Windlast einer Yagi Antenne berechnen, Formbeiwert für Rohre

  • Hallo OM´s und Yl´s,

    mein Elternhaus wird hoffentlich in den nächsten Monaten total renoviert und ich möchte natürlich einen Mast auf dem Dach haben. Ich habe mich für einen Frickmast entschieden. Eingefahren 2,5 Meter und ausgefahren 8 Meter. Der Mast wird natürlich nie ganz ausgefahren sein vielleicht ständig 2 bis 4 Meter über Dach. Mein Architekt benötigt für verschiedene Sachen einen Nachweis durch einen Statiker. (Durchbruch tragende Wand, Dachgaube...) Er hat dies zu einem Statiker gegeben und auch den Antennenmast.


    Der Statiker rechnen jetzt vermutlich mit einem Mast voll ausgefahren bei 120 km Windgeschwindigkeit. Das mache ich natürlich nicht! Ich versuche jetzt aber für eine UKW Yagi bei diese Windgeschwindigkeiten die Windlast auszurechen. Aus verschiedenen Artikel Funkamateuer, CQ DL nutze ich folgende Formel für Rohre:


    Durchmesser Rohr in Meter * Länge Rohr in Meter * Staudruck(800) *Formbeiwert (1,2) = Windlast in Newton

    stimmt diese Formel, oder nährungsweise?


    Es soll eine neue Din Norm EN 1991-1-4 geben aus dieser Norm soll hervorgehen, dass der Formbeiwert für folgenden Rohre:


    Rundrohre = 0,7

    Vierkantrohre = 2


    betragen soll. Stimmt dies?


    vy 73


    Uwe

  • http://schmegel.eu/berechnen/index_ber.html da werden Sie geholfen ..... Immer noch eine der besten Erklärungen. Die Mechanik ändert sich nicht, auch nicht durch neue Normen. Ich habe für 160km/h (1440 N/qm) durchgerechnet, hat sich bewährt, ebenfalls Antennen auf dem Dach ( http://www.db6zh-9.bn-paf.de/db6zh-2.jpg , Plattform-Montage nach UKW-Berichte).


    Für die Antennen liefert der Hersteller normalerweise die Windlast mit. Die kann man dann auf die gewünschte "speed" umrechnen (quadratisches Verhältnis). Den Rest kann man nach Schmegel berechnen. Es gibt noch weiter Links, aber .... müßte ich erst wieder raussuchen.


    Literatur, u.a.: UKW-Berichte 1988-1, Artikel von DF4UW (Berechnungen), nachlieferbar 2 Euro +Versand

    https://stecker-shop.net/epage…3e62f2ef2c/Products/07065


    73 Peter

  • Kommentar mit Verzögerung:

    Durchmesser Rohr in Meter * Länge Rohr in Meter * Staudruck(800) *Formbeiwert (1,2) = Windlast in Newton

    stimmt diese Formel, oder nährungsweise?

    Diese Berechnungsweise entspricht für Höhen bis 20 m über Grund der aktuellen IEC/DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2018-02, die aus uralten noch nationalen DIN VDE 0855-1 abgeleitet wurde, die wiederum auf längst abgelösten DIN-Normen aufbauten.

    Es soll eine neue Din Norm EN 1991-1-4 geben aus dieser Norm soll hervorgehen, dass der Formbeiwert für folgenden Rohre:

    Dass sich die cw-Werte von Rund- bzw. Vierkantrohr geändert haben wäre mir neu. Fakt ist aber, dass NUR die Eurocode-Normen, u.a. auch DIN EN 1991-1-4 nebst den jeweiligen nationalen Anhängen in Österreich und in Deutschland allein bauaufsichtlich zuständig sind.


    Der damalige Vorsitzende des für Funksende-/-empfangsantennen zuständigen Arbeitskreises DKE/K735.0.2 führte bereits an den ABB-Blitzschutztagen 2009 in seinem Referat zu den Unterschieden zur damals noch recht neuen DIN VDE 0855-300:2008-08 für Funksende-/-empfangsantennen (in D auch für CB-Funk und Afu zuständig) gegenüber der für Haushaltsantennen noch zuständigen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2005 aus:

    Zitat von H. Bartels

    2.1.10 Absatz 12 in der EN 60728-11

    Absatz 13 in der DIN VDE 0855-300


    Die hier noch aufgestellten Aussagen zur Festigkeit in der EN 62728-11 entsprechen nicht dem Stand der Technik.

    EN 62728-11 war ein Tippfehler, gemeint war EN 60728-11. Die überfällige Überarbeitung der DIN VDE 0855-300:2008-08 wird gerade durchgeführt und klarstellen, dass in D die Eurocode-Normen zu beachten sind. Dass längst abgelöste deutsche DIN-Regelungen kastriert auf zwei Höhen in einer internationalen IEC so lang fortbestehen konnten, ist unverständlich. Nachdem das FDIS 60728-11 den Abstimmungsprozess durchlaufen hat, wird die in Deutschland nicht mehr zugelassene Berechnungsmethode auch in der kommenden IEC 60728-11 stehen.


    Das Tool von OM Detlef Schmegel habe auch ich trotz erheblich veralteter Normbezüge oft und gern verlinkt. Die alten Staudruckwerte weichen aber insbesondere in Küsten- und Bergregionen intolerabel stark von den Böenwinddruck nach DIN EN 1991-1-4 ab. In der DDR war man mit TGL 12351/07 von 1986-06 statisch schon damals näher an heute gültigen Normen dran.

    Einmal editiert, zuletzt von Dipol ()

  • Hallo Uwe und Roland ,

    @Roland, danke für die Normenhinweise. Zum Staudruck: ich kann nur dringend empfehlen, mit 1440 N/qm zu rechnen. Mir hat relativ kurz nach dem Febr.-Post "Sabine" zwei Abspannseile zerrissen (Westseite) und das ganze System hat mordsmäßig "geschaukelt". Ich bin noch während Sturm zum Baumarkt und habe 10mm Bauseil gekauft, in den Böenpausen schnell auf den Masten und am Standrohr obere Plattform zwei Seile mit Schlinge rüber geworfen. Dann wieder in Deckung hinter den Kamin und bei Pausen die zwei Seile zur Verankerung gezogen und befestigt. Konnte mich ja an den Seilen festhalten, aber ..... muß ich nicht öfter haben :) . Kommentar der XYL nicht druckreif .... Ich hatte weniger Angst um meine Antennen selbst, sondern ziemliche Befürchtungen von Dachschäden, falls alles doch noch runter kracht. Die echte Reparatur steht mir noch bevor. Die Bauseile sind nicht UV-fest, keine Dauerlösung. Die alten Seile waren auch überfällig, neue bereits gekauft, aber Austausch verschoben. QTH 530m Hügelkuppe, freie Sicht auf dem Dach. Ein richtiger Sturm (140km/h mittel plus Spitzen haben wir in den 80ern einmal abgewettert ohne Schäden) wäre böse gewesen. Sabine war in den Spitzen "nur" um 120km/h bei uns.


    73 Peter