Hallo allerseits,
ich betreibe seit nunmehr 10 Jahren einen Half-Sloper für 80m. In der Literatur wird die Antenne teilweise kontrovers diskutiert. In manchen Fällen bekommt man sie nicht richtig zum Laufen andere OMs haben durchweg positive Erfahrungen.
Erst einmal zu meinem Aufbau: Im Garten steht ein ca. 10m hoher Mast. Dieser trägt eine 3-Element-Yagi für 10m. An diesem Mast habe ich Koaxkabel nach oben geführt und in ca. 9m Höhe den Schirm des Kabels mit dem Mast verbunden. Am Innenleiter des Kabel ist ein Draht angeschlossen, der in Westrichtung schräg nach unten abgespannt ist. Das Drahtende befindet sich in nur noch 3m Höhe. In meinem Fall beträgt die Drahtlänge ca. 16m um auf Resonanz bei 3500kHz zu kommen. An den Mast ist ein Radialnetz angeschlossen, welches sich den örtlichen Gegebenheiten anpasst, also nicht symmetrisch um den Mast verteilt ist. Es sind 4 Radials mit ca. 25m Länge und weitere 10 Radials mit variabler Länge zwischen 5 und 10m knapp unter der Grasnarbe im Boden vergraben.
Mit dieser Installation benötige ich im CW-Teil des 80m-Bandes kein Antennenanpassgerät. Oberhalb 3650kHz steigt die Fehlanpassung sehr schnell an.
Meine Erfahrungen im Funkbetrieb zeigen, dass die Antenne sehr gut über mittlere Entfernungen (2000-4000km) funktioniert, also nicht unbedingt ein Steilstrahler ist.
Im Europaverkehr bleiben auch mit QRP wenig Wünsche offen. Auch DX ist machbar, zumindest mit 100Watt. Mit dem BCR (ca. 8W) sind mir bisher W, UN7, UA9 und 4X gelungen.
Als störend empfinde ich das relativ hohe Grundrauschen (subjektiver Eindruck) der Antenne.
Mich interessiert nun, welche Erfahrungen andere OMs mit diesem Antennentyp gemacht haben. Möglicherweise gibt es ja noch Raum für Verbesserungen.
Ich gehe davon aus, dass ein gutes Radialnetz für diese Antenne wichtig ist. Interessant wäre, welchen Anteil der Mast zur Abstrahlung beiträgt und welchen Anteil der Draht.
vy 73
Karsten - DL3HRT