Hallo,
Einige Anmerkungen zum Xiegu G90
Ich hatte ihn bei Radioddity bestellt. Die Lieferung kam schnell aus China, die Firma war sehr hilfsbereit und beteiligte sich angemessen an den zusätzlichen Kosten. Die Softwareentwickler scheinen auf die Nutzer zu hören und im Forum ist reger Verkehr.
Ich hatte noch die Xiegu Ce-19 Data Interface Expansion Card bestellt und bei Xggcomms den USB-Digimode-3.
Meine Zielvorstellung: CW-Betrieb als Ersatz für die Kombination Kx3 und Px3.
Das Display ist klein, aber gut lesbar. Wasserfall und Spektrum geben eine Orientierung. Ein Nachteil im Vergleich: Die Auflösung ist fest auf 48 kHz eingestellt. Ich kann den Bereich z.B. im Contest nicht auf den CW-Bereich oder 10 kHz beschränken, um eine feinere Auflösung zu erhalten.
Der Sender liefert 20 Watt, was bei den Bedingungen bei CW von Vorteil ist, da man besser gehört wird. Der ATU passt alles sehr schnell an, was ich an Draht anschließen konnte: Sehr Gut.
Die Empfindlichkeit ist sehr gut. Siehe Test von der QST.
Die Hörerfahrung und die bereitgestellten Filter sind OK. In CW werden die Einstellungen beim Ausschalten vergessen, dies soll in der neuen Version behoben werden. (Softwareupdate macht man selbst.)
Zur Zeit gibt es keinen CW-Speicher. Ich habe deshalb einen Winkeyer angeschlossen.
Die CAT verwende ich mit UCX nur für die Frequenzsteuerung. Hier hat sich das Modem von xggcomms bewährt. Da es nur 2,4 kHz Bandbreite anbietet, arbeitet es auch mit WSJT-X zusammen. Es ist nicht in der Lage ein größeres Frequenzspektrum für z.B. den CW-Skimmer bereitzustellen. Hier muss man eine andere Soundkarte verwenden. Die Dokumentation der Schnittstellen ist beim Xiegu und auch beim Modemhersteller suboptimal.
Die Latenz des G90-Systems (Signalverarbeitung Antenne → Kopfhörer) ist akzeptabel. Die Latenz T/R Umschaltung dauert im Minimum 100 ms. Deswegen ist ein echter QSK-Betrieb ab ca. Tempo 24 wpm nicht mehr möglich.
Beim Contestbetrieb habe ich die Bandfilter von 200 Hz bis auf 50 Hz runtergefahren. Ich hörte nur ein Gemisch von Tönen, die alle die gleiche Frequenz hatten. Einzelne Stationen konnte ich nicht identifizieren.
Diese mangelnde Auflösung, Latenzprobleme und fehlendes QSK haben mich wieder zum K2 geführt.
---
Mir fehlt mal wieder die mathematische Bildung. Deswegen meine Frage: Die Frequenzeinstellung geht ja nur bis auf 10 Hz und die Kiste hat eine Bandbreite 48 KHz . Kann es sein, dass die Auflösung nicht ausreicht, bis auf ein Herz aufzulösen und damit beieinanderliegende Stationen hörbar zu machen?
---
Meine Konstellation jetzt:
Im Moment nutze ich den K2 zum funken und der G90 läuft parallel an einer Loop mit dem Wasserfall. So sehe ich was auf dem Band los ist und kann den G90 aus Ucxlog über Cat ansteuern. Wenn die Station interessant ist, ziehe ich den K2 nach.
Als ich den G90 kaufte, fand ich die Kombination interessant. Für mein Einsatzgebiet CW ist das Gerät im Moment nicht überzeugend. (Das Mikrofon habe ich nicht ausgepackt und die digitalen Betriebsarten überlasse ich anderen OMs.) So werde ich warten, bis nachgebessert wird.
73 de Hajo