vertikal Antenne anpassen / coax stub oder transformator?

  • Ich habe kein Interesse an einem Glaubenskrieg - was zählt ist "auf'm Platz" und mit einem attraktiven Rufzeichen bist
    Du da ja auf der sicheren Seite.

    Peter, erstmal Danke für die Aufmunterung "auf'm Platz", ich werde mich bemühen :thumbup: und sehe das nicht als Glaubenskrieg
    sondern die gute Gelegenheit hier im Forum Meinungen & Erfahrungen auszutauschen. Bleiben wir bei der Technik, macht ja Spass!


    Du schreibst: "...bei der die Speiseleitung gleichzeitig eine Dipolhälfte darstellt..." und das konnte ich noch nicht verstehen,
    denn die Speiseleitung ist für mich das Koax. Alles nach der Mantelwellensperre sind die strahlenden Elemente, oder liege ich
    da falsch?


    Auch sollte es egal sein, welcher Ast am Mittelleiter bzw. an der Abschirmung des Koax hängt, soferne die Mantelwellensperre
    entsprechende Werte hat. Zugegeben, das habe ich noch nicht ausprobiert ?( Rechnerisch im MMANA-GAL kann man das ja nicht
    unterscheiden / verändern. Dazu auch mehr weiter unten von G3TXQ.


    Die 'Entwicklung' der Antenne nach M3KXZ: (der graue Block soll die Mantelwellensperre sein)
    Zum ausprobieren: die Abmessungen sind reale Werte für 450 Ohm Wireman und 1mm² Draht,



    [Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/s/r91oh…s/2016-01-16_08h50_13.jpg] [Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/s/jrdh5…5/2016-01-16_08h55_35.jpg]


    Und hier die Stromverteilung, aus MMANA-GAL, erstes Bild 20m, zweites Bild 15m:


    [Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/s/ix2us…k/2016-01-16_09h09_46.jpg] [Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/s/u1o0g…0/2016-01-16_09h10_39.jpg]


    G3TXQ hat einen sehr interessanten Artikel über "Common-Mode Chockes" (Mantelwellensperren) geschrieben, die
    ganze Tabelle gibt es im link . Ich habe immer versucht 'in den grünen Bereich' mit meinen Mantelwellensperren zu
    kommen. Messung ergaben bei mir 150uH bis 530 uH, je nach Ausführung - das sind dann 13 bis 45 kOhm, bei
    14,2 MHz, das sollte passen. Hier ein Ausschnitt aus der Tabelle (sehenswert!) link


    [Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/s/jeu00…m/2016-01-16_09h38_33.jpg]

  • Hallo Wolfgang,


    zuerst: Falls Du es tatsächlich hinkriegst, den resistiven Anteil der "common mode" Impedanz der MWS im zweistelligen Kiloohm Bereich zu halten, ist mein Einwand hinfällig !


    Dennoch der Vollständigkeit halber hier meine Sicht auf Deine Antenne, quasi im Zeitbereich:


    Das Signal aus dem TRX passiert ohne relevante Dämpfung die MWS und läuft die Zweidrahtleitung ( 3.57m ) hoch bis zu ihrem Ende - bis jetzt strahlt noch nichts, da die beiden Leiter gegentaktigen Strom führen - am Ende der Zweidrahtleitung "sieht" das Signal einen Dipol, bestehend aus dem Strahler ( 4.31m ) und dem nicht weitergeführten Draht der Zweidrahtleitung ( der Strom fließt hier sozusagen zurück ) und ab da strahlt auch was ab.
    Auf dem nicht weitergeführten Ende der Zweidrahtleitung überlagern sich also der Speisestrom und der Dipolstrom, deshalb der vom typischen Dipol abweichende Stromverlauf aus Deiner Simulation.
    Die Mantelwellensperre muss also den "common mode" Anteil des Stroms ( den aus dem Dipol ) abblocken, wegen des Stromknotens am Ende eines Dipols ist dieser Punkt ziemlich hochohmig -typischerweise einige Kiloohm - die MWS sollte also möglichst noch deutlich hochohmiger sein - sonst wird der Schirm des Koaxialkabels ebenfalls Bestandteil dieses Dipolarms.


    Man kann es auch anders sagen: Nur die MWS definiert, wo der zweite, in der Zweidrahtleitung versteckte, Teil des Dipols endet, so dass hier klare Verhältnisse wünschenswert sind.


    Hoffe meine Sicht auf Deine Antenne als elektrisch(!) mittig gespeister Dipol ist klarer geworden - vielleicht liege ich damit ja auch falsch, wenn jemand einen alternativen Ansatz hat, her damit.


    72/3


    Peter/DL3PB

  • vielleicht liege ich damit ja auch falsch, wenn jemand einen alternativen Ansatz hat, her damit.


    72/3


    Peter/DL3PB

    Hallo Ihr beiden,
    zur Erklärung und dem Verständnis kann man noch auf die Sleeve Antenne verweisen. Dort wird der untere Dipolast aus einem Rohr gebildet durch dass das Speisekabel läuft. Die Speisung erfolgt in der Mitte des Dipols, hier bildet das Rohr einen 1/4 Wellensperrtopf und die Speisung erfolgt mit annähernd 50 Ohm. HF-technisch sind die Antennen im Resonanzfall gleich. Wolfgang hat aber keine Resonante Antenne und deshalb die MWS mit besonderen Anforderungen.
    Kein alternativer Ansatz nur eine Erweiterung.


    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Das Signal aus dem TRX passiert ohne relevante Dämpfung die MWS und läuft die Zweidrahtleitung ( 3.57m ) hoch bis zu ihrem Ende - bis jetzt strahlt noch nichts, da die beiden Leiter gegentaktigen Strom führen...

    Bitte nochmals, kein 'Religionskrieg', sondern mein mangelndes Verständnis: falls dort nichts strahlt, welche Funktion hat die längenabhängige Zweidrahtleitung?


    Bei der Antenne von DJ5IL sind alle Leitungen 'parallel', was strahlt dann dort ? Wo ist 'gegenläufig', im unteren Teil? im oberen Teil ja auch?
    Der Spalt zwischen 2.1 und 2.2 ist wenige Zentimeter.
    [Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/s/jp3h3v72jys7yg0/2016-01-16_19h25_46.jpg] Antenne sieht in der Stromverteilung so aus: [Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/s/7p05rkmmn1zugbl/2016-01-16_19h42_09.jpg]



    Mein Grundverständnis für Antennen war (ist): Strom strahlt!


    ... am Ende der Zweidrahtleitung "sieht" das Signal einen Dipol, bestehend aus dem Strahler ( 4.31m ) und dem nicht weitergeführten Draht der Zweidrahtleitung ( der Strom fließt hier sozusagen zurück ) und ab da strahlt auch was ab. Auf dem nicht weitergeführten Ende der Zweidrahtleitung überlagern sich also der Speisestrom und der Dipolstrom

    Hier 'steige ich komplett aus', weil ich das nicht durchschaue bzw. verstehe!


    ...wenn jemand einen alternativen Ansatz hat, her damit.


    Ja, bitte, vielleicht kann uns das jemand mit anderen Worten weiterhelfen.


    73's de OE1MWW
    Wolfgang

  • Hallo,


    ich habe versucht den Weg einer Welle vom TRX bis in den eigentlichen Dipol nachzuzeichnen, um die Doppelfunktion des nicht abgeschlossenen Zweidrahtleiters in der Zeit auseinander zu ziehen. War wohl nicht erfolgreich.


    Nochmal andersherum:


    Die Speisung des eigentlichen Dipols findet am teilweisen offenen Ende der Zweidrahtleitung statt.


    Der anschließende Einzeldraht bildet einen Ast des Dipols, der nicht abgeschlossene Leiter der Zweidrahtleitung bildet den zweiten Ast des Dipols, irgendwo muss der Strom ja hin!


    Auf dem Zweidrahtleiter gibt es also zwei Ströme:


    1.) Der gegentaktige Speisestrom in beiden Leitern, der nicht strahlt ( beide Ströme sind gleich groß und bei geringem räumlichen Abstand gegenläufig ) und für den die Länge der Zweidrahtleitung unerheblich ist.


    2.) Im nicht weitergeführten Draht zusätzlich einen Gleichtaktstrom ( aus der Dipolfunktion ), der nicht von einem gleichstarkem Gegenstrom kompensiert wird und deshalb natürlich strahlt. Hier gilt die übliche Längenabhängigkeit.


    Sorry, besser kann ich es nicht erklären - wie gesagt, solange die MWS sehr hochohmig ist, sollte es keine Probleme geben.


    72/3


    Peter/DL3PB

  • Auf dem Zweidrahtleiter gibt es also zwei Ströme:

    Peter, wie man aus dem Diagramm der Stromverteilung in MMANA-GAL ersieht, sind die beiden Ströme nicht gleich gross,
    daher kompensieren sich die beiden nicht auf 'null'. Desgleichen auch auf der Stromverteilung der DJ5IL Antenne.
    Daher kann ich den Punkten 1. und 2. nicht folgen.


    Wir sollten das Thema zwischen OE1MWW <=> DL3PB mal abschliessen. Danke für Deine bisherigen Einträge :thumbup:


    Vielleicht kann bitte noch jemand zu unseren Diskussionen kommentieren.


    73's de OE1MWW
    Wolfgang

  • Hallo,


    danke Peter DL3PB für die Erklärung der Funktionsweise der "NCA". Hatte gestern schon den ganzen Tag darüber herumgegrübelt.


    Falls ich das richtig verstanden habe: Die Problematik liegt also, wie hier von mehreren usern beschrieben, im Balun/Sperrglied/Mantelwellensperre: Entweder schafft man einen resonanten Parallelschwingkreis und erhält eine Monobandantenne (wobei der Bauteileaufwand gleich ist wie für ein L-Glied, DG0SA verwendet ja einen Eisenpulver-Toroid), oder man braucht für eine Multibandversion eine MWS auf Ferrit mit enormem Blindwiderstand und Spannungsfestigkeit, was offenbar nicht einfach ist.


    73 Wolfgang

  • Falls ich das richtig verstanden habe: Die Problematik liegt also, wie hier von mehreren usern beschrieben, im Balun/Sperrglied/Mantelwellensperre: Entweder schafft man einen resonanten Parallelschwingkreis und erhält eine Monobandantenne (wobei der Bauteileaufwand gleich ist wie für ein L-Glied, DG0SA verwendet ja einen Eisenpulver-Toroid), oder man braucht für eine Multibandversion eine MWS auf Ferrit mit enormem Blindwiderstand und Spannungsfestigkeit, was offenbar nicht einfach ist.

    Danke Wolfgang für den Kommentar.


    DJ5IL schrieb mir 2012 in einem email zu seiner Monoband-Antenne:


    "Die kurze endgespeiste Dipolantenne hat an ihren beiden Anschlüssen extrem unsymmetrische Impedanzen nach Masse mit einem niedrigen Realteil und sehr hohen Imaginärteil. In Serie geschaltet addieren sich diese Impedanzen zu ca. 50 Ohm real und null imaginär, aber der Antennestrom der durch diese hohen Impedanzen fließt belastet die Wicklungen einer Guanella-Gleichtaktdrossel mit sehr hohen Spannungen selbst bei niedriger Leistung (ca. 500Vpk @ 100W Sendeleistung !). Das Resultat ist ein schnell überhitzender Kern - tatsächlich ist es sehr einfach, selbst große Kerne über die Curie-Temperatur zu erhitzen mit weniger als 100W Leistung. Aus diesem Grund arbeitet der ansonsten vorzugswürdige Guanella-Balun nicht gut mit dieser Antenne. Die bessere Wahl ist ein konventioneller 1:1 Übertrager als Stromsymmetrierglied. In diesem speziellen Fall muß er viel weniger aushalten als der Guanella, weil seine Wicklungen nur mit der differentiellen Spannung über den beiden Anschlüssen belastet werden. Diese Spannung ist viel kleiner als die Spannungen nach Masse, die gegeneinander leicht phasenverschoben sind. Jedoch muß man sehr gut aufpassen, das richtige Kernmaterial - es muß ein verlustarmer Ferrit sein, am besten Amidon/Fair-Rite mix #61 - und die richtige Anzahl Windungen zu wählen. Die Einspeisemethode von Wolfgang, DG0SA, ist ebenfalls sehr gut geeignet."



    Wie berichtet, habe ich die DJ5IL Antenne nachgebaut und auch das #61 Kernmaterial verwendet. Zweifelsohne verhält es sich bei der NCA genau so!


    73's de OE1MWW
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang DL1GWW,
    exakt das waren meine Bedenken und danke für die Rückmeldung, dass die Beschreibung meines Ansatzes offenbar doch so schlecht nicht war.
    Wolfgang/OE1MWW wird sicher nach seinem Urlaub hier berichten, wie sich die NCA im Einsatz bewährt hat.
    Also, zurück an die Radios!
    Peter/DL3PB

  • Hallo zusammen,


    ich hatte mir kürzlich mal wieder eine M3KXZ No-Counterpoise-Antenne gebaut, obwohl ich meine bisherigen Varianten wieder mangels Nutzung über eBay verkauft hatte.
    Daher kenne ich die Antenne nur von der Theorie bzw. Baupraxis, nicht aber aus der Funkpraxis. :D


    Eine Sache störte mich bisher für den Einsatz als Urlaubs- oder Portabelvariante immer:


    Die kurze Variante ist mit ihren 7,80m prädestiniert für einen 10m Fiberglasmast, z.B. den kurzen transportfreundlichen und stabilen von DX-Wire mit seinen 67cm Packmaß.
    Allerdings verschenkt man sich bei der kurzen Variante das 40m Band.


    Die lange Variante (15,60m) würde zwar auch auf 40m gehen, lässt sich aber nicht mehr vertikal anbringen.
    Hier verschenkt man sich dann die flache DX-Abstrahlung auf den oberen Bändern.


    Ich hatte mir schon beide Varianten gebaut. Ganz "back-to-the-roots" aus 2,5mm Lautsprecherlitze, später aufgrund den Internetveröffentlichungen mit den Messergebnissen und Signalverlusten dann auch aus 450 Ohm Wireman oder 300 Ohm Bandleitung. Und anstelle steifer Lautsprecherlitze dann wetterfreundlichere und seeeehr flexible Silikon-Zwillingslitze.


    Das "Entweder-oder" Problem mit den abzudeckenden Bändern bei gleichzeitiger DX-Abstrahlung (und neu hinzugekommen das Verlustproblem bei Lautsprecherlitze durch die nahen Leiter) blieb weiterhin ungelöst.


    Kürzlich kam mir dann die Spontanerleuchtung. Und ich baute "Variante Nr. Tausend" (...zumindest gefühlt...hi).


    Dieses Mal mit sehr flexibler 240 Ohm Bandleitung und DX-Wire Premium (soft) als Strahlerverlängerung.


    Das Problem mit dem 40m-Band wurde wie folgt gelöst:


    Die MWS (240 Ohm Bandleitung auf einem FT140-43) kam in eine kleine Plastikbox. Darin noch ein Umschalter.


    Der Speisepunkt der kurzen Bandleitungsseite wird nach der MWS aufgetrennt. Die TRX-Seite (also von der MWS kommend) kommt an den Mittelanschluss des Umschalters.
    Das kurze (nennen wir's das "Vertikalradial") der weiterführenden Bandleitung dann auf einen der beiden Außenanschlüsse des Umschalters.
    Nun noch einen weiteren Einzeldraht mit voller Strahlerlänge (also weitere 7,80m) kommt dann an den anderen Außenanschluss des Umschalters.


    Damit hat man per Umschalter entweder weiterhin die kurze, vertikale 7,80m M3KXZ No-Counterpoise-Antenne oder eben eine 2x 7,80m Upper-and-Outer für 40m (und gleichzeitig für alle Bänder darüber auch).
    Die MWS wird dann für beide Antennenvarianten benutzt. Und einen ATU benötigt man im Multibandbetrieb für beide Antennentypen sowieso.


    Natürlich braucht man für die Upper-and-Outer mehr Stellfläche, hätte aber auch den Vorteil der Umschaltung während des QSO's und man könnte sich den jeweils "stärker wirkenden" Antennentyp zur gerade zu arbeitenden Gegenstation aussuchen.


    Hierbei bin ich bei der Verdrahtung nach einem gedanklich ganz einfachen System vorgegangen. Steht der Schalter nach unten (also zum Upper-and-Outer-Radial), so ist die Upper-and-Outer aktiv. Steht er nach oben, ist die vertikale NCA aktiv. Damit erspart man sich die Beschriftung, die durch Umwelteinflüsse sicherlich bald sowieso nicht mehr lesbar wäre. Und wenn die Bauzeit dann irgendwann länger zurückliegt, kommen die Zweifel hoch, was man denn damals sich dabei gedacht hat...hi.


    Wenn man die originale NCA nur nutzt, kann man das ungenutzte Drahtradial zusammenbinden. Stört ja daneben nicht.


    Nur so als Idee bzw. All-in-one-Lösung. Ist wie gesagt noch nicht praxiserprobt. Und "Puristen" wird das "Ver-hybrid'isieren" zweiter Antennentypen vermutlich sowieso stören...hi.


    Verwendet werden soll diese Antenne entweder mit meinem FT-817ND mit Elecraft T1 ATU oder mit meinem IC-7200 mit LDG Z11 Pro ATU.


    vy 73,
    Jochen, DG2IAQ

  • Jochen, eine geniale Idee!


    Nachdem ich ein fan des MMANA-GAL und seit neuestem auch des MAA-NEC bin, habe ich immer versucht
    herauszufinden, wie M3KXZ auf diese Werte mit 3,8 und 7,8 gekommen ist ?( Es empfiehlt sich mal zu
    rechnen und zu variieren, dann im unteren Teil den Vk 0,905 des Wireman Kabel und f.d. oberen Teil Vk 0,97
    für die Umsetzung anzuwenden. Zugegeben, ich habe auch viele NAC gebaut, gemessen und gestaunt :rolleyes:
    Als Reise-Antenne ist die NAC halt unschlagbar.


    73's de OE1MWW
    Wolfgang

  • Die Ströme in der Stromverlaufkurfe von MMANA-GAL sind für beide Leitungen zu sehen und weil gegenläufig kompensieren sie sich.


    Die Ströme kompensieren sich nicht auf null, sondern 'blau minus rot' am jeweiligen Punkt über die Länge der Zweidrahtleitung ist der
    resultierende Antenenstrom am Gebilde ?


    Am Speisepunkt ist blau minus rot gleich null und weiter nach oben ist die Differenz immer grösser?


    Ist das so ?


    Den gleichen Ansatz könnte man dann auch auf die DJ5IL Antenne anwenden - wenn er stimmt ?(


    73's de OE1MWW
    Wolfgang


    [Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/s/jyd4vyveofwefd7/2016-01-16_09h09_46-x.jpg]

  • So, jetzt ist der Urlaub leider vorbei.


    8Q7WK ist nach 10 Tagen aktivität vom 3 bis 13.3.2016 wieder QRT. Nachdem das 'holiday style'
    war und die Bedingungen mehr als bescheiden waren (siehe http://sidc.be/silso/) kann ich
    folgendes berichten:


    Am 2. Tag habe ich auf dem 10m Mast die von mir beschriebene Antenne [41] und dann zum Vergleich
    einen 13,2m Draht am Mast hochgezogen. Da der Mast nur 10m hoch ist, muste in ca. 3m höhe ein
    Stück als '>' weggezogen werden. Wurde mit einer Schnur zum Bungalow erledigt. Dazu den Badeschuh
    mit einer Schnur dran über einen Balken geworfen. Fiel mir mehrmals auf die Birne bis das geklappt
    hat. Unten am Draht war ein 1:9 Balun und rechts und links jeweils 5m Draht, einmal 90 Grad abgebogen
    am Balkon des Wasserbungalow als Gegengewicht.


    Zum Vergleich, unter diesen Urlaubsbedingungen, war dieses Drahtgebilde um mindestens 1 bis 2 S
    Stufen schlechter. Insbesondere habe ich einen schlechteren Wirkungsgrad beim Senden bemerkt.
    Stationen die brauchbar in JT65 hereinkamen, habe ich nicht erreicht. Also, unter Protest der XYL
    wurde die Antenne, wie in [41] weiter oben beschrieben, wieder aufgebaut und den restlichen Urlaub
    belassen.


    QRV war ich meist vor und nach dem Abendessen (Abendessen: 19-20:30h lokal) Ortszeit ist UTC +5
    Am Ende, trotz der schlechten Bedingungen konnte ich mit dem KX-3 mit 7,5W 80 QSO in 29 DXCC
    im Modus JT65 arbeiten. Davon waren sogar 2 x PY und einige Japanische Stationen dabei.


    Die Antenne hat auf 20m und 15m brauchbare Resonanz, auf 15m hatte ich jedoch wegen der miesen
    Bedingungen nur 9 QSO, die restlichen 71 waren auf 20m.


    Alles in allem eine brauchbare Vertikalantenne, wie in [41) beschrieben. Bilder gibt es bald auf QRZ.com
    unter 8Q7WK bzw. OE1MWW


    73's de OE1MWW
    Wolfgang

  • Hallo Uli


    sehr schöne Bilder von deinem Urlaub.
    Wo kann man deine "Mastbefestigung" kaufen ?

    Danke fürs Kompliment, aber, die Bilder, die Du Dir angesehen hast, sind
    aus dem Jahr 2013. Damals hatte ich auch das Rufzeichen 8Q7WK :)
    Die Bildserie war für eine Präsentation in unserem Ortsverband.


    Diese Mastbefestigung ist ur-alt, auch ich hab mir Gedanken gemacht,
    woher ich eines Tages ev. Ersatz bekomme. Keine Ahnung wann & wo ich
    diese Bänder gekauft habe - leider!


    Aber, dieses mal hatte ich 25mm breites & starkes Klettband dabei, das
    habe ich 3 x um den Mast gewickelt und dann erst dieses schwarze Band
    herumgelegt. Der 10m Mast am unteren Ende, in ca. 80cm höhe hat doch
    eine starke Hebelwirkung, andererseits sollte man das Ding doch sehr fest
    niederbinden. Das Klettband dazwischen hatte einen gewissen Ausgleich
    des Druckes erzeugt - der Mast wurde nicht so gequetscht.


    Die Bilder von 8Q7WK in 2016 kommen noch - stay tuned!


    73's de OE1MWW
    Wolfgang

  • Hallo,
    ich verwende für /P ebenfalls eine Antenne nach dem von OE1MWW angegebenen Grundaufbau (mal Netz bei M3KXZ gefunden) und bin damit sehr zufrieden. Tiefgründige Überlegungen habe ich nicht angestellt, sondern mit Mmana experimentiert.
    Meine Abmessungen (relativ unkritisch, bestimmen aber deutlich die Impedanz) sind etwa: langer Draht 13,5m, kurzer Draht 6,4m, GFK 15m. Eingespeist wird über Tuner SG239 mit Mantelwellensperre antennenseitig.
    Die Antenne funktioniert von 10-30m gut, bei 40m und darunter als einfache Vertikal mit Radial (Up and Outer) zunehmend deutlich besser. Lt. Mmana strahlt sie recht flach.
    Bei ungünstigen Längen (hochohmiger Speisepunkt) kann es zu Abstimmproblemen kommen. Ich will jetzt eine Variante mit Koaxkabel (statt Paralleldraht) testen.
    Hervorzuheben ist insbesondere der relativ geringe Transport- und Aufbauaufwand.
    73 Reiner

  • Hallo Reiner,

    Ich will jetzt eine Variante mit Koaxkabel (statt Paralleldraht) testen.

    auch die Variante mit dem ganz normalen 2 Draht Elektrokabel funktioniert.
    Hatten einige befreundete OMs im Urlaub verwendet. Aber mit 100 Watt!
    Nur sind dann leider die Verluste ziemlich hoch = kleinerer Wirkungsgrad


    Aber bitte berichte, würde mich interessieren, welche Unterschiede sich da ergeben.


    73's de OE1MWW
    Wolfgang

  • Hallo,
    ich habe meine Variante (13m Länge an 15m GFK mit ATu-Anpassung) jetzt 1 Woche bis einschließlich Ostern getestet. Die Bedingungen waren ja schlecht, oberhalb 20m immer rot und unterhalb mal geld, mal grün. Gearbeitet habe ich in PSK mit 30-40W.
    Direkte Vergleiche zur Paralleldrahtvariante habe ich nicht. Mein Gesamteindruck:
    Wie zu erwarten, lag der Hauptanteil der QSO (knapp 200)bei Europa, UA9 und UA0, aber es konnten alle Kontinente gearbeitet werden.
    Sehr vorteilhaft wirkte sich aus, auf niedrigen Bändern (40, 80m) den Vertikalstrahler durch Anschaltung eines ca 10m-Radials als Up-and Outer zu betreiben.
    Die Antenne scheint auf den oberen Bändern gute DX-Eigenschaften zu haben, schwache Stationen bei kurzen Öffnungen konnten meist gearbeitet werden.
    Natürlich hat ein genügend hoher Dipol oder gar Beam deutlich mehr Gewinn, aber halt nur in einem schmalen Sektor. Und wer weis vorab, woher gerade die interessanten Stationen kommen. Der GFK-Mast ist beim Aufbau unübertroffen einfach und geht in alle Richtungen.
    73 Reiner