Hilfe gesucht: Induktivität von Verlängerungsspulen eines Dipols

  • Hallo liebe QRPer und Antennensimulations-Spezis!


    Ich möchte zum WWDX-CW meinen Länderstand auf 80m in QRP erhöhen. Leider ist das mir zur Verfügung stehende Grundstück für einen ausgewachsen 80m-Dipol (2x20m) zu klein. Kann mir - bestimmt kann hier das jemand ;) - die Induktivität der Verlängerungsspulen für folgende Konstruktionsidee berechnen?


    Ich möchte einen normalen Dipol ohne jeden "Schnickschack" mit Schenkel zu je 10m -> dann die Verlängerungsspule -> und nochmal 5m Draht verwenden. Also ca. 2x15m-Länge. Draht wird der DX-WIRE FL sein. Aus der Induktivität kann ich selbst die Maße und Windungen der Spule mit dem Ringkernrechner bestimmen.


    Die SWR-Feinabstimmung auf die örtliche Gegebenheiten (Höhe Einspeisepunkt und Höhe der Dipolenden) erfolgt durch Umschlagen der vorher zu lang angebrachten "5m-Enden".


    Der Info-Austausch kann auch per PN erfolgen, aber diese Lösung ist bestimmt auch für andere OM´s interessant.


    Besten Dank im Voraus.

    72! Frank, DH0JAE
    QRV auch mit QRP, G-QRP-C 6807

  • Hallo Frank,


    falls die Längen 10+5m nicht unbedingt eihgehalten werden müssen, gibt es eine Fertiglösung mit 10,6+1,6m.
    Schau dich den FA Artikel "Alter Wein in neuen Schläuchen: Kompaktdipol für 80 und 40m" von DL7YS im FA-Heft 7/16 Seite 649 an.
    (Die Spule ist 120 uH.)


    73

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    nick DL5XJ
    d(-_-)b

  • Mit MMANA-GAL berechnet: Ca. 34 µH auf jeder Seite bei Betrieb im Freiraum.
    Bei Betrieb nahe dem Erdboden wird es minimal weniger, z. B. bei 10 m etwa 33.3 µH. Mittenfrequenz jeweils 3550 kHz.


    Wenn man die Spulen weiter in Richtung Speisepunkt legt, verringert sich die benötigte Induktivität. Wenn Du das Verhältnis umdrehst (erst 5m, dann Spule, dann 10m) käme man auf ca. 16 µH. Vermutlich gibt es da irgendwo einen Punkt, an dem es optimal ist, aber die örtlichen Gegebenheiten sind da oft im Weg.


    Falls vor Ort möglich, würde ich ggf. schauen, ob eine Endkapazität zu realisieren wäre. Das ist ggf. mit weniger Verlusten behaftet.

  • Hallo Nick und Fabian,
    ihr seid ja superschnell! Danke.


    Nick:
    Danke für den Tipp, aber ich bin in solchen bzw. Contest-Situationen ein Anhänger von Monoband-Dipolen. Mehrere FD´s in unserem OV haben gerade bei QRP diese als leistungsfähiger bewiesen. Trotzdem Danke.


    Fabian:
    10m und dann 5m haben den Vorteil, dass ich meinen 40m-Dipol nur verlängern muss. ;)
    Außerdem je näher die Spule an der Einspeisung ist, umso größer ist der Strom und damit die unvermeitlichen Verluste durch die Spule. Das kann ich bestimmt nicht meßtechnisch bestimmen, aber "die Seele hat ihre Ruhe". :P Mit den Endkapazitäten hast du natürlich recht. Zwei dreistrahlige Kreuze verrichten an meinem Balkon-Dipol gute Dienste. Da hatte ich aber genügend Zeit alles durch MUP (Methode des unbekümmerten Probierens) einzurichten. Wenn du da irgendwelche Werte gleich zur Hand hast, wäre ich interessiert.
    Erstmal ebenfalls Danke.

    72! Frank, DH0JAE
    QRV auch mit QRP, G-QRP-C 6807

  • Hallo Peter,


    auch dir Danke für deinen Hinweis.
    Ja eine Vertikal wäre natürlich eine feine Sache. Leider bekomme ich diese nicht hoch genug, so dass eine freie Abstrahlung möglich ist. Auch die Radial-Geschichte ist ja nicht ganz ohne (Aufwand).
    Wollte an diesem Wochenende beim SSB-Teil eine 0,28-lambda-Vertikal testen und dabei die beiden Schenkel meinen 80m-fullsize-Dipol gleich als Radials einsetzen. Es fehlen in meinem Contest-QTH (Haus meiner Eltern) wirklich an Platz und baulichen Möglichkeiten.


    Frage an PD7MAA: Warum hast du deinen Beitrag gleich wieder gelöscht? Kannst ja als PN antworten.


    Frage in die Runde:
    Könnte jemand parallel nochmal die Spule berechnen? Was mich verunsichert ist, dass Fabian und PD7MAA, stark abweichende Werte für die Induktivität angegeben haben und ich mir kein Urteil kann und will, wer näher dran ist. Da kann wahrscheinlich das Schwarmwissen weiterhelfen.

    72! Frank, DH0JAE
    QRV auch mit QRP, G-QRP-C 6807

  • Frank: Les Dir mal die PDF Dateien an - die hinter dem Link mit "oe5" stecken - da sind auch Excel Berechnungsblätter dabei und auch "Faustformeln".
    Ansonsten: Bau ruhig den Dipol mit 2mal 20m auf - am Ende lass die Enden 5m runterhängen oder irgendwie verspannen.
    Hatte ich früher für 160m - konnte nur 40m freispannen und der Rest war irgendwie im Garten kreuz und quer aufgehänt. Ging trotzdem für die Verhältnisse sehr gut.



    (Hätte ich wenig Platz - http://www.g7fek.co.uk/blogus/…Limited_space_anten_29507 wäre in meiner engeren Wahl :) - aber jedem wie er es möchte :) )


  • Frage in die Runde:
    Könnte jemand parallel nochmal die Spule berechnen? Was mich verunsichert ist, dass Fabian und PD7MAA, stark abweichende Werte für die Induktivität angegeben haben und ich mir kein Urteil kann und will, wer näher dran ist. Da kann wahrscheinlich das Schwarmwissen weiterhelfen.


    Hallo Frank, hier mein Ergebnis mit MMANA:


    jeweils 31,1 uH


    @ 3,550 MHz Impedanz 20,6 -jX 1,016 Ohm. Das heißt, Du bekommst bei Resonanz zwar einen SWR-Dip, aber kein SWR von 1,0.


    Wie DF1LX würde ich allerdings auch die Endstücke möglichst deutlich länger als 5m bemessen durch z.B. rechtwinklig seitliches/vertikales Weiterführen, wodurch die Spule kleiner, die Verluste geringer und die Bandbreite größer wird. Schon bei 7m-Endsücken brauchst Du nur noch je 15 uH, die Impedanz geht auf 23 -jX0,7 Ohm!


    Mit je einem parallelgeschalteten Kondensator machst Du die Spulen zu Sperrkreisen für 7 MHz und die Antenne zu einer Art W3DZZ für 7 und 3,5 MHz. Wobei die notwendige Kreiskapazität nur noch je 15 pF beträgt und evtl. schon von der Wicklungskapazität geliefert oder sogar überschritten sein könnte. Könntest Du bitte von den fertigen Spulen die Eigenresonanzfrequenz bestimmen und hier posten? Im Idealfall hätten die Spulen schon ohne zusätzlichen Kondensator eine Resonanz nahe 7 MHz.


    73 Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    vielen Dank für deine Bestätigung des 30er-Wertes für die Induktivität und deine weiteren Gedankengänge.
    Ich werde wohl doch die Spulen mehr zu Mitte legen, damit die uH-Werte etwas kleiner werden.
    Bei den 7m-Endstücken und 15uH wurde da so gerechnet, dass die Innenstücken dann nur 8m sind?


    PD7MAA: Danke für die Info, dass mit dem Wert 63 etwas nicht stimmt.


    Schönen Abend allen.

    72! Frank, DH0JAE
    QRV auch mit QRP, G-QRP-C 6807


  • Bei den 7m-Endstücken und 15uH wurde da so gerechnet, dass die Innenstücken dann nur 8m sind?


    Hallo Frank,


    bei dieser Simulation waren die Innenstücke mit 10m und die Endstücke hinter der Spule mit 7m in die Rechnung eingegangen.


    Die Idee dahinter war, diese 7m-Endstücke, wie von DF1LX vorgeschlagen, die letzten 3m abgewinkelt, z.B. nach unten, weiterzuführen.


    Die Spulen weiter nach innen zu setzen bringt m.E. Nachteile, alleine weil das Gewicht weiter nach innen kommt und mehr Durchhang produziert.



    73 es 55 Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    vielen Dank für die Details zur Berechnung.
    Durch den letzten Link von PD7MAA bin ich nun "selbstständig" geworden.


    Allen anderen Beteiligten nochmals Danke.
    Für mich hat sich das Thema jetzt erledigt, lese aber gern noch weiter mit.

    72! Frank, DH0JAE
    QRV auch mit QRP, G-QRP-C 6807