Beiträge von AJ6QL

    Würde mich freuen, wenn sich das in EU etwas ausbreitet, hat ja nicht jeder 'ne Insel oder einen wertbaren Berg vor der Haustür.

    Eben. Z.B. kann man SOTA in den Niederlanden bis auf meine dortige ehemalige Heimat Zuid Limburg wohl vergessen. Mich stoert an POTA zwar, dass die meisten dort mit dem Auto hinfahren und manche sogar einen Benzingenerator anwerfen, aber meist handelt es sich dabei doch um QRP Betrieb. Also ganz im Sinne diese Forums. Auch sollten wir an aeltere Semester denken, die es schlicht nicht mehr auf einen SOTA Huegel hinaufschaffen.


    Da ich aus familiaeren Gruenden nicht mehr sehr weit weg kann, werde ich wohl auch mit POTA anfangen, denn die (erreichbaren) SOTA Huegel sind fast alle zu weit weg.


    Juergen, als Contest werden solche Aktivitaeten zumindest von meinen inzwischen zahlreichen Bekannten, die dabei mitmachen, nicht gesehen. Eher als sportliche Aktivitaet in Verbindung mit Amateurfunk. Ein wenig auch als Oeffentlichkeitsarbeit. "Sage mal, was bedeutet denn all dieses Piepsen?" und aehnlich.


    73, Joerg

    Tom, lokale Hilfe kann man nach wie vor erhalten. In unserer Gegend gibt es keine so schoene OV-Struktur wie in Germanien. Dennoch reicht eine kurze Anfrage auf einem der lokalen Relais und man bekommt entweder direkt Hilfe angeboten oder gesagt, an wen man sich in der Naehe wenden kann. "Frage mal Jim, der hat seinen Tuner selbstgebaut" oder so.


    Bauteile gibt es natuerlich kaum noch vor Ort. Jedoch hat man heute Online-Angebote in Huelle und Fuelle. Man kann auch mal eben eine Tuete mit zig Dioden bei Amazon oder Ebay bestellen. In der Beziehung ist die gute alte Zeit ... heute. Der Knueller war Walmart letztes Wochenende. Wir sind keine Mitglieder bei deren Club, aber eine Online-Bestellung morgens um 1000h war am selben Tag (samstags!) vor dem Abendessen an unserer Haustuer. Dabei war die ueberhaupt nicht eilig. Walmart ist inzwischen eine Art Verkaufsdampfwalze, wo man auch Elektronikbauteile kaufen kann.


    Was den Stil angeht, finde ich das hier im QRP-Forum jetzt flockig und angenehm. Im Usenet geht es einiges zotiger zu :)


    73, Joerg

    Noch einfacher waere es, ein kleines Stereoverstaerker-IC zu nehmen. Eine Haelfte als Oszillator betreiben, damit die zweite Haelfte treiben, an deren Ausgang der Motor haengt. Die Motoren muss man natuerlich per Kondensator ankoppeln, falls es nur eine einzelne positive DC-Versorgung gibt.


    Will man keinen Kondensator, dann gibt es noch die Bruecke, wo zwei Verstaerker gleichzeitig treiben, aber 180 Grad phasenverschoben. Dabei kommt man auch mit der halben Versorgungsspannung aus.


    73, Joerg

    Sauber, gute Sache mit dem QRS Net. Es gibt noch eine weitere Hilfe, doch das geht nur persoenlich und vorzugsweise natuerlich ueber Funk. Wenn Ihr jemanden in CW straucheln hoert, bietet Euch als Trainingspartner an. Falls er oder sie schon frustriert von der Frequenz verschwunden ist, kann man oft einen Email Kontakt ueber qrz.com oder aehnliches herausfinden. In einem Fall habe ich einfach eine QSL-Karte hingeschickt. Bei mir sind es jetzt vier und einer davon ist inzwischen bei durchgehaltenen 90bpm angekommen.


    Uebungen auf dem Band nicht zu lang halten, eine halbe Stunde ist oft die Erschoepfungsgrenze. Fuer Neulinge ist das ein intensives Training, denn es sind ja nur zwei Leute auf der Frequenz und so muessen sie die ganze Zeit am Ball bleiben. Wir hatten auch mal drei, aber das ist kniffliger.


    Falls jemand keine gescheiten Antennen hat, geht auch Zoom oder Google Meet. Das muss ich mit einem meist so machen. Ihm hilft dieses Training dann bei seinen SOTA Exkursionen.


    Da es fast immer nur ein Partner ist, kann man sich auf dessen Interessen konzentrieren und der Ragchew wird interessant. Das motiviert zusaetzlich zum steigenden Tempo.


    73, Joerg

    Reiner, eine alte Faustregel sagt, dass die Spule bei einer Lambda/4 Ground Plane bei etwa 70% Hoehe sein soll. Im Strombauch ist es weniger guenstig, da das die Abstrahleigenschaften der Antenne verschlechtert. In diesem Fall einer Lambda/2 Vertikal muessten es demnach 35% sein. Bei Mobilantennen muessen sie oft aus Stabilitaetsgruenden tiefer sitzen.


    Die Antenne wird auch schmalbandiger, aber da Peter m.W. in CW unterwegs ist, waere das kein Problem.


    73, Joerg

    Ja, Uli, es gibt welche mit besserer UV-Bestaendigkeit, die mischen dann einfach mehr Russ zu. Doch auch da wird ja nur 10 Jahre angegeben. Besser ist das mit Metall. Die paar Euro mehr sind gut investiert.


    Wir haben hier eine nicht gerade billige Tischtennisplatte von Kettler. Auch da stand viel von UV-Bestaendigkeit in der Werbung. Nach fuenf Jahren fingen die ersten Plastikteile an wegzuplatzen. Die Aluflaechen sind hingegen immer noch voellig in Ordnung. Bis auf den gruenen Lack natuerlich, der ist durch UV restlos weg.


    Tom, man sollte natuerlich vor dem Knirschen aufhoeren mit dem Anknallen :)


    73, Joerg

    Christian, ein SWR von etwa 1.5 ist bei 75/50 Ohm Sprung normal. Das habe ich hier auch in einem solchen Fall. Massig QRM ebenfalls, das ist heute leider normal. Bei CW mit schmalen Filtern <500Hz ist es meist ertraeglich, auch wenn ich gelegentlich auf 150Hz Bandbreite oder weniger zuziehen muss.


    Dann gibt es noch die QRM-Eliminators von MFJ und anderen, fuer die man sich noch eine laengere "Opferantenne" aufhaengen muss, die zum gewollten QRM-Empfang dient und womit man das QRM von der eigentlichen Antenne weitgehend neutralisiert. Wenn das QRM aber aus einem halben Dutzend verstreuten Quellen kommt, hilft dieses Verfahren wenig.


    Es ist auch wichtig, die QRM-Situation mit einem Balun am Antennenfusspunkt und, zum Test, einem weiteren Balun kurz vor dem Transceiver zu beurteilen. Sonst dringt QRM ueber den Koax-Schirm ein. Ich habe sogar an meiner Ground Plane einen Balun, was vor 40 Jahren an derselben Ground Plane nicht noetig war. Damals gab es aber noch kein PV, wenig Schaltnetzteile und Powerline war mangels Internet auch kein Thema.

    Falls Du das bereits UV-vorgeschaedigte Koaxkabel jetzt oder in Zukunft benutzen moechtest, sollte die Rettungsmassnahme bald eingeleitet werden. Man kann es abpitschen und den freiliegenden Tei ueber Stecker anschliessen, die 100% regenfest sind. Oder so machen, wie ich bei einem zig Jahre alten Kabel fuer unsere Bewaesserungssteuerung. Da habe ich stramm Isolierband drumgedreht, ueber sehr viele Meter. Danach kann man UV-feste schwarze Zuleitungsrohre fuer Troepfelbewaesserung nehmen. Die sind etwa 1cm im Durchmesser, recht steif, aber duennwandig genug, dass man sie aufschlitzen und drueberschnappen kann. Wenn Du nichts machst, wird die Aussenisolation irgendwann broeckeln, Regenwasser dringt ein, fliesst das Kabel herunter, zu Stellen, wo Du nicht mehr rankommst, und das Kabel ist fuer immer verloren. Dann koenntest Du es nichtmal mehr fuer eine 2m/70cm Antenne nehmen.


    73, Joerg

    Michael, die schwarzen Kabelbinder an Deinem Plastik-T zerboeseln irgendwann durch UV Belastung, sie platzen dann einfach und fallen herunter. Laenger haelt das mit altem Stueck gefalteten Fahrradschlauch und zwei stufenlos verstellbaren Rohrschellen aus Edelstahl (diese Ringe mit Schneckenschraube, ich weiss nicht wie die in Deutsch heissen). Der Fahrradschlauch ist unter den Schellen nicht dem UV ausgesetzt, nur der raussteckende Teil broeselt und das macht nichts. Ist haesslich, aber das sieht da oben ja niemand ausser den Singvoegeln :)


    Was sich hier bei brutaler ziemlich tropischer Sonneneinstrahlung fuer Traeger bewaehrt hat, ist schwarzes Delrin (heisst bei Euch m.W. POM). Das laesst sich auch gut bohren und zur Kabelschonung abrunden.


    73, Joerg

    Pascal, manche dieser "Consumer Kabel" haben sehr gute Schirmung. Mein RG6 ist Quad-Shield und hat weit weniger gekostet als einfaches 50 Ohm Koaxkabel. Ich konnte es anfangs nicht glauben, aber da ist tatsaechlich eine Folienlage drin, darueber Geflecht, darueber eine weitere Folie und ganz aussen dann noch ein Geflecht. Selbst das RG8 Kabel, fuer das ich Ende der 70er richtig Geld hingeblaettert habe, ist nicht so gut geschirmt.


    Das ist aehnlich wie mit den UHF-Tunern in Fernsehern von frueher, deren Metallgehaeuse erheblich HF-dichter waren als es bei Modulen innerhalb vieler teurer Transceiver ueblich ist. Weshalb ich die gern ausgeschlachtet habe. Damit konnte man gute Diplexer bauen.


    73, Joerg

    Pascal, ich meinte es auf einem Kabel mit Stahlseele. Wenn deren Kupferbelag duenn ist, koennte es bei 80m or 160m nicht mehr reichen und ein grosser Teil der HF wuerde mangels genuegend Skin Effekt ueber den Stahl geleitet, der einen hoeheren Widerstand hat. Doch das ist vermutlich wie mit des Kaisers Bart, der Unterschied sollte bei Kabellaengen von wenigen zig Metern kaum der Rede wert sein.


    73, Joerg

    Bei mir ging es vom Kern aus. Berechnet war ein einzelner Ringkern was knapp und ich haette zwei uebereinanderlegen sollen. Doch die kosteten damals fuer einen Studenten schmerzhafte 20DM und es gab maximal FT200, nicht FT240 wie heute. Die "gesparten" 20DM investierte ich stattdessen in eine Kiste Koenig Pilsener. Grosser Fehler. Ich fand im Gras noch einige Teile des Ringkerns, das Balungehaeuse war geschmolzen, die Ringschrauben kamen dadurch raus, die Wicklung liess los und beim anschliessenden ruckartigen Durchsacken muss alles abgerissen sein.


    Bei SSB hielt es, aber ich fing dann mit mehr CW und gelegentlich RTTY an (alte Lorenz 15).


    73, Joerg

    Pascal, man koennte auch den Widerstand des am Ende kurzgeschlossenen Kabels messen, um den Effekt auf niedrigen Frequenzen abzuschaetzen. Also ueber Innen- und Aussenleiter. Wenn der im Bereich einiger weniger Ohm liegt, sollte es in diesem Fall kein Problem geben. Bei meinem sehr langen 75 Ohm Kabel zur 80/30m Antenne waren es m.W. nur etwas ueber 5 Ohm. Es funktioniert jedenfalls mit gutem Signal bis in den hohen Norden von Kanada :)


    Wenn der Skin Effekt fuer die Dicke der Kupferlage nicht ausgepraegt genug waere, sollte sich das auch in einem auf den unteren Baendern leicht ansteigenden SWR zeigen.

    73, Joerg

    Stimmt, Pascal, und noch aus einem anderen Grund. Wenn das Ferrit in den Bereich der Saettigung geraet, kann der Uebertrager durch diese Nichtlinearitaet Oberwellen erzeugen, die dann von der Endfed lustig mit abgestrahlt werden. Auf aehnliche Weise hat hier jemand eine QSL Karte von der FCC bekommen.


    Ich hatte damals Glueck, dass der Dipol nicht auf Vatterns Auto geklatscht ist (er war noch auf der Arbeit) und auch sonst niemanden traf. Als der obere Teil der Ground Plane abfackelte und runterkam, war das schon gefaehrlicher, da es ein Rohr war.


    73, Joerg

    Christian, unter der Bezeichung finde ich nichts. Wenn Du noch ein Stueck davon hast, kannst Du die Seele mal ein wenig freilegen. Dann entweder anfeilen oder einen kleinen Magneten dranhalten, sehen ob es eine Stahlseele mit Kupferbeschichtung ist wie bei einigen chinesischen Billigkabeln. Selbst wenn, mit nur 5W Leistung auf 10-15m ist das weniger tragisch.


    Und wir haben alle mal angefangen, teilweise ziemlich blauaeugig und mit erheblich hoeheren Risiken. Wenig Ahnung, aber viel Power, und so. Es hat oft heftig geballert und theoretisch duerfte ich gar nicht mehr leben :)


    73, Joerg

    Bert, Juelich habe ich mir auch mal angesehen, wir haben eine Privatfuehrung von einem dort arbeitenden Funkamateur bekommen. Ich vermute, das ist alles weg, denn auf Kurzwelle hoert man DW nicht mehr. Diese Abschaltungen halte ich fuer einen Fehler, denn gerade in den letzten Wochen wurde wieder deutlich, das KW manchmal das einzige Medium ist, was zu bestimmten Gebieten noch durchkommt.


    Einer der anderen besuchten Sender, weiss nicht mehr wo, hatte einen grossen und sogar landschaftlich huebschen Multifunktionsteich. Das Kuehlwasser wurde darueber zirkuliert, er hatte fuer den Brandfall Pumpen und im Herbst war er noch warm genug zum Baden. Vermutlich waren sogar Fische zum Angeln drin.


    73, Joerg

    Christian, das Fazit hier im Thread war ja, dass man sich die 4:5 Uebertrager sparen kann. Besonders den oben an der Antenne, weil die Endfed bereits selbst einen Uebertrager hat. Die Fehlanpassung 50ohm zu 75ohm ist so gering, dass sich das Stehwellenverhaeltnis nur wenig zu Ungunsten aendert. Meine Konstruktion mit 75ohm Kabel ohne Uebertrager hat viele ellenlange CW QSOs der Kategorie Kloenschnack hinter sich, kein Problem.


    Einen Kurzschluss oben an der Antenne sollte jedes gescheite moderne Funkgeraet verknusern und einfach nur die Leistung abregeln. Sowas hatte ich schonmal, Ringkern wegen zuviel Leistung geplatzt. Aber nur kurz, weil nach dem Knall die ganze Antenne durchriss und herunterklatschte.


    1m bei 5W reicht normalerweise im KW-Bereich. Bei 100W je nach Betriebsart jedoch nicht immer. Irgendwann wirst Du selbst in der Betriebsart CW mit den 5W nicht mehr gluecklich sein und vielleicht einen 50W Verstaerker oder aehnliches hinzufuegen. Auch wenn der nur bei Bedarf zum Einsatz kaeme, denn wir sollen ja nur soviel Leistung wie noetig benutzen. Da waere es gut, die Antenne schonmal dafuer auszulegen, im Eifer des Gefechts wird sowas schnell vergessen.


    73, Joerg

    So nun kommen wir zur Anmerkung meiner Frau, "Antenne im Garten GEFÄHRLICH" Kinder und so. Und ich muss sagen ich hab zum Thema Berührungsschutz nichts gefunden. Meine Gedanken: Die Maximale Impedanz einer Antenne ist 4kOhm (EFHW 3-4kOhm) bei 5W wären das Us = 200V und Uss 400V und damit immer noch in der Toleranz meiner 1,5mm² Leitung. Dh. bei der Leistung kann da praktisch nichts passieren.

    Wie andere schrieben, muss man schon wegen der HF Abstand von Mensch und Tier gewaehrleisten. Dafuer gibt es Online-Rechner wie diesen:


    QRP TRX


    Ich vermute, in Deutschland habt Ihr aehnliche Regeln zum "Strahlungsschutz".


    Nebenbei, die Isolierung auf einem Antennendraht spielt eine geringe Rolle und sie wird irgendwann eh wegen der UV Strahlung der Sonne wegbroeckeln.


    Oder können sich da "Wellenberge" auf türmen ...

    Wehe wenn man die zu hoch tuermt und dann ein Wellenberg umfaellt ... :)


    73, Joerg

    Erstmal meinen Glueckwunsch zur Lizenz. Nun kann es ja voll losgehen :)


    Eine meiner Antennen ist weit weg, Kabellaenge mindestens 70m. Das habe ich mit RG6 gemacht, also auch 75ohm wie bei Dir, nur vermutlich dicker. 4:5 Uebertrager habe ich mir verkniffen, man kommt ohne aus. Dann ist das SWR "offiziell" bei etwa 1.5 und das macht nichts. Daran haengen bei mir 30m und 80m Dipole, mit denen ich aber auch auf hoehere Baender gehe.


    Wenn Du auf den oberen Baendern wie 10m ein unvorhergesehen hohes SWR feststellst, nimm mal die 4:5 Uebertraeger zum Test raus.


    Fuer die Endfed braucht man natuerlich einen Uebertrager, denn die sind ja meist sehr hochohmig.


    Bei Kurzwellenbetrieb kann man direkt ans Kabel gehen, die Steckersorte ist nicht so wichtig. Muss nur die Leistung aushalten. Frueher habe ich das sogar mal mit Luesterklemmen gemacht. Ich weiss nicht, wie Eure SAT-Stecker aussehen, aber wenn das F-Connectors sind, sollte man keine hohen Leistungen drueberjagen. Also kein Kilowatt oder so.


    Wenn die drei andere Sat-Kabel fuer Fernsehen benutzt werden, immer den Balun drinlassen. Denn wenn zuviele Mantelwellen "rueberwachsen", koennte es den Sat-Empfaenger schiessen. In umgekehrter Richtung koennen LNA-Steuersignale und aehnliches Deinen KW-Empfang stoeren. Mit gutem Balun aber meist nicht. So eine Mantelwellensperre mit FT240-43 habe ich an der Dipoleinspeisung ebenfalls. Sogar an meiner Ground Plane, dort habe ich allerdings FT240-31 Ringkern genommen.


    73, Joerg