Eigenartiger Fehler im Oszilloskop PM3350A

  • Moin,


    ich gebe hier mit Erlaubnis des Fragestellenden mal das Problem in die Runde. Sein Vater hilft ihm bei der Fehlersuche und ist beruflich mit Elektronik vertraut.
    Vielleich kennt jemand exakt den Fehler / das Fehlerbild und kann helfen. Ich gebe Malte den Link hier weiter.


    Zitat Beginn --


    Hallo Michael,


    ich habe mir gestern in Kassel ein defektes PM3350A Oszilloskop gekauft. Das zeigt einen sehr seltsamen Effekt bei dem die Röhre auf der rechten Seite zu früh abdunkelt. Dreht man die Helligkeit weiter runter wird das Bild geringfügig breiter. Dreht man den Focus unscharf, so wird der Bildinhalt komplett sichtbar.


    Siehe Video: https://www.youtube.com/watch?v=zxnKvRw8Xgo


    Wir haben alle Niederspannungen im Netzteil kontrolliert und uns die Ablenkung angeschaut. Ich habe auch spaßeshalber mal X1 / X2 vertauscht.


    Das Bild war gespiegelt, die Röhre jedoch auf der selben Seite dunkel. (Hervorhebung durch mich, denn das halte ich für einen wichtigen Hinweis)


    Meine Vermutung ist nun das eventuell mit der Hochspannung etwas faul ist. Vielleicht zu gering, wird nicht richtig nachgeregelt etc. Leider kann Papa seinen Hochspannungstastkopf nicht finden. Besitzt du einen? Hast du eine Idee warum sich die Röhre sonst so verhalten könnte?


    Gruß
    Malte


    Zitat Ende. --


    Ich habe ihm meinen Fluke-HV-Tastkopf geliehen.


    Ich schrieb ihm:


    Wenn bei Deinem Gerät die Spannungen stimmen und stabil bleiben / sind, könnte es auch sein, dass ein Feinschluss in der Röhre vorliegt und / oder die Röhre leicht Luft gezogen hat. Durch das Umpolen (der Ablenkeinheiten) und dann (Fehlerbild) "auf der gleichen Seite bleiben" scheiden für mich schon mal die Ablenkverstärker aus.


    Malte berichtet weiter:
    "Sowohl der Readout im Digitalmodus als auch der Strahl generell im Analogmodus bei jeder Zeiteinstellung sind auf der Seite immer exakt gleich dunkel."


    Nach dem letzten Kontakt lautet die Antwort, dass alle Hochspannungen korrekt vorhanden sind und sich bei Lastschwankungen nicht ändern. Auf meine Nachfrage nach dem schiefen Strahl (Funktion Trace Rotation) kam die Antwort, dass beim Umklemmen die Korrekturspule leicht verdreht worden ist. Ja, stimmt, die Fotos davor zeigen einen geraden Strahl. Anbei Bilder. Zu dem Gerät ist die komplette Schaltungsmappe vorhanden.


    Vielleich kennt jemand exakt den Fehler / das Fehlerbild und kann helfen. Ich gebe Malte den Link hier weiter.
    Danke.

  • Hallo Michael,


    in den 70-er Jahren hatte ich mal so etwas Ähnliches bei einem Fernseher, musste die Bildröhre
    wechseln , noch schwarz/weiß, bekam aber die Ablenkspule mechanisch nicht dort hin wo sie zu sitzen hat.
    Dort hatte ich einen ähnlichen Effekt. Vorn an der Osziröhre ist eine Spule gezeichnet, wozu ist diese, hatte jetzt
    nicht genug zeit selber zu suchen. Ansonsten sind Netz-Brummspannungen oft die Ursache für solche Effekte.
    Bitte mal die Netzelkos und die Masseverbindungen prüfen. Isolationsfehler von Heizung zu Kathode prüfen.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Vorn an der Osziröhre ist eine Spule gezeichnet, wozu ist diese, hatte jetzt
    nicht genug zeit selber zu suchen.

    Hallo Manfred,


    das ist Spule, die für "Trace Rotation", also das feine horizontale Ausrichten des Elektronenstrahles zuständig ist. Das funktioniert.


    Das Problem mit den Sattelspulen kenne ich. Das waren noch Zeiten... Ionenfalle, Kissenentzerrungsmagnete. Dann später Farbreinheit, Konvergenz und so... Okay, war gestern.


    Die Ablenkung im Scope erfolgt im Gegensatz zum klassischen TV hier statisch. Also über Ablenkplatten IM Glaskolben. Siehe http://elektroniktutor.de/geraetetechnik/crt.html, Abschnitt "elektrostatische Ablenkung". Daher war der elektrische Plattentausch ein sehr guter Lösungsansatz. Der leider nicht zum Erfolg führte. Ausser - dass die Anzeige erwartungsgemäß von rechts nach links lief und zudem über Kopf zu lesen war. Aber der Ablenkfehler blieb auf der rechten Seite bestehen. Die Abhängigkeit von der Schärfeeinstellung ist ja auch noch da.


    Für Youngsters, die das alles (noch) nicht kennen, Basics: https://www.youtube.com/watch?v=xeo5q1S3vBI ;)

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Hallo fleißige Fehlersucher,


    das Bildschirmfoto zeigt eine deutliche Helligkeitsmodulation im Takte der Ablenkfrequenz.
    Die Helligkeitsmodulation wird übercherweise über die Katode erzeugt. Helliggkeit über das Gitter 1.
    Wichtiger an der Katode ist die Austatung des Strahlrücklaufs! Sie erfolgt ja synchron mit einem kurzen Impuls.
    Es sieht aus, als ob dieser Impuls verzerrt ist und zu früh kommt.
    Man sollte alle Kondensatoren, an denen der Austatimpuls zu iderntifizieren ist, auf Feinschluss oder total abweichenden Wert untersuchen.


    73 Olaf

  • Moin Olaf,


    tnx. Mal schauen, was Malte berichten wird.

    73 Michael, DF2OK.

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  • Moin,


    ich denke mal, dass hier nicht mehr allzuviel Neues kommen wird. Danke im Namen von Malte für die Beiträge.
    Ich wünsche einen schönen Sonntag sowie 1. Maifeiertag.

    73 Michael, DF2OK.

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