Multiband WSPR- Transceiver mit dem Red Pitaya

  • Hallo Funkfreunde,

    seit gestern hat der Software- Entwickler Pavel Demin sein neuestes Programm für den Red Pitaya in Multiband WSPR transceiver umbenannt.
    Nähere Erläuterungen sowie die Software sind hier zu finden:
    http://pavel-demin.github.io/red-pitaya-not…ansceiver-wspr/


    Da alle 8 verfügbaren Empfangskanäle über denselben Eingang laufen, könnte man hier eine Breitbandantenne (z.B. Heli Whip) anschließen.
    Auch eine aperiodische Loop könnte hier verwendet werden.

    Um auch sendeseitig qrv zu werden, muss man eine Steuerdatei editieren, die folgenden Aufbau hat:
    // frequency
    freq = 10.1402;
    // frequency correction, from -100.0 ppm to +100.0 ppm
    corr = 0.0;
    // message containing station's callsign, Maidenhead grid locator and// transmitter power in dBm
    message = "K1ABC FN42 33";

    Dazu ist für einen Windows- Rechner das Programm "WinSCP" (Freeware) bestens geeignet.

    Ich hoffe, dass sich Michael, DK5HH hier zu Wort meldet, denn er hat offensichtlich schon mit dem WSPR- Programm gearbeitet.

    73, Wolfgang

  • Hallo,

    wenn DL1SDZ nicht alles selbst machen wollte, haette er gemerkt, das Pavel Demin schon alles erledigt hatte.

    Image runterladen
    auf eine SD-Karte kopieren
    In den Red Pit stecken
    Strom an und die decode-wspr.sh Datein aendern:
    CALL und Locator direkt hinter dem Gleichheitszeichen eingeben
    Abspeichern
    und die Kiste laeuft ohne Probleme.
    Klasse!!!

    Ich habe sie an der EndFed haengen.
    Senden ... muss ich nochmal sehen.

    73 de Hajo

  • Hallo,

    nachdem der Red Pit seit heute Mittag vor sich hin laeuft, muss ich zugeben, dass ich beeindruckt bin.

    Im FPGA laufen 8 unabhaengig Empfaenger auf den ausgewaehlten WSPR-Frequenzen. Diese werden anschliessend auf WSPR Signale untersucht und dekodiert. Die Ergebnisse werden direkt an WSPRnet geschickt und man kann sie von dort abrufen. Es ist am Red Pit keine Interaktion moeglich oder vorgesehen.

    Die Kiste lief bis jetzt ohne Stoerungen und ich habe zur Zeit weit ueber 1000 Reporte abgesetzt. Diese habe ich mit ViewProp ueberprueft. Hut ab! Mit einem konventionellen Empfaenger waere dies nicht möglich gewesen.

    Wenn Pavel dies Konzept nun auch noch fuer den CW-Skimmerserver realisiert, kaufe ich mir noch einen Red Pit. Allerdings gibt es hier ein Problem. Der QS1R kann dies schon, aber die proprietaere CW-Skimmersoftware wird von Alex VE3NEA 6 fach direkt in den FPGA des QS1R geschoben. Die Ergebnisse werden auch hier direkt an das Reversebeacon Network geschickt.

    Summa Summarum: Wenn jemand die Programmierung der FPGAs beherrscht, lassen sich damit wirklich innovative Anwendungen stricken, die sonst an der Geschwindigkeit normaler CPUs scheitern wuerden.

    73 de Hajo

    PS: Senden geht auch, aber Pavel sucht noch nach an einer eleganteren Lösung. Ich wuerde zur Zeit eine Arbeitsteilung mit dem U3s vorsehen.

  • also eine aktueller Grafik liegt hier bei; schön zu sehen, dass ich gestern an der Antenne noch was gemacht habe und plötzlich sich die Spotrate deutlich verbessert hat.
    sorry wegen des Fehlgriffs mit März.
    Ich habe zunächst nur mit einem Draht mit un-un-balun-1:9 gearbeitet und nun für 30 und 20 eine separate Dipolantenne verwendet -- sieht man wohl auch ganz schön in der Grafik...

  • Hallo,

    Pavel Demin (Danke!) war schneller und hat meine Daten ausgewertet. Empfangen wurde wie ueblich mit meiner lausig aufgehaengten HyEndFed. Allerdings habe ich die Antenne zwischendurch fuer eine erfolglose DX-Jagd verwendet. Stattdessen habe ich ca. 2 Stunden meine Indoor Aktivantenne (http://active-antenna.eu/amplifier-kit/) verwendet, die sich nicht schlecht geschlagen hatte.

    Die ersten Stunden war ich noch mit diversen Versuchen beschaeftigt und hatte den Red Pit immer mal wieder umkonfiguriert ... was - siehe oben - nicht notwendig gewesen waere.

    73 de Hajo

  • http://www.ionosonde.iap-kborn.de/actuellz.htm
    Hat Ähnlichkeiten, finde ich... Stammt aus einer zusammenfassenden Site von der Ionosonde Juliusruh. Die Daten der Ionosoanden gibts weltweit fast minütlich aktuell. Schön, dass sich die Ergebnisse der WSPR-Spots mit den Ergebnissen der Sonde(n) decken. ;)

    73, Michael, DF2OK.
    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG GM ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~ QRZ.COM ~
    "Dat Sichtbore hebbt wi verloorn, aver dat Erinnern blifft jümmers in uns Harten." Das ist plattdeutsche Sprache.

  • Hallo,

    nachdem Pavel Demin gestern noch zwei Patches eingespielt hat, die u.a. die Ausgabe zum WSPRnet besser sortieren und nach dem hoechsten SNR auswerten, habe ich heute wieder eine Analyse laufen lassen. Ich hatte vorher die Auswertungen für das 60m Band ausgeschaltet und hoffnungsfroh das 10m Band eingeschaltet.

    Gestern waren die Bedingungen wesentlich besser. (Antennen abwechseln EndFed und Aktivantenne).

    73 de Hajo

  • Hallo,

    doch noch ein Nachtrag:

    Die Daten wurden nun mit R (Dank an Pavel, der das Script erstellte) auf einem Polar-Koordinatensystem dargestellt. Es zeigt, die Richtungen pro Band, aus denen Signale empfangen wurden. Ich habe jahrelang in diversen Spreadsheets nach dierser Darstellung gesucht und nichts gefunden.

    Reihenfolge 80m, 40m, 30m, 20m ... alles derselbe Draht.
    Das laesst sich nun fuer andere Antennen ausbauen.

    73 de Hajo

  • die Kartendarstellung zeigt im Vergleich zum letzten Beitrag von Hajo, dass es nicht über alle Leute gibt, die WSPR machen -- in Europa ist das aber schon ganz gut verteilt.

    Wenn man sehr viele Decodes betrachtet -- wie hier geschehen mit 66561 -- zeigen sich leider auch falsch positive Decodes, die nicht ganz ausbleiben. -- Die Punkte im Meer. Tiefe Frequenzen haben blaue, hohe Frequenzen rote Punkte. -- die Häufigkeiten der Spots werden hier nicht dargestellt.
    (Bilder mit python matplotlib auf basemap -- für das Forum in geringe Dateigröße konvertiert).

    Der RP hat also über die Tage vom 1.4 bis 9.4. etwa im Durchschnitt 7400 Spots pro Tag decodiert in Spitzenzeiten über 800 spots / Stunde und teilweise über 40 spots/2min (wie das dritte Bild zeigt) Hier wird auch deutlich, dass die Anlage noch im Experimentierstadium betrieben wird -- also Änderungen an den Antennen und Versuche, die keine konstanten Ergebnisse erwarten lassen. Gleichzeitig wird aber schon recht deutlich, wie diese Darstellung zur Anzeige der Inosphärenverhältnisse sich eignet, da die Spotzahlen damit "einhergehen"; genau das ist ja die Domain von WSPR. -- man müsste mehr RP's haben... und mehr Antennen.

    Der RP ist ein äußerst interessantes Gerät für diese Anwendung -- Pavel Demin sei Dank, dass er da so schnell vorangekommen ist.

    Michael

  • Danke Michael,

    fuer die Bereitstellung der Auswertungen. Sehr interessant.

    Eine Bemerkung zu WSPR im Wasser: Die Spots koennen, aber muessen nicht unbedingt falsch sein, da mittlerweile einige Schiffe mit dem U3s von Hans Summers herumfahren, die mit spezieller Software (Telemetrie) als fahrende "Beacons" dienen und es sind auch immer wieder Ballons unterwegs, die das WSPR-System verwenden. So gerade eben von VE3KCL http://qrp-labs.com/ultimate3/ve3kcl-balloons/ve3kcl-s9.html

    73 de Hajo

  • Hallo,

    nachdem ich gestern die Ergebnisse von Michael mit den meinigen verglichen hatte (800 versus 300 Spots in der Spitzenzeit) wollte ich mal wieder hinschmeissen.

    Aber da es ja bekannt ist, dass ich keine gute Antennen habe, die Antenne zudem noch suboptimal aufgehaengt ist und ich bekanntermassen in einem Funkloch lebe, habe ich mir heute morgen noch einmal die Ergebnisse von WSPR-Reporter suedlich von Stuttgart angesehen.

    Abgesehen, dass es davon nicht so viele gibt, einige HB9er ca. 200 km suedlich ist mir schon vorher aufgefallen, dass diese Region scheinbar benachteiligt ist. Auch die Nachbar-Oms waren nicht gesegnet mit Signalberichten. Gemerkt hatte ich dies im RBN-Vergleich und durch Parallellauf des 20m Bandes von meiner Antenne, DK0TE (Friedrichshafen) und dem Websdr in Twente. Die Ergebnisse von DK0TE und meinen Wasserfallen entsprachen sich in etwa. Im Vergleich zu Twente ergab sich auch gerade (14.00 Uhr) ein Unterschied wie Tag und Nacht. Auf 20 Meter ist die Hoelle los, waehrend hier im Sueden fast tote Hose ist.

    Mmmh, dafuer muessen wir aber nicht im Matsch an der Nordsee rumlaufen.

    Ich versuche mal einen OM auf dem Berg mit besserer Antenne zu ueberzeugen ...

    73 de Hajo

    PS: Ab sofort setze ich auch zwei Antennen parallel ein.

  • Hallo,

    bevor es langweilig wird, hier meine Zusammenfassung der Erfahrungen mit dem WSPR-TRX von Pavel Demin:

    Es ist eine All-In-One-Loesung. Es wird kein PC gebraucht, aber fuer portabel Betrieb ist der Red Pit ungeeignet, da man einen Internetanschluss braucht.

    Die Software funktionert nach einer einfachen Anpassung mit den persoenlichen Parametern schluesselfertig. Strom anschliessen und schon geht es los. Seine eigenen Daten (Spots) muss man sich mit dem PC dann aus dem WSPRnet holen und auswerten.

    Wie DK5HH gestern im WSPR-Forum nochmals hinwies: Es stehen zwei Antenneneingaenge (2 Transceiver) zur Verfuegung. Diese Eingaenge werden je mit 125 mHz gesampelt. In der FPGA arbeiten parallel acht unabhaengige Empfaenger und analysieren die Daten. Entsprechend koennen auch die beiden Ausgaenge zum Senden (10 mW) verwendet werden. Ich habe dies einmal probiert. Es funktioniert ... aber auch meine Anzahl von Antennen ist begrenzt.

    Nach einem kleinen Umbau hatte ich zwei Antennen fuer Diversity-Empfang angeschlossen. Die Ergebnisse der Eingaenge werden ausgewertet und bei gleichen WSPR-Sendern nur das staerkste Signal an die Datenbank weitergegeben. Somit gelang mir, die zweite Antenne (aktive Breitband) so auszurichten, dass der Empfang aus dem Westen wesentlich verbessert wurde. (Beachte dabei die roten Spitzen (20m) ab ca. 12 Uhr.) Man kann somit unabhaengig von den WSPR-Daten verschiedene Antennen und ihre Empfangsleistung direkt vergleichen. (Selbiges ist uebrigens auch mit dem SDR-Empfaenger von Pavel moeglich, der auch zwei unabhaengige Empfaenger an zwei verschiedenen Antennen zur Verfuegung stellt. Hier ist man allerdings wieder auf die "traditionelle" zweifache Auswertung im PC angewiesen ... aber besser als gar nichts.

    Die Kiste laeuft ohne irgendwelche Proleme (im Log ueberprueft). In dieser Preisklasse habe ich noch keinen vergleichbaren komplexen Empfaenger gesehen.

    Very Well Done!

    73 de Hajo

  • Hallo,

    Anlass zum wieder aufgreifen des Threads: Jetzt konnte ich K1JT Joe Taylor persoenlich loggen. (1. Bild)
    Ansonsten laeuft der Red Pit ohne Probleme und 385 verschiedene Stationen in der letzten Woche ist auch kein schlechtes Ergebnis, obwohl er nicht die ganze Zeit lief und WSPRnet zwischendurch ausfiel. (Bild 2 Aktivitaeten im April)

    Ich nutze in den letzten Tagen die beiden Eingaenge, um Antennen zu vergleichen. Auf Bild 3 die Ergebnisse der letzten 24 Stunden.

    So dann verabschiede ich mich aus diesem Thread mit dem Ergebnis, dass sich der Kauf des Red Pit fuer mich alleine wegen des achtfachen WSPR-RX gelohnt hat.

    Mal sehen was Pavel Demin noch plant.

    73 de Hajo

  • Hallo Janek,

    ich sehe das nicht so eng, sondern freue mich.
    Es ist zwar kein JT9 QSO, aber:

    Er rief in die Welt,
    ich hoerte ihn
    und habe ihm dies incl. Report mitgeteilt.

    Mittlerweile habe ich fuer einige ausgesuchte WSPR-Aussendungen von mir mit 10 mW und weniger auch "QSL"-Karten als Dank verschickt und bekam Hoerreport-Karten zurueck,

    Es ist ein Spiel, nicht die Wirklichkeit.

    73 de Hajo

  • Hallo Leute,

    ich hatte mich schon eine Weile über die fehlenden 630m Spots gewundert.

    In der write-c2-files.cfg steht die falsche Frquenz für´s 630m Band

    Statt 0.475100 muss da 0.475700 rein, dann klappts auch mit den Nachbarn auf MW. ;)

    73 Joe
    DF2JP

  • Hallo zusammen,
    wenn ich mit dem RedPitaya WSPR Signale aussenden möchte muss ich die Datei transmit-wspr-message.cfg anpassen.


    // frequency
    freq = 14.095600;
    // frequency correction, from -100.0 ppm to +100.0 ppm
    corr = 0.0;
    // message containing station's callsign, Maidenhead grid locator and
    // transmitter power in dBm
    message = "DH0KAI JO30BT 33";

    An welchem Ausgang liegt die HF an? und was muss ich noch machen, damit der RedPitya sendet?


    Beim Empfang wird ja explizit der Port in der Config gennannt!
    { freq = 0.137500; chan = 1; },
    { freq = 0.475700; chan = 1; }


    VY 73 Manfred

  • An welchem Ausgang liegt die HF an? und was muss ich noch machen, damit der RedPitya sendet?

    Antworten:
    Out1
    mit Croneintrag zur geraden Minute den TX aufrufen -- beendet sich automatisch nach dem Senden; also ggf. erneut aufrufen zur geraden MInute

    HIlft das? -- weiteres Beispiel im Yahoo redpitaya Forum direkt nachzulesen

    zwar kann man mit 10mW gut gehört werden -- ggf. ein BS170 als "PA" um auf 200 mW zu kommen noch hinter den OUT1 hängen (50 Ohm Last nicht vergessen)
    vy73
    MIchael
    DK5HH

    --
    Michael
    DK5HH