Bruno
Hallo Bruno.
Auch ich verfolge seit geraumer Zeit das Thema "hühnerleitergespeister Vertikaldipol", nachdem ich den 2x 5,30m Vertikaldipol von Karl H. Hille in einem Fachbuch sah.
Im diesjährigen Dänemarkurlaub hatte ich erfolgreich eine selbstgebaute Drahtgroundplane (5,30m + 4x 5,30m relativ steil abgespannte Radials) an einem 12,5m Spiderbeammast im Einsatz. Die Groundplane war über 10m Hühnerleiter gespeist (davon rd. 6m vom 7m hohen Einspeisepunkt vertikal am Mast runter, die anderen 4m horizontal rüber zum SGC SG-237 Autotuner auf dem Balkongeländer) , was ihr zur Multibandfähigkeit bei gleichzeitiger Verlustminimierung verhalf.
Nun bin ich inzwischen bei der "Entwicklungsstufe 2" angelangt. Zumindest theoretisch.
Ich will dieselbe Groundplane (oder analog ein Vertikaldipol) komplett aus 450 Ohm Wireman-Hühnerleiter bauen !! Und zwar als "Tribut an die Lowbands" zur Erhöhung des Strahlungswiderstandes und somit zur Erhöhung der Strahlungseffektivität.
Der Trick wird hierbei sein, anstelle normalen Drahtes eben Hühnerleiter einzusetzen. Diese am Ende kurzzuschliessen, und am Anfang nur eine Seite jeweils anzuschliessen. Die andere Seite bleibt offen.
--> Damit hat man einen rückgefalteten Strahler ! Und durch die Hühnerleiter mit definiertem, gleichbleibenden Strahlerabstand und mechanisch stabil noch obendrein.
Und somit z.B. bei immer noch nur rd. 5,30m mechanischer Länge eben rd. 10,60m tatsächliche elektrische Strahlerlänge (Verkürzungsfaktoren und Umwelteinflüsse mal ganz außer acht).
Erste Versuche mit einem normalen Vertikaldipol mit Hühnerleiterstrahler verliefen in MMANA schon mal sehr gut.
Vielleicht eine weitere Idee für Euch, auch mal in diese Richtung zu denken !?
73,
Jochen (DG2IAQ)
(Nachtrag):
Bekanntlich gibt es ja nicht-resonante Strahlerlängen (nach Diagrammen von DL7AHW ??), bei denen es bei fast allen Afu-Bändern gemittelte Impedanzen gibt, sodass die angeschlossenen Tuner nicht "ins Extreme" fallen (und die Verluste ebenso). Typische Beispiele sind die 13,50m sowie 27,00m Strahlerlängen (je Dipolseite).
Nun könnte man z.B. sich das auch gleich noch zunutze machen und einen Multibanddipol mit 2x 6,75m Strahlerlänge aus Hühnerleiter (somit besagten je 13,50m gefaltete elektrische Länge je Dipolseite) sehr kompakt aufbauen. Sollte der verwendete Fiberglasmast nicht ausreichend lang sein, könnten die Dipolhälften auch noch etwas locker gewendelt um den Mast herum geführt werden.
Oder man nimmt die Methode, die ich in dem neuen Buch "Sloper-Antennen" gesehen habe:
Man macht eine Art "Inverted Vee" Antenne, aber eben nicht typischerweise horizontal abgespannt, sondern vertikal !! Die Spitze des "V" geht somit seitlich vom Mast raus und kann dort mit Hühnerleiter zur Einspeisung verlängert werden.
Durch diese "Zurückfaltung einer (sonst typischen) Slooper" senkt sich der vertikale Erhebungswinkel drastisch ! (Wusste ich zuvor auch nicht.)
Somit könnte man auch meinen o.g. 2x 6,75m Hühnerleiterdipol in der Mitte horizontal vom Mast wegziehen und gestreckt aufhängen.
Also anstatt so:
/ \ (= typischer Inverted Vee Dipol)
eben so:
\___ <- ein paar Meter horizontal weglaufendes Koaxkabel oder weitere Hühnerleiter
/
Das wäre dann somit der besagte 5,30m Hille-Vertikaldipol, nur eben mechanisch länger, und weil der vertikale Mast dafür nicht ausreicht, im Einspeisepunkt solange rechts raus gezogen, bis die Strahlerhälften wieder "stramm" sind.
So, ...nun aber genug der Ideen.
Bin mal auf die Reaktionen gespannt......