Hallo allerseits,
seit ein paar Monaten hatte ich den Bausatz des ZM4 hier liegen und habe nun letztes Wochenende endlich die Zeit gefunden, ihn zusammenzubauen. Im Ergebnis ist es ein tolles Gerät, gerade für meinen FT-817, der ja keinen internen ATU hat.
Anbei ein paar Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge, die mir beim Zusammenbau aufgefallen sind.
1. Beim Wickeln des Kerns ist es vermutlich leichter, wenn man in den Bereichen mit mehreren Wicklungen diese gleich aus 2 bzw. 3 Adern Windung an Windung wickelt, als die nachfolgenden Wicklungen in die Lücken der vorherigen zu zwängen. Bei mir hat es so wie in der Anleitung beschrieben nicht ideal geklappt. Die Idee habe ich von http://do7psl.de/antenna-tuner-zm-4-qrp/.
2. Die Löcher für die Schalter sollten eher auf 6 - 6,5 mm gebohrt werden, nicht mit 7 mm, weil die Muttern sonst teilweise in das Loch rutschen. Ich habe das nachträglich mit Unterlegscheiben gelöst, die aber nicht toll aussehen. Vermutlich werde ich mir nur die Frontplatte früher oder später mal bei Schäffler o.ä. fertigen lassen.
3. Die Front- und Rückseiten sind etwas größer als das Gehäuse und haben scharfe Grate. Man sollte nach dem Bohren mindestens die Kanten brechen, um Kratzer auf dem Tranceiver etc. zu vermeiden,
4. Den Anschluss der Schalter über Drähte finde ich sehr umständlich und hätte lieber gleich die Printversion verwendet (und sie mir im Zweifel sogar extra gekauft, aber dann wollte ich halt fertig werden.)
5. Der Silberdraht zum Anschluss ist eher knapp bemessen und da über die Schalter ja HF läuft, sollte man nicht auf einfachen Schaltdraht ausweichen, wenn er einem ausgeht.
6. Die Plastikachsen für die Drehkondensatoren sind nicht ideal; ich habe sie durch solche aus Messing von anderen Drehkondensatoren ersetzt, die zudem auch eine Kerbe haben, die ein Verdrehen gehen die eigentliche Drehko-Achse vermeiden. Nun eiern die Drehknöpfe nicht mehr.
7. Für die Befestigung der Drehkos wären Senkopfschrauben besser, weil sonst die Knöpfe besonders mit den Original-Kunststoff-Achsen an den Köpfen schleifen. Wer das selbst ersetzt, muss aber unbedingt auf die Länge achten; ich habe mir schon mal Drehkos gehimmelt, indem ich mit einer zu langen Schraube die dünnen Platten beschädigt habe. Der Endanschlag ist schon die empfindliche Kondensatorplatte.
8. Die elektrisch mit Masse verbundenen Lötaugen sind leider flächig mit den Masseflächen verbunden; dadurch kühlt sich das Lot selbst mit einem starken Lötkolben zu schnell ab und es gibt leicht kalte Lötstellen. Eagle hat extra einen Mechanismus, der solche Lötaugen mit einem kleinen Freiraum umgibt; das würde hier viel Sinn machen.
Das ist besonders bei den BNC-Buchsen ein Problem, weil diese sowieso schon viel Wärme ableiten.
9. Um Kurzschlüsse zu vermeiden, habe ich oben und unten eine dünne Kunststofffolie (ca 0,5 mm) auf die Innenseite des Gehäusedeckels geklebt, was ich unbedingt empfehlen würde. Die Anregung stammt von http://do7psl.de/antenna-tuner-zm-4-qrp/.
10. Die oberen Anschlüsse der Drehkos schreien nach einem Kurzschluss; ich habe sie daher mit einem Schrumpfschlauch versehen.
11. Die Polarität der Diode ist unklar; es wäre gut, wenn das entweder auf der Platine oder wenigstens im Handbuch stünde (oder ich das Handbuch gründlicher gelesen hätte )
12. Der kleine Trafo auf dem FT-37 ist sehr fragil. Man kann ihn leicht versehentlich abreißen, wenn man die Platine beim Bau wendet. Eventuell sollte man ihn gegen Ende einbauen. Auch eine liegende Montage wäre wohl mechanisch besser.
Das wären meine Erfahrungen
Nochmal: Es ist ein tolles Teil und ein guter Bausatz; ich wollte nur meine Erfahrungen sinnvoll dokumentieren
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Martin, DK3IT
PS: Falls es noch einmal eine neue Platinenvariante gibt, fände ich eine, die in ein schwarzes RockMite-Gehäuse (http://www.qrpme.com/?p=product&id=RMH) passt, ideal. Das wäre noch kleiner und würde farblich zu einem FT817 hervorragend passen. Das Gehäuse nennt sich LMB Crown Royal CR-425 und ist z.B. bei Mouser erhältlich (http://www.mouser.de/ProductDe…MB-Heeger/CR-425-PAINTED/)