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  • Ist die Sache überhaupt noch von Interesse ?

    Übrigens ist das Verfahren, die gegenläufigen Kennlinien von Schirmgitter und Anode durch Steuerung am Steuer- und auch am Bremsgitter einer Penthode zu nutzen, und damit eine AM- Modulation mit vollem Träger zu realisieren, scheinbar auch sehr selten- ich fand nur Balancemodulatoren mit unterdrücktem Träger.

    J. Sousa schreibt in seiner Veröffentlichung, für welche Anwendungen die "Doppelsteuer- Penthoden" prädestiniert sind, u. a. nennt er dazu auch die Anwendung als Modulationsröhren.

    https://www.radiomuseum.org/forum/dual_control_pentodes.html

    (unter: Applications for Suppressor Grid G3 control)

    Ich fand dazu keine relevanten Beispiele. Ich habe das seit vorgestern zu laufen, und es funktionierte (fast) auf Anhieb weit besser als die anderen Lösungen, da verwundert schon, daß diese Modulationsmöglichkeit kaum zu finden ist.

    Hat da jemand vielleicht eine Info, ob dieses genannte Verfahren, immer noch: für normale AM- Mdulation, angewandt wurde ?

    Edi

  • Ich wurde angeschrieben, ich möge weiter berichten.

    Warum fragt denn keiner mal hier, sondern schreibt mir das als Mail ?

    Also kurzer Zwischenbericht:

    Ich habe an der neuen Modulatorschaltung etwas herumgeschraubt, um möglichst gute Werte über den gesamten MW- Bereich zu bekommen: Modulationsgrad, Qualität, Bandbreite, Amplitudenwert.

    Funktioniert soweit gut, Bandbreite besser, als die vorherige Oktodenmodulation.

    Warum habe ich das gemacht ?

    Es gibt nur 1 abgestimmten Oszillator- Schwingkreis, keine mit gleichlaufenden Kreise, ich möchte eine möglichst hohe Bandbreite schon in den Vorstufen unterstützen.

    Aus diesem Grunde hat J. Sousa, der diese Schaltuntg veröffentlichte, das auch sop ausgeführt.

    Mit Recht, wie ich feststelle.

    Die Schaltung soll eigentlich an Schirmgitter und Anode einen Sinus geben, das schafft sie nicht ganz.

    Aber- der Ausgangs- HF- Transformator der Modulatorstufe formt dennoch am Ausgang einen guten Sinus.

    An einem angekoppeltem Radio sind nur geringe Oberwellen nachweisbar, drahtlos (etwa 1 Meter Entfernung) gar nicht.

    Der HF- Ausgangstrafo ist der Knackpunkt an der Schaltung- ich habe mehrere Tage verschiedene Windungszahlen probiert, bis ich ein brauchbares Ergebnis hatte.

    Die Ursache der leichten Sinusverformung ist dennoch merkwürdig. Weder andere Gittervorspannungen, andere Pegel noch Wicklungszahlen schafften einen perfekten Sinus an beiden Gittern.

    Das geht jedoch ! Nur- ist aber dann der Arbeitspunkt weit weg von einem modulationsfähigem Punkt, da geht nichts.

    Allerdings sind Uralt- Röhren mit ihren Eigenkapazitäten und anderen Eigenschaften nicht zu vergleichen mit Röhren, die als Doppelsteur- Penthoden entwickelt wurden.

    Ich gebe mich zufrieden mit dem guten Sinus an der Sekundärseite des HF- Trafos, wenn die gegenseitige Aufeinanderlegung der Trafo- Sekundärströme, sowie Eigeninduktivität und -Kapazität dies ermöglichen, kann ich mir weitere Kopfstände ersparen.

    Der HF- Trafo- Ausgang ist Übergabepunkt zur Treiberstufe, gleichzeitig wird über 20 pF die Trafo- Ausgangsspannung für die Ankopplung an die Antennenverteileranlage abgezwackt, hohe Leistung ist dort nicht vonnöten. Selbst bei Kurzschluß geht die Amplitude an der Treiberstufe nicht in die Knie, und der Sinus bleibt auch gut.

    So werde ich noch eine Treiber- + Ausgangsstufe, beide im A- Betrieb, nachsetzen. Wie geschrieben, ich erwarte eine geringe Ausgangsleistung, wenn ich ohne größeren Aufwand 1- 2 Watt erreiche, ist die Sache abgeschlossen.

    Edi

  • Einfach sporadisch weiter schreiben, Experimente sind immer interessant. Zwei Anmerkungen:

    -- Doppelröhrenschaltungen bzw. genauer eine Zweitröhre zur Reglung u.a. des Arbeitspunktes, der Anodenspannung bei weniger Modulation, usw. findet sich z.B. im Vilbig bei Modulationen. Der Aufwand ist allerdings im Afu-Bereich, außer evtl. im Kilowatt-Bereich, nicht üblich.

    -- Leichte Nichtlinearitäten können in Röhrenschaltungen auch durch Einstreuungen innerhalb des Aufbaus verursacht werden. Im Halbleiterbereich gibt es nur niedrige Spannungen. Röhren reagieren auf E-Felder empfindlicher und in Röhren-Geräten hat man oft einzelne Bauteile separat abgeschirmt, z.B. Röhren- oder Spulen-Becher. Die alten RE...-Anstriche sind m.W. leitend, die Metallröhren der ...11er Serien sind von zu Hause aus gekapselt. Bei den 80er Röhren waren Röhrenbecher lange Zeit Standard. Ist sicher alles bekannt, aber ....... manchmal muß man gezielt nach "Löchern" oder unnötigen Näherungen suchen. Alles läßt sich nicht per Schaltung ab blocken.

    73 Peter (z.Zt. auf PC- und Papier-"Baustellen")

  • Hallo, Peter,

    Einstreuungen... Schirmungen und HF- Abblockungen habe ich versucht, brachten kein Ergebnis. Auch der HF- Trafo, der kann in jder Stellung eingebaut werden, ändert nichts.

    Wie geschrieben, es IST möglich an G2 und Anode, also an den beiden gegensätzlichen Anschlüssen des HF- Trafos, einen einwandfreien SInus zu erzielen, dann aber ist die G2- Vorspanung sehr hoch, und es geht keine Modulation mehr.

    Ich habe noch einige Optionen- Joe Sousa, der Autor dieser Schaltung, empfahl, die Linearität über die Gegenkopplung zu verbessern, die Gegenkopplung zu vergrößern, indem ich testweise den Kathodenkondensator weglasse.

    Ich denke, vielleicht auch verkleinern, oder an einen Teil des Kathodenwiderstands zu legen.

    Ich bleibe dran, am langen Wochenende geht es weiter.

    2 Mal editiert, zuletzt von SWL_Edi (30. Oktober 2019 um 10:03)

  • Übrigens zu den "Doppelröhrenschaltungen" im Beitrag vom Montag, 14:28: Sind mir auch bekannt, sind aber andere Konzeptionen. Merkwürdigerweise wird in einigen Büchern, eben bei Vilbig, auch "Vorröhren- Modulation" erwähnt, diese meint aber nicht eine Modulation in der vorhergehenden Stufe, so daß die Folgestufe am Steuergitter die komplette, modulierte Trägerwelle hat, sondern eben Beeinflussung des Arbeitspunktes, oder eine Reihenschaltung zweier Röhren.

    Gestern abend nach Hause gekommen, gleich am Kathodenkondensator probiert- Nein, bringt nichts. Kathodenkondensator ab oder dran- dDie Schwingungsformen bleiben so, nur die Amplitude ändert sich.


    Einzig der HF- Transformator hat EInfluß- bei anfangs 2 x 80 Windungen (ca. 180 µH pro Seite) wurden die Sinuskurven arg gebeutelt, da klappte die Spitze herunter, dennoch kam immer eine sinusähnliche Ausgangsschwingung zustande. Erst mit 180/90 Wdg., etwa 400/200 µH auf Ferritstab, ging es an den Röhrenelektroden besser. Aber eben nicht perfekt.

    An der Sekundärwicklung ist der Sinus jedoch einwandfrei.

    Ich hätte wohl am besten einen HF- Trafo mit jeder Menge Anzapfungen gewickelt, um die besten Werte einstellen zu können.

    Diese Schaltung hat nun mal einen HF- Trafo, ich denke, im Zusammenspiel dessen EIgeninduktivität, Kapazität und den Röhrenkapazitäten kommen die Nichtlinearitäten zustande. Diese Röhren sind ja Modelle der 30er Jahre, und für den Anwendungszweck nicht gebaut worden.

    Ich werde aber weiter die Eigenschaften der alten Röhren mit weiteren Messungen überprüfen, ich denke, irgendwo findet sic ein Arbeitspunkt, der brauchbar ist, aber wahrscheinlich wird nur noch sehr wenig am Ausgang herauskommen- was auch kein Problem ist, da ja noch 2 Röhren, Treiber CC2 oder CF7, sowie Endröhre BL2 angedacht sind.

    2 Mal editiert, zuletzt von SWL_Edi (1. November 2019 um 08:00)

  • Ich habe nicht weiter herumexperimentiert- möchte nicht "verschlimmbessern".

    So, die nächste Stufe ist dran, Treiber mit der Triode CC2.

    Arbeitet soweit prima im A- Betrieb- Sinus am Ausgang HF- Trafo a, G1 Triode, an Anode ein schöner Sinus, so wie ich das beabsichtige- einen reinen SInus "durchzureichen".

    Auch wenn das Vorgehensweise wie bei NF ist. Na ja... Mittelwelle ist ja knapp über NF.

    :)

    Geht ja nicht darum, ob das einen Top Wirkungsgrad hat- da sowas kaum jemand gebaut hat, muß ich mich selbst überzeugen, ich will sehen, ob es möglich ist, und das gut funktionieren kann.

    Und funktionieren tut's- lief seit gestern nachmittag durch.

    Am drahtgebunden angeschlossenen Radio hört man eine sehr geringe Nebenempfangsstelle mit verzerrtem Signal, direkt neben dem Hauptsignal, aber nur, wenn ich die Sender- Ausgangsspannung direkt an die Empfängerantenne lege, mit Dämpfungsglied oder drahtlos ist das gar nicht feststellbar.
    Klang top.

    Am Ausgang und 1 KOhm Lastwiderstand habe ich etwa 3 V eff., an 28 K etwa 5 V, das sollte zum Ansteuern einer normalen Endröhre (angedacht BL2) reichen.


    Balancemodulator 4 Blatt 1.pdf

    2 Mal editiert, zuletzt von SWL_Edi (2. November 2019 um 09:42)

  • Anmerkung noch: Ich habe noch Material für einen HF- Trafo- ich werde einen dritten Trafo bauen, und dieser wird zahlreiche Anzapfungen haben, etwa alle 10 Wdg. oberhalb etwa 160 µH, so daß der Trafo ganz genau angepaßt werden kann, dazu werde ich eine sehr kleine kreisförmige Lötstreifen- Platte auf der Oberseite anbauen müssen. Wird etwas dauern.

  • Ich habe einige Tage Zeit, da kann ich mein Projekt weiter vorantreiben.

    Also, rangestzt. Und wieder ein Stück weiter.

    Joe Sousa, der Autor der Balanceschaltung, gab mir noch Tips betreffs der Linearität des Balancers, die brachten kein Ergebnis.

    Irgendwie hatte ich plötzlich das Gefühl, wo ich suchen muß- und es trog nicht.

    Die Voraussetzungen waren falsch.

    Der HF- Abblockkondensator 1 µF am HF- Trafo- Mittelpunkt war die Ursache (in der Original- Veröffentlichung war der kleiner 0,22µF, beim Nachbauer 0,1 µF).

    Blockkondensator entfernt, und nun habe ich nahezu perfekte "Sinüsse" an Anode und Schirmgitter, da hat der Trafo noch weniger Mühe, diese zu einem perfekten Sinus auf Sekundär zusammenzudröseln.



    Die Ausgangsamplitude bliebt gleich.

    Die Differenz der Ausgangsamplituden über den gesamten Bereich sind aber nun noch geringer- super, so muß das.

    Es gibt eine Differenz der Sinusamplituden an Anode und G2, bedingt durch die nur empirisch ermittelten Windungszahlen- aber die lassen sich mit dem Arbeitspunkt angleichen, es kann aber sein, daß ich dann nichtz 100% Modulationsgrad erreiche- muß ich noch testen.

    Ich gehe von parasitären Resonanzen zwischen HF- Trafo und Eigeninduktivität- und -Kapazität des Kondensators aus.

    Edit: Sieht Autor Joe S. auch so, speziell bei Filmkondensatoren, und so einen verwendete ich, er empfiehlt testweise kleinere Werte, etwa 1 nF, werde ich testen, vielleicht auch anderes Material- Styroflex, Glimmer, Keramik.

  • Auf der Grundlagen- Seite mit den Erklärungen ist auch ein Link zu einem Artikel bei RMorg, ich konnte den Verfasser nicht erreichen, ein sehr guter Grundlagenartikel, der sehr genau und ausführlich auch das Gerät beschreibt, nicht nur den Synchrodetektor, auch die Stufen davor, mit sehr genauen Angaben zu Pegeln usw.

  • Geschafft !

    Alle Stufen in Gang, durchgehend A- Betrieb, sauberer Sinus durchgehend.

    Geht doch !

    Am HF- Übertrager sind verschiedene Pegel, weil die Röhrenstrecken unterschiedliche Verstärkung haben.

    Die Endröhre ist noch als Triode geschaltet, und mit niederigerer Anodenspannung, das Netzteil packt's sonst nicht, kriegt noch eigene Stromversorgung.Kommt noch ein Ausgangsfilter zu.

    Stabilität ok, wenn auch nicht so stabil wie ein Amateursender. Bandbreite, damit Klang absolut top.

    Ich denke, das Konzept kann man so lassen.

  • War gestern schon spät, hier noch:

    Endstufe war ja schon dran, nur Eingang und Ub nicht dran.

    Also ran, und... Top !

    Genau, wie ich vorgegeben habe- alles im A- Betrieb, und es funktioniert

    bestens.

    Uberall unverzerrte Sinus- Träger, wie ich das erreichen wollte.

    Der Modulator hat unterschiedliche HF- Spannungen an Anode und G2, der

    HF- Übertrager ist ja nicht symmetrisch, da die Verstärkungen

    unterschiedlich sind. Ist in der Originalveröffentlichung angegeben, und

    es geht auch nur so.

    Bei meiner Röhre ist das Verhältnis der Spulen andersherum, was ich auf

    die Eigenschaften der Röhre zurückführe- mit einer anderen Röhre sind

    die erforderlichen Werte wieder anders.

    Knackpunkt ist einzig die Windungszahl- ich werde noch einen HF-

    Übertrager mit vielen Anzapfungen anfertigen, so daß man die besten

    Verhältnisse wählen kann.

    Die Amplituden lassen sich mit dem Arbeitspunkt übrigens angleichen, für

    die Ausgangsschwingungsform ändert es aufgrund der hohen Induktivität

    nichts, es beeinflußt nur den Modulationsgrad.

    Zu niedrige Induktivität der Übertrager- Primärwicklungen bringt

    übrigens hohe Verzerrungen, eine Mindest- Induktivität muß der

    Übertrager bringen.

    An Sekundär des HF- Übertragers steht auf jeden Fall ein einwandfreier

    Sinus.

    In den Fotos unmodulierter Träger = "Mittelstrich- Einstellung", auch

    bei max. und min. Träger Sinus einwandfrei.

    Endröhre mit sehr geringer Leistung, Penthode als Triode geschaltet,

    sowie Vorwiderstand, das -noch- externe Netzgerät gibt's nicht her, im

    Arbeitspunkt dürfte die Lampe bei Leistungsbetrieb um 60- 90 mA saugen,

    dazu die Vorstufen, da kommt was zusammen.

    Da außer Oszillator keine weiterer Schwingkreis die Bandbreite einengt,

    einwandfreie, breitbandige Modulation, entspr. dem Angebot an

    Modulations- NF.

    Ein NF- Vorverstärker mit Klangstellern, sowie ein zuschaltbarer

    Schwingkreis zur Anpassung wird als Extra- Baugruppe noch kommen.

    In historischen Unterlagen fand ich nichts vergleichbares- ok, so viele

    Geräte, die für für die Versorgung von Rundfunkgeräten, bei

    breitbandiger Aussendung und hohem Modulationsgrad geeignet sind, wird

    es nicht geben.

    Damit ist die Sache erst mal beendet.

    Danke für Hinweise und Anregungen- ich bleibe aber weiter dran.

  • Wen der Übertrager so kriminell ist, würde mich mal interessieren was passiert beim Ersatz der Röhre gegen eine gleichen Typs neu und schon etwas veringerter Emission.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Der Übertrager ist nicht kriminell- aber die Daten sollten zur verwendeten Röhre passen. Betrifft, Verstärkung/ Steilheit, als auch Kapazitäten.

    Ich hatte nur Anhaltswerte der Originalveröffentlichung, mit denen es nicht zufriedenstellend funktionierte, und fand empirisch andere Werte.

    Das ist normal, weil ich ganz andere Röhren verwende.

    In der Originalveröffentlichung eine spezielle Doppelsteuer- Penthode, ein Nachbauer nahm die EF80, ich die 30er- Jahre- Lampe CF7.

    Transformatoren und Übertrager mit Anzapfungen zwecks Einstellung des optimalen Werts sind in der Elektronik eine normale Sache.

    Sicher kann man den optimalen Wert auch berechnen, wenn man alle nötigen Daten hat- wichtig wäre die Kenntnis der Kapazitäten, wegen der Resonanzen.

    Betreffs Alterung wirkt die Gitterstromgewinnung für G1, andererseits wirkt für G3 die Gittervorspannungsgewinnung aus dem Betriebsstrom der Vorstufen- noch nicht realisiert.

    Eine geringe Verschiebung des Arbeitspunktes bewirkt keine wesentlichen Nachteile, da es vllt. die Ausgangs- Amplitude verändert, jedoch die Sinusform nicht mehr verändert, und der volle Modulationsgrad nicht benutzt wird.

    Es wird immer was zu verbessern geben, ich bin aber erst mal sehr zufrieden.