Werkzeug - Lötkolben

Hallo Thomas!

Ich verwende die Lötstation ZD-931 (Pollin, Nr.11-840 054) nun schon seit mehreren Monaten. Das Gerät hat ähnliche techn. Daten wie die Ls 60, kostet aber nur knapp halbsoviel. Dazu kann man div. Spitzen zu moderaten Preisen bestellen, auch Bleistiftfeine. Ich konnte bis dato alles SMD-Zeugs problemlos löten (notfalls mit Entlötlitze drübergehen). Die Wärmeleistung ist dank 80 Watt-Heizung und außenbeheizter Lötspitze exzellent.
Als gutes Temperaturoptimum hat sich bei mir 310-320 Grad herausgestellt-das Zinn (noch verbleit, bei dem neuen Zinn mehr Hitze!) fließt gut und das Kolophonium verraucht nicht zu schnell. Wenn Meßmittel vorhanden, ist eine Kontrolle der angezeigten Temperatur (nicht nur bei billigen Geräten!) sehr zu empfehlen.

72,73 Andreas

Hallo QRPer,

ich möchte mich der Frage vom Thomas anschließen. Für die herkömmlichen Bauteile verwende ich eine alte Weller-Magnastat-Lötstation und die funktioniert noch einwandfrei. Leider habe ich dafür noch keine SMD-Spitzen gefunden und somit muss ich wohl zur SMD-Bastelei auf eine andere Lötstation umsteigen.

Welche Station mit welcher Spitze ist für SMD-Lötungen geeignet?

vy 73/72 de Uwe, DL4AC

Hi Thomas,

ok, ein guter Ersa oder Weller Lötkolben ist nicht billig, dafür hält er bei richtiger Pflege bestimmt zwei Jahrzehnte oder länger. Ich hatte sehr viele verschiedene - auch peiswerte - Geräte in Verwendung, bin aber jetzt doch bei einem Weller gelandet. Grund: Das größte Manko aller Billigprodukte ist die Wärmekapazität und die Schnelligkeit, mit der Wärmeenergie nachgeschoben wird. Das ist selbst bei gleichen Leistungsangaben SEHR unterschiedlich. Grundsätzlich sollte ein Lötkolben auch für SMD-Anwendung nicht weniger als 50 ... 60 W Leistungsaufnahme haben. Die Anpassung an die Lötstellen und Bauteile erfolgt dann ausschließlich über die Wahl der geeigneten Spitze und die Temperatur. Selbst mit SMD-Bauteilen kann man auf Masseflächen schnell an die Leistungsgrenze eines billigen leistungsschwachen Lötkolbens gelangen. Prinzipiell gilt: schneller löten bei höherer Temperatur ist niedriger Temperatur und langem "Braten" vorzuziehen. Das einzige was man sich merken sollte, ist dass ab etwa 405 Grad Blei verdampft und man Bleidämpfe aus Gesundheitgründen möglichst nicht einatmen sollte.

73 Uli, DK4SX

Hallo Thomas,

ich halte beide Leistungen für viel zu gering! Die ANALOG 60 ist da sicher die bessere Wahl.

73 Uli, DK4SX

Thomas,

ich habe gerade kein Datenblatt zur Verfügung, dem die genaue Geometrie der Magnastat Lötspitzen zu entnehmen wäre. Sofern es ganz feine für SMD gibt, ist der Magnastat ein "Universalgenie". Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass bei diesem Gerät ein Temperaturwechsel nur durch Lötspitzenwechsel möglich ist! So mal schnell auf- oder zurückdrehen geht nicht!

73 Uli, DK4SX

ic möchte aus der Praxis heraus Ulis Aussage unterstreichen und ergänzen:

1. vergesst endlich LötKOLBEN. Was ihr bei Amateurfunkbasteln heutzutage braucht ist eine Lötstation. Diese wird im Unterschied zu den Lötkolben mit Niederspannung und vom Netz getrennt betrieben und hat einen Potenzialausgleich. Eure Transistoren und IC werden es euch danken!

2. Alles was unter 30 Watt ist kann man vergessen. Das gilt auch und besonders für SMD Bauteile. Je geringer die Leistung um so schlechter der Wärmenachschub um so länger die Brat-Zeit.

3. Lötnadeln, sog. SMD Lötkolben usw. funktionieren nur, wenn die Platine auf einer 180 Grad heissen Keramikplatte liegt. DAFÜR sind diese Dinger entwickelt worden, den Teil haben die Lieferanten im katalog einfach unterschlagen.

Das beste was man kriegen kann ist mit Sicherheit eine gute Weller oder Ersa Lötstation. Alternativ gibt es die LS50 Lötstation, erhältlich bei fast allen großen Elektronik Versendern. ic halte sie für einen gut gemachten Weller Clon. bei QRPproject sind einige LS50 im harten Einsatz, die älteste seit etwa 6 Jahren, meine älteste Weller-Station dürfte so etwa 30 Jahre auf dem Buckel haben.

Vorsicht vor den Billig-Produkten. wir haben einige davon ausprobiert und sie schnell wieder verschrottet, Sie sind zum Teil elektrisch sehr bedenklich.

Zu den Spitzen: Für eine moderne Leiterplatte mit Lötstopmaske wie wir sie in unseren Bausätzen verwenden, eignet sich am besten eine sog. Bleistiftspitze mit 0,8mm Durchmesser. Damit löten wir hier auch massenhaft SMD (wir machen doch die Vorbestückung beim DDS und Speaky hier selbst) Es gibt für Weller und LS50 auch 0,4mm Spitzen, die ist aber bei den Bauteilen, die wir verwenden eigentlich nicht nötig.

Empfehlenswerte Literatur zum Hand-Löten:

Löten in der Elektronik aus dem FF, Kurt Bär, 17,60 Euro, Eigenverlag
SMD-Praxis für Hobby Elektroiker von Matthias Rauhut, DF2OF, 9,00 Euro VTH Verlag.
Beide Bücher gibt es natürlich direkt bei QRPproject.
Zum Thema SMD Löten steht ein Aufsatz von mir unter: http://www.qrpproject.de/smd.htm

Moin ,

was ist eigendlich von diesen Geräten zu halten :

http://shop.wiltec.info/tabshop_s/wiltec_gmbh_aoyue_de.html

73 de Thomas

Zitat

Original von DK2NB

Ich werd mir die Tage die LS 50 von Conrad holen. Die kostet auch nicht die W
elt und ist lt. Peter absolut ok.

Das kann ich bestätigen.
Habe sie auch (sogar im QRL) und bin sehr zufrieden.

Gibst außer bei Conrad mindestens noch bei ELV und im QRP-Shop.
Die Preise variieren natürlich etwas.

Vy 73 + 72 de Joe, DL3VL

Zitat

Original von DK2NB
Hmmm...... bei qrpproject unter Werkzeug taucht sie auf. Aber im Shop nicht.... Peter!?

73 / 72 de thomas, dk2nb

Wir verweisen auf der Homepage noch auf die Station weil sie wirklich super ist. Im Shop haben wir sie nicht mehr, weil die großen Händler sie zeitweise für Preise abgegeben haben, die unter unserem Einkaufspreis liegen

Hallo zusammen,

nachdem dieser Thread ja nun schon etwas älter ist eine Frage:
Bei Conrad habe ich die LS50 nicht mehr gefunden, dafür aber bei z.B. bei Reichelt und Westfalia. Handelt es sich dabei immer noch um dieselbe Lötstation, wenn auch vielleicht in einer Neuauflage?

73 de Günther