WSPR-DB als CW-QRP Ausbreitungstool

  • Hallo,


    Die WSPR Datenbank bietet viele Informationen, die allerdings nicht immer leicht zu interpretieren sind, da die Betriebsart und die vielfaeltigen Verbindungen kein klares Bild ergeben. Ich wollte fuer meinen Standort eine aktuelle Analyse der momentan moeglichen 1-Hop Verbindungen. Die erste Stelle ist z.B. das Ionogramm z.B.


    https://www.iap-kborn.de/filea…onosonde/Plots/LATEST.PNG


    Ich habe deswegen aus der WSPR-Seite http://wsprnet.org/drupal/wsprnet/spots die aktuellen Verbindungen herausgezogen. Im Moment bekomme ich immer nur 50 Datensaetze. Die alte Datenbank sperrt sich manchmal und ist schwieriger auszuwerten.


    Die Daten werden normalisiert. So u.a. die Uhrzeit herausgezogen und der Locator vereinheitlicht.
    Dann wurde ueberprueft, ob die Reporter in einem Umkreis von 500 km von meinem Standort liegen. Doubletten und Verbindungen, die weiter als 3000 km ueberbrueckten, wurden geloescht.


    Das ist das erste Ergebnis: (Der Punkt von 2038 ist ein Fehler von WSPR)



    An der sechsten Stelle habe ich einen neuen Wert eingefuehrt.
    Ein Problem der Vergleichbarkeit der Angaben ist schwierig, da die Sender mit unterschiedlichen Leistungen senden. So habe ich die Leistungswerte einheitlich auf 1 Watt angehoben bzw. abgesenkt. Entsprechend wurden die SNR Zahlen korrigiert. Damit habe ich natuerlich noch nicht die unterschiedlichen Antennensituationen beruecksichtigt. Aber diesen Fehler muss ich in Kauf nehmen.

    Weiterhin habe ich die Berechnungen von Bert PA1B (http://pa1b-qrp.blogspot.de/) als Grundlage benutzt. Bert geht davon aus, dass WSPR und CW-Signale vergleichbar sind, wenn die Leistung des gesendeten WSPR Signals bei CW um 13 dB angehoben wird.

    Die SNR Angaben gelten fuer 1 Watt CW:


    Damit die Werte auf einer Karte darstellbar sind habe ich den Reflektionspunkt auf der Haelfte der Strecke vom Sender zum Reporter gewaehlt. (Auf der Karte sind die Calls der Ausgangspunkte verwendet.)


    Ich muss z.Z. noch das Pythonprogramm aufrufen und die kml-Daten mit der Hand uebergeben. Im Vergleich zu Bandconditions.com und anderen Programmen liegen die Ergebnisse im Rahmen. So habe ich auch schon kurzfristige Sonderbedingungen entdecken koennen.


    Es wurden folgende Bibliotheken verwendet:
    from bs4 import BeautifulSoup
    import urllib2
    import sys
    import geopy
    from geopy.distance import great_circle, VincentyDistance
    import math
    import string as str
    import pickle
    import csv
    import simplekml


    Das Programm ist noch im Entwicklungsstadium und es ist noch nicht optimert.


    Bei Interesse bitte melden.


    73 de Hajo

  • P.S.: ich sehe doch Potential gegen den anderen - daher war mein voriger Post nur als Hinweis auf existierende Programme zu sehen.

  • Hallo Peter,


    RBN habe ich noch nicht eingebaut, da ich nur ueber Abfrage vielleicht den Locator der Stationen herausbekomme. Das war mir bisher zu aufwendig. Ich benutze seit langer Zeit die Software von VE7CC http://www.bcdxc.org/ve7cc/default.htm#prog. Dort kann ich im Cluster selbst meine Filter anlegen, die Skimmer einbeziehen und in der Software nach Frequenzen (ohne Doubletten) sortieren lassen.


    Wichtig waren mir bei meinem Programm die Sendeleistung, das SNR und die Locator. So kann ich meine Normalisierung auf einen QRP-Wert, den ich einstellen kann (1, 5 ... 100 Watt), durchfuehren und die Ergebnisse sehen wesentlich anders (realisitscher) aus Natuerlich kann ich den 70m Tower mit 6x6 Yagis nicht aussortieren. Aber ich hatte den Eindruck, dass die Leistungsangaben in WSPR realistisch sind. Weiterhin kann ich die Empfangsergebnisse meiner eigenen Antenne mit einfliessen lassen. (Mal sehen ob diese als Basis dienen koennen, eine Optimierung der Leistungen zu errreichen.


    Aber Du hattest schon recht: Spass macht es, unter Linux laeuft es sowieso und ich kann an imaginaren Schrauben drehen und das Argument eines anderen OMs aufgreifend. Das beste "Propagation Predicition Program" ist der Kopf des OMs der hinter seinem Radio sitzt und im Wasserfall die Signale seiner Antenne beobachtet


    73 de Hajo

  • ViewProp ist ein eigenständiges Tools - es holt sich nur die Daten von einem Serverprogramm wie VE7CC :)
    Auch kann man nachträglich die Logfiles wie von RBN analysieren lassen - und dann auf DXAtlas anzeigen -
    Ich verwende inzwischen statt VE7CC den Spotcollector von der DXlabSuite - da kann ich bis zu 6 Cluster/Skimmer gleichzeitig connecten und via einfachen "SQL" Befehlen filtern - viel einfacher als mit dem VE7CC Teil.


    Aber richtig - die WSPR Daten sind vermutlich "besser" weil hoffentlich die User "ehrlicher" sind - was ich oftmals "bezweifle" aber so ist das Leben


    P.S.: Python ist eine gute Wahl - ich schau mir grad "Minilog.pyw" von OK4BX an - interessante Vorgehensweise. Gut sind auch die HamTools von DH1TW in Python (verwendet im DXHeat Cluster usw.)

  • war die Fehlermeldung die ich gerade von meinem System bekommen habe ... und genauso sieht es auch bei mir aus.


    Hallo,


    nachdem ich die Auswertung nun auf die alte WSPR-Datenbank umgestellt habe und die Eingaben fast alle parametrisert habe, kann ich die Software jetzt für alle Auswertungen der WSPR-Daten nutzen.


    Gesagt , getan und ernuechtert:
    Ich habe die Auswertungen mit den Empfangsergebnissen (ca. 16:10 UTC) meiner EndFed mit WSJT-X verglichen. Erst dachte ich, dass etwas kaputt waere, da ich fast keine WSPR Stationen dekodieren konnte. Ich habe dann meine DB-Auswertungen fuer einen Umkreis von 1000, 500, 200 und 100 km gemacht.


    Dann habe ich mich nicht mehr gewundert. Bei 1000 - 200 km kamen viele Stationen. Als ich nun auf 100 km ging waren es nur noch zwei auf Frequenzen, die ich nicht empfangen habe, da ich 7 mHz eingestellt hatte.


    Na ja, zumindest sehe ich, wo ein Band theoretisch offen ist, wenn auch nicht an meiner Antenne.


    Muss noch einmal nachdenken.


    73 de Hajo