Hallo,
ich habe ein Röhren-Radio (SABA Wildbad 125) geerbt.
Defekte Kondensatoren getauscht, Gleichrichter getauscht etc.
Funktioniert soweit, nur mit dem FM-Tuner komme ich nicht weiter. Er funktioniert, nur sind alle Sender verschoben.
Habe auch den Eindruck, dass ich manche Sender auf der Spiegelfrequenz empfange. Laut Schaltplan ist die ZF bei
FM 6,75 MHz.
Wie kann ich da die Frequenz abgleichen ?
Hallo Uli,
ich bin weder der Röhrenspezialist noch sonst irgendwie mit der Thematik groß bewandert, aber ich hatte ebenfalls mal ein Grundig-Röhrengerät, bei dem war im Tunerbereich ein Spulenträger gebrochen bzw. der Kern ebenfalls. Hier hatte jemand versucht, bewusst die Frequenz zu verschieben, um den damaligen Polizeifunk zu empfangen.
Hast du diesen mechanischen Teil schon untersucht?
Gruß
Hallo Stefan,
"mechanisch" ist alles in Ordnung. Mit Röhren bin ich nie in Berührung gekommen und ich verstehe auch die Schaltung nicht.
Das Gerät wurde gebaut, da war ich noch im Kindergarten und mein Schwiegervater wollte Polizeifunk hören .....
mit dem FM-Tuner komme ich nicht weiter. Er funktioniert, nur sind alle Sender verschoben.
Der UKW-Breich ging früher nur von 87 bis 100 MHz.
Erst als man Platz für die vielen Privatsender brauchte,
wurde zunächst auf 104, dann auf 108 MHz erweitert.
Deine Sender sind also nicht verschoben,
sondern es fehlt einfach der obere Bereich.
Bei ZF = 6.75 MHz und Frequenzeinstellung 87 MHz
liegt die Spiegelfrequenz bei 100.5 MHz,
früher also ausserhalb des Empfangsbereichs und alles war ok.
Heutzutage wimmelt es dort von Sendern
und die kannst Du prima über die Spiegelfrequenz empfangen,
auch wenn dieser Bereich in Deinem Gerät garnicht vorgesehen ist.
Sei doch froh !
DL2JMB Jürgen
Mit Röhren bin ich nie in Berührung gekommen und ich verstehe auch die Schaltung nicht.
Bei dem UKW-Tuner ist die Röhren-Schaltungstechnik nicht viel anders
als mit Transistoren. Wer die eine kennt, versteht auch die andere.
mein Schwiegervater wollte Polizeifunk hören .....
Dann darfst Du Vorkreis und Oszillator wieder dahin abgleichen, wie es im Originalzustand gewesen ist. So wie sich mir das auf den Innenlebenfotos und dem Schaltbild darstellt, wird das UKW-Teil nicht mit Drehkos abgestimmt, sondern die Hauptabstimmung geschieht durch Schieben von Spulenkernen: L102, L103 und L104 gleichzeitig. Ich nehme an, dass diese drei Induktivitäten nicht einzeln abgleichbar sind. So bleiben erst einmal die Trimmer C105 und C109 übrig.
Nun bleibt natürlich die Frage offen, an welchen "Knöppen" der Schwiegervater gedreht hat und wieviel dann 'verschlimmbessert' wurde. Das ist und bleibt immer schwierig, wenn Laien an derlei Geräten 'rumgeschraubt haben. Weil aber nach Deinen Aussagen alles irgendwie funktioniert, schlage ich einen sinnvollen Abgleich mit passender Technik vor. Durch loses Einkoppeln der ZF-QRG bei Filter 1 kannst Du prüfen, ob dort was verdreht worden ist. Die Wahrscheinlichkeit spricht (leider) dafür. Sofern das Magische Auge noch funktioniert, kannst Du das als Anzeigeinstrument nutzen. Nur nicht zuviel Pegel und locker einkoppeln. Dann nimmste das Signal weg.
Wenn die Hauptabstimmspulen abgleichbar sein sollten, dann immer auf der tiefsten QRG. Also 87 MHz 'rum. Entweder Du hast einen Messsender (ideal) oder mit einem Vergleichs-RX eine starke Station "da unten". Europiep gibt es leider nicht mehr, das war damals als Bandmarker für "unten" immer recht praktisch. Das hohe Frequenzende wird mit den Kondensatoren abgestimmt. Nun immer wechselseitig arbeiten. Mal oben, mal unten. Die immer geltende Abgleichregel lautet: oberes Bandende = C, unteres Bandende = L. Aufhören mit C. Wie es unser Phyiker schon richtig geschrieben hat, war der UKW-Bereich damals eher zuende.
Viel Erfolg!
Hallo Michael,
vielen Dank für den Tipp mit der Abstimmung von C und L.
Die Ls sitzen fest und bevor ich da noch mehr kapuut mache, lasse ich es lieber. C103 lag in Einzelteilen im Gehäuse. .....
Habs aber jetzt soweit, dass ich die "wichtigsten" Sender gut hören kann.
Nochmals vielen Dank
