Berufsorientierung

  • Nur ich war kein guter Kunde, ich hatte als Kind Lego und TRIX-Metallbaukasten. 8)



    Aber du versenkst in Deinen Wänden keine Holzklötzchen mehr, bevor Du da eine Schraube reindrehst? :D

    72! de Uli


    Bedenke! Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic...

  • Hallo Janek,


    nur ein Beispiel von mir:


    Ich habe mit 14 (also ewig her) vom Konfirmationsgeld meinen ersten Computer selbst zusammengelötet. Ich wollte dann unbedingt digitale Technik machen und konnte mich dann zum Studium nicht zwischen technischer Informatik und Elektrotechnik entscheiden. Da ich Programmieren nicht ganz so interessant fand wie die Technik habe ich mich dann für Elektrotechnik entschieden. Im Studium hat sich dann herausgestellt, dass die digitale Entwicklung schon fast wie Programmieren ist und mein Interesse ging dann mehr zur integrierten Analogtechnik. Ich wäre fast bei der Entwicklung von Leistungshalbleitern (>1000V) gelandet, da mich die Halbleiterphysik faszinierte.
    Da hat mich dann ein guter Bekannter darüber informiert, dass das ein sehr kleiner Bereich ist, wo es wenig Auswahl später im der Industrie gibt und ich bin mit der Entwicklung von integrierten analogen Schaltungen in den Beruf eingestiegen, wo ich dann auch schon mit unterschiedlichen Themen zu tun hatte.


    Also der Hinweis: Ein konkretes Berufsbild, wie "Ich möchte etwas mit Funk machen", kann sich im Laufe der Zeit ändern. Auch kann sich das Bild von Installateuren, die mit Funk arbeiten in der nächsten Zeit ändern. Z.B. könnte es sein, dass nur noch komplette Funkmodule von der Industrie gefertigt werden, sich die Diagnose nur noch auf das Auswerten von Diagnosemeldungen beschränkt und somit man als Installateur nur noch sehr wenig mit Funk zu tun hat, wie man ihn sich vorstellt hatte.
    Ein Fernsehtechniker, der zu meiner Jugend noch Fernseher auseinander geschraubt hat und einzelne Bauelemente ersetzt hat, kann heute meist nur noch einen Defekt feststellen und tauscht das Gerät aus. Dabei ist dann die einzige Herausforderung das neue Gerät wieder mit der gleichen Programmbelegung beim Kunden in Betrieb zu nehmen. Natürlich muss er sich mit der Technik weiterentwickeln und immer neu lernen, wie der aktuelle Stand der Technik funktioniert.


    Du musst für Dich herausfinden, ob Du Dir vorstellen kannst komplizierte theoretische Zusammenhänge zu verstehen und anzuwenden und ggf. weiterzuentwickeln. Wenn Du sehr gut in der Schule bist, könntest Du ja ggf. auch noch auf ein Gymnasium wechseln oder aber die Fachhochschulreife erlangen und studieren. Wenn Du lieber praktisch arbeitest und Theorie Dir nicht liegt, gehe in Richtung Ausbildung und, falls es gut geht, zum Meister oder Techniker. Die Arbeit muss Dir liegen und Spaß machen. Genaueres kann Dir aber vermutlich auch die Berufsberatung in einem Beratungsgespräch sagen.


    Zum Praktikum in der Schulzeit: Da geht es ja erst einmal nur um 1-2 Wochen in den Job "hereinschnuppern". Hol Dir da einfach unterschiedliche Angebote von den Firmen ein, die Dich interessieren. Nicht jede Firma bietet Schülerpraktika an, also nicht enttäuscht sein, wenn da nicht bei jedem Versuch ein Angebot heraus kommt. Auch kann es sein, dass Firmen für ein Schülerpraktikum keine Unterkunft für die Zeit anbieten, Du also auf Angebote aus der Nähe angewiesen bist.


    vy 73 de Karsten, DD1KT