .

    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred,


    da du dich ja gründlich mit dem MA12 befasst hast hab ich noch eine paar Fragen an dich. Mir gefällt einfach die Schaltung des Empfängers. Deshalb kam mir die Idee den Empänger einzeln für das 80m Band zu bauen. Ein Superhet mit nur 3 Transitoren. :thumbup: Allerdings würde ich gerne auch SSB hören können. Wie müsste das Bandfilter aussehen wenn man die Bandbreite auf 2,3khz ändert ? Und was ist mit dem Seitenband ? Braucht man dafür einen anderen Quarz ?


    73 de Bernd

    DF7LX

  • Hallo Bernd,


    ich nehme mich der Aufgabenstellung mal an. Wenn Du ein gutes Quarzfilter einsetzen möchtest , erreichen möchtest, dann brauchst Du dazu passende / ausgemessene Quarze .

    Welche ZF hast Du vorgesehen , oder wäre interessant für Dich . Ich habe im Laufe der Zeit einiges an Quarzen eingekauft und teilweise schon ausgemessen . 4,915MHz als ZF sind

    ein guter Wert , Eingangssignal + VFO ergibt 4,915MHz. Problem bei 80m als kompletten Bereich stellt der Variationsbereich des VFO dar. Bei kleiner VFO Frequenz werden C-Dioden

    mit sehr großem Variationsbereich benötigt , so ein paar hundert Picofarad .

    Hast Du schon irgendwelche Vorstellungen , was hast Du an passenden Bauteilen.

    Ich muss morgen mal meine 80m Ausführung öffnen und nach sehen , was ich wie gebaut hatte .


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred,


    ein Blick in meine 'Bastelkiste' zeigt das es gar nicht so schlecht aussieht. Einen Satz ausgemessener 4,915 MHz Quarze habe ich schon. Dazu den BF981 für den Mischer und Kapazitätsdioden BB112 für den Oszillator.

    Den Rest werde ich mir besorgen. Ich hab auch mal kurz gerechnet. Oszillatorspule 30µH (bei 1,415 MHz) braucht man ein delta C von 257pf. Das sollte mit den BB112 gehen. Da die Eingangsfilter so Spitz sind frage ich mich ob man im gesamten 80m Band noch ohne mitlaufende Vorselektion auskommt oder müsste die Schaltung an der Stelle geändert werden ?


    73 de Bernd

    DF7LX


    PS: Ist es besser einen neuen Thread aufzumachen oder sind wir noch nahe genug am MA12 ?

  • Hallo Bernd,


    wir befassen uns mit dem MA12 , eben nur in der 80m Version . Deine vorhandenen Bauteile passen schon. Bei mir habe ich 6,144MHz Quarze eingesetzt , bin aber bei einem CW-Filter geblieben. Eine gute

    Vorlage für Deine angedachten 2,3KHz ist das Quarzfilter vom K2 . Falls Du eine neue Leiterplatte herstellen willst, mal auf das besagte K2 Filter einen Blick werfen, also wenn es geht mehr als nur 3 Quarze

    im Filter vorsehen. Bei mir in der Eingangsselektion hat C5 einen Wert von 6,2pf und unten auf der Lötseite ist noch ein kleiner SMD-Kondensator verbaut, könnten wohl 0,5 bis 1,8pf sein , die Schwingkreis-Cs

    sind diese 110pf Trimmer . Dürftest Du so übernehmen können. Ich könnte wenn erforderlich oder interessant die Eingangsselektion mit meinem NWT502 wobbeln und Bilder dazu hier einstellen.

    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Bernd und Mitleser,


    habe eben in meinen alten Aufzeichnungen die RFSim Datei zum 80m Eingangsteil gefunden. Es handelt sich um eine Schmalbandversion mit nur etwa 60-70KHz Bandbreite. Jedenfalls läßt sich diese

    Schaltung nicht so einfach in ihrer Bandbreite vergrößern, dann geht gleichzeitig die Weitabselektion verloren.

    Lasse mir eine andere geeignete Schaltung für 300KHz Bandbreite für 80m einfallen . Das Ergebnis stelle ich dann hier ein.

    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Liebe OM's,

    rein zufällig habe ich vor einer Weile ein zugegeben etwas aufwändigeres Filter gebaut und vermessen.

    Schaltung und NWT-Messung hänge ich mal an.

    Der Plan zeigt das Bandfilter, die Messungen, die Durchlasskurve einmal um die 3,5 Mhz (schmal) und einmal bezüglich Weitabselektion (breit)

    73 de Heiko, DL2VER

    Bandpass_Plan.pdf   Filter_breit.pdf   Filter_schmal.pdf


    Edit: so sieht das vermessene Filter "in echt" aus.

    Einmal editiert, zuletzt von DL2VER ()

  • Hallo Heiko,


    danke für die Unterlagen, das Ergebnis recht gut, eignet sich sogar für einen RX bei dem man 450KHz Filter in der ZF einsetzen kann .

    Ich werde die Dokumente erst mal passend einsortieren, es findet sich bestimmt mal ein Fall wo man dann gleich das richtige Eingangsteil hat.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred,


    vielen Dank für die Blumen :)

    Tatsächlich wollte ich seinerzeit einen Klon des AFE12, aber nur für 80 m bauen.

    Dabei wollte ich das Eingangsfilter aber nicht abstimmen (ein Knopf weniger).

    Bin aus Zeitgründen aber nicht weiter als bis zum Eingangsteil gekommen.

    Für die ZF wollte ich damals ein Filter aus 450 kHz-Resonatoren bauen, das läuft aber noch nicht.

    Die Dämpfung der Resonatoren bei 10 Stück im Filter ist leider gewaltig...


    73 de Heiko, DL2VER

  • Hallo Heiko,


    das Prinzip der Eingangsfilter des AFE12 habe ich schon mehrmals umgesetzt. Es hat den Vorteil von Nullstellen unterhalb der Eingangsfrequenz . Diese kannst Du genau auf die Spiegelfrequenz

    legen und mit einer ZF von nur 200KHz auf 30m trotzdem gute Ergebnisse erreichen.

    Allen ein schönes WE .


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hallo Manfred, Heiko und alle anderen Mitleser,


    vielen Dank für eure Tips und Hinweise. Ich habe mir alles angesehen und auch noch mal in meiner Bibliothek geblättert. Das in seiner Bandbreite veränderliche Quarzfilter des K2 (der BCR hat das übrigends auch !!!) ist natürlich toll und auch dein Eingangsbandfilter, Heiko. Aber wir reden hier über den MA-12 (Minimal-Art) Wie Manfred schon weiter oben schrieb ist der MA-12 mit seiner Gesamtverstärkung schon ziemlich ausgereizt. Ich kann mir vorstellen das jedes weitere Filterelement das Problem verschärft. Mein erster funktionierender 80m Superhet (Pionier 5c) hatte 7 Transistoren, Piezofilter in der ZF und nur ein Schwingkreis als Vorselektion (bei 455KHz ZF !!!) War sicher nicht perfekt, ging aber. Der MA12-Empfänger macht das gleiche mit nur 3 Transistoren, Quarzfilter und 4,9 MHz ZF. (deshalb finde ich die Schaltung genial) Wenn man mit der Spiegelfrequenz nicht gerade in einem Rundfunkband landet sollte doch auch ein 2-kreisiges Bandfilter in der Vorselektion für einen einfachen Empfänger genügen. Ich hab das hier im Buch 'Kurzwellenempfänger, D.Lechner) gefunden: 2x 5,3µH, 2x 390p gekoppelt im Hochpunkt mit 33p. (War auch für einen einfachen Empfänger mit 455KHz ZF) Könnte das funktionieren ? Im ZF-Bereich würde ich auch gerne das das originale Quarzfilter behalten, aber durch verkleinern der Kondensatoren die Bandbreite erhöhen. Welche Werte für die C's wären da passend ?


    73 de Bernd

    DF7LX

  • Hallo Bernd,

    bezüglich der Quarzfilter empfehle ich Dir die wirklich umfassende Beschreibung von Horst, DJ6EV, zu finden u.a. auf der Seite von Jörn, DK7JB, siehe hier. Dort findest Du auch das Know-How zur Ermittlung der Quarzdaten. SSB mit tauglichen Filterflanken und geringer Welligkeit ist eine sportliche Angelegenheit. Andererseits gibt es Geräte, wo es mit 4 Quarzen geht (z.B. Speaky). Mit dreien kann man es zumindest versuchen. Wunder bezüglich der Flankensteilheit darf man aber nicht erwarten. Es geht "zur Not" auch empirisch, dazu gab es mal einen Post von Peter, DL2FI.

    Bezüglich des Eingangsbandfilters ist es so, dass die gemessenen (!) etwa 2 dB Durchgangsdämpfung praktisch "gar nichts" sind. Da darf man sich nicht durch die Anzahl der Kreise täuschen lassen. Als seinerzeit DK4SX diese Filter beschrieben hat (weil sie recht selten benutzt werden) hat er klargestellt, dass sie eine ausgesprochen geringe Durchlassdämpfung haben. Ein paar recht knappe Ausführungen findet man bei Uli hier. Man könnte zu Lasten der Steilheit natürlich auch einen oder zwei Kreise weglassen. Mit kam es seinerzeit darauf an, auf die Abstimmung des Eingangskreises verzichten zu können, daher wollte ich lieber "große" Steilheit. Außerdem ist das Filter von mir auf 50 Ohm Ein- und Ausgangsimpedanz ausgelegt worden, es ist also, wie alle 50 Ohm-Bausteine, ziemlich flexibel einsetzbar..

    Einen Pionier Vc hatte ich seinerzeit (vor über 30 Jahren) übrigens auch. Man muss aber auch bedenken, dass die 3 Transistoren des MA12 "in Wirklichkeit" 5 sind. Der BF981 wird doppelt genutzt, wie auch der BC550C. Bedenkt man dann noch, dass die Piezofilter im Pionier V eine deutlich höhere Dämpfung haben als ein Quarzfilter geht es sich am Ende schon wieder aus :)

    Ob es das Eingangsfilter nach dem Lechner tut, ist schwer zu sagen. "Gehen" wird es sicher. Die Zahl der Rundfunksender nimmt ja auch im KW-Bereich langsam ab. Allerdings nimmt die Zahl anderer Störer zu. Wenn ich hier mit einem RX mit Spektrumsanzeige mal schaue, was da so alles zu hören ist...

    Auf jeden Fall wünsche ich viel Erfolg und hoffe, dass es am Ende alles spielt.

    73 de Heiko, DL2VER


  • Hallo Heiko,


    danke für die guten Tips und Wünsche.

    Zitat

    Man muss aber auch bedenken, dass die 3 Transistoren des MA12 "in Wirklichkeit" 5 sind. Der BF981 wird doppelt genutzt, wie auch der BC550C.


    Das ist genau das warum ich die Schaltung interessant finde. Ich werde mich noch ein bischen in die Theorie vertiefen. Das Projekt steht nicht ganz oben auf meiner Liste, aber auch nicht ganz unten. Wenn ich das beginne werde ich es hier reinstellen.


    73 de Bernd

    DF7LX